Armut, weil wir zu reich sind?

@BlackPearl
@Bonnie
@OddThomas
Meiner Meinung ist ein Deutscher arm, wenn er nicht am gesellschaftlichen Standardleben teilnehmen kann.
Das macht nämlich ziemlich traurig, immer nur zuschauen zu müssen, wie andere 2x im Monat ins Kino (+1 Cola u. Popcorn!) gehen können, oder in Bars mal ein paar Bierchen, etc. kippen können...

Vor allem will ja kaum einer was mit einem zu tun haben, dem man den Eintritt immer zahlen soll/muss! Ist ja auch langweilig, immer nur in den Wald wandern zu gehen usw. Dadurch habe ich auch einen "Freund" verloren.

@Crusi

Das meine ich ja mit meinem Post. Hatte ich ja geschrieben :)

@Crusi
Nö, kann ich auch nicht und es macht mich nicht traurig. Weil ich weiß, dass es kein Dauerzustand ist und ich etwas dafür tue, dass es sich ändert.
Man muss eben auch mit kleinen Mitteln zurechtkommen können und wenn man mehr will, auch was dafür tun oder Pech gehabt.
Ich finde, dass es einem hier 1A geht, obwohl ich mir nichts, gar nichts leisten kann.

@BlackPearl
Oh ja^^ Ich konnte das nur nicht so gut herauslesen.

@Crusi
Für mich ist das nicht wirklich arm, man kann sich halt nur nicht viel leisten.
Ist aber m.M.n. halt Einstellungssache.

@OddThomas
@Bonnie
Naja, wenn man deswegen keinen Freundeskreis hat, leidet man schon darunter, finde ich. Zumindest, wenn man eher ein Gesellschaftstier ist.

emanon schrieb:Häufig sind es wirklich die Ansprüche, die den Betroffenen suggerieren arm zu sein.

Es liegt in der Natur des Menschen, dass er nach mehr strebt, um einen kurzen Augenblick des Glückes zu erhaschen. Und das ist alleine auf die Funktion des Gehirnes zurück zu führen. Es setzt Suchtmittel frei, die uns glücklich machen. Wir sind quasi alles Junkies, ob reich oder arm.

Arm ist meistens der, der es sich nicht leisten kann einen Schuss aus seiner eigenen Gehirnfabrik zu erkaufen.

Aber genauso arm ist der, der schon alles hat, und sich an diesen Zustand gewöhnt hat wie ein Kiffer an den täglich Joint, auch wenn ihm die halbe Welt gehört.

Deshalb können Superreiche auch kaum aufhören auf Kosten anderer noch reicher zu werden, da sie sich dadurch noch einen letzten Kick von dieser köstlichen hausgemachten Glücksdroge erhoffen.

Die Ursache liegt wohlmöglich darin, dass man uns beigebringt, dass Geld = Glück bedeutet. Wenn man von diesem Gedanken, der uns von klein auf eingetrichtert weg kommt, dann kann man seine Glückshormone auch bei anderen Dingen freisetzen.

Aber dennoch gibt es genug Menschen auf dieser Welt, die tatsächlich hungern müssen, weil andere mit ihren Süchten nicht umgehen können.

@Crusi
Keiner meiner Freunde, seit eh und je legt auf materielle Dinge wert oder würde mich ausgrenzen, wenn ich mir etwas nicht leisten kann. Was zur Hölle? Vielleicht solltest du dir dann mal überlegen mit welchen Menschen du es zu tun hast^^
Dann überlegt man sich eben was anderes und chillt irgendwo ne Runde. Hauptsache man kann quatschen und sich austauschen. Das ist kostenlos.

@Bonnie
Ich habe zurzeit ehrlich gesagt nur was mit meinem Freund und mit den Leuten auf Allmy zu tun^^
Wegen Studium habe ich meinen alten Freundeskreis verloren (in alle Winde zerstreut) und seit 3 Jahren schaffe ich es nicht mehr, den Anschluss bei Kommilitonen zu finden, weil die immer etwas (kostenpflichtiges) unternehmen wollen -.-
Also mit meinem Freund kann ich auch kostenlos "abchillen", aber irgendwie geht einem ein und die selbe Person doch irgendwann auf die nerven.

