Beziehungen/Freundschaften in Zeiten der Corona

anMax84 schrieb: Seid ihr in einer ähnlichen Situation? Hat sich bei euch etwas verändert und wenn ja, was genau? Haben sich bei euch Freundschaften durch Corona geändert?

Ehrlich gesagt, kann ich der Zeit echt Positives abgewinnen. Unser Leben (drei Teenager, wir beide berufstätig) war ein ewiges Abarbeiten an Listen und der Zeit hinterherhechten. Die Große (fast 18) war eigentlich kaum mehr daheim. Es ist, als ob wir, v.a. in der Lockdownphase nochmals Familienzeit geschenkt bekommen haben.

Freundschaften haben sich eigentlich nicht geändert. Im lockdown waren wir halt telefonisch verbunden, nun treffen wir uns wieder. Es war auch schön, nach einer langen Weile die Freunde wieder zu treffen.

Rotmilan schrieb:Die Leute ignorieren inzwischen immer mehr die Abstandsmarkierungen im Supermarkt. Meine Beziehungen spielen sich nun überwiegend am Telefon oder bei wenigen Treffen nur mit Abstand im Garten ab.

Das regt mich auch auf ... ich meine, man kann doch auch die paar Maßnahmen, die gelten einhalten. Ich mag es nicht, wenn mir Leute wieder in den Nacken blasen.

Meridyan schrieb:Wenn man zurechtweist, kommen oft pampige Antworten oder „man kann es auch übertreiben“. Und schon hat man einen Zwist.

Es sind halt ganz viele Leute, deren Strategie es ist, die Gefährlichkeit des Virus zu negieren und dabei auf andere Leute herunterzusehen "du Schaf".

anMax84 schrieb:mit den Abstandsregelungen ist mir auch schon aufgefallen. Dass die Leute allgemein drängeln wie vor Corona ist ja schon länger so, die Akzeptanz hat ziemlich nachgelassen. Nur ein paar Wenige versuchen noch Abstand zu halten.

Fällt mir hier leider v.a. bei Joggern u Radfahrern auf. Oder älterr Leute, man weicht aus u dann kommt der Satz : Ach der Hund tut nix!" ( Es geht nicht um den Hund!)

@coronerswife

Ich als Angstpatient vetstehe dich etwas, am Anfang bin ich gar nicht raus gegangen, meine Schwester ist für uns einkaufen gegangen, mein Freund durfte 3Mon nicht kommen usw.

Mittlerweile geht es mir was besser u der ein o. andere darf kommen.
Feiern, Partys , etc sind aber weiter tabu, Beim Einkauf werden Wagen desinfiziert, es wird drauf geachtet ob der Bäcker Bargeld mit Handschuhen anfasst , ständig Hände waschen / desinfizieren usw.
Und wenn ich Risiko wäre, wäre ich wahrscheinlich noch vorsichtiger.

Nuxe schrieb:Ich finde, niemand geht ein oder vereinsamt und wird komplett irre,

Wenn man komplett alleine isr könnte ich mir das doch vorstellen, ich weiß aus einer " Angstgruppe" das viele die größte Angst vor dem alleib sein hatten.

renasia schrieb:Wenn man komplett alleine isr könnte ich mir das doch vorstellen, ich weiß aus einer " Angstgruppe" das viele die größte Angst vor dem alleib sein hatten.

So gehts meiner Freundin: Sie lebt alleine und definiert sich leider ausschließlich durch andere Menschen. Mit sich selbst alleine kann sie nix anfangen. Das Problem hat sie schon länger und Corona hat dies nochmals verschärft. Telefonieren oder Schreiben gaben ihr zunehmend weniger Ersatz für persönliche Treffen.

Ich habe mir nun alle Seiten durchgelesen und muss einfach noch was zum EP sagen.

anMax84 schrieb:Im August findet eine größere Familienfeier statt und ich freue mich sehr darauf – mein Freund hält mich und auch meine Familie jedoch für total irre und will mich natürlich nicht begleiten. Zu groß ist seine Angst, dass die zweite Welle nicht so glimpflich ausgehen und es ihn dann gesundheitlich treffen wird.
Dadurch dass es aber hier bisher so glimpflich ausgegangen ist, mache ich mir sehr wenig Sorgen. Sollte es ihn, uns doch erwischen und grade für ihn problematisch werden, bin ich fest davon überzeugt, dass er hier medizinisch bestmöglich behandelt wird.

Ich persönlich kann die durchaus berechtigte Angst deines Freundes als Teil der Risikogruppe verstehen und empfinde deine Aussagen als egoistisch und unüberlegt.

