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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

1.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Celle, 1988, Regina Fischer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

27.10.2023 um 12:47
Zitat von mistermister schrieb:Warum verbleibt es am Tatort, wie kommt ein Täter von dort weg. Entweder, er kam tatsächlich aus der Nähe, er konnte kein Auto fahren, oder sein Auto war in der Nähe. Ein Förster war in der Nähe, den kannte ich sogar.
Im Nachhinein betrachtet hat der Täter bewusst oder unbewusst vermieden, dass man überhaupt Rückschlüsse ziehen konnte die sich bei einer Weiterfahrt mit dem Auto des Opfers womöglich ergeben hätten.

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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

27.10.2023 um 20:37
Zitat von mistermister schrieb:Warum macht man das im Wald? Vorher kommt sie durch Groß Hehlen und Wolthausen durch, Ortschaften mit Parkmöglichkeiten.
Ich glaube auch nicht daran, dass jemand vorher mit seinem Hund ( im dunklen bei Sturm) im Wald ist. Auch nicht bei einer bevorstehenden Prüfung. Wer sich auskennt, meidet den Wald bei Sturm.
naja, es regnet oft nie gleichmäßig. Vielmehr ist es eher so, dass man durch Ortschaften kommt während es noch nieselt und plötzlich kommt man in einen Wolkenbruch, Regen und Laub klatscht gegen die Windschutzscheibe und man denkt kurzfristig, die Welt geht unter.
In solchen Momenten verlässt der ein oder andere eben kurz die Straße insbesondere wenn man das Gefühl hat, es gäbe eine gute Parkmöglichkeit. Die Fahrbahnmarkierungen sieht man bei so einem Wolkenbruch wahrscheinlich ohnehin nicht.

Sollte es so gewesen sein wäre es auch vorstellbar, dass erst dann der Täter ins Spiel kam und sie dazu genötigt hat tiefer in den Waldweg hineinzufaren. Und genau diese 100 oder 150 Meter "Autofahrt" könnte auch der Punkt sein, warum die Spurenlage nach einem Anhalter aussieht...
Im September ist es um 20 Uhr im Übrigen noch nicht stockdunkel.

Man kann ja auch die Frage mal umdrehen. Es gibt in der Region unzähliche Waldwege. Warum war der Tatort genau an dem Ort an dem am Folgetag eine Hundeprüfung stattfand?
Ich bin oft und gerne mit unserem Hund im Wald aber ich bin noch nie bei einer Hundeprüfung vorbeigekommen.
Aber ich kenne wiederum keinen Hundbesitzer, der nie in ein Unwetter gekommen ist.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

28.10.2023 um 06:10
Youtube: Ein Cold Case Podcast aus Aktenzeichen XY ungelöst 13.01.1989. Der Fall Regina Fischer
Ein Cold Case Podcast aus Aktenzeichen XY ungelöst 13.01.1989. Der Fall Regina Fischer
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bei ca. 6 Minuten ist besagte Einfahrt zum Waldweg zu sehen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich genau so verhält wie @helloagain am 25.01.2022 hier geschrieben hat.
Zitat von HalloagainHalloagain schrieb am 25.01.2022:Wenn man dies aus Celle kommend mit angemessener Geschwindigkeit macht fällt einem bei Nacht die Einfahrt sogar eher auf als bei Tag. Der Grund dafür ist die Fahrbahnbeplankung und die Pfosten in der lang gezogenen Kurve dort. Wie von Mister schon beschrieben. Im Scheinwerferlicht wird die Unterbrechung sogar früh sichtbar. Als Hauptwirtschaftsweg dort ist die Einfahrt auch entsprechend breit und war anfangs 100 Meter in die Tiefe sogar betoniert und wurde später darüber asphaltiert.
Ergänzend zu meiner Theorie "Jagdhundeprüfung" möchte ich noch hinzufügen, dass Teilnehmer durchaus in Betracht kommen, sich dort aufgehalten zu haben.
Bei einigen Prüfungen MUSS die Spur am Vortag gelegt werden. Vielleicht wurde die Spur aufgrund des Unwetters nochmals nachgebessert. Vielleicht wurde etwas ausgeschildert. Vielleicht war jemand nicht 100% ortskundig und dachte sich, bevor er am nächsten Morgen um 7 Uhr suchen muss wo die Hundeprüfung genau stattfindet, macht er sich noch schnell vor Ort ein Bild...

