Erster Arbeitstag/Berufseinsteiger

@Mailaika
Kannst du ein paar nennen?

insideman schrieb:Wenn ich sehe was heute in die Arbeitswelt eintritt, ist es genau diese Einstellung, die viele nichts werden lässt.

Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite stehen Betriebe, die kein oder nur ein schlechtes Einstellungsmanagment zu bieten haben (das zieht sich durch alle Bereiche und Branchen), die in personalrechtlichen Fragen unzureichend beraten sind und die vor allem häufig nicht dazu in der Lage oder bereit sind, wissenschaftlich erarbeitete Konzepte in die Praxis umzusetzen.

Pony2.4 schrieb:Ausichtspflicht.

Es ist mir schon klar, dass eine ordentliche Aufsicht nicht machbar war.
Du musst wirklich eine ausgezeichnete Pädagogin sein, dass Du den Tag so gut geschafft hast.

Was ich sagen wollte: die Leiterin hatte sicher eine gute Ausbildung und einige Jahre Berufserfahrung. Trotzdem ist sie für diesen Beruf ungeeignet. Wie kann man nur die Sicherheit der Kinder derart aufs Spiel setzen, nur um „der Neuen" eines auszuwischen. Das ist doch nicht normal – gut, dass sie nicht mehr im Dienst ist. Ich hätte meine Kinder an diesem Tag trotzdem lieber Dir als ihr anvertraut.

Was mich noch ärgert: diese Kolleginnen, die Dir Hilfe angeboten haben, hätten sich durchsetzen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Angst um ihren Job hatten. Ich glaube ehrlich gesagt, dass sich alle auf Kosten von Dir und der Kinder ihren Arbeitstag vereinfacht haben.

Mailaika schrieb: es geht zum Mittagessen.

Heute haben leider immer mehr Menschen eine Lebensmittelallergie bzw Unverträglichkeit. Auch in unserem Kindergarten gibt es einige. (Meine Kinder haben zum Glück keine).
So etwas kann tödlich ausgehen.
Es ist wirklich gigantisch, was @User9247 an diesen Tag leisten musste.

Mailaika schrieb:Ich bezahle 400€ monatl. für 2 Kinder

Da werde ich direkt neidisch... Ich bezahle für die beiden Kleinen über € 650,-- , auch der Hort kostet ab Herbst gleich viel. Bei uns wird Kinderbetreuung nur finanziert, wenn man ein ganz niedriges Einkommen hat. Uns trifft immer der Höchstbetrag.

FerneZukunft schrieb:Bei uns wird Kinderbetreuung nur finanziert, wenn man ein ganz niedriges Einkommen hat. Uns trifft immer der Höchstbetrag.

Ist bei uns auch so. Je höher das Einkommen, desto höher der Beitrag. Der geringste Satz ist 27€ (Essengeld) pro Kind.

@Alphabetnkunst
Ich wurde immer wenn ich einen neuen Job begonnen habe gut eingearbeitet. Vielleicht liegt das auch einfach zum Teil an Berufszweig? :ask:

@Mailaika
Das ist gut möglich. Vermutlich auch spielen ein paar Faktoren zusammen.
Region, Größe des Betriebs und Beruf.

naja da gab es mehrere "1. Arbeitstage". Das 1. mal als ich zum Zivi antrat...Säuglingsstation in ner Kinderklinik...2004!
1 Tag zuvor Abi-Übergabe und en nächsten Tag gleich weiter. Sollte dann auch sofort mit ran, Baby baden, Wickeln und Flasche geben und so…äh ja da steht man dann erstmal da mit 19 und denkt sich....wtf. :D Hat aber alles geklappt und ich kam schnell in den Alltag rein.

Extreme Sachen gab es eigentlich nicht, außer n paar Tratschereien der Schwestern über mich... aber alles gut weggesteckt und waren ja nur 9 Monate :D
Nächster war bei meinem Nebenjob, Pizzafahrer, 1. Fahrt! Erstmal ewig rumgesucht und hin und her gekutscht bis ich die Adresse gefunden habe...hat natürlich alles entsprechend gedauert und die ersten Tage waren auch recht holprig...aber irgendwann kam man rein.
Naja die Bezahlung war hier natürlich unter aller Sau...um es mal gelinde auszudrücken.

