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Jobwechsel - Erfahrungen?

26 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Jobwechsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 22:54
Hallo Freunde, ich möchte euch um Rat fragen in einer Jobfrage. In der Hoffnung, dass eventuell jemand einmal in der selben Situation war wie ich?

Folgendes Szenario ist eingetreten: Ich bin in einem Dienstverhältnis, im Kommunalservice. Ein toller Job, der mir sehr gefällt, Gehalt ist in Ordnung. Der Haken ist: Es ist kein zukunftssicherer Job. Der Dienstvertrag ist meist befristet und der Arbeitsort wechselt oft. Wir sind ein Unternehmen, dass Arbeitskräfte für Gemeinden und gemeindenahe Betriebe abstellt, das heißt ich habe zB einmal einen 2-Monats-Vertrag bei Gemeinde 1, danach einen für 6 Monate bei Firma X, dann wieder für 3 Monate bei Gemeinde 2, etc.

Wie gesagt, ich bin in diesem Job überglücklich (obwohl das viele nicht nachvollziehen können, was ich verstehe), theoretisch gesehen könnte es mir aber nach jeder Frist passieren dass es auf einmal keine Arbeit mehr für mich gibt. Aus diesem Grund habe ich diverse Leihfirmen bei denen ich schon zu meinen Zeiten als Arbeitsloser vorgemerkt war, gebeten mich weiterhin zu berücksichtigen wenn sich etwas passendes ergibt.

So passiert bei einer Firma, nennen wir sie Firma Y, bei der ich mich in der Vergangenheit bereits 3x erfolglos beworben habe. Firma Y hat(te?) sehr hohe Anforderungen, Firma Y findet aber offenbar kein Personal, es sieht so aus als würde niemand dort arbeiten wollen oder die Leute nach kurzer Zeit wieder aufhören, denn die Stelle ist fast permanent ausgeschrieben.

Jetzt ist es so, dass ich im 4. Anlauf, ohne mich diesmal aktiv beworben zu haben (nach 3 Absagen habe ich die Bemühungen aufgegeben, eine der Leihfirmen bei denen ich vorgemerkt bin hat mich jetzt allerdings erneut angeboten) zu einem Vorstelltermin eingeladen wurde.

Die Bedingungen sind schnell erklärt: Arbeitsort 5 Gehminuten von zu Hause entfernt, Schichtbetrieb, unbefristet und ein deutlich besseres Gehalt als in meinem jetzigen Job. Plus: Die Chance irgendwann im Stammpersonal aufgenommen zu werden, also nicht mehr über die Leihfirma sondern direkt im Unternehmen angestellt zu sein.

Der Werksleiter hat mir im Gespräch zunächst mitgeteilt, dass ich den Anforderungen nicht entspreche. Mein Profil passt überhaupt nicht, sie setzen gewisse Erfahrungen oder Kenntnisse voraus, die ich nicht vorweisen kann. Kein Problem für mich das gesagt zu bekommen, ich mag Ehrlichkeit.

Als das Gespräch eigentlich schon beendet war, teilt mir der Werksleiter plötzlich mit: Ich gebe ihnen eine Chance, sie müssen mir aber beweisen, dass ich diese Chance dem Richtigen gegeben habe. Sie können kommenden Mittwoch anfangen, das Vertragliche wird über die Leihfirma geregelt. Kein Probearbeiten, keine weiteren Fragen.

Soweit, so gut. Normalerweise sollte man meinen, braucht man nicht lange überlegen. Besseres Gehalt und unbefristet, hört sich doch toll an. Am Nachhauseweg überkam mich ein extrem negatives Gefühl. Ich entspreche nicht den Anforderungen, passe nicht ins Profil. Trotzdem bietet er mir einen Job an, es ist offensichtlich dass ich wohl der einzige war der den Job machen wollte. Aus Erfahrung weiß ich, dass alles was man mit einem negativen Gefühl beginnt, von Anfang an negativ behaftet ist.

Fakt ist: Ich habe mich nicht aktiv beworben, wurde trotzdem eingeladen und bekam eine Zusage obwohl ich offenbar nicht entspreche. Das sind für mich nicht die optimalen Voraussetzungen und es ist mir auch etwas schleierhaft warum das genau so passiert ist, wie es passiert ist. Ich müsste meinen jetzigen Job, der mir mit allen Vor- und Nachteilen ans Herz gewachsen ist aufgeben und es gäbe wahrscheinlich keinen Weg zurück.

