Intellektuelle Arroganz

Ich hab meinen Zivi als Hausmeister in einem Studentenwohnheim verbracht, und unter den Studenten, mit denen ich direkt zu tun hatte war eigentlich keiner den ich als herablassend oder arrogant bezeichnen würde.

Man stellt aber, wenn man mal alle bewohnten Zimmer von innen gesehen hat fest, das die Studentengemeinschaft im Grunde ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellt. Es gibt wirklich alles, vom eifrigen enthusiastischen Bücherwurm über den häuslich eingerichteten Spießer und das feierwütige Partyvolk, bis hin zur faulen Assisau.

Es gibt aber auch einige, zumindest meinem Eindruck nach, die nur studieren um nicht arbeiten gehen zu müssen.
Was den hygienischen Punkt betrifft, so kann ich sagen das es auch unter Studenten genauso ist wie überall, die meisten achten drauf, aber es gibt auch einige wenige die denken, sobald sie nicht mehr bei Mama wohnen können sie sich benehmen wie Schweine. Selbst einen regelrechten Messie hatten wir mal.

Extrem sauer aufgestoßen ist mir aber die Tatsache, das gerade das Studentenvolk größtenteils nicht in den Lage ist den Müll zu trennen und gelbe Säcke richtig zu füllen. Auch was ich an Elektrogeräten aus den Müllcontainern geholt habe geht auf keine Kuhhaut, von zurückgelassenen Fahrradern ganz zu schweigen.

Eines der grössten Verbrechen in Deutschland: Falsche Mülltrennung!

Studenten sich auch nur erwachsene Schulkinder. Nicht mehr, nicht weniger :D

Der Ernst des Leben beginnt nach der Uni ...

Doors schrieb:Eines der grössten Verbrechen in Deutschland: Falsche Mülltrennung!

Dafür brauchen wir die Juristen also doch! :D

Mal ne Zwischenfrage @all:

Ist es nicht irgendwie bezeichnend, dass wir beim neutralen Thema "eingebildete Studenten" binnen von Minuten auf den Juristen gekommen sind? :D

Also der Grundtenor ist auf jeden Fall "JURISTEN" :D Ein paar Ausnahmen gabs :D

Über die Toiletten in unserer Schule könnte ich euch ein Buch schreiben! Da wird vor, neben, hinter, auf, unter und über das Klo gekackt, nur nicht hinein..

@Helenus

Wir könnten uns auch über beschränkte BWLer oder durchgeknallte Theologen unterhalten.

kerbenok schrieb:Ich hab meinen Zivi als Hausmeister in einem Studentenwohnheim verbracht, und unter den Studenten, mit denen ich direkt zu tun hatte war eigentlich keiner den ich als herablassend oder arrogant bezeichnen würde.

Das ist der springende Punkt: in den Wohnheimen (zumindest an meinem Studienort) wohnen meistens die ausländischen Studenten oder die Bafögempfänger. Die arroganten Wohlstandsstudenten bekommen von ihren Eltern meist ein großes Appartement in top Lage gesponsort.

Helenus schrieb:Der Ernst des Leben beginnt nach der Uni ...

vorrausgesetzt man muss sich sein Studium nicht größtenteils selbst finanzieren und auch mal die ein oder andere Vorlesung zugunsten der Arbeit sausen lassen...

Helenus schrieb:Studenten sich auch nur erwachsene Schulkinder. Nicht mehr, nicht weniger :D

Der Ernst des Leben beginnt nach der Uni ...

Word!

Allerdings hält sich so manch einer schon sehr viel früher für nen Überflieger,
Kabelträger bei sat.1,aber bei nen Realschüler den dicken Max raushängen lassen..

..alles schon erlebt.

@kerbenok

kerbenok schrieb:Es gibt aber auch einige, zumindest meinem Eindruck nach, die nur studieren um nicht arbeiten gehen zu müssen.

Bestimmt gibt es ein paar wenige, wie es auch ein paar wenige gibt die alles bezahlt bekommen weil sie in eine glückliche lage sind das Eltern das studium zahlen können.

Nur ich gehe davon aus das die meisten neben ihr studium hart arbeiten um essen und trinken zu können.

Und wenn sie hin und wieder mal feiern, haben die meisten sich dies redlich verdient!

@blind_guardian
Ja das ist richtig.

Allerdings muss auch der Jurist "Angst" um seine Zukunft haben. Ist das erste StEx und das zweite StEx nicht mindestens "vb" kannst Du dich entweder als ICH-AG mit einer Kanzlei selbstständig machen oder gleich zum roten A wandern :D

Das ist das Risiko dabei.

Und was die mode betrifft es ist wirklich in tuch, perlen..
Und was möchte mensch mit kleidung ausdrücken?

Die anderen passende personen zu finden, wo man vielleicht mehr auf eine wellenlänge liegt.

Also ich selbst bekomme kein Bafög, obwohl mein Vater in Rente ist. Ich blick bei dem System auch nicht wirklich durch... Deshalb unterstützen mich meine Eltern, sonst würd ich das nicht auf die Reihe bekommen. Also grundsätzlich sind ja nicht alle verwöhnte Schnösel die Geld von ihren Eltern bekommen. Den Unterschied macht, ob man das zu schätzen weiß, was man bekommt. Von dem Geld was meine Eltern mir zur Verfügung stellen bezahle ich Miete, Essen, andere laufende Kosten usw. Ich käm nicht im Traum auf die Idee das bisschen was ich hab zu vershoppen und dann Mama anzurufen um mehr zu bekommen.
Ich kenne ein Mädel was mit mir studiert, die bekommt soo viel Geld von ihren Eltern, das würde für mich fast 3 mal reichen. Und dann sagt sie sie hat nicht genug und weiß gar nicht wo das ganze Geld immer am Ende des Monats hin ist...

