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Krieg auf dem Teller

666 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Lebensmittel, Hunger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 17:21
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:bei uns lebt mittlerweile der 7te Hund aus dem Tierheim
Das ist natürlich schön, aber wie viele Hunde willst Du noch aufnehmen? Ansetzen muss man da an anderer Stelle, so dass erst gar nicht so viele Tiere im Tierheim landen und sich nur die Menschen ein Haustier anschaffen, die wirklich eins wollen und nicht nur als witziges Accessoire.
Aber gut, das ist ein anderes Thema.

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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 17:39
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Gerne noch mal
Liefer bitte mal Quellen für deine Behauptungen.
Das das chemische Element für Stickstoff N ist?
https://de.dreamstime.com/stock-abbildung-periodensystem-der-chemische-elemente-mendeleev-s-tabelle-image89679882


Im Mittel der Jahre 2015 bis
2017 umfasst die N-Zufuhr zur landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland insgesamt 226 kg N/ha LF, wovon 104 kg N/ha LF mit Mineraldüngung und 89 kg N/ha LF mit Wirtschaftsdüngern (Gülle, Mist, Jauche, Gärreste) ausgebracht werden.


Quelle UBA:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-10-28_texte_131-2019_stickstoffflaechenbilanz.pdf


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 17:42
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Das das chemische Element für Stickstoff N ist?
Nein, für all die anderen Behauptungen, die du hier rausgehauen hast.
Das war eine ganze Menge.
Wenn du so gut im Thema bist, dürfte es ja nicht allzu schwer sein.
Du bist lange genug hier auf der Plattform, um die Regeln zu kennen. Es ist nicht mein Job, dich ständig daran zu erinnern eine Quelle mit zu liefern.


Dein anderer Link liefert auch keine valide Quelle für deine zahllosen Behauptungen.
Schade. Wird dann schwierig darüber zu diskutieren.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 17:45
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:wie ich geschrieben habe, werden diese in andere Regionen verbracht,
Sagt meine Recherche was anderes. Aber gut, dann lass mal bitte ein paar Links zum Lesen da.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Dadurch würde die Fruchtfolge gewaltig zum Weizen ausschlagen und zu hohen Maße zur Monokultur Weizen führen.
Ja, auch dafür hätte ich dann gerne jetzt eine belastbare Quelle.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 17:53
So.. ich war gerade eben nach der Arbeit in unserem Mini Rewe einkaufen.
Es waren bis auf Öl, Mehl und interessanterweise Cola & Pepsi (etwas Leer aber auch noch was da) alle Regale voll.

Also hier in einer Großstadt in Nrw vom "Krieg auf dem Teller" keine wirkliche Spur zu sehen.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 17:54
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Dein anderer Link liefert auch keine valide Quelle für deine zahllosen Behauptungen.
Das ist keine valide Quelle?
An den Zahlen lässt sich nun nichts drehen, da kann auch das UBA nichts machen.
Aufpassen muss man bei denen, was die dazu manchmal schreiben, das muss nicht zu den Zahlen passen.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 18:13
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Sagt meine Recherche was anderes. Aber gut, dann lass mal bitte ein paar Links zum Lesen da.
Was sagt denn Deine Recherche?

Hätte Maurin mal gelesen, was er verlinkt:

Durch die Veröffentlichung der Nährstoffberichte in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein stehen erstmals detaillierte Daten zum Transfer von Wirtschaftsdüngern mit regionaler Gliederung nach Kreisen zur Verfügung, die in früheren Flächenbilanzierungen noch nicht berücksichtigt werden konnten.

Für Deutschland insgesamt ändern sich die Bilanzsalden aufgrund der Berücksichtigung von Wirtschaftsdüngertransfers nur
geringfügig, erhebliche Auswirkungen hat dies jedoch in den Schwerpunktregionen intensiver
Tierhaltung (bspw. Kreise Vechta und Cloppenburg), in denen die Bilanzsalden durch die Berücksichtigung der Transfers deutlich geringer ausfallen, sowie in den aufnehmenden Kreisen
(Ackerbauregionen im östlichen Niedersachsen sowie im südlichen Nordrhein-Westfalen).


Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-10-28_texte_131-2019_stickstoffflaechenbilanz.pdf

Wie ich geschrieben habe, hat er in seinem Bericht die anfallenden Mengen an organischem Stickstoff einfach der Region zugeschlagen, ohne den Transfer zu beachten.

Man muss ihm zu Gute halten, das UBA nimmt das zwar in seinem Stickstoffbericht auf, veröffentlicht dann aber für die Presse eben Mitteilungen, ohne dieses zu berücksichtigen. Dazu muss man dann schon den gesamten Bericht lesen. Und auch verstehen.


