Nachbarin mit seltsamen "Angewohnheiten", wie richtig Verhalten?

Hallo,

ich bin neu hier und starte mit meinem ersten Thema.

Ich wohne in einem 4 Parteien-Haus zur Miete im Untergeschoss. Die Nachbarn im Haus sind alle recht nett und es kam noch nie zu irgendwelchen größeren Problemen.

Nun gibt es aber eine Nachbarin mit seltsamen "Angewohnheiten", die mich langsam aber sicher "aufregt".

Direkt vor meiner Wohnungstür ist der Aufgang ins Treppenhaus und eine Art "Mehrzweckraum" für alle Mieter. Dort wird Müll gelagert und die ganzen Sicherungskästen befinden sich dort.

Besagte Nachbarin kommt abends, meist zwischen 20 und 21 Uhr heim und macht immer eine Art "Kontrollgang". Meist steht Sie 20 - 30 Minuten in besagten "Mehrzweckraum" und betätigt permanent sämtliche Lichtschalter und rüttelt an den einzelnen Türen der Kellerabteile. Da dies ein Altbau ist, ist die Geräuschentwicklung schon enorm.

Das ganze geht jetzt schon gut 2 Jahre und nervt nur noch.

Wie Verhalte ich mich am besten? Die Frau bestimmend, aber dennoch sachlich und freundlich drauf ansprechen?

Ich bin vom Wesen her ein recht freundlicher, ruhiger Mensch und möchte daher keinen "Streit" unter Nachbarn.

Hat jemand Tipps?

VG

Ich würde das einfach ignorieren.

Sprich in einem freundlichen Ton mit ihr und frag sie vielleicht mal, warum genau sie das jeden Abend tut. Vielleicht merkt sie selbst nicht, dass das jemandem auf die Nerven gehen könnte. Steckt sicher keine boshafte Absicht dahinter.

Ich würde auch, dass nächste mal,wenn sie wieder in diesem Mehrzweckraum ist und ihrer „Tätigkeit „nachgeht, direkt zu ihr hin und freundlich darauf hinweisen, dass es dich stört, weil es eben auch laut ist.
Drück dir jedenfalls die Daumen.

Also, mit direkt meinte ich, direkt wenn sie unten in diesem Raum ist.

lephipa schrieb:Ich würde auch, dass nächste mal,wenn sie wieder in diesem Mehrzweckraum ist und ihrer „Tätigkeit „nachgeht, direkt zu ihr hin und freundlich darauf hinweisen, dass es dich stört, weil es eben auch laut ist.
Drück dir jedenfalls die Daumen.

Genau das wollte ich schreiben. Da wird so das Beste sein.

hendrikf92 schrieb:und rüttelt an den einzelnen Türen der Kellerabteile. Da dies ein Altbau ist, ist die Geräuschentwicklung schon enorm.

@hendrikf92
Schmier mal Senf oder Honig an die Türklinken. Evtl lässt sie dann in Zukunft die Finger davon.

hendrikf92 schrieb:Meist steht Sie 20 - 30 Minuten in besagten "Mehrzweckraum" und betätigt permanent sämtliche Lichtschalter und rüttelt an den einzelnen Türen der Kellerabteile. Da dies ein Altbau ist, ist die Geräuschentwicklung schon enorm.

Das liest sich im ersten moment als würde sie tatsächlich unter einer Art "Kontrollzwang" leiden. Ich kenne dieses Verhalten von einer Person, die jeden morgen, wenn sie ihr Fahrzeug am Bahnhof parkt, mehrmals um ihr Auto läuft und an den Türen rüttelt. Vermutlich um sich zu vergewissern das diese auch wirklich abgeschlossen sind. Und wenn man schon denkt, sie hat sich jetzt wirklich vergewissert das diese verschlossen sind und sie auch schon die ersten Meter in Richtung der Gleise gelaufen ist, da kehrt sie nochmal um und läuft nochmal zurück um ihr Auto zu prüfen. Wenn deine Nachbarin wirklich unter so einem Kontrollzwang leiden sollte, dann wirst du soviel auf sie einreden können wie du willst, sie wird ohne fachliche Hilfe kaum diesen Zwang besiegen können.

Nimm es ihr nicht übel, diese Leute können da wirklich nichts dafür. Mir tun sie nur leid, da es wirklich furchtbar sein muss diesen zwängen zu unterliegen.

hendrikf92 schrieb:Die Frau bestimmend, aber dennoch sachlich und freundlich drauf ansprechen?

Das wäre für mich der erste Schritt.

DerFremde schrieb:Wenn deine Nachbarin wirklich unter so einem Kontrollzwang leiden sollte, dann wirst du soviel auf sie einreden können wie du willst, sie wird ohne fachliche Hilfe kaum diesen Zwang besiegen können.

