Spielt Sex wirklich die wichtigste Rolle in einer Beziehung?

@Zugzwang
Ja natürlich. Das ist auch unabdingbar. Nur ist die Frage, ob man alles vergleichen und eines höher stellen kann. Ist es doch eigentlich ein Mischmasch aus allem, bei dem eines davon weniger alleine ohne die anderen existieren kann.
Zumal Liebe ohne Sex wahrscheinlich weniger häufig ist, wie Sex ohne Liebe.

Chu schrieb:Nur ist die Frage, ob man alles vergleichen und eines höher stellen kann.

Das wichtigste in einer dauerhaften Beziehung ist das persönliche Engegement.
Gewöhnlich kommt man über den Sex zusammen. Dieser Imtimverkehr zeigt uns (weil nackt) am verletzlichsten. Wird sich hierbei über uns nicht lustig gemacht oder abgewertet, dann schafft dies großes Vertrauen. Im späteren Verlauf der Beziehung werden andere Dinge, wenn man zusammenlebt, wichtig.

Beteiligung
- am Haushalt
- am Lebensunterhalt
- Beschäftigung mit den Kindern
- ...
Das wichtigste in einer Beziehung ist das soziale Engagement, Kompetenz und das man wesentliche Erwartungen erfüllt.
Guter Sex ist quasi das Sahnehäuptchen.

In meinen Beziehungen spielte Sex nie eine übergeordnete Rolle. Sex ist nett, um meine hedonistischen Bedürfnisse zu befriedigen, aber für mich nicht elementar. Der wichtigste Faktor war für mich immer die Passung, die Vereinbarkeit von Interessen, Neigungen, Bedürfnissen. Dazu gehört sowohl eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur, aber auch ein vergleichbares Maß an Intelligenz, dazu Rücksichtnahme, Durchsetzungsstärke, Vielseitigkeit und dauerhafte Weiterentwicklung. Ich möchte in einer Beziehung genauso wenig Stillstand wie in meinen sonstigen Lebensbereichen, im beruflichen, freundschaftlichen oder interessensspezifischen Kontext. Ich möchte, dass mein Partner daran interessiert ist, voranzukommen, immer wieder zu hinterfragen, bereit zu sein, sich zu verändern und auch, bei mir Veränderungen anzuregen. Ich möchte eine gemeinsame Basis ebenso wie gemeinsame Weiterentwicklung - Sex spielt dabei eine sehr untergeordnete Rolle.

ICh finde Sex spielt schon eine große Rolle, aber es gibt DInge in einer Beziehung die wichtiger sind.. zB Vertrauen, Zusammenhalt..

Ich finde es super spannend, dass die Meinungen zwar rech nah aneinander liegen, aber doch jeder für sich dessen Stellung entscheidet. Das ist toll!

Es ist nicht der wichtigste aspekt in einer beziehung, aber für viele menschen ist sex ein wichtiger aspekt in ihrem leben.

Und ja, eigentlich sollte es so sein das die interessen ähnlich in einer beziehung liegen.

Für einen anderen menschen kann briefmarkensammeln eine lebenslange beschäftigung sein.

Wenn aber der partner daran nicht nur kein interesse hat, sondern es durch diese passivität quasi auch nicht stattfinden kann, ist das mmn ähnlich zu sehen wie mit einem sexuellen in/aktiven partner.

Ich schrieb das hier schon bei allmy in anderen threads.

Mir erscheint dieses "system" der menschlichen evolution, das junge menschen die gerade zb. als frau mit gerade mal 14 jahren oder jünger ihre erste regel bekommen, (oftmals quälend), als junge männer gerade der kindheit ent-denkend mit übertestosteron und flaumbart ausgestattet entscheidungen treffen sollen ginge es nach dem willen der natur, (partner fürs leben finden, kinder bekommen), die man, objektiv betrachtet, eigentlich erst mit einer lebenserfahrung-respektive abgeklärtheit von ca. 30 jahren richtig abwägen kann, als bei weitem nicht ausgewogen.

Ja , es gibt viele junge und schon sehr reife menschen, aber die allermeisten sind es in diesem alter noch nicht.

