Abstehende Ohren meines Kindes

creole schrieb:Kann mir jemand beantworten, warum mein Kind ständig von anderen Kindern auf seine abstehenden Ohren angesprochen wird?

creole schrieb:wir selbst finden gar nicht, dass sie sehr abstehen

creole schrieb:Aber es wird immer wieder Thema.

Hat sie jetzt abstehende Ohren oder nicht? Und wie redet ihr mit ihr darüber? Sagt ihr die anderen Kinder reden Blödsinn und behauptet es wäre nichts mit ihren Ohren oder bleibt ihr bei der Wahrheit und gebt den anderen Kindern recht?

@creole

wenn es kein systematisches Mobbing ist gehört das für mich alles dazu in dem Alter. Wir haben uns früher auch oder gerade im Freundeskreis mit sowas aufgezogen.
Und meine Tochter ist nicht mal 4 und bringt das schon aus der Kita mit. "Die große Sofia hat gesagt, dass meine Haare weiss sind"... sie ist halt Targaryenblond.
Bin da auch bei @xsaibotx und denke das ist Teil des Wettbewerbs. Nur Mobben darf nicht sein.

@Hailey25
Ja, hat sie, aber da sie lange Haare hat, sieht man das meistens gar nicht.
Wir machen ihr klar, dass wir alle gewisse markante Merkmale haben...
Mich hat eben nur interessiert, was sich Kinder dabei denken, wenn sie "dumme" Fragen stellen, denn mit 10 oder 11 weiß man doch normalerweise, dass Ohren halt auch so wachsen können und verkneifen sich das.

creole schrieb:was sich Kinder dabei denken, wenn sie "dumme" Fragen stellen

Du meinst die anderen, bösen Kindern? Tja, alles und nichts.

creole schrieb:denn mit 10 oder 11 weiß man doch normalerweise, dass Ohren halt auch so wachsen können und verkneifen sich das.

Quatsch. Ich habe mir im Chemie Unterricht die Haare versenkt (7te), die Folge war dann eine Glatze. Alle die dabei waren haben mich trotzdem jeden Tag gefragt ob das mein neuer Style ist, ob ich eine Gang jetzt angehöre, ob ich alt geworden bin...was sagt der Arzt dazu, wird es wieder was...ist es Chemo...kommt es von Drogen oder/und Alkohol.
Ja, sie haben es mit ihren Augen gesehen wie es passiert ist.

Gib doch deinem Kind die 3Z und gut ist.

@Abahatschi
Guter Ansatz, vielleicht denken wir einfach zu viel nach. Könnte auch daran liegen.

Bettman schrieb:In meiner Klasse (ab der 5ten) gab es ein Kind mit einer nur notdürftig operierten Lippen-Gaumen-Spalte (Hasenscharte). Im Nachhinein schäme ich mich gewaltig, aber der arme Junge wurde in den ersten Jahren sehr brutal gemobbt. Nicht unbedingt wegen der Scharte, sondern mehr weil er eben schon ein angegriffenes Selbstwertgefühl hatte und Kinder sich immer die schwächsten heraussuchen. Die Eltern waren gegen einen operativen Eingriff (aus religiöser Sicht). Meines Erachtens hätten Sie ihrem Kind vieles erleichtern können und seine Jugend vereinfachen.

Jups, dabei sind die Mobber die Schwächsten, die es gibt und fühlen sich meist auch nur in der Gruppe stark.

Eintagsfliegin schrieb:ie meisten Bälger sind halt das Ebenbild, Mini-me ihrer "Eltern", schreckliche, abartige kleine Menschen halt.

Das ist häufig bestimmt so und prägt leider nachhaltig. Aber nicht immer haben die Eltern den Kindern etwas falsches vorgelebt, beigebracht, erzogen. Kinder sind auch eigenständige Individuen, die einen ganz eigenen Charakter entwickeln können oder weil sie der Meinung sind selber mit der Masse mitschwimmen zu müssen, um nicht auch ein Außgestoßener zu werden.

