Der eigene Stolz und die Zukunft

@semperfi187

Du bist eindeutig noch nicht zu alt für eine Ausbildung. Wenn du ohne Ausbildung nicht im Filmbereich Fuß fassen kannst (was ja anscheinend dein Wunschjob ist) dann mache eben genau diese Ausbildung! Ansonsten wirst du dich in 10-15 Jahren, wenn du wirklich zu alt für eine Ausbildung bist, für den Rest deines Lebens darüber ärgern daß du diesen Schritt nicht gewagt hast.

Ich habe einen guten Bekannten der hat mit über 50 noch mal beruflich eine komplett neue Richtung (mit vorheriger Ausbildung) eingeschlagen. Und das sehr erfolgreich. Da sollte das für dich, mit gerade 30 Jahren auch möglich sein!

Die Leihfirmen eignen sich sehr gut für den Einstieg in ein Unternehmen.
Und überhaupt, wenn man wirklich was machen will, dann findet man auch einen Job, natürlich nicht direkt eine Traumstelle mit einem Traumgehalt, aber eine auf der man aufbauen kann.
Also höre auf Ausreden zu suchen, such dir lieber eine Beschäftigung wenn das wirklich dein Wunsch ist. Und zu alt ist man erst mit 67 (bald vermutlich mit 70), bis dahin ist alles gut was dich weiterbringt.

Bei 5 Semestern Maschinenbau solltest du doch einige Prüfungen bestanden haben, evtl. kannst du diese auf ein anderes Studium anrechnen lassen und hier zumindest noch einen Bachelor machen ohne mit einem komplett neuem Studium anzufangen. Bin mir aber auch nicht sicher wie das heutzutage ist.

Gehen tut das meistens schon. Nur scheitern die Meisten an den Grundlagenfächern (Mathe, Physik, Mechanik usw.). Die sind auf anderen Unis leider auch nicht anders.

semperfi187 schrieb:Ich persönlich seh mich aber zu alt, als nochmal ein Studium anzufangen und wieder auf die gleichen Probleme zu stoßen.

Darf ich fragen, wie alt du bist (Sorry konnte das nirgends rauslesen ;) )? Allerdings würde ich nicht denken, dass man zu alt ist ein Studium oder Ausbildung zu beginnen.

@semperfi187

Naja zu Alt ist man, glaube ich, nie für soetwas.
Du kannst dir ja selbst was suchen. Etwas das deinen Ansprüchen genügt.
Oder du nimmst übergangsweise den Posten bei der Leiharbeitsfirma an.
Bewerben kannst du dich ja sowieso weiterhin und dann den Betrieb wechseln.
So stündest du ersteinmal wieder auf eigenen Füßen.


Ich habe zb. morgen ein Vorstellungsgespräch als Reinigungskraft.
Bin mir da nicht zu schade für, solange das Gehalt in Ordnung ist.

Mit 30 ist man überhaupt nicht zu alt für eine Neuorientierung, eine weitere Berufsausbildung, Jungspund ;)
Man muss nur irgendwo unterkommen, weil man natürlich auch die Schulabgänger als Konkurrenten hat bei Ausbildungsstellen. Aber hier kann vor allem in künstlerischen Berufen die Lebenserfahrung von Vorteil sein.

Vielen Dank für die Antworte.

Gut, die möglichkeit eine neue Ausbildung und nochmal ganz von vorne Anzufangen würde bestehen. Jedoch ist das mit 30 nicht mehr so einfach. Ich wüsste nicht wie ich mit 400,- Lehrlingsgehalt über die Runden kommen sollte. Ein neues Studium müsste ich selbstfinanzieren, da ich kein BAföG mehr bekomme und einen Kredit möchte ich nicht aufnehmen. Dazu kommt auch noch, dass ich die 5 Semester bald auch wieder zurückzahlen muss.

Es wir wohl darauf hinauslaufen, dass ich wieder zum Ausgangspunkt zurück gehe und meine "Träume" bzw Zeile die ich hatte ausblenden muss. Es ist halt sehr schwer über eine ZAF einen Beruf zu finden der nicht an Nachtschichten gekoppelt ist.

@Serpens Viel Erfolg beim Vorstellungsgespräch :)

@semperfi187

Soweit ich weiß zahlt das Arbeitsamt bei einer Umschulung bzw neu Ausbildung dazu. Ich hatte einige ältere Herren und Damen während meiner Ausbildungszeit in der Berufsschulklasse und denen ging es Geldmäßig nicht so schlecht.
Allerdings weiß ich natürlich nicht ob sowas immer gezahlt wird.

Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten da etwas besser über die runden zu kommen, ich habe während meiner Ausbildung schon eine eigene Wohnung gehabt, während meiner Ausbildung bekommt man nicht viel (3 Lehrjahr 620 Brutto) dementsprechend habe ich u.a. Wohngeld beantragt, ich muß sagen das hat mir oft den Hintern gerettet.

Teegarden schrieb:Soweit ich weiß zahlt das Arbeitsamt bei einer Umschulung bzw neu Ausbildung dazu. Ich hatte einige ältere Herren und Damen während meiner Ausbildungszeit in der Berufsschulklasse und denen ging es Geldmäßig nicht so schlecht.

Also Zweitausbildung so gut wie gar nicht, Studium sowieso nicht.
Ansonsten musst du schon Langzeitarbeitsloser sein, dass sie dir die Umschulung finanzieren.

@Teegarden

Die Arbeitsagentur bzw. die Rentenversicherung zahlt eine Umschulung nur, wenn besondere Gründe dafür vorliegen. Langzeitarbeitslosigkeit, weil man im erlernten Beruf nicht mehr Fuß fassen kann bzw. gesundheitliche Gründe, aus denen man den erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann. Das sind so die Klassiker.

Läuft das Ganze über die Rentenversicherung, dann bekommt man in dieser Zeit Übergangsgeld. Hat man darauf keinen Anspruch und man läuft über die Arbeitsagentur, lebt man von ALG2, außerdem bekommt der Betrieb noch eine finanzielle Unterstützung. Gibt ja auch Betriebe, die nur auf diesem Wege ausbilden können, weil sie sich einen "normalen" Auszubildenden nicht leisten können.

Ist aber nicht ganz einfach, solch eine Umschulung genehmigt zu bekommen. Ich mache momentan selbst eine - allerdings überbetrieblich, also nicht direkt in einem Betrieb - und kenne noch andere, die diesen Weg gegangen sind. Da muss schon wirklich klar sein, dass eine Rückkehr in den alten Beruf nicht möglich ist. Wie eine Stelle im alten Beruf bezahlt wird, wenn man sie annimmt, das ist erstmal egal. Da stecken aber halt auch jede Menge Kosten dahinter, daher kann ich schon verstehen, dass eine Umschulung das letzte Mittel der Wahl ist.

Ok Danke für eure Antworten, das ist aber komisch. Naja wer weiß was so alles unter besondere Umstände fällt.

@Teegarden

Eigentllich gar nicht mehr so viel außer den von mir genannten Gründen. Ich selbst mache z.B. eine Umschulung, obwohl ich gar keine abgeschlossene Erstausbildung habe. Habe Abi gemacht, dann aber erst ein Studium und später noch eine schulische Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen. Natürlich hätte ich mir auch einfach auf dem freien Arbeitsmarkt eine Ausbildung suchen können - aber in meinem besonderen Fall wollte die Arbeitsagentur auf Nummer sicher gehen. Ebenso ist mir der Fall einer Frau Anfang 40 bekannt, die ebenfalls keine Ausbildung gemacht hat und sich jetzt trotzdem in einer Umschulung befindet. Sie hat sich damals gegen eine Ausbildung entschieden, stattdessen eine Familie gegründet, wurde dann aber vor etwas mehr als zwei Jahren von ihrem Mann verlassen. Da gab es dann ebenfalls eine Bewilligung zur Umschulung.

Umschulungen sind aber generell Einzelfallentscheidungen. Es können zwei Menschen, mit den gleichen Grundvoraussetzungen einen Antrag stellen - ob, wer oder sonstwie eine Genehmigung bekommt hängt vom jeweiligen Fallmanager ab. Einfach so genehmigt wird so was aber in der Regel nicht, bei einer überbetrieblichen Umschulung stehen z.B. knapp 50.000 € an Kosten im Raum. Für die Genehmigung waren in meinem Fall diverse Praktika, ein ärztliches Gutachten und noch einiges mehr erforderlich, um zu beweisen, dass das Geld auch gut angelegt ist.

@Sterntänzerin

Ok, ich habe das einfach anders erlebt. Mein Lebensgefährte hat auch eine Umschulung gemacht, er ist zum Arbeitsamt hat das gesagt. Musste dann zu einem Eignungstest der ohne Probleme verlief und dann noch zu einem Gespräch mit einem Psychologen und zack hat er die Umschulung finanziert bekommen. Das ganze ging recht fix von statten, schon der Arbeitsamt Sachbearbeiter sagte ihm vor dem Test wenn er sich nicht wie ein Volldepp anstellt wird das kein Problem sein.

Liegt wohl von Fall zu Fall extrem unterschiedlich wie das gehandhabt wird.

@Nerok
ok, war nur so eine Idee. Ich kenne mich weder im Bereich "Film" noch bei youtube aus. Danke fürs richtigstellen!

