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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

48 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tiere, Arbeit, Tierschutz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

18.09.2019 um 10:13
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb:wieso nicht mehr?
Ist voll Offtopic aber da das ja dein Thread ist:

Ich hatte Kitten zum handzahm machen, da muss ja immer wer zu Hause sein. Und da ich einen neuen Job habe und ich auch nicht in einem Haushalt bin wo dauerhaft eine zweite Person da wohnt ist das nicht mehr möglich.

Ich helfe aber noch beim Einfangen von Würfen und bei Transporten und Tierarztbesuchen wenn es geht :)

Drück dir die Daumen für die berufliche Veränderung! Ich habe immer mit der Wissenschaft (Biologie) geliebäugelt, aber mich dann doch zuerst für eine kreative Schiene entschieden, dann Büro, dann Marketing. Jetzt schließt sich der Kreis - mache Marketing im Wissenschaftsbereich, wo ich alles anbringen kann was ich vorher an Erfahrungen gesammelt habe :D - für dich gibt es bestimmt auch die perfekte Nische!

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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

18.09.2019 um 12:47
Ich habe jetzt 8 Initiativbewerbungen verschickt. Leider ging nicht mehr, da sonst in der nähe keine weiteren Tierheime und so sind.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

19.09.2019 um 12:05
meint ihr es ist kindisch eine collage mitszuschicken von den geretteten tieren von mir?


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

19.09.2019 um 12:11
@shadesofbeige
Ich halte es für unklug. Nicht jeder Personalchef (wahrscheinlich die wenigsten) wird/(werden) das sonderlich erbauend finden.
Da interessiert mehr die Qualifikation. Wenn dir das so am Herzen liegt, du zu einem Vorstellungsgespräch geladen wirst und danach immer noch den Eindruck hast es sei eine gute Idee, dann kannst du es immer noch machen.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

19.09.2019 um 12:15
@emanon das habe ich auch gedacht. Mein freund meinte es ist eine gute idee um aufzufallen


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

19.09.2019 um 12:18
@shadesofbeige
Hör dir einfach noch mehrere Meinungen an.

Ich arbeite in einem anderen Bereich und habe, in mehr als 20 Jahren, noch nie eine Bewerbung erhalten der der/die BewerberIn eine Collage angehängt hätte, die ihn/sie im beruflichen oder privaten Umfeld zeigt.
Da geht es in Unternehmen relativ nüchtern zu.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

19.09.2019 um 12:39
@shadesofbeige

Du musst nicht auffallen, also aus der Masse hervorstechen, ist ja keine Konkurrenz da.

Stelle dir vor, derjenige, der deine Bewerbung auf den Tisch bekommt, hat eh schon genug Arbeit dort liegen. Er wird dir also nicht böse sein, wenn du ihn nicht mehr als notwendig davon abhältst ;)


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19.09.2019 um 12:41
@emz oh mann.. ich hoffe einfach nur dass ich wenigstens zu einem gespräch kommen darf, da fällt es mir immer am leichtesten die leute von mir zu überzeugen. beim tierschutzbund zu arbeiten, wäre echt ein traum.
Ich hab echt angst vor einer absage


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19.09.2019 um 12:52
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb:Ich hab echt angst vor einer absage
Na und? Dann musst du dich halt wieder bewerben. Es ist ja nicht festgeschrieben, dass, wenn jetzt nichts vakant ist, das für immer und ewig so bleibt.
Du kannst auch mal selbst hinfahren und vielleicht ergibt sich dann ein Gespräch.


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19.09.2019 um 13:01
@emz ich bin morgen sogar dort in der nähe. meinst du nicht das wäre zu aufdringlich?


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19.09.2019 um 13:06
@shadesofbeige
Wenn man z.B. anbieten kann/will zum kennenlernen an Wochenenden ein paar Stunden auszuhelfen o.ä. sicher nicht :D

Auf jeden Fall kommt man ins Gespräch.


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19.09.2019 um 13:12
Ab wann kann man denn anrufen und fragen ob die bewerbung ankam?