Die Stickstoffüberschuss-Karten haben 4 große Fehler:
Fehler 1) In diesen Grafiken wird so getan, als ob der regional entstandene Dung auch noch auf regionale Felder
kommt. Das ist in den Viehhochburgen nicht mehr so, Dung wird immer mehr zur Handelsware, für die inzwischen
auch überregional (Focus, Stern) geworben wird:
Quelle: https://www.anton-knoll.de/gefluegelmist-gesucht.htm (Archiv-Version vom 04.12.2021)
Praktisch der gesamt Hühnermist wird heute aus Weser-Ems abgefahren, weil Hühnermist (Hühnertrockenkot HTK)
die geringsten Transportkosten pro kg Nährstoff verursacht (geringer Wassergehalt). Gülle wird sogar per Tankschiff
aus dem Emsland in die heute viehlose Dung-Defizitregion Hildesheim gefahren (geringe Transportkosten auf dem
Wasserweg). Die großen Güllelaster fallen nicht auf, da sie weiß wie Mehllaster sind.

http://www.keckl.de/texte/Stickstoff%20im%20Wandel%20von%20Zeit%20und%20Annahmen.pdf
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Ja, auch dafür hätte ich dann gerne jetzt eine belastbare Quelle.
Die wichtigste Fruchtart bleibt der Winterweizen mit 26,6 % der gesamten Ackerfläche


Quelle:
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/Daten-und-Fakten-Landwirtschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=9#:~:text=Die%20landwirtschaftlich%20genutzte%20Fl%C3%A4che%20betrug,der%20Getreideanbau%20die%20gr%C3%B6%C3%9Fte%20Bedeutung (Archiv-Version vom 08.11.2021).


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 18:33
Eine fachliche Einordnung aus der Branche.


Meinung vom "Interessenverband der Schweinehalter".
Staack ergänzt: War es nicht die ehemalige Umweltministerin Schulze, welche durch eine neue Düngegesetzgebung und damit verbundenen Einschränkungen bei der Düngung, den Anbau von Brotgetreide deutlich erschwert hat? Es bräuchte für den Brotgetreideanbau nämlich unter anderem bei der Düngung einen deutlich größerer Spielraum – aber das ist politisch nicht gewollt und wird wohlwissend verschwiegen. Und einen weiteren Aspekt spricht Staack an: Die Bedeutung der Tierhaltung für den Pflanzenbau. Tierhaltung ist ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft. In Zeiten, da Energie knapp und teuer ist, sollten wir froh sein, dass wir mit den Wirtschaftsdüngern aus der Tierhaltung einen größeren Teil der Mineraldünger, die mit sehr hohem Energieaufwand hergestellt werden müssen, ersetzen können.
Abgesehen davon darf in der Diskussion um den Abbau von Tierbeständen nicht unter den Tisch fallen, dass die Reduktion des Schweinebestandes in Deutschland längst massiv an Fahrt aufgenommen hat – allein im vergangenen Jahr um 10 Prozent! Inzwischen werden in Deutschland so wenig Schweine gehalten, wie seit 25 Jahren nicht mehr. Auf der anderen Seite wurde die Schweinehaltung in Spanien um eine ähnliche Größenordnung aufgebaut – Es erfolgt also eine Verlagerung der Schweinehaltung ins Ausland. Ohne Frage sind die Kriegssituation und deren Folgen äußerst bedrückend. Natürlich muss alles dafür getan werden, um die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine abzufangen. Aber mit solchen pauschalen Stammtischparolen, wie sie nun wieder formuliert wurden, wird das nicht gelingen. Im Gegenteil diese ideologisch geprägte Politik gegen die Tierhaltung ist kontraproduktiv. Statt die Tierhaltung unter Beschuss zu nehmen, sollte man sich besser darauf konzentrieren, die verfügbaren Effizienzpotenziale gemeinsam zu nutzen, statt immer weiter zu extensivieren – im Ackerbau, in der Tierhaltung und auch bei der Energiegewinnung,, fordert Staack.
Quelle: https://www.schweine.net/news/schulze-fordert-reduktion-der-tierhaltung.html


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30.03.2022 um 20:08
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Deine Aussage reiht sich eben ein in eine Reihe ähnlicher Aussagen im Netz
Es handelt sich lediglich um eine Vermutung, die mMn ihre Berechtigung hat, darüber mal ein wenig nachzudenken.
Verteuerungen, Benzin und Heizöl allein schon schlagen zu Buche.
Groß auffangen kann man da, je nach Lebensweise oder überhaupt, wohl nicht.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 20:25
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es handelt sich lediglich um eine Vermutung, die mMn ihre Berechtigung hat, darüber mal ein wenig nachzudenken.
Verteuerungen, Benzin und Heizöl allein schon schlagen zu Buche.
Groß auffangen kann man da, je nach Lebensweise oder überhaupt, wohl nicht.
Thema Heizöl stimme ich dir zu.
Bei Hausbesitzer:innen sind das ja erhebliche Mengen, die zu einem deutlich anderen Preis eingekauft werden müssen als geplant.
Bei Benzin gibt es Spielraum, kann sich jede:r selbst überlegen, wie schnell, wieviel und in welchem Auto er/sie in ihrer Freizeit fahren will.
Was die Preise von Lebensmitteln angeht, dürfte da bei Durchschnittsverdienenden deutlich Luft nach oben sein.