Natürlich gibt es auch andere Gründe sich dort aufgehalten zu haben. Holz abdecken, Pinkelpause etc.
Ich denke aber, dass sich jemand, der sich dort bereits aufgehalten hat, aus psychologischer Sicht sicher fühlt. Er weiß, dass er dort alleine ist und auch, dass die vorbeifahrenden Autos ihn nicht wahrnehmen. Diese Sicherheit hätte ein Täter, der mit Regina bereits im Auto saß, nicht.
Es muss ja keine geplante Tat gewesen sein. Vielleicht ist dem späteren Täter, z.B. beim Beladen seines Kofferraums, aufgefallen, dass Reginas Fahrzeug falsch abbiegt und er dachte seinerseits, er könne helfen. Erst als er dann die junge Regina gesehen hat, sie möglicherweise zunehmend Angst ausgestrahlt hat, wurde sie für ihn als "Opfer" interessant und am Ende ist alles aus dem Ruder gelaufen...

Die Theorie mit der vorgetäuschten Autopanne bei strömendem Regen (um ein Opfer anzuhalten) halte ich für fraglich.
Ich vermute, dass dann doch eher ein Mann anhalten würde, zumindest aber jemand mit mechanischen Kenntnissen.
Darüber hinaus wird man im Vorfeld von jedem der vorbeifährt gesehen. Man stellt sich quasi ins Schaufenster.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

28.10.2023 um 13:37
Zitat von BetjeBetje schrieb:Die Theorie mit der vorgetäuschten Autopanne bei strömendem Regen (um ein Opfer anzuhalten) halte ich für fraglich.
Hat schon mal jemand daran gedacht, dass er einen nicht allzu schweren, ausladenden, belaubten Ast über die Fahrbahn gelegt haben könnte, so dass man aussteigen musste, um ihn beiseite zu ziehen. Im September haben die Bäume noch Laub. Er saß auf der Lauer und wartete auf ein passendes Opfer in seinem Auto, das er versteckt geparkt hatte.

War nicht gerade Sturm zu der Zeit? Da wird sich Regina Fischer gedacht haben, dass der Sturm die Ursache war.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

28.10.2023 um 15:19
@Betje
Und woher soll der Täter gewust haben, das eine weibliche Person in dem Auto sitzt und kein Mann - Bundeswehrsoldat, Jäger oder sonstiges?


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

28.10.2023 um 16:28
Hallo @curt

nach meiner Theorie hat der Täter wahrgenommen, dass Reginas Auto auf recht unsichere Weise falsch in den Waldweg abgebogen ist.
Er hielt sich möglicherweise gerade bei seinem Auto auf und ist trotz Unwetter mit einem sympathischen Gesichtsausdruck zu Reginas Wagen gelaufen um zu fragen, ob es Probleme gibt, er helfen kann, etc., ohne zu wissen, wer oder wieviele Leute in dem Auto sitzen.

Ich glaube, dass der Täter ein Mann war, der zu diesem Zeitpunkt gar nicht wußte, dass er zu so einer Tat überhaupt in der Lage ist.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

28.10.2023 um 21:40
Ach, da gibt's so viele, perfide Möglichkeiten. Vielleicht wirklich schon an der Tankstelle gesehen und irgendwas unters Auto gehängt, was dann metallisch klappert, nett, aber aufgeregt anhalten gestikuliert etc. Pp.
Kommt einem so grade komisch vor, weil's in einem solchen Thema steht, aber wenn's akut passiert, fällt man vielleicht doch drauf rein.
Mir ist nachts mitten in der Stadt mal ein Fußgänger an einer roten Ampel absichtlich vor die Haube gedonnert. Zum Glück war ich mir definitiv sicher, schon gestanden zu haben, als der raus- und draufgesprungen kam und habe direkt rasant zurückgesetzt in eine Tankstelle und die Polizei gerufen. War gut so. Die hatten da umzu schon einen vergleichbaren Überfall gehabt und gefangen haben sie ihn leider trotzdem dann nicht.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