Nun sollte es für einen vernunftbegabten Menschen keine schwere Entscheidung sein: Befristeter Dienstvertrag mit gutem Gehalt vs. unbefristeter Dienstvertrag mit sehr gutem Gehalt. Es wäre wahrscheinlich das höchste Gehalt, dass ich jemals bezogen habe wenn die Schichteinteilung günstig ist. Und trotzdem fällt mir die Entscheidung sehr schwer da ich bei dem neuen Job eben ein wirklich schlechtes Bauchgefühl habe, innerlich will ich den Job eigentlich nicht annehmen und lieber dort bleiben wo ich bin, obwohl es nicht zukunftssicher ist und ich eine gute Chance ausschlagen würde.

Auf der anderen Seite denke ich mir, wenn ich bleibe wo ich jetzt bin und nach dem nächsten Fristende vielleicht wirklich keinen Job mehr habe, würde ich der Chance nachtrauern. Habe mit 2,3 Personen bereits über meinen inneren Zwiespalt gesprochen, die Meinungen waren gespalten. Daher denke ich mir, ein Internetforum gibt eine größere Basis her, und möchte euch fragen ob ihr auch schon einmal in dieser Situation wart? Wie habt ihr euch entschieden? Oder, wie würdet ihr euch entscheiden?

Mich macht vor allem die Tatsache skeptisch dass bei der besagten Firma offenbar niemand anfangen oder lange bleiben möchte, und sie trotz angeblich hoher Anforderungen am Ende dann doch keine Bedingungen mehr stellen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich betrunken erschienen wäre, hätte er das zwar bemängelt aber mir trotzdem den Job gegeben. Ich brauche hierzu echt ein paar Meinungen - es ist nicht so dass ich möchte dass mir jemand die Entscheidung abnimmt, die muss und werde ich selbst treffen (genau 3x kann ich noch drüber schlafen). Aber es wäre interessant zu wissen was andere Menschen in der Situation tun würden. Ich hab nämlich das Gefühl dass egal wie ich mich entscheide, alles in irgendeiner Art und Weise unvernünftig wäre. Meine Frau meinte sie würde sich zwar freuen wenn ich mehr verdiene (obwohl es uns jetzt ja auch gut geht) aber sie würde unter diesen Bedingungen, mit dieser absoluten Skepsis die entgegen gebracht wird, eher nicht dort anfangen.

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Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 23:03
Wenn du ein Negatives Gefühl hast, lass es besser! Es gibt nichts schlimmeres als unglücklich zur Arbeit zugehen, mach dass was dir Spaß macht. Geld kommt dann von allein. Versuche deine Stärken auszubauen, und deine schwächen zu Stärken zumachen!

habe keine Angst vor Veränderungen. Ich weiss der Text hilft jetzt nicht weiter aber Langfristig.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 23:05
Ich würde den Job nicht nehmen, weiter den gewohnten "Trott" machen und versuchen mich zusätzlich für den gewünschten Job weiter zu qualifizieren.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 23:08
@Redcommander
@emanon

Danke für die Antworten. Das ist auch genau das, wozu ich im inneren tendiere. Es wäre eine einzigartige Chance aber ich spüre nicht dieses 100%ige Vertrauen, da ich durchaus gemerkt habe dass mir der Chef sehr skeptisch gegenübersteht und da ich weiß dass es im Geschäftsleben keine Geschenke gibt, denke ich hat er mir den Job primär angeboten weil ihn sonst niemand machen will, während ich mich bei meiner jetzigen Firma voll etabliert und bewiesen habe.


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12.01.2018 um 23:21
genau versuche dich intern weiterzuentwickeln, setze dir Ziele nach dem SMART Grundsätzen!

Spezifisch
Messbar
Attraktiv
Realistisch
Terminiert

VIEL ERFOLG


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Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 23:31
Also für mich hört das sich so An, “ mit Speck fängt man Mäuse“ , bzw. Warum ?