Auch ich war oft Mobbingopfer. Die schlimmste Zeit war das eine Jahr die 8. Klasse, da wurde ich von vielen gemobbt. In der 7. Klasse nur von einem Spinner, der sogar seinem Nachnahmen alle Ehre machte. Aber auch schon in der Ori war es nicht immer toll. In der Grundschule ging es eigentlich. Da war es eher ein Aufziehen von einigen Wenigen, was auch ich von Mobbing nochmal trennen würde.

Bei mir lag es ausschließlich am Dicksein und später auch für ein Jahr an meiner Akne. In der Ori lag es Hauptsächlich am Dicksein und wegen fehlender Markenklamotten, worauf ich noch selber keinen Wert gelegt hatte.


Und leider ist man vor Mobbing aber auch nur vorm Aufziehen nirgends gefeit, geht schon im Kindergarten los und auch später in der Schule kann es einen aus den unterschiedlichsten Gründen treffen. An Haupt- Real und an Gymnasien. Ja, auch auf Gymnasien kann es rund gehen und zwar so richtig. Zum Glück dort nie selbst erlebt.
Nur die Art des Mobbings kann von Schule zu Schule unterschiedlich sein. Der grobe Hammer (physisch und/oder psychisch) kann genauso wie der Nadelstich (physisch und/oder psychisch) schmerzen.

Und ganz wichtig: Nicht die Opfer haben ein Problem, die müssen sich in den seltensten Fällen ändern, sondern haben die Mobber ein Problem, sind das Problem, und müssen sich ändern.

rhapsody3004 schrieb:Und ganz wichtig: Nicht die Opfer haben ein Problem, die müssen sich in den seltensten Fällen ändern, sondern haben die Mobber ein Problem, sind das Problem, und müssen sich ändern.

Wir wissen doch gar nicht ob es Mobbing ist oder nicht.
Dazu gibt es aber mehrere Threads:
https://www.allmystery.de/ng/search?query=mobbing

rhapsody3004 schrieb:Nicht die Opfer haben ein Problem, die müssen sich in den seltensten Fällen ändern, sondern haben die Mobber ein Problem, sind das Problem, und müssen sich ändern.

Hier hast Du Recht und auch wieder nicht.

Menschen werden sich hier in den seltensten Fällen ändern oder man verschlimmert das Ganze nur noch, wenn man mit denen redet.

Wer ein Problem mit gewissen Sachen hat, sollte sich dahingehend ändern, das es ihm nichts mehr ausmacht.

creole schrieb:Mich hat eben nur interessiert, was sich Kinder dabei denken, wenn sie "dumme" Fragen stellen, denn mit 10 oder 11 weiß man doch normalerweise, dass Ohren halt auch so wachsen können und verkneifen sich das

Wenn es nur bei den Fragen bleibt, dann würde ich das nicht überbewerten und direkt böse Absichten unterstellen, sondern es als einfaches necken ansehen. Was ihr als Eltern tun könnt ist weiterhin ihr Selbstbewusstsein zu stärken, damit sie mutiger und schlagfertiger wird und ggf. auch mal kontert oder sich in Selbstironie übt.

borabora schrieb:Menschen werden sich hier in den seltensten Fällen ändern oder man verschlimmert das Ganze nur noch, wenn man mit denen redet.

Wer ein Problem mit gewissen Sachen hat, sollte sich dahingehend ändern, das es ihm nichts mehr ausmacht.

Dass sich Menschen in den seltensten Fällen ändern werden, ist mir leider bewusst. Und zwar nicht, weil sie nicht können, sondern weil sie nicht wollen. Ändert aber nichts an meiner Aussage.

creole schrieb:Sie leidet nicht unter den Ohren, wir selbst finden gar nicht, dass sie sehr abstehen. Sie leidet nur darunter, dass die Kinder sie fragen, warum sie die hat, als ob etwas mit ihr nicht stimmt.

