Charaktermutation über die Ersatzfamilie Internet

Habe bei Allmystery meistens mit einem kleinen oder großen Schwips geschrieben - hat irgendwie dazugehört. :( Und Alkohol verändert total meine Persönlichkeit. Habe zwar unter Alkoholeinfluss nicht gelogen, aber doch übertrieben. Heute schreibe ich normal - habe nur Kräutertee getrunken - und ich hoffe inständig, dass ich die Kraft habe, es auch beizubehalten. Ich brauche nichts zu erfinden...

@Feminine
Danke für deine Ehrlichkeit. Das wäre ja noch mal einen Thread wert, zu fragen, wieviele hier Alkohol trinken und warum? LG

@AgathaChristo

AgathaChristo schrieb:Danke für deine Ehrlichkeit. Das wäre ja noch mal einen Thread wert, zu fragen, wieviele hier Alkohol trinken und warum?

Gibt es hier bestimmt schon. Aber ob die User da ehrlich sind...?
LG

@Feminine
Warum nicht? Es ist so weise, Schwächen zu zugeben.

ahri schrieb:Gibt sicherlich genug Gründe, sich im Internet zu verstellen. Man hat im realen Leben nicht so viel Selbstbewusstsein, man lässt seinen Frust im Internet raus, weil man im RL nichts zu sagen hat, etc.

Lässt sich so auch aufs Berufs- und Privatleben übertragen. Da gibt es auch viele Wichtigtuer, die Zuhause nichts zu melden haben und sich im Beruf aufspielen. :)

@AgathaChristo

AgathaChristo schrieb:Warum nicht? Es ist so weise, Schwächen zu zugeben

Das handhabt jeder anders!

@Feminine

Das handhabt jeder anders!

Mir tun Leute leid, die keine Schwächen zugeben können. Das macht aber menschlich. Das fehlt oft im virtuellen Netzen, wo jeder sich so präsentieren möchte, als kenne er keine Schwächen und nur seine Stärken. Aufmerksamkeitsdefizit, geht mir auf den Sack, den ich nicht habe. Lach. LG

@AgathaChristo
:D

Simuliert man nicht auch im echten Leben mehrere Gesichter?

Wenn man psychisch stabil ist, dann sollte es eigentlich auch keine Charaktermutation durch das Internet geben.

Ich jedenfalls bin und denke offline genau so, wie online.

Manche Leute allerdings könnten sich schon in Internetwelten verlieren, wo sie sich dann nicht mit dem realen Alltag auseinander setzen müssen. Der Schirm ist ein Schutz zwischen ihnen und der Welt.

Das Problem kannte ich schon, als es noch kein Internet gab, höchstens Fischernetze.
Bin ich nun ich oder bin ich Anders?

hi,

erstmal vielen dank für eur beiträge...

doors, es geht hier nicht um anders sein.
vielmehr darum, wie man ist, wenn man versucht, jemand anderes darzustellen.

ich bin grundsätzlich dafür, sich die möglichkeit einräumen zu können/sollen, alle seine facetten auszuleben.
dazu muss man sie aber halt auch kennen (lernen) UND schlicht und ergreifend akzeptieren, dass es so ist.
aber meistens ist das ja nicht der fall, denn eine flucht ist ja immer ein ausweg von etwas, das man nicht akzeptieren kann oder will.

selbstsicherheit ist da ein absolutes schlüsselwort, denn man befindet sich ja oft zu hause allen mit seinem pc.
ich + der rechner, sonst nix. das gibt schon ein gefühl von sicherheit, man gehört dazu.
die wahrscheinlichkeit zur falschen selbsteinschätzung/ -reflektion ist dabei extrem hoch, weil man ja im prinzip nicht aktiv etwas böses macht oder im sinn hat.
es ist LEDIGLICH der passive "lebensteil" der sichtlich darunter leidet. menschen im umfeld und das was sonst halt noch so nebenbei anfällt.

beim drüberlesen merk ich grad erst, wie absurd das alles klingt.. und dann find ich das alles schon ganz schön strange...

@rockefehler

Bevor ich andere kennen lernen will, sollte ich zunächst einmal mich kennen.

Ob man jemanden "in echt" oder im Netz kennenlernt - darin sehe ich zunächst einmal keinen Unterschied.
Das Internet mit Chatroom, Foren etc. ist ein Kommunikationsraum wie die Kaffee-Ecke im Büro, die Disco, der Sportplatz oder die Eckkneipe.
Ich treffe mich mit Menschen und kommuniziere mit ihnen, ich kann mit ihnen flirten, streiten, scherzen - wie im richtigen Leben auch.
Aber ich würde mich doch nie auf ausschliesslich virtuelle Kontakte beschränken, in dem ich nur noch vorm PC hocke und mich nicht mehr unter Menschen traue (ich komm' gern unter Frauen, buh, wie platt!). Ich sehe meinen GesprächspartnerInnen schon gern in die Augen (okay, ab und an auch anderswo hin).
Andererseits würde ich mich, nach zweifelhaften Erfahrungen, nicht zwingend mit virtuellen PartnerInnen immer auch in der Realität treffen wollen.
Ich denke, beide Möglichkeiten, echtes und virtuelles Leben, sollten sich ergänzen und nicht gegenseitig ausschliessen.




Für Nichteingeweihte: Anders ist mein Vorname.

rockefehler schrieb:selbstsicherheit ist da ein absolutes schlüsselwort

Im Grunde stimmt das. Dein virtuelles Leben sollte nicht eine Flucht vor Deinem realen Leben sein. Wenn Du in deinem realen Leben nicht klar kommst, dann verschlechtert sich das eher noch, wenn Du Dir eine alternative Persönlichkeit im Internet aufbaust.

Wenn Du Dein reales Leben allerdings einigermaßen im Griff hast, dann ist eine zusätzliche virtuelle Identität durchaus als Ergänzung zu sehen.

Ich würd mal sagen im Internet stellt man sich anders dar, als im echten Leben. Nämlich meistens schriftlich ;-)
Und bestimmte Argumente bzw Eigenschaften, die im RL eine gute Reputation ausmachen, bzw eine erfolgreiche Außen- und Selbstdarstellung ausmachen, kommen im Netz viel weniger bis gar nicht vor.
Zumindest in textzentrischen Foren wie diesem hier nicht.
Also kann man schon andere Seiten von sich hervor kramen...