@semperfi187

Wollte nur mal kurz nachfragen wie es dir geht...

Konnte denn der ein oder andere Beitrag für dich hilfreich sein? In welche Richtung denkst du denn zu gehen, kristalisiert sich etwas positiv für dich heraus?

@Teegarden Ja, vielen Dank für deine Nachfrage, sehr lieb. Die meisten Optionen bin ich auch schon selber im Kopf durchgegangen. Es ist halt schwer mit einer abgeschloßenen Ausbildung, 30 und 10 Jahre aus dem Beruf zu sein + abgrebrochenen Studium nochmal was neues einzuschlagen (Finanzierung). Ich hab mich glaub schon mit meinem Schicksal abgefunden und werd wieder irgendwas bei einer Leihfirma mit Nachtschicht annehmen. Auch wenn ich dann nicht mehr lachen kann, aber vllt kommt ja alles anders und ich finde etwas was mir doch Spaß macht. In dem halben Jahr war mit meinen Voraussetzungen leider kein Job zu finden, den man in normalen Arbeitszeiten verrichten kann (zwichen 7-20 Uhr sind für mich normale Arbeitszeiten ;) )
Als ich damals das erstemal H4 beantragen musste, meinte auch der Erstvermittler, dass nochmal ein Gespräch mit einen Psychologen stattfinden würde der mich berät wo die "Reise" hingehen könnte und mir vllt nochmal optionen eröffnet. Diesen Psychologen hab ich nie gesehen. Mein derzeitiger Arbeitsvermittler will davon nicht´s hören und mich am liebsten schnellstmöglich an eine ZAF vermitteln, keine Ahnung ob die dafür Provisionen bekommen.

Ich kann mir 30 halt nicht mehr wählerisch sein und hab mir ja auch irgendwie "selber" eingebrockt. Die Zeit kann man leider nicht zurückstellen. Und Beziehungen um an einen "richtigen" Beruf zu kommen hab ich auch nicht. Nützt ja nichts nur Trübsal zu blasen. Das Leben geht weiter!

Ich Danke dir und hab ein schönes Wochenende :)

@semperfi187

Mh, nicht das du wieder in denselben "Müll" reinrutschst. Irgendwie soll die Arbeit ja auch zumindest ein wenig Spaß machen. Schließlich verbringt man dort ja einen großteil seines Tages.

@Teegarden Das weiß man nie. Ich hab halt damals für mich erfahren dass das Personenklientel (was nicht auf jeden zutrifft) bei großen Unternehmen, die Leiharbeiter einstellen auch..ach wie soll ich sagen. Ich will mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, jeder Mensch ist anders. Aber die meisten Leihfirmen stellen halt ungelernte Personen (es gibt Ausnahmen) ein, ergo ist der Bildungstand auch im unteren Niveau, so sind dann auch die Gespäche mit den Kollegen. In dem Betrieb wo ich damals gearbeitet habe, obwohl die Bezahlung gestimmt hat, habe ich am meisten an der Nachtschicht geliten. Und 80% der Mitarbeiter, warn schlimmer als irgendwelche Waschfrauen von den Gesprächen her, es ging nur ums lästern und wann endlich Feierabend ist damit man sich ein Bier aufmachen kann. Zum Anfang ist das vllt noch ganz lustig aber irgendwann fand ich das einfach nur noch anstrengend und langweilig. Darum habe ich damals auch das Abitur nachgeholt und wollte vllt auch durch´s Studium später mit etwas anderen Leuten verkehren, die mehr zu erzählen haben wie das RTL Nachmittagsprogramm ist oder wann es wieder Bier gibt.. Ich weiß das mir das gleich wieder angekreidet wird ;) Aber es ist nicht böse gemeint.
Ich kann einfach nicht´s mit dem 0815 gelaber anfangen. Aber wie gesagt, der Kreis schließt sich wieder. Ich hab auch schon drüber Nachgedacht mich selbständig zumachen. Aber in der Sache bin ich feige und will mich nicht verschulden. Wenn ich einen Kredit aufnehme und die Sache, die ich mir vorgestellt habe nicht klappt, steh ich wieder ohne was da und hab noch Schulden..von daher.

@semperfi187

Wie wäre denn was in einem anderen künsterlichen Bereich. Das was du schreibst wirkt schon so das es dich sehr in diese Richtung zieht. Dort findet man ja auch eher "andere" Gespräche als vom Otto- Normal- Verbraucher.
Allerdings kenne ich mich in diesen Genren auch nicht aus, weiß also nicht ob man da einfach so reinkommt und ob das überhaupt was für dich wäre.

Es wirkt zumindest so auf mich als ob du gerne eher in diesen Bereichen tätig wärst. So kommt es rüber.