Kann/wird Musk 40 Million mit 6 Milliarden vor dem Hungertot retten?

MettMax schrieb:Darauf wollte ich hinaus. Es gelingt ganz offenbar schon bei derzeit knapp 8 Milliarden schon nicht, das es für jeden reicht.

Klar reicht es, es ist genug für alle da, Hunger aktuell ist in erster Linie ein Verteilungsproblem, ein logistischen Problem und kein Problem der Produktion. Unsere Bundesreserve kostet pro Jahr etwa 16 Millionen, was etwa für einen Monat reichen soll im Notfall. Allein durch die Lebensmittelverschwendung in Europa würden die 40 Millionen Menschen wohl locker satt...

taren schrieb:Unsere Bundesreserve kostet pro Jahr etwa 16 Millionen, was etwa für einen Monat reichen soll im Notfall....

Was genau kostet 16 Millionen und reicht wie lange wofür?

Carl138 schrieb:dass wenn sich die reichsten Länder der Welt zusammentun und die Möglichkeiten der Diplomatie voll ausschöpfen würden, dann man hier schon etwas tun könnte,

Du meinst, das wurde noch nicht versucht?

Carl138 schrieb:vorausgesetzt der Wille ist da und der Gegenüber spielt mit.

Eben. Und zu diesem Gegenüber gehören auch Terrorgruppen wie zum Beispiel Boko haram oder irgendwelche Warlords. Also Bürgerkriegsparteien. Und die Regierungstruppen vieler Länder sind auch nicht viel besser. So lange die alle unter der Bevölkerung wüten, ist eine normale Wirtschaft oder gar Bildung (die von Boko haram ausdrücklich bekämpft wird, indem sie Schulen usw. angreifen) gar nicht möglich.

Was soll Diplomatie da ausrichten? Meinst du, die lassen sich von guten Worten und Appellen beeindrucken? Das klappt höchstens im Film. Oder soll man jedem Warlord oder Kämpfer ein paar Scheine in die Hand drücken, damit er die Bevölkerung für ein paar Wochen in Ruhe lässt, und das danach dann wiederholen? Oder soll die UNO einmarschieren?

Carl138 schrieb:Auf fruchtbarem Boden wächst immer wieder etwas nach. Wasser fällt auch immer wieder vom Himmel, verdunstet, und regnet dann wieder herab

Fragt sich bloß, wann, wenn man in der Wüste ist. Vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche oder erst in zwei Jahren oder sogar noch später.
Es ist natürlich nicht alles Wüste in armen Ländern. Ein großer Teil ist von Tropischem Regenwald bedeckt. Da regnet es genug. Dafür ist der Boden praktisch unfruchtbar. Die Vegetation gedeiht vor allem durch Symbiose, nicht aber weil der Boden so nährstoffreich wäre. Das ist auch einer der Gründe für Brandrodungen im Tropischen Regenwald: An den Stellen kann für kurze Zeit etwas angebaut werden, aber dann muss man an anderer Stelle weitermachen. Das wurde schon vor dem Kolonialismus so gehandhabt.

Also, so einfach ist das alles nicht. Die Landwirtschaft muss den Gegebenheiten angepasst werden; sonst funktioniert es einfach nicht. Vorausgesetzt, dass Frieden herrscht, natürlich.

@AlteTante

AlteTante schrieb:Du meinst, das wurde noch nicht versucht?

Ich denke schon, dass es hier und da Bemühungen gegeben hat, ich denk da z.B. an das Greater Middle East-Projekt (GME), der die Demokratisierung des Nahen-Ostens vorantreiben sollte.

Wikipedia: Großraum Mittlerer Osten

Aber es blieb halt nur bei einer Bemühung.

AlteTante schrieb:Fragt sich bloß, wann, wenn man in der Wüste ist. Vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche oder erst in zwei Jahren oder sogar noch später.