Tja, normalerweise würde ich jetzt sagen, dann ändert gar nichts, denn die Anderen haben ein Problem mit den Ohren, nicht euer Kind und nicht ihr als Eltern. Die Anderen haben ein Problem und sind das Problem.

Dass euer Kind durch die ganze Fragerei und vermutlich auch durch Blicke leidet, macht die ganze Sache dann aber leider doch zu eurem Problem. Das ist ja leider häufig der Grund, warum sich Menschen ändern und sich sogar medizinischen Behandlungen unterziehen. Möchte man das vermeiden, hilft es eigentlich nur, wenn ihr euer Kind in seinem Selbstwertgefühl stärkt, sodass hoffentlich irgendwann der Tag kommt, an dem euerm Kind doofe Sprüche, Fragen und komische Blicke nichts mehr ausmachen. Euer Kind sozusagen über den Dingen steht.

Hühner können es auch nicht ertragen, wenn ein Artgenosse im Erscheinungsbild abweicht. Eine schwarze Feder im Gefieder kann da schon genügen, dass seine "Kameraden" auf ihn einhacken. "Anders sein" wird in sozialen Gruppen häufig mit "krank" assoziiert, und wer krank und schwach ist, steht in der Rangordnung unten bzw. wird ausgemerzt. Wir Menschen sind da leider ähnlich, haben dieselben archaischen Instinkte. Und besonders Kinder / Jugendliche können da sehr grausam sein.

Dein Kind hat das Glück im Unglück, dass sich abstehende Ohren relativ leicht beheben lassen. Bin zwar kein Fan von Schönheits-Ops, doch wenn Dein Kind darunter leidet, würde ich darüber nachdenken. Auch wenn es für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes vielleicht besser wäre, frühzeitig zu lernen sich zu behaupten, und sich eine dicke Haut zuzulegen. Aber das ist oft leichter gesagt als getan.

Zanclus schrieb:Hühner können es auch nicht ertragen, wenn ein Artgenosse im Erscheinungsbild abweicht. Eine schwarze Feder im Gefieder kann da schon genügen, dass seine "Kameraden" auf ihn einhacken.

Nur mit dem Unterschied, dass Hühner das vermutlich nur mehr instinktiv tun, hingegen wir Menschen ein Bewusstsein haben und Entscheidungen, Handlungen viel besser bestimmen und lenken können.

Zanclus schrieb:Bin zwar kein Fan von Schönheits-Ops, doch wenn Dein Kind darunter leidet, würde ich darüber nachdenken.

Das aber auch wirklich nur, wenn es einen persönlichen Leidensdruck des Kindes gibt. Man sollte das nicht aufgrund des öffentlichen Druckes machen, um zu gefallen, dazu zu gehören. Das wäre ein Fass ohne Boden, so wie sich das Schönheitsideal permanent verändert und das falsche Signal.

Wichtiger fände ich es, das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken. Äußere Makel mögen sich operativ verändern lassen, innere nicht.

@creole
Wenn dein Kind drunter leidet dann lass ihm die Ohren anlegen.
Die OP ist nicht so wild. Geht auch bei lokaler Betäubung. Kleiner Schnitt hinter dem Ohr, der Knorpel wird ausgedünnt, das ganze mit ein paar Nähten fixiert und das Ding ist durch, lebenslang.
Zeitfenster wäre zwischen 4 und 14 Jahren, aber man kann es natürlich auch als Erwachsener noch machen lassen.
Wenn dann am besten in den Ferien, denn man muss eine Zeit lang mit Kopfkappe oder Stirnband durch die Gegend laufen.

@rhapsody3004
@Zanclus
Ihr hat Recht, ich muss ihr nur beibringen, sich durchzukämpfen. Für sensible, nachdenkliche Menschen ist das wirklich eine Lebensaufgabe, ich schätze mal, für die Gröberen unter uns wohl eher nicht.