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19.09.2019 um 13:26
@shadesofbeige

Ich würde da schon so eine Woche verstreichen lassen. Ist ein schmaler Grat zwischen motiviert wirken und nerven :D


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19.09.2019 um 13:27
@NeonMouse ok :D


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19.09.2019 um 13:34
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb:@emz ich bin morgen sogar dort in der nähe. meinst du nicht das wäre zu aufdringlich?
Das kommt natürlich auf die Situation an, aber ein Gespräch zu suchen, halte ich erst mal nicht für zu aufdringlich. Im Gegenteil, du signalisierst Interesse.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

23.09.2019 um 16:04
Zitat von emzemz schrieb am 19.09.2019:Das kommt natürlich auf die Situation an, aber ein Gespräch zu suchen, halte ich erst mal nicht für zu aufdringlich. Im Gegenteil, du signalisierst Interesse.
Ich finde es auch in der Situation, in der du dich befindest (nicht genau zu wissen, was du eigentlich in dem Bereich arbeiten willst), eigentlich gar nicht so schlecht - allerdings würde ich passende Stellen vorher natürlich anrufen, die Situation schildern und dann um ein Gespräch bitten. Also auf keinen Fall ohne Termin hinfahren.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

23.09.2019 um 16:22
Zitat von emanonemanon schrieb am 19.09.2019:Da interessiert mehr die Qualifikation.
In dem Fall gibt es die aber nicht. Wenn sie gegen jemand mit Erfahrung konkurriert, sieht es eh schlecht aus.

Da können solche Dinge schon auch mal eine Rolle spielen. Wenn das Blatt schlecht ist, kann man ja manchmal trotzdem spielen. Halt ggf. anders.
Zitat von MinderellaMinderella schrieb:allerdings würde ich passende Stellen vorher natürlich anrufen, die Situation schildern und dann um ein Gespräch bitten. Also auf keinen Fall ohne Termin hinfahren.
Unbedingt.
Es kann zwar funktionieren, wenn man einfach auftaucht - aber viele fühlen sich da überfahren und lehnen deswegen ab.

@shadesofbeige
Tierlib zu sein, ist ja nicht schlecht.

Aber versetze Dich in Deinen Arbeitgeber:
Warum soll er Dir Geld bezahlen? Sicherlich ist es in dem Bereich essentiell, tierlieb zu sein. Aber versuche zu überlegen, was der Arbeitgeber davon hat, Dich einzustellen.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

23.09.2019 um 19:31
Wichtig ist es Deine Prioritäten zu sortieren, denn für mich klingen einige Deiner Vorstellungen nicht sonderlich durchdacht bzw schwer miteinander vereinbar.

Das man sich ehrenamtlich im Tierschutz zu Tode arbeiten kann, bezahlte Stellen aber generell weit weniger zur Verfügung stehen als es Anfragen gibt und das dann meist nicht einmal Vollzeitstellen sind und die wenigen Vollzeitstellen nicht fürstlich bezahlt werden sind einfach mal Tatsachen die man auch ernst nehmen sollte.

Es tauchen immer mal wieder sogenannte "Tierschutzprojekte" auf, die verdächtig viele Leute einstellen, meist auch zu ganz guter Bezahlung und ohne nach Ausbildungen zu fragen.
Das sind meiner Erfahrung nach aber dann ohne Ausnahme ganz windige Projekte, die sich durch Grauzonen wuseln oder ganz schlicht und ergreifend ein Fall für den Staatsanwalt sind.

Allerdings sehe ich Dich je nachdem was Du machen willst und was Deine Gehaltsvorstellungen sind nicht als "ohne Ausbildung".
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb am 17.09.2019:Leider habe ich damals eine kaufmännische Ausbildung gemacht, aber daran hängt mein Herz einfach nicht.
Jeder Tierschutzverein, jedes städtische Tierheim usw braucht eine gute Verwaltung, denn das Budget zu jonglieren ist meist die größte Herausforderung.