Das aber war nicht so gemeint, wie du das grad hier darstellst, der Zusammenhang war ein anderer, das bezog sich auf den Satz, unsere Ressourcen seien begrenzt. Wie letztendlich die Ressourcen verteilt sind oder wie man sie aus dem Boden bekommt, das ist ein anderes Thema. Ach und ich habe nie behauptet, dass es einfach sei. Die Erde ist groß, und wie du schon selbst festgestellt hast, ist da drüben nicht alles Wüste, letztendlich könnte man aber, wenn man wollte, sogar die Wüste zum Gedeihen bringen, schau mal hier:

https://www.stern.de/digital/technik/nanoton---erfindung-verwandelt-wuesten-in-gaerten-9428444.html

Glaubt hier wirklich jemand, dass Elon Musk die Welt retten will? Warum sollte er?

Nein, wird er nicht.

Und ich würde es auch nicht tun, an seiner Stelle.

Sry! :/

nocheinPoet schrieb:Finde ich doch soweit mal gut, ich glaube auch Musk meint das ernst, bin gespannt was daraus wird, die Zeit drängt, er ist aber wenn er was macht, in der Regel fix.

Was meint Ihr?

Ein Bekannter meint, dass das auf jeden Fall das Hungerproblem lösen kann.
Man könnte die Politiker mit dem Geld dazu bringen, ihre irrsinnige Pläne aufzugeben und etwas Gutes zu tun, was im Sinne der Menschen ist.
Also, wenn die Bezahlung stimmt, denke ich, könnte das Geld wahre Wunder wirken. Also einen wundersamen Sinneswandel in der Politik. Eine kleine "Gehaltsaufstockung" für alle Präsidenten, Minister, Gouverneure etc. etc...
Es bliebe dann auch noch genug Geld, um die aus ihren Ämtern zu entfernen, die nicht mitspielen wollen. Also natürlich auf eine sehr gute Weise. ZB durch eine großzügige finanzielle Zuwendung. Oder indem man Menschen, die für Recht und Ordnung sorgen, darin unterstützt, die "schwarzen Schafe" in der Politik zu überführen.

Mein Bekannter hat ja die besten Ideen, finde ich. Ich wäre da von selbst nicht unbedingt drauf gekommen.

Auf Wiki ist zu lesen, dass es zZt 206 Länder, also Staatsoberhäupter gibt. Also ca. 30 Millionen pro Kopf. Aber das müsste man natürlich anpassen. Manche wollen mehr, andere sind mit weniger zufrieden. Und die Hälfte sollte noch übrig bleiben für die weniger mächtigen Politiker. Die Mitarbeiter der Organisation sind sicher mit weniger zufrieden...

MettMax schrieb:Wie viel mehr Menschen könnte man unter Aufbietung aller Kräfte so durchbringen?
Mit einer Hilfestellung durch die "erste Welt" verschiebt man das Problem nur nach hinten, gelöst wird es dadurch nicht.

Genau das ist der Haken.

Nun nur Stabilität, wohlstand.. Senkt das, Bevölkerungswachstum ziemlich nachhaltig, als auch ein Mentalitätswandel.

@Carl138
Tolle Idee in dem Sternartikel. Für sowas könnte man tatsächlich einen Teil der Milliarden einsetzen.

Fedaykin schrieb:Nun nur Stabilität, wohlstand.. Senkt das, Bevölkerungswachstum ziemlich nachhaltig,

Stimmt genau.
Jetzt müsste man sich also nur noch auf EIN gesellschaftliches/politisches System einigen, was natürlich auch von allen akzeptiert wird, und sicherstellen, das alle für ihren Lebensunterhalt in etwa das selbe leisten (müssen).

Klingt doch nach einer lösbaren Aufgabe, oder? ;)

Yoshimitzu schrieb:Und ich würde es auch nicht tun, an seiner Stelle.

Wenn Viele so denken, dann erklärt sich auch der Zustand der Welt. Egozentrisch bis zum Abwinken.

MettMax schrieb:natürlich auch von allen akzeptiert wird, und sicherstellen, das alle für ihren Lebensunterhalt in etwa das selbe leisten (müssen).

Klingt doch nach einer lösbaren Aufgabe, oder?

