Sozialer Notstand im allseits hilfsbereiten Deutschland

@Tom.1st
Ich frage mich, wann die Pflegeversicherung zum tragen kommt.
Erst wenn man im Altersheim ist? Kommt man nicht schon vorher
in Situationen, wo man der Hilfe bedarf und auf seine Zahlungen
in die Versicherung zurückgreifen könnte? Es ist die normale
Versicherung, die alle Arbeitnehmer zahlen.

@ramisha

..ich wollte Dir auch gerade anraten die Pflegeversicherung zu kontaktieren und eine entsprechender Pflegestufe zu beantragen. Sicherlich wird dies aber nicht von heute auf morgen funktionieren und ist somit keine helfende Sofortmassnahme.

@Tom.1st
Er rechnet ja damit, wieder völlig zu genesen, auch, wenn das dauert.
Aber ehe das zum tragen kommt, wenn er jetzt eine Pflegestufe
beantragt, wird er das Dilemma hoffentlich hinter sich haben.

Aber sehr freundlich von dir, dass du dir Gedanken machst.
Ich persönlich habe durch eine Unfallversicherung vorgesorgt,
bin aber heilfroh, dass mir so ein komplizierter Bruch bisher
erspart blieb.

@ramisha

...naja auch wenn das mit der Pflegestufe jetzt nicht sofort klappt so würde ich es trotzdem machen. Vllt ergeben sich ja irgendwelche rückwirkenden Ansprüche.

@Tom.1st
Ich werde es ihm empfehlen - Danke nochmals. :-)

@ramisha

ramisha schrieb:Ich wollte es nicht wahrhaben, dass man hier in Deutschland jemanden in der Situation
dermaßen im Regen stehen lässt.

Tja, so ist das nun mal, im Schlaraffen... äh ich meine Deutschland. Vielleicht könnte man ja zur Abwechslung einen Anti-Russland-Thread aufmachen und sich über die dortigen Verhältnisse beschweren. Das würde den Pöbel von den üblen Verhältnissen in Deutschland ablenken.

Studenten werden ja auch im Regen stehen gelassen, wenn sie anstatt nach dem 3. nach dem 4. Semester wechseln müssen, weil der Studiengang nichts für sie ist...

@Crusi

also ganz ehrlich?
nach 1 1/2 jahren sollte man spätestens gemerkt haben wenn der studiengang nichts für einen ist..
und ja ich studiere selbst

Die Mutter Kirche hilft solchen Menschen gewöhnlich uneigennützig & brüderlich, selbst wenn sie keine Kirchensteuer zahlen. Denn wo in dieser kalten Zeit finden wir in diesem karggebwordenen Land sonst noch Wärme und Nächstenliebe, wenn nicht in den Armen der Heiligen Institution Gottes?

Da gibt es zahlreiche ehrenamtliche Helfer, Seelsorger, Zivis...ok, Letztere nicht mehr, seit der Staat die Wehrpflicht abgeschafft hat. A propos Wehrdienst: Rentner? Hat er gedient? Da gibt es genug Wehrkameradenvereine, die einem ehemaligen Mitsoldaten unter die Arme greifen. Auch mal einen Anruf wert.

Presse hingegen ist Quatsch, das muss ich wohl nicht näher erläutern, wieso...überlegt mal bitte, was Sinn und Ziel einer Zeitung ist. Eher macht es Sinn, beim Rewe anzufragen, ob die die Einkäufe ab ner Mindestsumme kostenlos ins Haus liefern. Das macht die Presse mit ihrer Zeitung ja auch - ups, jetzt hab ich es doch verraten: Die Zeitung will VERKAUFT werden. Ok, gern geschehen.

@Nerok
Also darf man deiner Meinung nach nicht versuchen, die fehlenden Prüfungen nachzuholen?
Was ist das bitte für ein Scheiß?

wieso kommt die krankenkasse nicht für notwendige fahrten zu arztterminen auf? er braucht die fahrten ja nicht zum spaß, sondern um seine behandlung fortzuführen. er sollte mal den behandelnden arzt kontaktieren und dieser soll ihm einen "taxischein" ausstellen!

@Avery88

Ganz einfach. Weil die an den Mitgliedern so ziemlich alles einsparen was nicht unbedingt nötig ist um sich so selbst mehr Geld in die Tasche zu stecken.

@ramisha
@Tom.1st
@KillingTime

Bevor hier weiter über den bösen Staat Deutschland gelästert wird, macht Euch doch mal ein bisschen schalu zu der Sache ......

Pflegekasse ist Quatsch, da die nur bei duerhafter Pflegebedürftigkeit leisten (mehr als 6 Monate).