Mit einer kaufmännischen Ausbildung bist Du also definitiv nicht "ungelernt", allerdings triffst Du zunächst auf die Probleme, dass nur wenige sich überhaupt Festangestellte leisten können und selbst die die es können sich natürlich freuen, wenn ehrenamtliche das kostenlos stemmen, dann bleibt am Ende mehr Budget übrig um andere Lücken zu stopfen.
Und so nützlich eine kaufmännische Ausbildung auch ist, sie ist leider nicht selten, deswegen hat da jeder mir bekannte Tierschutzverein genug ehrenamtliche "Bücherschubser".

Ich kenne zwei Tierheimleiterinnen, die von der jeweiligen Stadt bzw Gemeinde eingestellt wurden und beide wurden nicht trotz, sondern aufgrund ihrer Ausbildung im kaufmännischen Bereich eingestellt, weils da eben nicht um Kätzchenknuddeln, sondern Verwaltung geht, aber solche Stellen sind eben wirklich, wirklich rar.

Du hättest in solch einer Stellung auch mehr mit Papier als Tieren an sich zu tun, für so "überengagierte" kann das frustrierend sein.
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb am 18.09.2019:Was bei der Umschulung halt schwer wäre ist, dass ich mir mittlerweile schon einen Lebensstandard aufgebaut habe, auf den ich nicht mehr verzichten will.
Daran solltest Du aber nicht nur bei einer Umschulung denken, sondern auch wenn es um die Bezahlung geht.
Bist Du sicher, dass die üblichen Bezahlungen in diesem Bereich Deinen Lebensstandard sicherstellen können?
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb am 18.09.2019:Was ich auch richtig cool fände, wäre bei PETA zu arbeiten, aber dafür wohne ich zu weit weg von deren nächstem Standort.
Das heißt, dass Du auch noch eine Stelle suchst für die Du nicht umziehen musst.. klingt haarig.
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb am 19.09.2019:meint ihr es ist kindisch eine collage mitszuschicken von den geretteten tieren von mir?
Puh, also mich würde das tatsächlich abschrecken.
Ich arbeite einfach schon zu lange sowohl ehrenamtlich und teilweise auch beruflich im Tierschutz.
Meiner Erfahrung nach stehen die Türen immer für ehrenamtliche Helferlein offen, aber wenn es darum geht Leute einzustellen oder Teams aufzustellen die "was geschafft kriegen müssen", dann hat es sich bewährt eben nicht die sensiblen "Katzenstreichler" zu verpflichten, die für jede gute Tat ein Lob möchten und/oder nach jedem Rückschlag erst mal eine regelrechte "Trauerphase" brauchen.
Für solche Jobs sucht man sich sinnvoller Weise nicht die Sorte Mensch die Geschichten von geretteten Tieren aus der "Ich -Perspektive" des Tieres verfasst oder so, sondern eher absichtlich Menschen von etwas gröberem Schlag.

Es hat ja durchaus seine Gründe warum Menschen die richtig tief im Tierschutz stecken recht häufig "schwierig" auf andere Menschen wirken.
Man braucht hier eben Realisten mit einem Hang zum Optimismus, während Idealisten erfahrungsgemäß ganz schön oft im Weg stehen.

Ich würde Dir also raten Dich entweder auf Deine Erfahrung im kaufmännischen Bereiche zu berufen und dies möglich nüchtern zu tun.
Denn wenn man jemand z.B. mit der Verwaltung eines Tierheimes betraut und ihn dafür auch fest einstellt, dann muss man darauf zählen können, dass diese Person Entscheidungen mit dem Kopf trifft, denn im Tierschutz heißt es einfach immer und überall, dass man niemandem mehr helfen kann, wenn man zu sensibel an die Sache geht und das unweigerlich darauf hinausläuft, dass man Entscheidungen trifft, die im Budget einfach keinen Platz haben.

Alternativ würde ich Dir raten das zu tun womit massenweise Leute gut fahren:
Bleib in einer sicheren Anstellung und trenne das ganz klar so vom Tierschutz, dass Du Dich im Tierschutz "austoben" kannst ohne das Deine eigene berufliche Existenz damit verbunden bist und es Dir ggf sogar leisten kannst nicht nur Zeit, sondern auch mal Geld zu spenden und sei es indirekt.