1. Nur weil bisher alles glimpflich ausgegangen ist, bedeutet das nicht, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Diese "bisher doch alles easy" Aussagen scheinen hauptsächlich sowieso irgendwie nur jene Leute zu tätigen, die weder direkt noch indirekt mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.

2. Wir (Deutschland, Österreich) sind medizinisch sicher besser aufgestellt als viele andere Staaten. Nichtsdestotrotz finde ich es ziemlich bequem von dir sinngemäß einfach zu sagen "Sollte es ihn erwischen, wirds die medizinische Versorgung schon richten." Sorry, aber da fällt mir echt die Kinnlade runter.

Niemand kann dich davon abhalten, zu dieser Feier zu gehen und du kannst deinen Freund nicht zwingen, dich zu begleiten. Aber wäre ich dein Partner, würde aufgrund Vorerkrankungen der Risikogruppe angehören und wärst du bereit, mir und auch dir selbst gegenüber dieses Risiko in vollem Bewusstsein wegen so ner Familienfeier auch noch zu erhöhen, würd ich hoffen, dass du nach der Fete zumindest den Anstand besitzt, die Inkubationszeit abzuwarten und von mir fernzubleiben.

Ich fand es auch schön, ein paar Monate mit meinen Lieben zu Hause zu sein, von mir aus könnte dieser Aspekt gerne öfter stattfinden, wird es aber nicht, das ist vorbei.

Nun bleibt für mich an positivem, dass manche nun immer noch auf Abstand achten, ich mache das sowieso schon immer, aus Höflichkeit.

Ja, Masken, Schals und Tücher schützen in gewisser Weise die anderen vor dem Träger.
So, wie die Alltagsmasken allerdings von den Leuten angepackt, in die Tasche gestopft und bei nächster Gelegenheit wieder aufgesetzt werden, schaden sie dem Träger und allen anderen insofern, dass sie eventuelle Viren so noch viel eher aufnehmen und dadurch auch in ihrem Umfeld weitertragen können.

Es wäre nur mit Einwegmasken, die nach der Nutzung weggeworfen werden, machbar den vollen Nutzen aus der Maskenpflicht herauszuholen. Ich kann schon verstehen, dass manch einer bei der Maskerade nicht mitmacht, weil sie eben dusselig umgesetzt wird, statt Einwegmasken verpflichtend zu machen, nur im Falle einer Pandemie-Welle, versteht sich.

Nuxe schrieb:Ob übertrieben oder nicht, rational oder nicht, ich mache nichts, was meinem Mann Angst macht.

Wie verhält sich dein Mann momentan? Mir scheint ihr seit trotz all der Sicherheitsvorkehrungen und dem Social Distancing recht entspannt, das beneide ich ^^ Ich versuche herauszufinden, ob die Angst meines Freundes übertrieben ist, oder ob @Tussinelda mit der Aussage, dass nicht das Virus, sondern er für mich das Problem darstellt, ins Schwarze trifft.

Smas schrieb:Träger.
So, wie die Alltagsmasken allerdings von den Leuten angepackt, in die Tasche gestopft und bei nächster Gelegenheit wieder aufgesetzt werden, schaden sie dem Träger und allen anderen

Ich seh ständig welche, die sie unter der Nase tragen , so bringen sie natürlich nichts oder sogar unterm Kinn ( im Laden) oder am Ohr hängend ( im Bus).

Smas schrieb:Es wäre nur mit Einwegmasken, die nach der Nutzung weggeworfen werden, machbar den vollen Nutzen aus der Maskenpflicht herauszuholen.

M.W. nach sind Stoffmasken ( aus dichtem Stoff ) die bessere Wahl, kann gern gleich auch noch die Studien o was es waren raus suchen.
Allerdings wäre der richtige Umgang damit wichtig: Heißt bei uns , vor dem anziehen Hände desinfizieren, anziehen u dann Finger weg, Hände desinfizieren , an den Gummis ausziehen, eintüten, Hände desinfizieren, Masken bei 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen ( Hygieneprogramm!) dann nochmal 30 Min bei 80 Grad in Ofen ( meine Tochter bügelt sie dann noch) und dann in saubere Gefrierbeutel eintüten.

renasia schrieb:M.W. nach sind Stoffmasken ( aus dichtem Stoff ) die bessere Wahl, kann gern gleich auch noch die Studien o was es waren raus suchen.Allerdings wäre der richtige Umgang damit wichtig: Heißt bei uns , vor dem anziehen Hände desinfizieren, anziehen u dann Finger weg, Hände desinfizieren , an den Gummis ausziehen, eintüten, Hände desinfizieren, Masken bei 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen ( Hygieneprogramm!) dann nochmal 30 Min bei 80 Grad in Ofen ( meine Tochter bügelt sie dann noch) und dann in saubere Gefrierbeutel eintüten.