Ganz einfach, zu einfach. Es ist doch eine clevere Taktik, einen guten Mann so zu formen, dass er nachher selbst glaubt er wäre zu schlecht für den Job,um dann die Falle zuschnappen zulassen. So nach dem Motto, “eigentlich haben wir zig Bewerber die Tausend mal besser sind als sie ( in Wirklichkeit nicht einer), wir würden sie einstellen,um ihnen eine Chance zu geben ( damit wir sie in unser tolles Schichtsystem einarbeiten)“

Tipp, nicht wechseln, fortbilden in dem was du kannst !!!!

Kleiner Tipp von mir persönlich, es gibt sehr sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten, welche in den Abendstunden angeboten werden ,einfach mal informieren.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 23:34
@AlbertE

Den Eindruck hatte ich auch, dass hier ein Mangel an Bewerbern vorliegt war für mich offensichtlich. Da ich ja nicht arbeitslos bin sondern schon etwas habe was ich sehr gerne habe, gehe ich davon aus dass mir die Entscheidung am Ende nicht schwer fallen wird.

Den Willen zur Weiterbildung habe ich durchaus, für 2018 habe ich mir zum Ziel gesetzt eine neue Sprache zu erlernen, da ich eine Begabung dafür habe. Grundsätzlich würde ich meinen aktuellen Job wenn es sich ergibt aber sogar bis an mein Lebensende machen, weil es heutzutage glaube ich nicht selbstverständlich ist dass man etwas hat was man gern tut und was einem liegt.... So etwas gibt man nicht leichtfertig auf.


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12.01.2018 um 23:46
Und das bringt auch was, du wirst sehen das es der bessere Weg ist. Ich würde mich allerdings in beruflicher Hinsicht weiterbilden, Sprachen helfen nicht viel. Qualifizieren z.b. als Betriebswirt ( nebenberuflich), es gibt noch vieles andere, du musst dich nur informieren. Verlass dich nicht darauf das dir etwas zufliegt,dass wird nicht passieren.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

12.01.2018 um 23:47
@AlbertE

Dabei ist mir das heute ja eigentlich sogar mehr oder weniger "zugeflogen" :trollking:

Na mal sehen, ich schlaf das Wochenende drüber, da ich sehr glücklich dort bin, wo ich gerade bin glaube ich nicht, dass ich den Weg der Veränderung wähle. Vielleicht ein anderes Mal, wenn die Voraussetzungen andere sind.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 08:09
@Capitano
Es ist ja nicht nur die Frage wie viel man verdient, sondern auch WIE man verdient.

Was bringt einem das viele Geld, das man verdient, wenn man dabei aber nicht glücklich ist.

Wenn du jetzt in deinem Job glücklich bist, dann bleib da so lang du kannst.

Und solang du nicht finanziell in der Klemme steckst, sage ich einfach mal: Geld ist nicht alles


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 08:25
Zitat von CapitanoCapitano schrieb: Sie können kommenden Mittwoch anfangen, das Vertragliche wird über die Leihfirma geregelt.
Ah ja. Du wirst doch Kündigungstermin und Frist einhalten müssen, außer du "erbettelst" dir eine Einvernehmliche, da ist alles möglich.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 09:04
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Aus Erfahrung weiß ich, dass alles was man mit einem negativen Gefühl beginnt, von Anfang an negativ behaftet ist.

Fakt ist: Ich habe mich nicht aktiv beworben, wurde trotzdem eingeladen und bekam eine Zusage obwohl ich offenbar nicht entspreche. Das sind für mich nicht die optimalen Voraussetzungen und es ist mir auch etwas schleierhaft warum das genau so passiert ist, wie es passiert ist. Ich müsste meinen jetzigen Job, der mir mit allen Vor- und Nachteilen ans Herz gewachsen ist aufgeben und es gäbe wahrscheinlich keinen Weg zurück.

Nun sollte es für einen vernunftbegabten Menschen keine schwere Entscheidung sein: Befristeter Dienstvertrag mit gutem Gehalt vs. unbefristeter Dienstvertrag mit sehr gutem Gehalt. Es wäre wahrscheinlich das höchste Gehalt, dass ich jemals bezogen habe wenn die Schichteinteilung günstig ist. Und trotzdem fällt mir die Entscheidung sehr schwer da ich bei dem neuen Job eben ein wirklich schlechtes Bauchgefühl habe, innerlich will ich den Job eigentlich nicht annehmen und lieber dort bleiben wo ich bin, obwohl es nicht zukunftssicher ist und ich eine gute Chance ausschlagen würde.
Die negativen Gefühle könnten daher rühren, dass Neues und Ungewisses erstmal Angst macht. Ich würde das nicht als negatives Vorzeichen sehen.
Dass den Job scheinbar niemand machen will bzw. die Stelle ständig ausgeschrieben ist, das ist für mich eher ein Indiz, dass etwas nicht stimmen könnte.
Was genau löst denn dieses negative Gefühl in dir aus?