Ich würde auch nicht sagen, dass es der wichtigste Faktor in einer Beziehung ist. Aber wenn's im Bett nicht harmoniert, glaube ich nicht, dass es auf Dauer gut gehen kann.

sex gehört dazu und ist im endeffekt der wichtigste faktor in einer beziehung, weil wenn nichts oder nichts gutes läuft hat es keinen sinn - außer man ist asexuell veranlagt!

Sollte ich mal was mit jemanden haben, dann würde für mich Sex ne sehr große Rolle spielen. Würde für mich dann einfach dazu gehören. Ich denke ich bin so ein Mensch, die ein leblang ohne Sex auskommt, wenn sich z.B. nur die, für mich, falschen für mich interessieren, aber wenn es der richtige ist, dann könnte ich mit ihm bestimmt sehr oft. Ich würde wollen dass der Herr den ich so toll finde sexuell befriedigt ist, ich hätte schon Freude daran ihm diese Befriedigung zu beschaffen, es sollte eine Gegenseitigkeit sein. Ich denke dabei an einen bestimmten Herrn, alle anderen interessieren mich da nicht.

Ich finde auch, dass Sex ein wichtiger Bestandteil in einer Beziehung ist, aber nicht der wichtigste.
Optimal ist es natürlich wenn die Bedürfnisse der Partner dabei in Einklang sind. :)

Wenn ich bedenke wie schnell der "Hormonüberschuss" abklingt und der Alltagstrott einzieht, sollte Sex eine untergeordnete Rolle spielen. Sobald die rosarote Brille erst einmal abgenommen wurde, zählen ganz andere Prioritäten... dann geht es um Verständnis, Vertrauen etc.

Das Bedürfnis nach Sex muss halt harmonieren. Wenn einer nur einmal im Monat Lust hat und einer jeden Tag ist es schwierig.Wobei es selbst da Lösungen gibt, die je nach Paar variieren.

Mir persönlich sind gleiche Werte und gemeinsam Erinnerungen zu schaffen am wichtigsten.

Die wichtigste vielleicht nicht, aber eine der schönsten Nebenrollen. Wenn das nicht passt, dann gibt es irgendwann Theater.

Ich bin jetzt seit über 13 Jahren mit meinem Mann in einer Beziehung und für uns ist Sex nicht mehr das Wichtigste. Am Anfang der Beziehung hatte der Sex noch einen sehr hohen Stellenwert; ich glaube das ist in jeder Beziehung so. Im Laufe der Jahre hat sich das bei uns geändert. Der Sex ist immer noch sehr schön und er gehört definitiv in die Beziehung. Jedoch haben heute andere Werte einen höheren Stellenwert als der Sex.

Die in den Jahren gewachsene Liebe ist ein viel wertvolleres Gut als der Sex.

Reduziert man eine Beziehung nur auf den Sex wird es ganz schnell sehr monoton. Man sucht nach neuen, interessanten Menschen die wieder ein Kribbeln im Bauch auslösen. Somit stolpert man dann von einem Abenteuer ins nächste. Eine feste Bindung sucht man dann meist vergebens. Ich verurteile diese Lebensweise in keinster Weise. Wenn man damit glücklich wird ist das doch auch völlig okay.

Mein Mann und ich haben uns für einen anderen Weg entschieden:

Wir haben uns vor einem Jahr dazu entschieden eine offene Beziehung zu führen. Diese Entscheidung hat auch unser Sexleben auf ein höheres Level gehoben. Es ist seitdem vielfältiger und aufregender.

Natürlich gehört zu einer offenen Beziehung auch eine große Portion Vertrauen in den Partner. Vom Beginn der Beziehung an hätte ich es mir niemals vorstellen können diesen Schritt zu gehen.

Um der Eifersucht vorzubeugen sprechen wir nicht über den Sex außerhalb unserer Beziehung. Wir möchten nicht wissen wann, wo, mit wem und wie oft sich der jeweils andere zum Sex trifft.

Vielleicht ist unsere Variante der Beziehung auch nur möglich da wir seit zwei Jahren, berufsbeding, eine Fernbeziehung führen müsen.