@Crusi
Dann mimos nicht rum und unterstell deinen nichtvorhandenen Freunden, dass sie dich ausgrenzen würden deswegen^^
Dass du damals einen Freund deswegen verloren hast, ist gut für dich. Denn solch einen Freund brauchste sicher nicht. :)

FrauLehrerin schrieb:Dann mimos nicht rum und unterstell deinen nichtvorhandenen Freunden, dass sie dich ausgrenzen würden deswegen^^

Verstehe ich jetzt nicht?
Die würden sich ja mit mir abgeben, wenn ich denn ca. 3x im Monat mit zu ner Studentenparty gehen würde, etc. Aber ich hab halt kein GELD für die Getränke. Und nur so rumzusitzen macht auch einen seltsamen Eindruck.
Außerdem wohne ich so weit weg von den anderen (wegen den Mietpreisen) dass ich es auch logistisch gesehen nicht finanzieren könnte.

@Crusi

Dann können sie dich doch auch miteinladen.

So würde ich es tun.. du ein Freund wärst und eben momentan nicht soviel Geld hast.

@Crusi
Das sind dann aber keine Freunde!! Ich war nach 29187829 Semestern Studium noch NIE auf irgendeiner Studentenparty und habe trotzdem Freunde. Ich war wohl auch das letzte Mal mit Freunden im Kino als ich 15 war und auch sonst machen wir nichts, das Eintritt kostet?
Such dir Leute, die es wert sind...

Aber es soll hier ja nicht um mich gehen, sondern um eine breitere Minderheit. Ich bin bestimmt nur eine von vielen, die Mangels Geld nichts vom sozialen Leben haben. Aber mein Abschluss und ein mögliches Prädikatsexamen sind erst einmal wichtiger. Sonst würde ich auch nebenher noch ordentlich arbeiten gehen. SO ISSES JA NICH...

@Bonnie

Richtig.. und gute Freunde würden ihn trotzdem mitnehmen. :)

@Bonnie
Geh jetzt nicht dem Trugschluss nach, dass alles immer Geld kosten muss. Aber ganz ohne geht es halt auch nicht. Zumindest bei den Leuten, die ich bisher kennenlernen musste...

Crusi schrieb:Meiner Meinung ist ein Deutscher arm, wenn er nicht am gesellschaftlichen Standardleben teilnehmen kann.
Das macht nämlich ziemlich traurig, immer nur zuschauen zu müssen, wie andere 2x im Monat ins Kino (+1 Cola u. Popcorn!) gehen können, oder in Bars mal ein paar Bierchen, etc. kippen können...

Vor allem will ja kaum einer was mit einem zu tun haben, dem man den Eintritt immer zahlen soll/muss! Ist ja auch langweilig, immer nur in den Wald wandern zu gehen usw. Dadurch habe ich auch einen "Freund" verloren.

Ja dem Faktor des kulturalisierten Konsums und dem damit verbundenen konstituierenden Wesens bezüglich sozialer Beziehungen wird immernoch (selbst in der Soziologie) viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei zeichnete sich diese Entwicklung bereits in den 1940er Jahren in Übersee ab (siehe Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug) und ist heute zu einer (Frei nach Jeremy Rifkin) zweiten Stufe der Verdinglichung geworden. Oder anders gesagt "Die Armen sind heute nicht nur arm, sie sind auch uncool" [Misik: 2009].

@paranomal
Wie gesagt, man darf das jetzt nicht zuuu dramatisch lesen! Aber ich finde, da ist was dran. Genau wie du geschrieben hast.

@Crusi

Ich bin auch ne arme Sau. Ich habe daher die Freunde über Board geworfen, die sich über das Geld definieren.

Man kann sich in der Freizeit, super ohne großen finanziellen Aufwand beschäftigen. Meines Erachtens sogar besser als mit kostspieligen Angeboten. Meistens ist es die Werbung, die dir falsche Bedürfnisse aufzwingt. ^^

@Crusi
Ich finde das ganze wird eigentlich noch unterdramatisiert und sogar trivialisiert und da liegt das Problem.