Bist du sicher, dass du zu deinem alten Job nicht zurück könntest? Wenn da alle immer so befristet arbeiten, kann ich mir vorstellen, dass man da eher leicht rein und raus kommt. - Wirklich beurteilen kann ich das natürlich nicht.

Mittel- bis langfristig sehe ich keinen großen Unterschied, wie du dich entscheidest. Du könntest den neuen Job bald verlieren und dann in der Lage sein, etwas Neues suchen zu müssen (evt. doch mit der Option, den alten Job wieder zu bekommen). Genauso gut kann es aber sein, dass du deine jetzige Stelle von heut auf morgen verlierst, dann stehst du genauso da.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 09:20
@Capitano

Ich habe den Schritt umgekehrt gemacht. Ich hatte einen unbefristeten Vertrag, eigenes Büro und kurzer Weg zur Arbeit bei angemessenem Gehalt. Der Knackpunkt war, dass mir die Arbeit keinen Spaß gemacht hat.

Also kam die komplette Rolle rückwärts. Habe in einem komplett anderen Bereich studiert und bin dann 300 km weggezogen. Jetzt habe ich einen befristeten Vertrag, signifikant weniger Einkommen, bin aber unheimlich happy mit dem was ich tue.

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich es genauso wieder tun.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 09:34
Zitat von deponianerdeponianer schrieb:@Capitano
Es ist ja nicht nur die Frage wie viel man verdient, sondern auch WIE man verdient.

Was bringt einem das viele Geld, das man verdient, wenn man dabei aber nicht glücklich ist.

Wenn du jetzt in deinem Job glücklich bist, dann bleib da so lang du kannst.

Und solang du nicht finanziell in der Klemme steckst, sage ich einfach mal: Geld ist nicht alles
Nein finanziell passt alles, da verdiene ich auch im aktuellen Beruf gut. Das wäre ohnehin der einzige Anreiz zu wechseln: Wenn die Schichteinteilung günstig ist, sprich ich oft für Nacht- und Wochenenddienste eingeteilt werde, würde ich fast 1.000 € mehr verdienen - netto, im Monat. Das ist eigentlich der einzige Grund warum ich überhaupt nachdenke.
Zitat von Casa_blancaCasa_blanca schrieb:Ah ja. Du wirst doch Kündigungstermin und Frist einhalten müssen, außer du "erbettelst" dir eine Einvernehmliche, da ist alles möglich.
In meiner jetzigen Firma ist es Usus, dass die meisten Mitarbeiter befristete Dienstverträge haben, so auch ich. Es gab bereits beim Jobantritt die Zusicherung dass man eine Möglichkeit etwas unbefristetes anzunehmen, jederzeit wahrnehmen kann - eine einvernehmliche müsste ich mir daher nicht erbetteln.
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Die negativen Gefühle könnten daher rühren, dass Neues und Ungewisses erstmal Angst macht. Ich würde das nicht als negatives Vorzeichen sehen.
Dass den Job scheinbar niemand machen will bzw. die Stelle ständig ausgeschrieben ist, das ist für mich eher ein Indiz, dass etwas nicht stimmen könnte.
Was genau löst denn dieses negative Gefühl in dir aus?

Bist du sicher, dass du zu deinem alten Job nicht zurück könntest? Wenn da alle immer so befristet arbeiten, kann ich mir vorstellen, dass man da eher leicht rein und raus kommt. - Wirklich beurteilen kann ich das natürlich nicht.