Kiwi1980 schrieb:Um der Eifersucht vorzubeugen sprechen wir nicht über den Sex außerhalb unserer Beziehung. Wir möchten nicht wissen wann, wo, mit wem und wie oft sich der jeweils andere zum Sex trifft.

@Kiwi1980
No offense, aber belügt Ihr Euch so nicht selbst? So nach dem Motto "Wenn wir nicht drüber reden, dann ist auch nichts passiert".

Agrypnie schrieb am 10.10.2017:In meinen Beziehungen spielte Sex nie eine übergeordnete Rolle. Sex ist nett, um meine hedonistischen Bedürfnisse zu befriedigen, aber für mich nicht elementar. Der wichtigste Faktor war für mich immer die Passung, die Vereinbarkeit von Interessen, Neigungen, Bedürfnissen. Dazu gehört sowohl eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur, aber auch ein vergleichbares Maß an Intelligenz, dazu Rücksichtnahme, Durchsetzungsstärke, Vielseitigkeit

Dieser erste Teil ist so, dass man es besser nicht sagen kann... jedenfalls für mich passt das alles.

Agrypnie schrieb am 10.10.2017:und dauerhafte Weiterentwicklung. Ich möchte in einer Beziehung genauso wenig Stillstand wie in meinen sonstigen Lebensbereichen, im beruflichen, freundschaftlichen oder interessensspezifischen Kontext. Ich möchte, dass mein Partner daran interessiert ist, voranzukommen, immer wieder zu hinterfragen, bereit zu sein, sich zu verändern und auch, bei mir Veränderungen anzuregen. Ich möchte eine gemeinsame Basis ebenso wie gemeinsame Weiterentwicklung - Sex spielt dabei eine sehr untergeordnete Rolle.

Aber dieser zweite  Teil des Posts... da habe ich andere Vorstellungen, muss ich sagen. Dieses ständige Verändern und Drehen an Stellschrauben an Persönlichkeit, an dem anderen... das hört sich nach Arbeit an. Ich weiß ja nicht genau, wie es gemeint ist, aber wenn ein Partner es irgendwie "braucht", dass man sich unbedingt weiterentwickelt und ich Veränderungen in diesem anrege, dann entsteht da, finde ich, so ein unangenehmer Druck, ständig den großen Wurf mit dem Partner hinzulegen... und das in kontinuierlicher Weise... nö, da habe ich, als Jahrgang 65, nicht mehr so den großen Bock drauf.

Ich habe im Laufe der Zeit jetzt doch schon einige Parts in meiner Persönlichkeit soweit ausgebaut, da ich da nicht mehr viel dran rumwerkeln brauche... natürlich, sich die Neugier bewahren, Dinge unternehmen, die man noch nicht unternommen hat, in der Freizeit, klar, sehr, sehr gerne... da bin ich immer bereit zu.
Aber wenn ein Partner jetzt noch unbedingt will, dass ich mich beruflich weiterentwickele, um noch "etwas zu werden", dann stößt sie dort auf eisenhartes Felsmassiv... also... ich will mich da ganz sicher nicht mehr unter Druck setzen lassen...

Ist vielleicht auch eine Sache, die man in jungen Jahren dann doch noch mehr "in sich" trägt, dieses berufliche Weiterkommen in gemeinsamer Sache... und dieses Verändern und diese Weiterentwicklung in vielen Bereichen.

Hm... und diese Formulierung "Sex spielt eine sehr untergeordnete Rolle" kann ich so auch nicht unterschreiben... Sex spielt nicht die größte Rolle, aber ein schöner Austausch auch in diesem Bereich ist schon wichtig, um sich rundherum wohl zu fühlen.

Kiwi1980 schrieb:Mein Mann und ich haben uns für einen anderen Weg entschieden:

Wir haben uns vor einem Jahr dazu entschieden eine offene Beziehung zu führen. Diese Entscheidung hat auch unser Sexleben auf ein höheres Level gehoben. Es ist seitdem vielfältiger und aufregender.