28.10.2023 um 23:37
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Ach, da gibt's so viele, perfide Möglichkeiten. Vielleicht wirklich schon an der Tankstelle gesehen und irgendwas unters Auto gehängt, was dann metallisch klappert, nett, aber aufgeregt anhalten gestikuliert etc. Pp.
Kommt einem so grade komisch vor, weil's in einem solchen Thema steht, aber wenn's akut passiert, fällt man vielleicht doch drauf rein.
Mir ist nachts mitten in der Stadt mal ein Fußgänger an einer roten Ampel absichtlich vor die Haube gedonnert. Zum Glück war ich mir definitiv sicher, schon gestanden zu haben, als der raus- und draufgesprungen kam und habe direkt rasant zurückgesetzt in eine Tankstelle und die Polizei gerufen. War gut so. Die hatten da umzu schon einen vergleichbaren Überfall gehabt und gefangen haben sie ihn leider trotzdem dann nicht.
Früher gab es solche Autofallen öfter. Gerade weil man damals Hilfe nur umständlich verständigen konnte. Dies kann man den Mobiltelefonen zugute tragen, da man heutzutage von fast überall einen Notruf absetzen kann.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

29.10.2023 um 00:33
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:Früher gab es solche Autofallen öfter. Gerade weil man damals Hilfe nur umständlich verständigen konnte. Dies kann man den Mobiltelefonen zugute tragen, da man heutzutage von fast überall einen Notruf absetzen kann
Ganz genau. Und sowohl meine kleine Sache ganz wo anders, als eben auch der Fall Regina Fischer sind Ende der 80er passiert.

Das muss man sich heute extra ins Bewusstsein rufen, dass bei, was auch immer passiert ist, eben keine Möglichkeit bestand, mal eben nur schnell rechts ranzufahren und zu telefonieren.
Ob nun Polizei, ADAC oder Freunde.
Ging nicht.
Wenn damals was war, ging nur jemand anhalten, oder laufen.
Und es gibt sicher auch Einiges, was man auf die Schnelle am Auto oder draußen manipulieren könnte, dass eine junge Fahrerin da erstmal verunsichert anhält.
Oder Klassiker wäre auch: Hat dort angehalten um sich doch nochmal den Lippenstift nachzuziehen, Haare doch nochmal zu Kämmen und anders hochzustecken oder halt Irgendwas, was sie halt an der Tankstelle vergessen hat, oder dort nicht auf öffentlicher Toilette gern tun wollte. Dergleichen hab ich auch immer mal bevorzugt gemacht, wenn das z.b. eh grade schlechte Sicht wegen einem Starkregenschauer war. Setzt sich dann unerwartet irgendein dicker Benz dahinter, musst Du auch erstmal da wieder wegkommen.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

30.10.2023 um 21:40
Zitat von BetjeBetje schrieb:Vielleicht war jemand nicht 100% ortskundig und dachte sich, bevor er am nächsten Morgen um 7 Uhr suchen muss wo die Hundeprüfung genau stattfindet, macht er sich noch schnell vor Ort ein Bild...
Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Bei jagdlichen Prüfungen trifft man sich an einem bestimmten Ort und fährt auch heute noch gemeinsam ins Gelände.

Zudem lohnt es sich in der Regel nicht die Revierverhältnisse vorher anzuschauen, außer man möchte mehrere Hektar ablaufen um festzustellen, dass fast jedes Revier sehr vielseitig ist. Das Einzige, was ich halbwegs realistisch fände, wäre die Bedingungen für die Wasserarbeit anzuschauen. Weiß man, ob es in unmittelbarer Nähe ein geeignetes Gewässer (= mit Schilfgürtel) gibt? Die Übernachtfährte wird meines Wissens nach auch bei Unwetter nicht neu gezogen, weil sonst die Stehzeit der Fährte nicht passt. Zumindest heute muss sie laut Prüfungsordnung der niedersächsischen Brauchbarkeit mindestens X Stunden vorher gelegt worden sein. Das ist meines Wissens nach auch bei allen anderen in Niedersachsen angenommenen jagdlichen Prüfungen der Fall.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

31.10.2023 um 02:34
in den Richtlinien über den Nachweis der Brauchbarkeit von Jagdhunden
in Niedersachsen (Brauchbarkeitsrichtlinien) 15.07.2002 steht lediglich:"Die Schweißfährten müssen über Nacht stehen."