Mittel- bis langfristig sehe ich keinen großen Unterschied, wie du dich entscheidest. Du könntest den neuen Job bald verlieren und dann in der Lage sein, etwas Neues suchen zu müssen (evt. doch mit der Option, den alten Job wieder zu bekommen). Genauso gut kann es aber sein, dass du deine jetzige Stelle von heut auf morgen verlierst, dann stehst du genauso da.
Das negative Gefühl kommt grundsätzlich daher dass mein Standing ein ganz anderes wäre. Ungewissheit hat man immer wenn man etwas Neues angeht. Da kommt es aber auf die Situation drauf an. Hat man im Moment nichts, ist es erst mal egal - weil schließlich ist alles besser als nichts (oder das meiste, um es so auszudrücken). Hat man aber etwas dass einem gefällt, macht man sich über diese Dinge schon eher Gedanken. Vor allem wenn man deutlich merkt, dass der Chef alles andere als überzeugt von einem ist. Vor Veränderungen habe ich grundsätzlich keine Angst, aber die Frage ist immer ob man überhaupt etwas ändern muss - wenn man ohnehin schon glücklich ist. Da müsste schon wirklich alles passen.

Ich glaube dass ich am Arbeitsmarkt ganz gute Chancen habe. Sollte ich wirklich einmal, ob gezwungenermaßen oder nicht, aktiv und intensiv Bemühungen unternehmen einen neuen Job zu bekommen bin ich mir sogar fast sicher dass ich schnell etwas anderes finden würde was mir mehr zusagt.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:@Capitano

Ich habe den Schritt umgekehrt gemacht. Ich hatte einen unbefristeten Vertrag, eigenes Büro und kurzer Weg zur Arbeit bei angemessenem Gehalt. Der Knackpunkt war, dass mir die Arbeit keinen Spaß gemacht hat.

Also kam die komplette Rolle rückwärts. Habe in einem komplett anderen Bereich studiert und bin dann 300 km weggezogen. Jetzt habe ich einen befristeten Vertrag, signifikant weniger Einkommen, bin aber unheimlich happy mit dem was ich tue.

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich es genauso wieder tun.
Das hört sich doch schön an. Vor allem die 300km sind ja doch etwas, das gut überlegt sein muss. Umso besser wenn man es dann nicht bereuen muss im Nachhinein.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 10:00
Letztendlich klingt "unbefristeter Vertrag" natürlich nett - aber in einem Unternehmen wo keiner hin will, mit hoher Fluktuation, und wo man schon so "begrüßt" wird - was meinst du wie schnell die dich noch in der Probezeit loswerden wenn auch nur die geringste Kleinigkeit nicht zur Nase steht?

Und dann stehst du ganz ohne da...

Ich würde das an deiner Stelle auch nicht machen.

Beim Thema Weiterbildung rate ich auch zu etwas berufsspezifischen, was es wahrscheinlicher macht dass du sowas machen kannst wie jetzt auch (womit du ja happy bist) aber eben in einem gefestigten Arbeitsumfeld. Da kommt man dann mit Hintergrundbildung UND der Berufserfahrung die du ja auch vorweisen kannst eigentlich prima ran.

Viel Erfolg im Beruf wünsch ich dir :)


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13.01.2018 um 10:44
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Ich glaube dass ich am Arbeitsmarkt ganz gute Chancen habe. Sollte ich wirklich einmal, ob gezwungenermaßen oder nicht, aktiv und intensiv Bemühungen unternehmen einen neuen Job zu bekommen bin ich mir sogar fast sicher dass ich schnell etwas anderes finden würde was mir mehr zusagt.
Na, dann ist die Sache doch klar: Vergiss das Angebot :)


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Jobwechsel - Erfahrungen?

13.01.2018 um 21:49
Möchte mich bei euch allen für die Antworten bedanken. Mir ging es auch darum - da ich ja innerlich im Bauch die Entscheidung denke ich bereits unmittelbar getroffen habe - ich wollte primär wissen ob andere auch so entscheiden würden. Dachte schon ich bin ein bisschen "Banane" im Kopf, hier ernsthaft mit dem Gedanken zu spielen dieses Angebot abzulehnen.

Am Ende denke ich dass es tief im Inneren, eine sehr sehr leichte Entscheidung ist.