Nimm es ihr nicht übel, diese Leute können da wirklich nichts dafür. Mir tun sie nur leid, da es wirklich furchtbar sein muss diesen zwängen zu unterliegen.

Ich kenne mich auch etwas mit Zwangsstörungen aus und habe an des Gleiche gedacht. Vor allem, wenn es jemand ist, der sonst eher ruhig und unauffällig ist und eigentlich nicht stört (z. B. laute Musik, Party), kann man eher ausschließen, dass sie es mit Absicht macht, um zu nerven.Natürlich kann man das nicht aus der Ferne diagonstizieren.

Wenn es tatsächlich sowas in der Art ist, dann weiß diejenige Person oft, dass es unnötig ist und andere stören könnte, aber ''muss'' es trotzdem machen.
Aus eigener Erfahrung hilft es am meisten, es zu ignorieren. Wenn Du sie ansprichst, wird sie sich schlimmstenfalls schämen, weil Du sie ''ertappt'' hast, und es entweder weiter machen oder den Zwang irgendwie anders ausleben. Das Problem behebt sich dadurch eher nicht.

Wenn Du sie dennoch ansprechen willst, dann würde ich es zumindest nicht machen, wenn sie dort in diesem Raum ist. Sie ist da vermutlich voll in ihrem Film und wird nicht wirklich darauf reagieren können, zumal sie dann bei ihrer Tätigkeit unterbrochen wird, die sie eigentlich ausführen ''muss'' (klingt blöd, ist aber so). Sprich sie lieber in einer sonstigen Situation an oder lad sie zu Dir auf einen Kaffee ein. Dann kann man ein bisschen plaudern und auf das Thema zu sprechen kommen.

Die anderen haben ja schon geschrieben, freundlich darauf ansprechen.

Wenn da die Hemmung zu groß ist, gibt es noch die Vorstufe: Freundlich INDIREKT darauf ansprechen.

Beispiel:

Runtergehen, "ich habe hier Lärm gehört, haben Sie das auch gehört? Als wäre etwas umgefallen"

Runtergehen, "Ich habe gehört dass Sie an den Türen rütteln, kann ich helfen, haben Sie Ihren Schlüssel verloren?"

Egal wie man es formuliert, erstmal nur das Geräusch oder was auch immer stört ansprechen, aber so tun als wisse man nicht, dass sie es verursacht hat, bzw. absichtlich ständig verursacht.

Vor allem, was soll denn mit "bestimmend" gemeint sein? Wenn es unter der Grenze einer Ruhestörung ist, hat man keine Handhabe, wozu sollte man sie also "bestimmen"? Was soll ihr drohen, wenn sie nicht mitspielt?

Insofern würde ich lieber mehr Eskalationsstufen einplanen, als ihr direkt etwas anzudrohen was ich dann nicht erfüllen kann. Jedenfalls nicht solange meine privaten Schlägertrupps noch im Winterurlaub sind...

hendrikf92 schrieb:Besagte Nachbarin kommt abends, meist zwischen 20 und 21 Uhr heim und macht immer eine Art "Kontrollgang". Meist steht Sie 20 - 30 Minuten in besagten "Mehrzweckraum" und betätigt permanent sämtliche Lichtschalter und rüttelt an den einzelnen Türen der Kellerabteile.

Woher weißt Du, dass sie es ist?

Ich würde mit ihr auch darüber sprechen. Also ihr hinterher gehen und vor Ort sprechen, wenn sie dabei ist.
Vielleicht gibt es einen Grund, warum sie "Hausmeisterin" spielt. Vielleicht wurde schon mal eingebrochen und etwas gestohlen? Aber merkwürdig ist es schon - was gehen sie die Keller der anderen Mieter an?

Der Knackpunkt ist ja, dass Dich der Krach stört.
Weil Du das halt allabendlich in Deinen Räumen hörst, und wenn das sogar über 20 Minuten und mehr geht ist das sehr störend. Wahrscheinlich ist ihr das gar nicht bewusst.

Wenn sie zukünftig weiterhin diesen "Kontrollgang" glaubt machen zu müssen, sollte sie sich halt leiser verhalten. Darum kannst Du sie bitten. Das ist Dir doch wichtig.

XAE schrieb:aber so tun als wisse man nicht, dass sie es verursacht hat, bzw. absichtlich ständig verursacht.

Aber warum? Wenn man das doch genau weiß?

hallo @hendrikf92

das ist ja noch harmlos. ich habe hier auch extrem seltsame nachbarn, die ziemlich laut sind (dazu vor kurzem auch mal einen beitrag geschrieben).

du könntest die frau zunächst mal freundlich drauf ansprechen, wenn du dich traust.

ansonsten landet man bei so einer thematik aber meistens bei der ernüchternden feststellung: da kann man nichts machen.