Abgesehen davon würde ich auch nicht ausschließen, dass jemand, der an den Vorbereitungen beteiligt war, aufgrund des heftigen Wetters Markierungen (jede Fährte wird am Startpunkt markiert), Beschilderungen überprüft - oder nach umgestürtzten Bäumen geschaut hat. Vielleict hatte er auch nur etwas vergessen...

Jeder, der an diesen Vorbereitungen, die am Tattag stattfanden, beteiligt war, hat einen klaren Bezug zum Tatort.

So jemand weiß auch, dass er möglichst wenig Spuren hinterlassen darf, bzw. dass er bei jeder weiteren Aktion weitere Spuren legt, weitere Risiken eingeht.
Hätte er versucht die Leiche, die mitten auf dem Weg lag, noch in der Dunkelheit zu verstecken, gar in sein Auto einzuladen, wäre das wohl der entscheidende Fehler gewesen.
Er hätte nämlich dann abseits des Weges unkontrolliert Spuren hinterlassen und Reginas Auto "entsorgen" müssen.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

31.10.2023 um 19:24
Ich habe mal versucht, mich in den thread hineinzuarbeiten und möchte erklären, warum ich an die ein oder andere Theorie nicht glauben kann.
Gemäß der Meinungsfreiheit möchte ich dann auch spekulieren, wie es gewesen sein könnte.
Sollte ich dabei persönliche Gefühle verletzen, bitte ich mich zu entschuldigen und ggf. meinen Beitrag zu löschen.

Vorneweg möchte ich mich aber gegenüber @mister verbessern.
Die Tat fand um 21 Uhr statt und da ist es im September dunkel! Mein Fehler! Weiter oben schrieb ich 20 Uhr!
Zitat von DeichschafDeichschaf schrieb am 30.12.2012:Die Aussage in dem Beitrag, das ihr ihre Hilfsbereitschaft zum Verhängnis wurde, lässt den Schluß zu, das die Polizei bis heute davon ausgeht, das es sich um einen Anhalter gehandelt hat.
das muss nicht zwingend sein.
Die Aussage war "möglicherweise einen Anhalter mitgenommen, sonst nie gemacht".
Das ist typisch Eduard Zimmermann von Aktenzeichen xy, dass gebetsmühlenartig darauf hingewiesen wurde, wie gefährlich dieses Thema "per Anhalter fahren/ Anhalter mitnehmen" ist.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass eine junge Frau bzw. Regina, die nie einen Anhalter mitnimmt, in der Dunkelheit bei schlechter Sicht und schlechten Bedingungen bei einer Gestalt anhält, die sie höchstwahrscheinlich noch nicht mal richtig erkennt.
In erster Linie hat sich Regina wohl auf ihren Freund gefreut und wollte trotz des Wetters pünktlich in der Kaserne sein.
Unter diesen Umständen vermeidet man wohl alles, was den normalen Ablauf behindert.

Ich glaube generell nicht an einen Anhalter, egal ob Soldat oder nicht, der nach dem Mordfall noch kilometerweit laufen musste.
Ein Grund wäre z.B., der Fundort der Leiche, mitten auf dem Weg.
Einer der weiß, dass er sich nicht schnell vom Tatort entfernen kann lässt wohl kaum die Leiche mitten auf dem Weg liegen, sondern zieht diese schnell ins Gebüsch bzw. versteckt die Leiche. Auch im Wald kann um diese Zeit ein Jäger oder jemand der sich verfährt unterwegs sein, der einen Leichenfund umgehend meldet.
Selbst Ende der 80er wäre so ein Delikt bei Entdeckung sofort in den regionalen Radiostationen rauf und runter gelaufen mit der Empfehlung, die Augen offen zu halten, keine Anhalter mitzunehmen etc.
Es wäre sehr gewagt, nach so einer Tat in sein Dorf oder seine Kaserne mit der Befürchtung zurückzukehren, dass die Bevölkerung zig mal aufmerksamer als normal ist, weil das Verbrechen schon im Radio kam...
Für mich deutet diese Vorgehensweise (Leiche mitten auf dem Weg liegen lassen) darauf hin, dass der Täter motorisiert war und sich und sein Fahrzeug schnell vom Tatort entfernen - und in Sicherheit bringen wollte.


Ich glaube auch nicht an einen Mercedes Fahrer, der Regina 30km hinterherfährt und auf eine günstige Möglichkeit hofft, z.B. dass sie von der Straße in eine Seitenstraße abbiegt...