Wenn es keine Leistungen der Krankenkasse gibt (Pflegeleistungen zur Verhinderung oder Verkürzung eines Krankenhausaufenthaltes) kann derjenige, wenn er finanziell selbst nicht in der Lage ist, einen Pflegedienst zu zahlen, einen Antrag auf Hilfe zur Pflege beim Sozialamt stellen.

Alles keine große Sache.....

@ramisha
Der Staat kann nicht für alles und jeden herhalten, in manchen Lebenslagen muss man auch selbst klar kommen. Man sollte immer Rücklagen bilden für eventuelle Notfälle, denn selbst wenn man bspw. einen Antrag beim Sozialamt stellt, bis der bearbeitet und gar bewilligt wurde, können unter Umständen Wochen vergehen. Für solche Fälle wären Rücklagen praktisch gewesen, mit denen man diese Zeit hätte überbrücken können.

Ich denke aber auch eine Haushlatshilfe wäre nicht schlecht, die müsste ja nicht jeden Tag kommen. 2-3 mal die Woche würde doch ausreichen und sollte zu bezahlen sein. Die Haushaltshilfe könnte dann auch einkaufen gehen, ich sehe da jetzt eigentlich kein unüberwindbares Hindernis. Und wenn er einen Rollstuhl hat, dann kann er sich ja auch fortbewegen.

@all

Ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen gut gemeinten und hilfreichen Ratschläge.
Ich habe sie an den Verunfallten weitergegeben und er kann entscheiden, was er für
richtig und machbar hält.

Im Übrigen haben sich die Wogen nach der ersten Ratlosigkeit halbwegs geglättet.
Es haben sich doch noch Nachbarn und Bekannte gefunden, die zum größten Teil ohne
die Hand aufzuhalten, bei Kleinigkeiten helfen.

Ich bin im Wesentlichen der Fahrdienst und darüber ist er auch ganz froh,
denn Taxi geht ganz schön ins Geld und morgen ist allein schon Arzt und
Friseur dran. Letzterer muss sein - vielleicht hilft ihm auch mehr Selbstbewusstsein
auch aus seinem seelischen Tief. Nicht zuletzt war das auch der Grund für meinen
Hilferuf hier und ich bedanke mich nochmals sehr bei allen.

Ich würde mich ja ehrlich gesagt dafür aussprechen, dass wieder mehr direkte Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft Einzug hält.

Und dafür weniger kalte, systemische Professionalität und ,,soll mal der Staat/XY machen/zahlen''.

Ich hätte kein Problem damit, wenn der Opa neben mir einfach mal meinen würde:,,Herr..., ich schaff das nicht mehr so gut mit dem Laufen, könnten Sie vielleicht für mich vom Supermarkt ein paar Kleinigkeiten mitbringen?''

Klar, warum nicht?

Für mehr Mitmenschlichkeit! Für mehr Interesse und Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Mitmenschen!
Das hat unsere Gesellschaft vor allem nötig.

Und nicht nur immer mehr kalte Professionalität und Gewinnkalkulation.

ramisha schrieb:Da nimmt man sich von staatlicher Seite lieber bekannter, bedürftiger Bevölkerungsschichten
an und richtet sich sogar nach ihren speziellen Wünschen,

und "den Deutschen" selbst fehlt es an

[...]mehr Mitmenschlichkeit! [...] mehr Interesse und Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Mitmenschen!

... dann stehe ich so da, vor den Vertretern der "bedürftigen Bevölkerungsschichten" und kann ihnen auch nicht erklären, warum "bei ihnen" die Familien noch intakt sind und sich einander helfen auch wenn sie keine Kohle etc. haben und "bei uns" nunmal nicht. Ne Idee, was ich denen zukünftig antworten könnte, @ramisha?

@Kc
@Paradigga
Wie ihr meinem Beitrag vom 2.4. entnehmen könnt, hat sich offenbar die "Mitmenschlichkeit"
in dem Fall durchgesetzt - also keine Panik - sie ist noch vorhanden, auch wenn manch anderes
auf der Strecke bleibt. Daher auch meine kurze Funkstille.

Aniara schrieb am 02.04.2014:Und wenn er einen Rollstuhl hat, dann kann er sich ja auch fortbewegen.

wie kann man nur so eine dreiste aussage tätigen?

stimmt, er kann sich von jetzt auf gleich in einem Rollstuhl fortbewegen, es bedarf ja keinerlei Übung bzw. "Erfahrung". auch bestimmte Hindernisse, stolperfallen sind natürlich kein Problem! :troll:

hast du schon mal in einem Rollstuhl gesessen
@Aniara
von jetzt auf gleich? nicht? dann ab in den Rollstuhl und fahr einkaufen!

@zett

Was spricht denn dagegen, sowas zu lernen? Also ein absolutes Genie und Naturtalent muss man denke ich nicht sein, um einen Rollstuhl zu bewegen.

Ohne üben und lernen geht es nicht, selbst wenn man einen mit Motor und Joystick als Lenker hat.