Hast du mal andere Mieter drauf angesprochen ob Ihnen das auch auffällt, ob es für sie auch störend ist?

Wir haben auch so eine (leider) Eigentümerin im Haus, direkt über mir.

Die kontrolliert alles, sogar die einzelnen privaten Mülltonnen und hängt dann Zettel in den Hausgang, wenn was nicht ordentlich getrennt wurde.

Ich bin Gelegenheits Raucher und ich schmeiße meine Kippenstummel immer in den Restmüll. Ich beschäftige mich beruflich mit Umweltmanagement und mir ist bewusst, dass diese nicht auf die Straße gehören. Meinen Beruf weiß sie natürlich nicht, ich hatte die Woche nen Post an meiner Wohnungstür hängen der lautet: "Zigarettenstummel gehören nicht ins Kiesbett oder in die Biotonne, die sind giftig!".
Hab mir kurz überlegt ob ich nen Kommentar abgeben oder mich aufregen soll. Hab mich dann dafür entschieden es einfach zu ignorieren. Ich war es nicht und wenn sie mich persönlich anspricht werde ich ihr das auch sagen.

Ich weiß nämlich auch, dass die anderen Mieter mittlerweile nur noch darüber lachen. Die ist das FBI in unserem Haus und hat immer was zu Meckern. Manche Leute muss man einfach leben lassen, bevor man unnötig graue Haare daran verliert.

In Deutschland im Mehrfamilienhaus zu wohnen ist echt anstrengend. Wegen jeder Kleinigkeit fühlen die Nachbarn sich gestört. Am lustigsten ist es, wenn dann durch auf die Wohnungstüren geklebte, wütende Zettel seinem Unmut Luft gemacht wird.

Dann ist es halt abends mal ne halbe Stunde etwas lauter. Du störst bestimmt auch manchmal.
Bei unseren Nachbarn kläfft permanent der Hund, wenn die nicht zuhause sind. Ich ignoriere es einfach und freue mich, dass ich dann auch mal vor Wut eine Tür knallen lassen kann o.Ä. Einfach leben und leben lassen.

@Senna123

ja, rücksichtnahme kann schon anstrengend sein.

Senna123 schrieb:Einfach leben und leben lassen.

nur dass viele vorrangig leben und das leben lassen gerne vergessen.

Ich persönlich, finde es eher befremdlich, dass man sich so etwas zwei Jahre lang anhört und dann erstmal in einem Forum fragt, was man machen soll, wenn es stört...
Ich wäre spätestens nach dem zweiten oder dritten Mal hingegangen, hätte die Nachbarin gefragt ob alles in Ordnung ist. Und wenn sie das dann weiter macht, sie einfach gebeten, ihre Kontrollen etwas leiser, ohne Rütteln durchzuführen. Wo ist da bitte das Problem?
Bin ich froh, dass ich keine Nachbarn habe.

hendrikf92 schrieb:Die Frau bestimmend, aber dennoch sachlich und freundlich drauf ansprechen?

So würde ich das machen. Sie ansprechen und ihr sagen, dass das, was sie da tut, sehr laut ist.

jeba schrieb:Ich wäre spätestens nach dem zweiten oder dritten Mal hingegangen, hätte die Nachbarin gefragt ob alles in Ordnung ist. Und wenn sie das dann weiter macht, sie einfach gebeten, ihre Kontrollen etwas leiser, ohne Rütteln durchzuführen.

Ja, ich hätte da wohl auch keine 2 Jahre gewartet :D Aber andererseits will man sichs ja nicht gleich am Anfang mit den anderen Mietern verscherzen und dann schleppt es sich dahin...

jeba schrieb:Ich persönlich, finde es eher befremdlich, dass man sich so etwas zwei Jahre lang anhört und dann erstmal in einem Forum fragt, was man machen soll, wenn es stört...

Wenn's brennt, ruft man ja auch nicht 112, sondern macht einen Allmy-Thread auf bis die Tastatur qualmt.

Doors schrieb:Wenn's brennt, ruft man ja auch nicht 112, sondern macht einen Allmy-Thread auf bis die Tastatur qualmt.

der vergleich ist jetzt nicht soo treffend....

jeba schrieb:Ich persönlich, finde es eher befremdlich, dass man sich so etwas zwei Jahre lang anhört und dann erstmal in einem Forum fragt, was man machen soll, wenn es stört...

keine ahnung wie es im hier konkreten fall ist. da müsste man @hendrikf92 einfach mal fragen.

kann mir nur vorstellen, dass man verunsichert ist, vielleicht weil die person einem nicht ganz geheuer ist. nicht alle menschen sind super selbstbewusst und trauen sich unbedingt, auch wenn es das naheliegendste wäre. man holt sich dann lieber erstmal einen rat.