Dann 2012, noch mal ne Ausbildung angefangen, und irgendwie am 1. Tag gleich nicht so wohl gefühlt... alle irgendwie unter sich und "Ellenbogenmentalität", hatte auch ne kleine Depri zu der Zeit.
Naja es kam wie es kommen musste...kurz vor Ende der Probezeit wollte man mich nicht mehr...war ich auch ganz froh drüber.

Jo, nächste Ausbildung dann 2014, Uni-Verwaltung :D... Sofort am allerersten Tag wohl gefühlt, die ganze Atmosphäre usw.. und gleich gefragt hmm liegt das nun am Westen, oder am öffentlichen Dienst, das hier alle so entspannt sind"...naja ich denke es war ne Mischung aus beiden.
Jedenfalls erstmal alles in Seelenruhe eingerichtet, PC usw... und dann gings los :D Kann nur sagen die besten Kollegen die ich bis jetzt hatte, alles super. Im Vergleich zu der Firma wo ich 2012 war, n Unterschied wie Tag und Nacht...

Hab also den direkten Vergleich zwischen den Branchen Pflege, Gastronomie, Freie Wirtschaft / Industrie und öffentlicher Dienst…
Von der Bezahlung und der Arbeitsatmosphäre ist im Grunde recht eindeutig was das beste ist :D

Mailaika schrieb:Ich glaube nicht, dass man das auf die komplette Arbeitswelt herunterbrechen sollte.
Gibt auch positive Beispiele

ja ...wie gesagt :D

knopper schrieb:ja ...wie gesagt

Das muss an den Hochschulen/Unis liegen, oder am öffentl. Dienst. :D

@Mailaika

äh ja das habe ich bis heute noch nicht herausgefunden...ich denke aber es ist beides :D

...das is sogar schon so schlimm das ich in letzter Zeit Gewissensbisse habe, wenn man sich so das Geld ansieht...sogar schon mal n halben Alptraum gehabt wo mir irgendwer sagt "tu doch mal mehr"... naja aber dabei blieb es, also bei diesem Traum :D

Wie gesagt ich kenne ja die anderen Branchen...

insideman schrieb:Wenn ich sehe was heute in die Arbeitswelt eintritt, ist es genau diese Einstellung, die viele nichts werden lässt.

Wenn ich diesen Satz lese (und weiß, dass viele so denken) wundert mich nicht, dass die Arbeitswelt aussieht, wie sie aussieht.


Was die TE an ihrem ersten Tag tun musste, war so absolut nicht in Ordnung.
Nicht nur was sie betrifft, sondern vor allem was ihre Schützlinge betrifft.

Und es ist absolut in Ordnung, sich nicht ausnutzen und verarschen zu lassen.
Wer glaubt, ein Arbeitnehmer solle sich sowas gefallen lassen, ist Teil des Problems.

Mein erster Arbeitstag in meinem Gartenbaujob ein Beweis für die Weltfremdheit vieler Studenten.
Ich dachte noch "Sehr gut, ein Freitag als erster Arbeitstag ist super, mittags schluss, da kann man sich mit einem halben Tag erstmal einfinden in Job und Umfeld."
Als ich in der Frühstückspause dann fragte "Wann ist denn Feierabend, um 12 Uhr oder um Eins?"
Die Gesichtsausdrücke der Kollegen waren zwischen "Hat der sie nicht mehr alle?" und "Muhahahaha, guter Witz"
Der Freitag war natürlich ein voller Arbeitstag wie jeder andere auch.

Groucho schrieb:Mein erster Arbeitstag in meinem Gartenbaujob ein Beweis für die Weltfremdheit vieler Studenten.
Ich dachte noch "Sehr gut, ein Freitag als erster Arbeitstag ist super, mittags schluss, da kann man sich mit einem halben Tag erstmal einfinden in Job und Umfeld."
Als ich in der Frühstückspause dann fragte "Wann ist denn Feierabend, um 12 Uhr oder um Eins?"
Die Gesichtsausdrücke der Kollegen waren zwischen "Hat der sie nicht mehr alle?" und "Muhahahaha, guter Witz"
Der Freitag war natürlich ein voller Arbeitstag wie jeder andere auch.