Seriöse Tierschutzvereine die sich das leisten können bieten erfahrungsgemäß jeder Pflegestelle an für Futter- und Tierarztkosten aufzukommen aber auch diese Vereine sind über jede Pflegestelle froh die zumindest sagt "Na Futter kriegen wir schon hin und kleinere Tierarztgeschichten auch, nur bei größeren Sachen müssen wir dann schauen."
Als ich noch in der Ausbildung zur Tierarzthelferin war hat mir das aufgrund der Art des Jobs, der Art wie die Praxis gestrickt war und natürlich auch die Einstellung meines Chefs die Möglichkeit gegeben als Pflegestelle für genau die Viecher zu dienen, die man sonst eigentlich nicht so einfach unterkriegt.
Alte, Kranke, Panische, Waisengören die noch an der Flasche hängen usw.
Da das aber kein hochbezahlter Job ist und auch bei einem Chef der einem wo es nur geht (und rechtlich machbar ist) entgegen kommt immer mal wieder finanzielle Katastrophen gibt konnte ich so manches dieser Tiere nur aufnehmen bzw betreuen und in einigen Fällen eben auch bis zu dessen Tod behalten, weil es auch Leute im Verein gab, bei denen es umgekehrt lief, die also genau diese Viecher nicht aufnehmen konnten um z.B. einen Job auszuüben, der nicht nur einen gewissen Lebensstandard sicherte sondern auch die Möglichkeit gab zu sagen "Wenn da mal was am brodeln ist sagt Bescheid."
Solche Leute haben viele Rechnungen für meine Schützlinge bezahlt, die sonst weder für mich noch den Verein machbar gewesen wären und damit oft den Unterschied gemacht zwischen einem "Dauerpflegefall, der halt bei mir hängen blieb" und einem Tier das sich mit der richtigen Zuwendung und genug Zeit doch zu einem Tierchen entwickeln konnte, dass mein Haus wieder verlassen und bei "normalen Menschen" ein Heim finden konnte, wodurch bei mir dann wieder Platz für den nächsten Katastrophenfall war.
Und jeder, der solch ein Tier von mir übernommen hat wusste ganz genau, dass die Tatsache, dass ich solche Verhältnisse bieten konnte genau gar nichts gebracht hätte, wären nicht Leute gewesen, die Geld gespendet, Fahrketten gebildet und auf andere Arten die man als "Adoptivfamilie" nicht so direkt vor Augen hat aktiv gewesen wäre.

Ich allein hätte nichts und niemanden "retten" können, zumindest nicht zuverlässig, "Alleingänge" gehen gut, wenn man Glück hat, es einzelne, begrenzte Ereignisse sind usw.
Aber alles was für mehr als nur den Augenblick gezählt hat war stets ein Netzwerk nötig von Leuten die völlig unterschiedliche Dinge miteingebracht haben.
Vom Piloten, der einen Hund bei dem es dringend ist als seinen eigenen einpackt, dem DHL-Fahrer der hofft, dass sein Chef nichts dagegen hat, dass er nachts um 3 an einer Autobahnraststädte eine Box mit verwaisten Waschbärgören an mich übergibt, die ihm von einem Hausmeister übergeben wurden, der "vergessen" hat, dass er eigentlich den Kammerjäger bemühen sollte usw.
Professoren die mich, obwohl sie das nicht hätten tun müssen, Testate haben wiederholen lassen, weil der Stundenplan der Uni sich mal nicht mit einem dieser "Projekte" vereinen ließ und ich mich sonst aus Kostengründen zugunsten des Studiums hätte entscheiden müssen und dank dieser Menschen beides ging.