Finde es außerdem sehr toll dass es hier soviele Leute gibt die auch anderen Aspekten mehr Wertigkeit attestieren als nur der Bezahlung. Gerade als eingefleischter langjähriger Fußball-Fan hatte ich in den letzten Jahren oft echt den Glauben an die Menschheit verloren wo fast jeder zweite Spieler meiner Lieblings-Mannschaft nach vielleicht 5 guten Leistungen sofort weg ist weil irgendwelche Red Bull-Vereine oder Vereine die sportlich gar nicht besser sind aber in Dänemark, der Türkei oder irgendwelchen zweiten Ligen in Deutschland oder England einfach nur mehr Geld bieten. Immer wenn ich mich darüber beklagt habe, hatten andere Fans dann zu mir gesagt: "Du würdest doch das selbe tun, wenn dir eine andere Firma mehr Gehalt bietet würdest du auch sofort wechseln." - dann habe ich gezweifelt ob es wirklich so wäre, und in der Tat ist es so dass ich am Ende das Herz über die Vernunft siegen lasse :troll:


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Jobwechsel - Erfahrungen?

14.01.2018 um 13:20
Hör da - wie du schon selbst schreibst - auf dein Bauchgefühl.

Aktueller Fall aus meinem Freundeskreis: Wir wohnen ländlich, d.h. es gibt nicht für alle Berufsgruppen genug Stellen. Freund hat ein Studium, für die eine einzige Firma in der Nähe in Frage kommt - jahrelang hat er sich verbogen, mehrfach beworben, bei jeder Absage um ein Gespräch gebeten, ob man ihm Tipps geben könnte, wie er in das "catch" Profil der Firma gelangen könnte. Unzählige Euros investiert ... umsonst.

Dann eine Stelle gefunden und ein Haus geerbt. Haus hier. Stelle 100km die Autobahn hoch. Heirat. Zwei kleine Kinder. Stelle absoluter Traumjob aber ... mitunter drei Stunden Fahrt am Tag, Frau unzufrieden, weil er nie das ist und einige Überstunden fielen auch an. Lange überlegt, ob man das Haus verkauft, aber in der Nähe der Stelle ist der Wohnungsmarkt wie leergefegt.

Dann wurde er von einem Arbeitgeber angerufen, die auf "halben" Weg lag -50km die Autobahn hoch. Da wurde seine Bewerbung abgelehnt, aber die hatten wohl die Daten behalten und ihn gefragt, ob man "sich mal unterhalten" könnte. Man unterhielt sich und er hatte gleich ein sehr negatives Bauchgefühl. Gehalt war das gleiche. Vorteil: Zeitersparnis, da nur 50 Kilometer weg. Rechnete mit einer Absage, bekam aber eine Zusage und "weil er einen so guten Eindruck hinterlassen hätte" noch einen Bonus von 500€ im Monat. Also alte Stelle gekündigt. Neue Stelle angetreten. Wurde am Ende der Probezeit völlig überraschend (für ihn) gekündigt.

Sitzt nun seit Monaten daheim rum. Die alte Stelle kann er nicht wiederhaben. Angebote gibt es nur in 200 Kilometer+ Entfernung, aber seine Frau arbeitet hier (und die finanziert den Laden gerade), Kinder gut integriert ... Er tritt sich sonst wo hin. Es war wohl so, dass er immer nur als "Platzhalter" vorgesehen war, dass er als Familienvater mit unbefristetem Vertrag gekündigt hat, um zu wechseln, war der Firma völlig egal. Auch, was nun aus ihm wird.


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aero ehemaliges Mitglied

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Jobwechsel - Erfahrungen?

14.01.2018 um 13:35
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Rechnete mit einer Absage, bekam aber eine Zusage und "weil er einen so guten Eindruck hinterlassen hätte" noch einen Bonus von 500€ im Monat. Also alte Stelle gekündigt. Neue Stelle angetreten.

Wurde am Ende der Probezeit völlig überraschend (für ihn) gekündigt.
Das klingt fast schon unmenschlich was ihm dort widerfahren ist, wenn man die gesamte geschichte ihres freundes kennt.

Aber auch so als wenn es absehbar gewesen wäre.


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Jobwechsel - Erfahrungen?

14.01.2018 um 13:49
Zitat von aeroaero schrieb:Das klingt fast schon unmenschlich was ihm dort widerfahren ist, wenn man die gesamte Geschichte ihres freundes kennt.
Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es wohl schon anderen davor so ging ... er ist total angefressen, ist bei seinem alten Arbeitgeber wieder angekrochen und wenn sich dort personell was tut, kommt er eventuell dort wieder unter. Es gibt wirklich Arbeitgeber (und Arbeitnehmer, auf der anderen Seite) ... die gibt es gar nicht.


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