Klar nichts leichter als das

Hier ist ein interessanter Artikel zum Thema:

https://www.stern.de/stiftung/kinakoni/ueberbevoelkerung-und-unterernaehrung---das-ist-der-zusammenhang-30841840.html?utm_source=webpush

Verhütungsmittel? In Darey Maliki wussten viele Mädchen und Frauen vor ein paar Monaten noch gar nicht, dass es so etwas gibt. Ihr Dorf liegt 15 Kilometer außerhalb von Dosso, traditionelle Hütten, Lehmmoschee, Brunnen mit Handpumpe, ringsum Hirsefelder.

zeigt allerdings auch, dass die Aufklärungskampagnen ihr Hauptziel – weniger und gesündere Kinder – oft verfehlen. Denn auch bei jungen Frauen bleibt die Überzeugung stärker, dass viel Nachwuchs ein Segen ist.

Besonders ärgerlich findet sie, was Emmanuel Macron unlängst zum Besten gegeben hat. "In Ländern, wo Frauen sieben bis acht Kinder haben, kannst du Milliarden von Euro ausgeben, du wirst nie Stabilität erreichen", verkündete der französische Präsident. Die Ferndiagnose im Namen der einstigen Kolonialmacht Frankreich, die den Kontinent jahrzehntelang ausgebeutet hat, kam bei Afrikanern und Afrikanerinnen nicht gut an.

Äthiopien ist auf einem guten Weg, es hat dank eines anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs sogar den Anteil der Menschen, die in absoluter Armut leben, halbiert und könnte zu einem "demografischen Vorreiter" Afrikas werden, wie es in der schon erwähnten Studie heißt.

Viele Länder des Kontinents sind allerdings noch meilenweit von diesem Ziel entfernt, und manche wollen es gar nicht erreichen, weil die Machteliten dem Irrglauben anhängen, eine große und immer weiter wachsende Einwohnerzahl würde das ökonomische Gewicht und die geopolitische Bedeutung ihrer Nationen erhöhen. Sie ignorieren einen historischen Lehrsatz, den Reiner Klingholz, der langjährige Direktor des Berlin-Instituts, ins Gedächtnis ruft: "Noch nie hat sich irgendwo auf der Welt ein Land entwickelt, ohne dass sich zuvor das Bevölkerungswachstum verringert hätte."

Klar, es ist nicht wirklich was Neues, zeigt aber ein bisschen wie schwierig es ist, in die bestehenden Strukturen einzugreifen.

Bundeskanzleri schrieb:Verhütungsmittel? In Darey Maliki wussten viele Mädchen und Frauen vor ein paar Monaten noch gar nicht, dass es so etwas gibt.

Für mich ein gewisser Widerspruch. Man kannte demnach keinerlei Verhütung, ist aber auf dem laufenden, was der französische Präsident so von sich gibt?

Bundeskanzleri schrieb:Die Ferndiagnose im Namen der einstigen Kolonialmacht Frankreich, die den Kontinent jahrzehntelang ausgebeutet hat, kam bei Afrikanern und Afrikanerinnen nicht gut an.

Bundeskanzleri schrieb:Klar, es ist nicht wirklich was Neues, zeigt aber ein bisschen wie schwierig es ist, in die bestehenden Strukturen einzugreifen.

Und hier wird das nächste Problem sichtbar, Gelder/Material in Form sogenannter Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen wird in diesen Ländern immer gern gesehen.
Aber darüber hinaus bitte keinerlei externe Einmischung in bestehende Strukturen, die dann oftmals zur Tradition verklärt werden.

MettMax schrieb:Man kannte demnach keinerlei Verhütung, ist aber auf dem laufenden, was der französische Präsident so von sich gibt?

Möglicherweise wurde das den Befragten im Interview vom Interviewer gesagt? Nach dem Motto:
Interviewer: Was halten Sie davon, dass Macron gesagt hat:

Bundeskanzleri schrieb:"In Ländern, wo Frauen sieben bis acht Kinder haben, kannst du Milliarden von Euro ausgeben, du wirst nie Stabilität erreichen"

Befragte Person: Das ist eine Unverschämtheit, wer immer das auch ist.
Interviewer: Aber meinen Sie nicht, es wäre gut, wenn Sie verhüten könnten?
Befragte Person: Was ist Verhütung?

