Alkoholiker ja oder nein?

@Heijopei
Wichtig ist nur , das Du in Dich reinhorchst und ehrlich zu Dir selber bist. Ein Problem ist es nicht mit Alkohol ein Problem zu haben, nur nichts zu tun ist schlecht.
Ich selbst habe sehr lange gebraucht, bis ich begriffen habe, das ich ein Alkoholiker bin. Ich habe gerade den Werdegang mit Entzug und und Entgiftung hinter mir. Zur Zeit mache ich eine ambulante Therapie und habe mich vor längerer Zeit den Anonymen Alkoholikern angeschlossen.
Es ist gut für mich, sich mit Menschen auszutauschen, die das gleiche Problem teilen.
Mitlerweile bin ich glücklich mit dem Umstand, den Alkohol nicht mehr zu brauchen. Ich bin jetzt ein ganzes Stück freier. Ich muss mich nicht mehr belügen und auch mein Umfeld nicht. Nichts mehr zu verbergen zu versuchen und sprechen zu können, über Dinge die mich stören.
Ich lasse es nicht mehr zu, das unangenehme Gefühle im Raum stehen bleiben und versuche sehr bewusst mit mir umzugehen.
Das soll jetzt aber nicht heißen, das ich dich drängen will , zu etwas. Nur Du sollst wissen, das es überall Hilfe gibt, zu jeder Zeit.

@Klavier
Momentan trinke ich auch nicht , ich habe auch nicht das bedürfnis danach .
Das alltägliche Leben hält mich im moment sehr auf trab so das ich keine Zeit habe an sowas zu denken .
Die Sache ist nur das ich das schon des öfteren durchgemacht habe und wahrscheinlich irgendwann wieder dieser punkt kommt wo die Lage kippt .

Und das Problem ist jedesmal das gleiche , ich weiss nicht wann das kommt , ich warte drauf um es irgendwie zu verhindern aber schaffe es nicht .

@Heijopei
Irgendwann wird es so sein, das Du Dich selbst in Frage stellst und merkst , das Du an einen Punkt angekommen bist, an dem Du nicht weiterkommst.
Eventuell gehen bei Dir noch einige Dinge aus dem Ruder und wahrscheinlich bekommst Du dann ein Gefühl dafür, das Du was ändern willst.
Den Punkt musst Du aber von selbst finden, das kann Dir keinen vorbestimmen. Bei mir war es auch so, ich bekam körperlich die Warnung und in meiner Beziehung wurde es auch eng.
Meine Ärztin hat mich dann mal in die Praxis gerufen und ein sehr ernstes Gespräch mit mir geführt. War nicht so schön und nach zwanzig Minuten stand ich mit dem Rücken an der Wand. Das war dann der Punkt wo ich raus wollte aus der Sucht.

@Klavier

Klavier schrieb:Meine Ärztin hat mich dann mal in die Praxis gerufen und ein sehr ernstes Gespräch mit mir geführt. War nicht so schön und nach zwanzig Minuten stand ich mit dem Rücken an der Wand. Das war dann der Punkt wo ich raus wollte aus der Sucht.

Naja das habe ich ja auch vor kurzem hinter mich gebracht , dahat sie aber gesagt das sie das nicht behandlen kann und mir Adressen gegeben .
(Die meckerei wegen meiner überfälligen Darmspiegelung will ich hier gar nicht einbringen )^^

Aber momentan ist halt alles super , ich könnte derzeit garnicht begründen das ich ein Problem habe .

@Heijopei
Dein Hausarzt kann da auch nicht viel machen, als Adressen geben und Überweisungen. Das ist richtig.
Wichtig ist für Dich zu wissen, was die Auslöser sind für trinken. Wenn das klar ist, kannst Du durch Konfliktlösungen Wege finden, Abstinent zu leben. Das kann aber nur ein Therapeut (trifft auf alle Suchtformen zu).
In dieser Konfliktlösung bin ich gerade drin.

Während der Entgiftung hatte ich ein Gespräch mit einem Internisten, der uns im Motivationstrainig unterrichtete.
Er sagte mir ein Arzt kann einem Alkoholiker keine Pille geben, die heilt und auch kein Röntgenbild machen und sagen das ist kaputt und muss repariert werden. Bei einer Sucht hilft nur das Wort. Also Selbsthilfegruppen.
Das habe ich bis zu meinem Rückfall auch nicht ernst genommen. dachte ich brauch das nicht. ....Das war mein Irrtum, da ich unter ziemlicher Selbstüberschätzung leide. Das habe ich mir abgewöhnt und bin vorsichtiger und hinterfrage mich selbst.

@Klavier
Hey Klavier, ich möchte dir sagen, dass ich sehr große Achtung vor dir habe, und Dich sehr schätze.

Du bringst mich dazu, MICH SELBST zu motivieren, wieder auf den alten, alkoholfreien Pfad zu finden.

Ich hoffe, Du kommentierts weiter ab und an hier im Thread und auch im AngelThread.

Petri heil und alles Liebe!