Ich bin mir sicher, wenn Du Deine Gesamtsituation gut überdenkst, dann wirst Du auch für Dich massenweise Möglichkeiten finden Dich in dieses Netzwerk einzufügen, aber hauptberufliche Aussichten sehe ich ganz ehrlich eher nicht.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

24.09.2019 um 08:16
Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mich bis jetzt nicht nochmal erneut gemeldet, habe überlegt vielleicht nächste Woche anzurufen.
Ich weiß wie gering die Chancen stehen, aber ich will es wenigstens versucht haben. Ich wünsche mir dass der deutsche Tierschutzbund einen Platz für mich hat, eine stelle dort ist bestimmt auch besser bezahlt.
Ich habe außerhalb vom Job kaum Zeit noch ehrenamtlich mitzuhelfen und eine Pflegestelle kann ich auch nicht machen. Mir macht mein Job keinen Spaß und auch hier werde ich viel zu schlecht bezahlt. Ich bin jemand der es auf lange zeit einfach nicht aushält stumpf und ohne sinn vor sich hinzuarbeiten. Ich weiß so geht das bestimmt vielen aber ich muss wenigstens versuchen etwas zu ändern.
Ich halte euch auf dem laufenden wenn sich etwas ergeben sollte.


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Hauptberuf im Tierschutz ohne Ausbildung?

24.09.2019 um 12:06
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb am 17.09.2019:hat von euch jemand Erfahrung im Tierschutz und kann mir sagen ob es eine Möglichkeit gibt ohne eine Ausbildung in Richtung Tiere, trotzdem Vollzeit bei einem Tierheim eingestellt zu werden?
Ich habe sehr viel Erfahrung mit Tieren, war eine ganze Zeit lang eine Pflegestelle
.
Was meinst du, was du den ganzen Tag in einem Tierheim arbeitest?

Morgens ist Füttern und Wasser auffüllen als erstes dran, dann putzen und nebenher Tierarztbesuche, weiter putzen (und das heisst tatsächlich die Cheiße wegmachen! und die Zwinger oder Katzenstuben aus spritzen und zum Teil wieder trocknen), zum Teil die Unterbringungen desinfizieren.
Machst du Pflege bei den Hunden, dann muss man mit einigen auch kurz raus gehen, weil sie nicht mehr in einem Zwinger untergebracht werden können. Und immer wieder kommen auch ausserhalb der Öffnungszeiten Interessenten/Kunden, die zu den Tieren möchten oder es gibt ständig Anfragen übers Telefon. Hält dich alles auf.

Je nachdem, wie viele Tiere du zu betreuen hast, reicht dir die Zeit dafür im Prinzip gar nicht aus.

Ach ja, es gibt immer Tiere, die in der Quarantäne sind, da sind bestimmte Vorschriften zu beachten, die du natürlich kennen und einhalten solltest.
Diese Vorschriften verlangsamen aber die Bewältigung deiner tägliche Arbeit

Dann, nach der Mittagspause kommen schon die ersten Besucher und Interessenten, denen du dich widmen solltest. Sieht dann schon blöd aus, wenn du am Vormittag gar nicht fertig wurdest mit dem Putzen. Und das lässt auch das Tierheim in einem falschen Licht aussehen.

Hast du ein wenig Luft, dann machst du die Zwinger oder Katzenstuben weiterhin sauber.
Wenn du Vögel, Kleintiere, Reptilien, Nager betreust, ist deine Arbeit noch mal aufwändiger.
Man möchte ja auch einigermassen "zahme" Tiere aus dem Tierheim holen, also musst du dich intensiver mit ihnen beschäftigen.
Nur wann hat du die Zeit für sie?

Wenn du Pech hast, kommen Anrufe, dass man i-wo ein Tier abholen muss (diese Zeit fehlt dir in deiner täglichen Arbeitsroutine), welches sein Zuhause verliert, oder es ist ein Fundtier (Gefahrenquelle evtl. für Autos/Menschen/andere Tiere) oder es wird ein Tier eingezogen, und dann gibt es ja immer wieder "Not"fälle, wenn sich Tiere raufen. Das muss alles, wenn es schief läuft, auch an einem einzigen Tag bewältigt werden. Neben der täglichen Arbeit.