Ich bin ehrlich, ich traue das nicht einmal 5% der Leute zu, das zu managen. Die Einwegvariante ist einfach sicherer.

@Smas

Ich kenne leider genug Leute, welche auch die Einwegmaske mehrfach anziehen.
Seh hier ständig Keute, die ihre Masken, egal welche ,unterm Kinn hängen haben.
Mein Bruder hat sogar mal eine versucht zu bügeln.
U.m.W. nach gibt es sie halt auch nur in Universalgröße, was für ne 7.j. viel zu groß ist.

renasia schrieb:Ich kenne leider genug Leute, welche auch die Einwegmaske mehrfach anziehen.Seh hier ständig Keute, die ihre Masken, egal welche ,unterm Kinn hängen haben.Mein Bruder hat sogar mal eine versucht zu bügeln.U.m.W. nach gibt es sie halt auch nur in Universalgröße, was für ne 7.j. viel zu groß ist.

Wir wird das denn in Asien gehandhabt? Weiß ich gar nicht, wie es dort mit den Kindern und Masken ist und was die dort überhaupt für Masken benutzen. Dort haben die Menschen ja schon einige Erfahrungen mit Maske sammeln können und müssen. Ich werde mich mal etwas schlauer machen.

So, wie das jetzt hier in Deutschland gemacht wird, könnten wir es auch gleich bleiben lassen :-(

Deshalb, ehrlicherweise, bin ich ja Schalträgerin bis heute, Masken nutze ich nur beim Arzt.
Und kommende Virensaison gerne auch öfter.

anMax84 schrieb:Wie verhält sich dein Mann momentan? Mir scheint ihr seit trotz all der Sicherheitsvorkehrungen und dem Social Distancing recht entspannt, das beneide ich ^^ Ich versuche herauszufinden, ob die Angst meines Freundes übertrieben ist, oder ob @Tussinelda mit der Aussage, dass nicht das Virus, sondern er für mich das Problem darstellt, ins Schwarze trifft.

Naja, entspannt ist halt ne Entscheidung *lach*
ich versuche halt das beste draus zu machen und die Sache möglichst positiv zu sehen.

Mein Mann ist natürlich besonders achtsam. Selbstverständlich trifft auch er niemanden außerhalb unseres Haushalts und ist, wie ich, vorsichtig beim einkaufen.

Wir gehen aber beide täglich gemeinsam spazieren (mit Abstand zu anderen) und auch deshalb fällt uns die Decke nicht auf den Kopf. Ich arbeite im Home Office, mein Mann geht in sein Büro, hat aber dort keinen Kontakt zu anderen. Wenn, dann mit Maske.

renasia schrieb:Wenn man komplett alleine isr könnte ich mir das doch vorstellen, ich weiß aus einer " Angstgruppe" das viele die größte Angst vor dem alleib sein hatten.

Du hast natürlich recht, ich habe mich diesbezüglich unklar ausgedrückt. Ich hatte bei dem Satz eher meine Familie und Freunde im Kopf. Da gibt es einige, die eher die Haltung haben „man kann an allem sterben“ oder „das Leben muss irgendwann doch weiter gehen“ und mir gegenüber Unverständnis signalisieren, weil ich keine Familienfeiern besuche.
Das war der Kontext meines Satzes. Von denen vereinsamt keiner, das sind allesamt rüstige JungrentnerInnen die ihr Leben genießen wollen und es als persönlichen Affront betrachten, dass Theater und Konzerte verschoben wurden ;-)

Smas schrieb:Wir wird das denn in Asien gehandhabt? Weiß ich gar nicht, wie es dort mit den Kindern und Masken ist und was die dort überhaupt für Masken benutzen. Dort haben die Menschen ja schon einige Erfahrungen mit Maske sammeln können und müssen. Ich werde mich mal etwas schlauer machen.