Jep ,
Klavier ist einen Schritt weiter .

Wie gesagt mir geht es seit knapp 2 Monaten gut(ohne Alkohol ) , und ich will keine schlafenden Hunde wecken .

Diese zustand hat sich auch schon mal über mehrere Jahre erstreckt , und ich habe die Hoffnung das er diesmal anhält , falls ich wieder einen Absturz habe kann ich immer noch die Ärzte scheu machen ^^

@SpinnOSA
@Heijopei
Die Erkenntnis bekommt ihr auch nach einer Zeit. Wichtig ist halt nur den ersten Schritt zu gehen. Denkt daran, das Ihr das für euch tut und nicht für andere. Wir haben nur dieses eine Leben.

Hallo ,

Heute ist wieder so ein Tag , ich bin eigentlich gut drauf aber fühle mich irgendwie traurig und niedergeschlagen, und soeine undefinierbare unstetheit macht sich breit .

Alkohol habe ich keinen im Haus , und ich hoffe das ich das diesmal aussitzen kann.

@Heijopei

Ja, du bist süchtig, du bist Alkoholiker. Keine Ahnung, wie man davon wegkommt. Man muss sich ein Ziel setzen, das man nur mit einem klaren Kopf erreichen kann. Sport treiben, Joggen - das ist nur ohne Alkohol möglich!!

@Heijopei
Oje,das liest sich ja nicht gut ! Und das am Wochenende!

Hast du eine Möglichkeit, dich ausserhalb des Hauses abzulenken (z.B.Freunde besuchen oder einen sehr langen Spaziergang machen)? Falls nicht,ist es vielleicht auch hilfreich, dich mit Leuten hier per PN in Verbindung zu setzen, die schon in ähnlichen Situationen waren.

Ich wünsche dir viel Kraft.

GERADE die Wochenenden sind schwierig. Andere gehen aus, haben Spaß und lieben sich, während man selbst allein ist..., aber die Tanke hat ja die ganze Nacht geöffnet und sorgt für Nachschub..., ich kenne das.

@nachtblau

nachtblau schrieb:Oje,das liest sich ja nicht gut !

Naja , so dramatisch ist es auch wieder nicht .

Ich fühl mich nur grade sehr erschöpft , aber solange ich nicht in irgendwelchen Gedankenschleifen versinke , geht das alles eigentlich noch .

Ich kenne das ja schon , sobald auch nur ein tropfen alkohol ins Spiel kommt eskaliert das ganze und ich lasse mich gehen , deswegen habe ich vorgesorgt und keinen alkohol mehr im Haus .

@Trelkovsky
Schöne Idee! Das wird aber nichts, solange der Betroffene nicht in der Lage ist seine Sucht sich einzugestehen. Bei Alkoholsucht werden alle Aktivitäten eingestellt und nur noch Zeit darauf versetzt sich seinen Stoff zu besorgen und das Leergut zu entfernen.
Dies ist ja zu einem das Problem einer Sucht im Allgemeinen, hinzu kommt der schaden den man seinem Körper zufügt.

@Trelkovsky
TextGERADE die Wochenenden sind schwierig. Andere gehen aus, haben Spaß und lieben sich, während man selbst allein ist..., aber die Tanke hat ja die ganze Nacht geöffnet und sorgt für Nachschub..., ich kenne das.

Genau das kommt bei einer Sucht ebenfalls hinzu. Man sucht sich Gründe zum trinken und glaubt das dann auch am Ende.
Ich habe den ganzen Scheiß ja nun hinter mir, mein Leidensdruck ist zum Glück vorbei. Ich arbeite nun an Strategien meine Abstinenz beizubehalten und lerne in Konfliktsituationen einen klaren Kopf zu behalten.
Alkoholiker bleibt man sein ganzes Leben, es stellt sich nur die Frage ob trocken oder nass.

Klavier schrieb: und das Leergut zu entfernen.

wenn die das doch wenigstens alle machen würden. Ich bin schon bei Leuten in die Wohnung gekommen in denen sich mehr Flaschen als Möbel befanden.

@Heijopei
Lenke Deine Gedanken doch mal darauf, ob Du Dir nicht professionelle Hilfe holst. Es gibt Selbsthilfegruppen, wie die Anonymen Alkoholiker, Freundeskreis, Guttempler oder Blaues Band.
Adressen kannst Du Dir über das Internet holen, um auch zu sehen was in Deiner Nähe liegt.
Probiere die verschiedenen Gruppen aus, um zu sehen was Dir liegt und ob die Leute da in Deiner Altersgruppe liegen.
Du könntest jetzt einwenden, das sei zu Zeitintensiv! Andernseits frage Dich aber auch , wie viel Zeit Du aufbringst um den Stoff zu besorgen.
Hier im Forum ist es schwer Dir den richtigen Tip zu geben. Zu einem kennen wir Dich ja nicht und wissen auch nicht, was Deine Beweggründe zum Trinken sind.
Viele Suchtgeschichten hören sich gleich oder ähnlich an, haben aber trotzdem einen anderen Hintergrund. Dieser Hintergrund muss ein Fachmann erkennen und Dich beheben lassen.