Ich glaube nicht an jemanden, der an einer Ampel die Beifahrertür aufreist und sich ins Auto hereinsetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Regina aus dem stehenden Auto springt und Passanten auf sich aufmerksam macht, wäre viel zu groß.
Sowas machen eher triebgesteuerte Sexualstraftäter (bei denen der Verstand komplett aussetzt), die mehrfach auffällig wurden. Aber der gesuchte Täter ist nie in Erscheinung getreteten, seine DNA gänzlich unbekannt.
Und auch bei so einer "Masche" wäre die Frage, wie kommt der Täter vom Tatort weg (wenn er Kilometer zuvor bei einer Kreuzug zugestiegen wäre).

Ich glaube auch nicht an jemanden, der an einer Tankstelle Reginas Auto manipuliert, dabei nicht gesehen wird, sie an einer menschenleeren und verkehrsleeren Stelle zum Anhalten bringt (was an einer Bundesstraße auch in den 80ern um 21 Uhr schwer ist), überwältigt, sein Auto so abstellt dass es niemand sieht, mit Regina in den Wald fährt, nach der Tat zum abgestellten Auto ohne gesehen zu werden zurückläuft und dann flüchtet. Das halte ich für viel zu konstruiert. Dann hätte er auch gleich mit Reginas Auto zu seinem Auto fahren können.
Abgesehen davon, höchstwahrscheinlich war Regina während der Orkanfahrt nicht an einer Tankstelle. Die wenigen Tankstellen die in Frage kämen und überhaupt nach 20 Uhr an diesem Tag, der durch das Wetter einen großen Wiedererkennungswert hatte, geöffnet hatten, wurden sicherlich überprüft, die Angestellten befragt. Wahrscheinlich ist auch Reginas "Lieblingstankstelle" schnell ausermittelt worden und dann wurde nachvollzogen, wann und wieviel sie zuletzt getankt hat, bzw. ob es überhaupt nötig war zu tanken.

Ich glaube auch nicht an einen zweiten Liebhaber. Reginas Bild war nach der Tat regional überall zu sehen, sie war Verkäuferin und hatte dadurch ohnehin einen hohen Bekanntheitsgrad. Einen zweiten Liebhaber zu vertuschen, gleichzeitig eine gemeinsame Wohnung im ländlichen mit ihrem Freund zu unterhalten, halte ich für unmöglich.


Für mich passt eigentlich am ehesten folgender Tatablauf:

Vorneweg muss ich aber sagen, dass ich bereits das "Glück" hatte, mit älteren Fahrzeugen und insbesonderen "blinden" Scheinwerfern unterwegs zu sein und auch schon mit wirklich extremen Wetterbedingungen zu kämpfen hatte.

Mein Verdacht ist, Regina hat aus eigenem Ermessen die Straße verlassen und das hatte ganz banale Gründe.
Ich denke, Regina hat aufgrund des Wetters, weil sie vielleicht auch kurzfristig aufgrund sehr schlechter Sicht neben die Straße geraten war und das als Warnschuss sah, diese Entscheidung getroffen. Vielleicht haben die Scheibenwischer nicht funktioniert, weil etwas darunter geraten war, vielleicht waren die Scheinwerfer ihres alten Autos sehr schwach, oder, oder, oder... Sie tat das vielleicht auch nur, um sich nach einem Fast-Unfall kurzfristig zu sammeln und vielleicht eine Zigarette zu rauchen...
Warum es diese Ausfahrt war hing wohl mit den Momentanbedingungen zusammen, andere Abzweigungen in Waldwege waren viel versteckter bzw. schlechter wahrzunehmen.

Möglicherweise hat sie weder erkannt, dass sie nicht hätte abbiegen dürfen (durchgezogene Mittellinie auf der Staße durch das viele Wasser, den plätschernden Starkregen, die schlechte Sicht, schwer erkennbar), noch, dass die anfangs betonierte und großzügig angelegte "Straße" die da links abgeht, die Einfahrt eines Waldweges ist.
Möglicherweise hat sie aber das Auto des Täters wahrgenommen und sich nichts Großartiges dabei gedacht. Das Auto des Täters hat ihr vielleicht zunächst suggeriert, dass es kein komplett einsamer Waldweg ist.