@lala123

Was die Sauberkeit der Hörsäle angeht, erkenne ich keine Verbindung zum Intellekt. Der Müll wird wohl nicht von allen Studenten auf den Boden geworfen, also kann auch nicht allen vorgeworfen werden, damit zu tun zu haben.
Das Verhalten, von dem du sprichst, führe ich auf schlechte/ fehlende Erziehung zurück. Da gab's im Elternhaus offensichtlich niemanden, der ihnen ein paar hinter die Löffel geknallt oder sie zur Selbständigkeit erzogen hat.

Bei meinen Nachbarn erlebe ich beide Phänomene: die einen sind Juristen, hilfsbereit, freundlich, ständig bei der Gartenarbeit, obwohl es dazu einen Hausmeister gibt; der andere Nachbar entspricht dem Klischee, von dem du hier ausgehst: Chirurg, rücksichtslos, was Lautstärke und herumliegendes Spielzeug betrifft, für alle Arbeiten (Putzfrau, Kindermädchen), die anfallen, gibt es eben jemanden, der einspringt.

Es wird wohl keine Angewohnheit geben, die alle Akademiker in sich einen.

Helenus schrieb:Allerdings muss auch der Jurist "Angst" um seine Zukunft haben. Ist das erste StEx und das zweite StEx nicht mindestens "vb" kannst Du dich entweder als ICH-AG mit einer Kanzlei selbstständig machen oder gleich zum roten A wandern

das ist leider wahr :( und selbst mit Prädikatsexamen in der Tasche sollte man nicht davon ausgehen sich in absehbarer Zeit einen Porsche leisten zu können :D

lala123 schrieb:Also grundsätzlich sind ja nicht alle verwöhnte Schnösel die Geld von ihren Eltern bekommen.

nein, natürlich nicht. Aber wie du ja selbst schreibst, gibt es genug Studenten die wesentlich mehr geld bekommen als fürs bloße Überlebe notwendig wäre. Gerade in diesen Jura-Dynastien gibt es Studenten die von ihren Eltern weitaus mehr Geld zugesteckt bekommen, als so manch anderer mit abgeschlossenem Studium verdient. Zugegebener maßen gibt es selbst unter den Geldsäcken noch manchmal Leute, die wenigstens halbwegs auf dem Teppich geblieben sind...

Doors schrieb:Wir könnten uns auch über beschränkte BWLer oder durchgeknallte Theologen unterhalten.

Die BWLer sind sowieso die schlimmsten :D

@blind_guardian
ja das stimmt. Auch wenn man irgendwann viel verdient, aber früher wenig hatte und damit auskommen musste, verschleudert man das Geld dann wahrscheinlich nicht einfach so wie jemand der sich nie Gedanken drum machen musste.
Ich hab nix gegen Leute die viel Geld von ihren Eltern bekommen aber wenn sie sich dann beschweren es wär zu wenig geht mir das doch ein bisschen auf den Sack.

@blind_guardian

Freue dich doch vor diesen leute.

Ich kenne studenten die mit ein riesenberg schulden ihr studium beenden.
Und so ihr leben erst mal mit abzahlung beginnen.
Da würde jeder das erste bevorzügen.

blind_guardian schrieb:leider wahr :( und selbst mit Prädikatsexamen in der Tasche sollte man nicht davon ausgehen sich in absehbarer Zeit einen Porsche leisten zu können :D

Ja, deswegen bin ich auch stark am Schwanken, ob ich diesen Studiengang wählen sollte ( am liebsten in Heidelberg, aber erst den Abischnitt abwarten :D ).

Ein Lehrer versucht andauernd mir den Lehrberuf schmackhaft zu machen. Und redet ( obwohl seine Frau Anwältin ist :D ) das Studium der Jurisprudenz schlecht. :D

Trotzdem werde ich's wohl versuchen. Ich bin relativ jung. Wenn ich im StEx durchfalle flüchte ich an die altsprachliche Fakultät und mach noch schnell nen Lehrer :D

Vor 30 startet kaum mehr einer in den Beruf. Von daher :D

Allerdings muss ich auch zugeben, dass es mir auch teilweise um das Prestige geht :D

@blind_guardian
Ich kann nur für das sprechen in dem ich war (insgesamt 8 Häuser, 4 neben dem Kampus, 4 etwas ausserhalb) aber hatte man eigentlich nicht den Eindruck das dort nur die wohnen die sich sonst nicht anderes leisten können. Natürlich viele Ausländer, aber zum großen Teil Deutsche nahezu jeder möglichen Herkunft.

Und wenn sie hin und wieder mal feiern, haben die meisten sich die redlich verdient!

Dagegen sagt auch keiner was, nur wenn ich am Morgen den üblichen Rundgang mache und finde das Treppenhaus mit Löschschaum eingesprüht und den Hauseingang vollgekotzt, hat man schon Lust mit dem Rasentrimmer auf Studentenjagd zu gehen.

Doors schrieb:Eines der grössten Verbrechen in Deutschland: Falsche Mülltrennung!

Jawoll!! Vor allem wenn die Entsorgungsfirma zum xten Mal die vollen Container nicht mitnimmt, weil irgendein Arsch seinen Hausmüll in den Papiercontainer schmeißt oder ein Fernseher im Hausmüll liegt, oder 50 gelbe Säcke zum Fälligkeitstag stehen gelassen werden weil es welche gibt die unbedingt ihren Biomüll zwischen die Plaste im Sack mischen müssen.

Helenus schrieb:Allerdings muss ich auch zugeben, dass es mir auch teilweise um das Prestige geht :D

Wenn es dir um Respekt geht dann mach alles aber kein Lehrer :D