@Namah
Das gibt es auch! Das gehört meißtens zum Verdrängen oder Verschleiern dazu. Der Alkoholiker versucht ja nach aussen den Schein zu wahren. Dies gelingt natürlich nicht. Alkohol ist eine Sucht die sich im Gegensatz zu einigen Drogen oder Medikamenten nicht verbergen lässt.
@Heijopei
Übrigens, zum Thema Selbstversuch Abstinenz. Hier gibt es ein neues Risiko. Es gelingt einigen Alkoholikern tatsächlich aufzuhören, allerdings stellt sich da auch sehr oft eine Suchtverlagerung ein.
Was ja auch nicht sehr Hilfreich ist.
In meiner Therapie habe ich letzten Donnerstag erfahren, das die Rückfallquote übrigens bei über sechzig Prozent liegt. Das macht mir auch oft Sorgen. Zur Zeit bin ich dadurch noch verbissener bei der Sache.

Klingt für mich (aufgrund der Stimmungsschwankungen) nach einer Depression auf die der Alkoholmissbrauch ruht?! Naja meine Mutter ist selbst auch schwere Alkoholikerin - nicht einsichtig und daher nicht therapierbar. War deswegen schon bei allen möglichen Stellen und Einrichtungen und würde dir doch einfach mal den Weg zu einer Suchtberatungsstelle vorschlagen falls das noch keiner getan hat :-) Ist alles anonym und die Leute kennen sich doch gut aus. Können dir helfen die richtige Anlaufstelle für dich zu finden. Falls du das nach dem Gespräch überhaupt für nötig erachtest.

Weil du meintest du trinkst nicht täglich - es gibt sogar solche Intervall-Alkoholiker die tatsächlich nur ein/zweimal im Monat Abstürze erleben. Finde ich ja fast schon mal "harmloser" als das fast tägliche trinken..

P.s. Hab mal gehört "krank" ist das Trinken ab dem Zeitpunkt an dem man es heimlich tut.

@MissMietzie
Das heimliche trinken ist eine Folge der Suchterkrankung. Der Alkoholiker verschleiert seine Sucht. Die Sucht wird auch nicht durch die Menge bestimmt, sondern durch die Regelmässigkeit.
Es gibt Alkoholiker die sagen ich habe kein Problem mit Alkohol, ich trinke ja nur sechs Bier am Abend. Ist schon ein Widerspruch in sich selbst.

@MissMietzie
Zu Deiner Mutter kann ich nur sagen, das sie noch nicht so weit ist. Dies ist ebenfalls das Problem bei einem Abhängigen. Die Einsicht muss von alleine kommen und der Betroffene muss sich eingestehen können, was sein Problem ist.
Bei Alkoholikern kommt dies meißt erst, wenn sich Familie und Freunde sich abwenden. Der Arbeitgeber die erste Ermahnung ausspricht, oder der Arzt stellt ein schweres gesundheitliches Problem fest. Besser gesagt, dies kann zur Einsicht führen. Bei mir war es der Arzt.
Selbst wenn die Einsicht da ist, Alkoholiker bleibt man sein ganzes Leben und wie ich ja schon schrieb, die Rückfallquote liegt bei über 60%.
Depressionen sind teilweise auch Folgen des Alkoholismus. Ist bei mir auch mit dazu gekommen.

@Klavier Ich bewundere dich da sehr! Alles ein langer langer nicht immer erfolgreicher und schwerer Weg! Viel Glück dir da weiterhin! Einsicht ist das beste!

@MissMietzie
Da habe ich aber auch lange dran arbeiten müssen. Habe selbst vor einem Jahr einen Rückfall gehabt. Aus grenzenloser Selbstüberschätzung. Die Entziehung im ersten mal nicht ernst genommen und gedacht ich benötige die Selbsthilfegruppe nicht. Jetzt wo ich die stationäre Therapie und in der ambulanten bin, sind die Ursachen bei mir gefunden und ich kann an Lösungen und Strategien arbeiten.
Auch bei mir war es der Arzt, der mich aufgeklärt hat, wie es um mich steht.
Ich bin einer der wenigen Alkoholiker, die ihr Leben zum Glück nicht an die Wand gefahren haben. Das ist ja auch nicht die Regel. Viele verlieren ja alles und kommen nicht raus aus der Sucht.

Hallo @Heijopei , hallo @alle !

Ich habe nur einen Teil der Beiträge gelesen und deshalb weiss ich nicht ob und wie oft man dir folgenden Rat gegeben hat.

Vieles in deiner Beschreibung erinnert an eine Bipolare Störung.
Wenn du dein Suchtverhalten in den Griff bekommen willst, solltest du das überprüfen lassen. Es nutzt dir im Fall einer Bipolaren Störung nichts, wenn du einfach nur trocken bleibst. Die ursächliche Krankheit bleibt dir erhalten.

Gruß, Gildonus