Der Täter hat dann irgendwie den Zugang in ihr Auto gefunden. Vielleicht hat sie ihn sogar angesprochen ob ihr Licht geht oÄ, vielleicht ist sie aber auch kurz ausgestiegen um ihr Licht zu kontrollieren, den Scheibenwischer frei zu machen etc, etc. Im weiteren Verlauf wurde sie dann vom Täter, der irgendwie auf ihren Beifahrersitz gelangte, genötigt tiefer in den Wald zu fahren und dabei hat der Täter Spuren auf dem Beifahrersitz hinterlassen. Diese Spuren ließen die Polizei später darauf schließen, dass über einen längeren Zeitraum ein Mitfahrer mit ihr im Auto unterwegs war.
Für so eine falsche Annahme könnte bspw. ausreichen, dass der Täter vor der Tat auf dem Beifahrersitz eine geraucht hat, der Sitz verstellt wurde, etc.
Wenn der Täter ein Mann war, der sich hier bereits öfter aufgehalten hat, konnte er auch gut abschätzen, ob in der nächsten Zeit mit jemandem, einem Förster, jemand der irgendeine Abkürzung nimmt, zu rechnen ist.
Die guten Ortskenntnisse dürften ihn auch gegenüber Regina noch überlegener und souveräner erscheinen und agieren haben lassen, als er ohnehin war. Sie hingegen befand sich in der Opferrolle und hat gelähmt vor Angst alle Anweisungen befolgt.
Vieles spricht dafür, dass der Täter einen Bezug zu genau diesem Weg hatte und wohl aus der Region stammte.
Daher musste er sie auch töten um die Vergewaltigung zu verdecken.
Wäre es jemand aus Bayern, BW oder SH gewesen, der auf der Durchreise war, wäre ein Bezug zu dieser Tat schwierig nachzuweisen gewesen. Derjenige hätte nicht zwingend einen Verdeckungsmord begehen müssen. Es hätte gereicht ihr zu drohen nicht aus dem Auto auszusteigen und ihr den Autoschlüssel abzunehmen.

Da der Täter im Anschluss nicht mehr in Erscheinung getreten ist (zumindest ist seine DNA in keiner Datenbank), denke ich, dass er aufgrund der Umtände ein absoluter Zufallstäter war.
Ein intelligenter Zufallstäter, der aber genau weiß, dass er so einen großen Bezug zum Tatort und Tatgeschehen hat, dass er bei der nächsten Auffälligkeit ins Visier der Ermittler geraten wäre. Möglicherweise gibt oder gab es auch jemanden im Umfeld des Täters, der ihm die Tat zutraut oder zugetraut hat, der vielleicht sogar erkannt hat, dass das Alibi, die Verhaltensweise, die Aussagen, insgesamt merkwürdig erschienen.
Möglicherweise wurde der Täter auch als Zeuge von der Polizei befragt, passte aber nicht ins Profil.
Vielleicht wäre in eine ganz andere Richtung ermittelt worden, wenn man Reginas Abfahrt in den Waldweg anders interpretiert hätte. Vielleicht hätte man sich nicht zu sehr darauf versteifen sollen, dass Regina gedrängt wurde, falsch abzubiegen, sondern, dass Autofahrer bei extremen Bedingungen (stellenweise wurde ein Orkan vermutet) ungewöhnliche Entscheidungen treffen können.
Ich glaube demnach, dass die gesamten Ermittlungen einen falschen Ansatz hatten und dadurch der wahre Täter für die Polizei als Täter gar nicht in Frage kam.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

31.10.2023 um 22:15
Zitat von BetjeBetje schrieb:Ich glaube generell nicht an einen Anhalter, egal ob Soldat oder nicht, der nach dem Mordfall noch kilometerweit laufen musste
Musste er ja vielleicht gar nicht. Vielleicht war der das, was das Wort besagt:
Der Anhalter.(und Täter) Und der Benzfahrer hat den dann eingesammelt.


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1988: Wathlingen (Celle) Mord an Regina Fischer

19.02.2024 um 17:29
WelcherJäger verbringt bei Sturm eine Nacht am Hochsitz? Da ist doch etwas faul an dieser Story - die Frage stellt sich: WAS hat er konkret dort gemacht ? Diese Spur wurde hoffentlich überprüft!?


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