So, wie das jetzt hier in Deutschland gemacht wird, könnten wir es auch gleich bleiben lassen :-(

Es gab kürzlich eine Studie, in der dargestellt wurde, dass die Alltagsmaske auch schützt, wenn sie nicht korrekt verwendet wird (mehrmals getragen, mit undesinfizierten Händen angefasst...), doch gerade finde ich die Quelle nicht.
In Asien werden die Masken auch auf- und abgesetzt ohne vorab im sterilen Raum zu weilen. Es geht ja lediglich darum, den Ausstoß von warmer Luft beim atmen und sprechen zu begrenzen und damit verbunden das Virus einzudämmen.
Aber das führt in diesem threat vielleicht zu weit, steht sicher in dem allgemeinen Corona-Thread genauer erläutert.

anMax84 schrieb:Wie sieht dein Mann es, dass du nun wieder mehr rausgehst? Geht er denn mit

Er geht nicht mit und findet es nicht gut

MissMary schrieb:Ich mag es nicht, wenn mir Leute wieder in den Nacken blasen.

Ich mag das generell nicht.

Zyra schrieb:Niemand kann dich davon abhalten, zu dieser Feier zu gehen und du kannst deinen Freund nicht zwingen, dich zu begleiten.

Hat der TE das behauptet? :ask:

Smas schrieb:Ich bin ehrlich, ich traue das nicht einmal 5% der Leute zu, das zu managen. Die Einwegvariante ist einfach sicherer.

Mal ehrlich: Wer behandelt die Maske wirklich so, wie das Prozedere sein soll?
Das wäre meiner Meinung auch nur wirklich notwendig, wenn man sich mit dieser Maske selbst schützen will (die sind ja bekanntlich hauptsächlich zum Fremdschutz).

Dennoch halte ich die besser als Einwegmasken, welche man nach jedem Tragen wegwirft.
Normalerweise reicht eine Stoffmaske, welche man regelmäßig mit 60 Grad wäscht.

Will man sich selbst schützen, braucht man diese FFP-Masken.

Pallas schrieb:Hat der TE das behauptet? :ask:

Nein. Ich wollte hier lediglich klarstellen, dass das beide frei entscheiden können und der jeweils andere das akzeptieren muss.

Cherokeerose schrieb:Er geht nicht mit und findet es nicht gut

Bei meinen Eltern gibt es da auch Meinungsverschiedenheiten.
Mein Vater war vor etwa einer Woche auf einer Familienfeier, meine Mutter wollte aber nicht mitgehen, da sie solche Feierlichkeiten ohnehin nicht mag. Mit Corona hat das aber wenig zu tun.

renasia schrieb:Ich kenne leider genug Leute, welche auch die Einwegmaske mehrfach anziehen.
Seh hier ständig Keute, die ihre Masken, egal welche ,unterm Kinn hängen haben.
Mein Bruder hat sogar mal eine versucht zu bügeln.
U.m.W. nach gibt es sie halt auch nur in Universalgröße, was für ne 7.j. viel zu groß ist.

Ich arbeite in einer Ordination und was uns da alles unterkommt ist Unglaublich. An den Hausverstand glaube ich leider nicht mehr so ganz. :)

Ich habe mich tatsächlich einigen Freunden angenähert, weil wir uns mehr bemühten, miteinander zu reden und in Kontakt zu bleiben.

In der Schweiz ist ab heute Maskenpflicht in ÖV. War vorher nicht. Aber es gab wieder mehr Fälle in der Schweiz. Im Grossen Ganzen verärgert das die Leute noch mehr. Der Look Down hat schon extrem Unruhe bis hin zu Wut in die Bevölkerung gebracht. Insgesamt sind die Leute hier aggressiver. Vor Allem die Alten. Die greifen einem ohne Grund an und werden ausfällig. Dabei sind die gerade die Risikogruppe und wegen denen wurde das Ganze los getreten,
Im Bekannten Kreis haben sich die Kontakte auch verändert. Weniger, Distanziert, bis hin zu argwöhnisch und neidisch.

Ich glaube durch dieses Corona kommt bei vielen der wahre Charakter zum Vorschein, welcher vorher nicht so gezeigt wurde.

@Smas

Ich wollte eigentlich zitieren, aber es klappt nicht 🤦‍♀️ und deinem ersten Beitrag voll zustimmen.

Meine Mutter, die mit Bluthochdruck und als Pflegekraft auch schon etwas gefährdet wäre, ist immer wieder depressiv. Was ihr hilft ist, unter Leute zu gehen, draußen zu sein. Im Lockdown empfand ich die Depression als die größere Gefahr für ihre Gesundheit und ihr Leben.

Wir hatten auch schon Diskssionen deshalb. Ich freute mich über jede Lockerung, mein Mann fand sie zu früh.

Ich geh schon wieder viel raus, er nicht.

An die TE: Ich kann dich voll verstehen, außerdem ist deine Familie auch noch wichtig. Und sterben können alle immer und überall, auch ohne Corona.