Und dabei wirst du auch viele Sachen sehen, von denen du lieber nichts gewusst hättest, aber du musst sie in Angriff nehmen und evtl. gequälte oder verstümmelte Tiere Erstversorgen und dann zum Tierarzt oder in eine Tierklinik bringen (nach Absprache).
Das muss alles auch verarbeitet werden können.

Nachmittags ist wieder füttern angesagt, und nochmal Reinigen wo heftiger Durchfall war. Zwischendurch muss man nach den Tieren in der Quarantäne schauen, nach dem gesundheitlichen Zustand, auch dort ist morgens und abends Füttern und Reinigen angesagt. Wenn du Pech hast, dann kommen am Tag dann noch einige Tiere rein ....

Die Tiere, die hereingekommen sind, kennst du natürlich nicht, kannst sie nicht einschätzen, musst aber zu ihnen rein gehen, sie versorgen und versuchen sie kennen zu lernen.
Ist nicht einfach, wenn die Tiere ängstlich und sehr scheu sind, oder aber nach vorne gehen (beissen und krallen), wenn du dich ihnen näherst.

Nach dem abendlichen Füttern (da sind die meisten Tierheime bereits geschlossen), ist oft noch eine kleine Besprechung über die versch. Interessenten und allg. Austausch angesagt.

Wie ich oben schon schrieb: die Zeit reicht dir nie wirklich aus um dein Pensum zu schaffen und wenn du richtig Interesse an den Tieren hast, dann denkst du überhaupt nicht mehr nach, wie viele Überstunden du hast, weil du sie eh nie wirst abfeiern können. Bezahlt werden sie nur in den seltensten Fällen.
Samstags und Sonntags ist natürlich auch Dienst, wie an Feiertagen, Weihnachten und Ostern (Familienfeste)
Natürlich müssen die Tiere auch an solchen Tagen versorgt werden und evtl. zum Tierarzt gebracht werden. Und auch an diesen Tagen kommen evtl. Tiere rein.

Du solltest auch Kenntnisse in Krankheiten haben, Tabletten geben können, entzündete Ohren reinigen, Augensalbe geben und Verbände erneuern können. Und das natürlich alles alleine, ohne, dass dir jemand dabei hilft. Du solltest erkennen können, ob sich die Tiere miteinander vertragen, ihre "Körpersprache" kennen, damit du rechtzeitig eingreifen kannst, bevor etwas entsteht.

Um die Tiere selbst wirst du dich kaum kümmern können, weil dafür die Zeit (ohne Überstunden) kaum ausreicht.

Mit zu organisieren sind auch verschiedene Feste, Spenden bei Tieren, die eine teure OP brauchen, Führungen usw. Viele Tierheime erwarten da auch Hilfe und Anwesenheit von ihren Mitarbeitern
Zitat von shadesofbeigeshadesofbeige schrieb am 18.09.2019:Was bei der Umschulung halt schwer wäre ist, dass ich mir mittlerweile schon einen Lebensstandard aufgebaut habe, auf den ich nicht mehr verzichten will. Dadurch dass ich auch nicht alleine wohne ist das alles nochmal schwieriger.
Tierheime leben überwiegend von Spenden und Zuschüssen. Daher können sie nur einen Mindestlohn zahlen. Überstunden, WE-Arbeit Arbeit an Feiertagen werden meist nicht mit einem Extra-Obulus bezahlt, wie in anderen Branchen üblich.

Verträge existieren nur in den ganz grossen Tierheimen auf Vollzeit.
Die meisten Mitarbeiter bekommen nur einen 1/2 oder 3/4 Vertrag, plötzlicher Ausfall, etwa bei Krankheiten, ist auch nicht gerne gesehen, weil dann sofort ein Engpass in der Versorgung der Tiere entsteht.

Ohne die Unterstützung und das Verständnis deines Partners würde ich diesen Weg nicht gehen.

Rechne dir aus, was du bekommst bei einem 3/4-Vertrag mit dem Mindestlohn (übliche Verträge) und schau dann, ob du deinen Lebensstandart noch halten kannst.


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