Natürlich gehört zu einer offenen Beziehung auch eine große Portion Vertrauen in den Partner. Vom Beginn der Beziehung an hätte ich es mir niemals vorstellen können diesen Schritt zu gehen.

Um der Eifersucht vorzubeugen sprechen wir nicht über den Sex außerhalb unserer Beziehung. Wir möchten nicht wissen wann, wo, mit wem und wie oft sich der jeweils andere zum Sex trifft.

Vielleicht ist unsere Variante der Beziehung auch nur möglich da wir seit zwei Jahren, berufsbeding, eine Fernbeziehung führen müsen.

Wow... alle Achtung... Ich finde es toll, dass ihr diese Gratwanderung hinbekommt... ich kann mir so etwas überhaupt nicht vorstellen... ich kann alles teilen, nur das nicht.

Bir mir türmen sich immer direkt Fragen auf, wenn ich von Paaren höre, die eine offene Beziehung leben. Bspw. hat man denn keine Angst davor, dass einer von den anderen nicht mehr will als nur Sex? Was ist, wenn ich erfahre, dass mein Partner auch in der Freizeit mit dem anderen Sexpartner rumhängt? Es also sich nicht nur auf sexuelle Abenteuer beschränkt?

Oder ist das tabu? Ich, in meiner Vorstellung, würde mich da an einem Tisch sitzen sehen und eine regelrechte Liste erstellen, was geht und was nicht geht.

Bspw... geht, wie oben schon geschrieben, nicht, dass mein Partner mit dem anderen Sexabenteuer ins Kino geht oder auf Tanzveranstaltungen oder eben so Freizeitgeschichten... ne, für mich ist das nix... gäbe nur Ärger mit mir...

Für mich steht an 1. Stelle einer Beziehung die Harmonie. Wenn man ZUSAMMEN lebt dann sollten meiner Meinung nach, beide möglicht im Interesse beider handeln, so dass das Zusammenleben gelingt und keinen leiden lässt. Das setzt voraus dass man sich gegenseitig respektiert, vertraut und einander wert gibt, es zumindest immer wieder versucht. Sex sehe ich als körperliches Kommunikationsmittel- man zeigt seinem Partner doch i.d.R. DA Wie sehr man ihn schätzt oder (be-)achtet. Sex ist für mich als Individuum essentiell, ich habe natürlich viel lieber ausschließlich Sex mit dem eigenen Partner, wenn das aber nicht läuft, weil das leben eben kein Ponyhof ist, dann mache ich mich frei davon und lebe es trotzdem aus. Ich wünsche mir in meiner nächsten Partnerschaft möglichst flächendeckende Übereinstimmung bei allen realistisch möglichen kritischen Punkten/Konflikten/Stufen einer Beziehung.
Ich habe Männer satt die auf taube Ohren machen, das widert mich an und untergräbt mich.

@Kiwi1980 - finde ich toll! Hut ab! Ihr habt euch beide im Blick- und das ist wunderbar und v.a. NICHT selbstverständlich.

Kiwi1980 schrieb:Vielleicht ist unsere Variante der Beziehung auch nur möglich da wir seit zwei Jahren, berufsbeding, eine Fernbeziehung führen müsen

ich bin altmodisch, für mich ist eine offene beziehung ein unding. in deinem beispiel frage ich mich warum (wenn ich die zahlen richtig hinbekomme) seid ihr seit 11 jahren zusammen und schafft es super ohne „andere sexpartner? dann gehts beruflich auseinander und nach 12 jahren entscheidet ihr euch für eine offene beziehung obwohl (!) sex für euch/dich keinen richtig hohen stellenwert mehr hat! warum reicht euch nicht der sex miteinander wenn ihr euch wieder seht?!?
auf mich zielt diese aktion eher darauf ab, eine auseinanderfallende beziehung irgendwie zu retten. gut dazu passt auch die vereinbarung nicht über andere sexabenteuer zu reden!

@osttimor

Und selbst wenn das so ist, immerhin haben sie sich auch da gemeinsam im Blick- es wird gemeinsam kommuniziert und nach Konsens gesucht. Was mich und viele andere in meinem Umfeld betrifft, geißelt einer immer den anderen. Nicht immer aber sehr oft.