Es kann also durchaus so gewesen sein, ohne Macron zu kennen.

Bundeskanzleri schrieb:Die Ferndiagnose im Namen der einstigen Kolonialmacht Frankreich, die den Kontinent jahrzehntelang ausgebeutet hat, kam bei Afrikanern und Afrikanerinnen nicht gut an.

Vielleicht lag es nicht an dem Inhalt dieser Diagnose, sondern am Diagnostiker. Was der Präsident der ehemaligen Kolonialmacht sagt, könnte für viele Leute automatisch negativ interpretiert werden, einfach weil das an die frühere Bevormundung erinnert.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Frauen in solchen Ländern, die häufig auch noch beschnitten sind, bei den hygienischen und medizinischen Umständen wirklich wild darauf sind, jedes Jahr ein Kind zu gebären. Für die Männer mag das anders aussehen. Die haben keine gesundheitlichen Risiken und bekommen die möglichen gesundheitlichen Probleme ihrer Frauen wahrscheinlich oft nicht einmal mit.

MettMax schrieb:Für mich ein gewisser Widerspruch.

Ich denke, das ist Teil der Problematik. Die Mädchen und Frauen, die meistens nicht mal lesen können, müssen eben dringend aufgeklärt werden und Zugang zu Bildung und Verhütungsmitteln bekommen.

Die Politiker der Länder verbitten sich jede Einmischung. Ist auch irgendwie klar, keiner lässt sich gerne belehren.

Insofern sind es vielleicht einfach verschiedene Gruppen von Leuten, die man befragt.

@Bundeskanzleri
Nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer müssen aufgeklärt werden.

@AlteTante

Das stimmt allerdings, wird oft übersehen, wie von mir gerade :D

@Bundeskanzleri
Es hilft der Frau alle Aufklärung Bildung nichts, wenn ihr Mann unbedingt möglichst viele Kinder will und sie zwingt, auf die Verhütung zu verzichten.

AlteTante schrieb:Nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer müssen aufgeklärt werden.

Auf jeden Fall. Aber auch die Politik und alle Beamten und Schlüsselfunktionäre. Noch etwas deutlicher gesagt: Man muß irgendwann einen schonungslosen "Check" machen, wer eigentlich was will. Welche (realistischen) Ziele, welche Lebensweisen werden von der Bevölkerung angestrebt, welche von der Regierung und vom Beamtentum usw? Was ist man bereit dafür zu tun**, bzw. zu verändern? Das ist meiner Überzeugung nach, in vielen Fällen überfällig.

Tripane schrieb:Noch etwas deutlicher gesagt: Man muß irgendwann einen schonungslosen "Check" machen, wer eigentlich was will.

Das wird in dem Artikel recht deutlich gesagt...

Hamidou Moumouni, der Bauer aus Libore meint:

"Die Familie muss größer werden, dann haben wir eine bessere Altersvorsorge." Aber werden denn die Söhne davon leben können, wenn er seine zwölf Hektar große Farm unter ihnen aufteilt? Das Erbe erhalte nur der Erstgeborene, sagt Moumouni. Der zweite Sohn möge sich einen Posten bei der Regierung suchen, der dritte solle Koranlehrer werden, der vierte könne sich irgendwie nach Europa durchschlagen, um dort sein Glück zu machen. Und die Mädchen? "Die sollen reiche Männer heiraten."

Und die Mächtigen der betreffenden Länder gehen davon aus...

weil die Machteliten dem Irrglauben anhängen, eine große und immer weiter wachsende Einwohnerzahl würde das ökonomische Gewicht und die geopolitische Bedeutung ihrer Nationen erhöhen.

Quelle: https://www.stern.de/stiftung/kinakoni/ueberbevoelkerung-und-unterernaehrung---das-ist-der-zusammenhang-30841840.html?utm_source=webpush