Als ich damals meine Lehre mit 15 begonnen habe hieß es, einmal Freitag lang und einmal daheim. Ich glaube mein erster freier Freitag war im dritten Lehrjahr.

Jeden dritten Samstag kam auch dazu.

Ich wäre am ersten Tag aber nicht auf die Idee gekommen zu fragen, wann Feierabend ist.
Bevor ich groß Ansprüche stelle, sollte ich zuerst mal was gearbeitet haben.

insideman schrieb:Ich wäre am ersten Tag aber nicht auf die Idee gekommen zu fragen, wann Feierabend ist.
Bevor ich groß Ansprüche stelle, sollte ich zuerst mal was gearbeitet haben.

Dein Untertanengeist ist erschreckend. :D

Die Frage "Um wie viel Uhr ist denn Feierabend" hat nicht das allergeringste mit "Ansprüche stellen" zu tun.

Groucho schrieb: allergeringste mit "Ansprüche stellen" zu tun

hmm ... ob er wohl gefragt hat, wann er kommen soll?

Bishamon schrieb:hmm ... ob er wohl gefragt hat, wann er kommen soll?

Nicht bevor er etwas geleistet hat.

hm also mir wurde das mit dem Feierabend am 1. Arbeitstag an der Uni gleich gesagt...ohne das ich gefragt habe... "brauchst nur deine Stunden und dann kannst du am Freitag ab 12 gehen"...
Soviel dazu :D

Groucho schrieb:Dein Untertanengeist ist erschreckend. :D

Die Frage "Um wie viel Uhr ist denn Feierabend" hat nicht das allergeringste mit "Ansprüche stellen" zu tun.

Man muss nur wissen wann man sich was leisten kann und wer man ist. An meinem ersten Arbeitstag (der bei mir halt mit 15 war), hab ich nur eine Frage gekannt:

"Kann ich was helfen?"

Ich habe im Laufe der Jahre auch anderes erlebt, aber jene die zu Beginn nicht wussten wer sie sind, müssen es jetzt leidvoll erfahren, dass sie noch immer nichts sind.

insideman schrieb:jene die zu Beginn nicht wussten wer sie sind, müssen es jetzt leidvoll erfahren, dass sie noch immer nichts sind.

Was ist denn das für Quatsch?
Eigentlich hast du schon ziemlich großes Glück, dass du so toll bist!

Mailaika schrieb:Was ist denn das für Quatsch?
Eigentlich hast du schon ziemlich großes Glück, dass du so toll bist!

Das hat was mit Demut, Fleiß, Ehrgeiz und Intelligenz zu tun.

Wenn du Glück hast, kannst du damit auch auch weit kommen. Und hier geht es nicht darum, dass man nicht wissen darf, wann der Tag endet. Es geht um den Eindruck den jemand, zumindest bei uns, gemacht hätte, wenn er an seinem ersten Arbeitstag als Lehrling um 9 fragt wann Feierabend ist.

Ich muss aber sagen, das war damals im Handwerk und wie ich eben sagte mit 15. Wer das nicht versteht, weil er seinen ersten Arbeitstag mit 25 bei einem Radiosender als Praktikant erlebt hat, dem lasse ich seine Meinung natürlich.

insideman schrieb:Das hat was mit Demut, Fleiß, Ehrgeiz und Intelligenz zu tun.

Da fehlt was ganz Wichtiges! Humor! ;)

insideman schrieb:Das hat was mit Demut, Fleiß, Ehrgeiz und Intelligenz zu tun.

Und in wieweit sind diese Eigenschaften jetzt vererbt, vom Umfeld geprägt oder Kraft des transzendenten freien Willens (für den es keine wissenschaftliche Grundlage gibt) selbst verliehen? Umfeld und Vererbung wären Glück...