Ist aber vielleicht auch eine Frage von Prioritäten.

Für Menschen mit wenig Geld sieht das total anders aus, das möchte ich nochmal klar stellen.
Mir gehts um die Aussage, bald würden nur noch Spitzenverdiener:innen klar kommen.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 20:32
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Bei Benzin gibt es Spielraum, kann sich jede:r selbst überlegen, wie schnell, wieviel und in welchem Auto er/sie in ihrer Freizeit fahren will.
Es gibt Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, um damit zur Arbeit zu fahren und um mit dem verdienten Geld die Familie zu ernähren. Du schreibst das oft - als ginge es nur um Freizeit. Das ist keine faire Argumentation.
Nur weil Du selbst höchstwahrscheinlich kein Auto fährst, hast - drauf angewiesen bist - geht es nicht allen so. Das sind Mehrkosten, die wollen erstmal gewuppt werden und zuweilen arbeiten einige nur, um noch zur Arbeit zu gelangen und die Familien gehen leer aus.
Das kann ja so nicht gewollt sein, oder?


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 20:44
Zitat von InterestedInterested schrieb:Du schreibst das oft - als ginge es nur um Freizeit
Ich schreibe das mit der Freizeit, weil mir auch klar ist, dass dort der Handlungsspielraum ist.
Wer das Auto für die Arbeit braucht, hat natürlich bei dem "wieviel" keinen Spielraum. Daher habe ich den Bereich Arbeit ausgeklammert.
Allerdings gibt es auch die Pendlerpauschale, die einiges auffängt.
Und die wurde gerade erst erhöht, soweit ich weiß.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Nur weil Du selbst höchstwahrscheinlich kein Auto fährst, hast - drauf angewiesen bist -
Ich fahre sehr selten.
Ich bin beruflich in ganz Hamburg unterwegs. Ich nutze dafür öffentliche Verkehrsmittel, ebenso wie ca 75% meiner Kolleg:innen. Von den restlichen 25% gibt es einen Teil, der hartnäckig behauptet, es ginge nicht ohne Auto. Bei denen weiß ich nun ganz genau, dass das Humbug ist. Das Netz in Hamburg ist super ausgebaut.
Bis in die Ränder der Stadt.
Das führt dazu, dass ich bei "ich brauch das Auto" ein bisschen skeptisch bin.
Ich weiß, dass es sobald man aus den Städten rauskommt, ganz anders aussieht. Ich denke es sollte auch klar geworden sein, dass ich nicht die Perdonen meine, die nur knapp über die Runden kommen....
Zitat von InterestedInterested schrieb:und zuweilen arbeiten einige nur, um noch zur Arbeit zu gelangen und die Familien gehen leer aus.
Die meine ich nicht.
Aber die mit den mittleren Einkommen, breite Mitte, betrifft das Szenario doch nicht.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 20:49
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das führt dazu, dass ich bei "ich brauch das Auto" ein bisschen skeptisch bin.
Ich weiß, dass es sobald man aus den Städten rauskommt, ganz anders aussieht. Ich denke es sollte auch klar geworden sein, dass ich nicht die Perdonen meine, die nur knapp über die Runden kommen....
Ja okay. Gibt eben auch viele Krankenschwestern, Pflegekräfte etc. die im Schichtdienst von "außerhalb" kommen und definitiv auf ihr Auto angewiesen sind und die Bezahlung ist ja eh nicht im Verhältnis zur geleisteten Arbeit - entsprechend treffen diese die Spritpreiserhöhungen schon sehr und darunter kann dann auch die allgemeine Arbeitsmoral leiden.

Auch Fahrgemeinschaften werden und wurden schon vor den Erhöhungen gebildet, eben weil es ein großer Kostenfaktor für alle ist. Ich wollte es eben nochmal erwähnen, dass so Freizeitfahrten zurzeit wohl weniger stattfinden - erst recht bei den Gruppen, die wenig Geld zur Verfügung haben und die gestiegenen Lebensmittelkosten auch diese Pendler härter trifft, als jene, die nicht groß aufs Geld gucken müssen.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 21:49
Zitat von InterestedInterested schrieb:erst recht bei den Gruppen, die wenig Geld zur Verfügung haben und die gestiegenen Lebensmittelkosten auch diese Pendler härter trifft, als jene, die nicht groß aufs Geld gucken müssen.
Ja.
Ich glaube, was die Menschen angeht, bei denen es wirklich knapp ist mit dem Geld, haben wir keinen Dissenz.
Mich stört eher, dass häufig so getan wird, als träfe es alle.
Und das ist derzeit (noch) nicht so.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Gibt eben auch viele Krankenschwestern, Pflegekräfte etc. die im Schichtdienst von "außerhalb" kommen und definitiv auf ihr Auto angewiesen sind und die Bezahlung ist ja eh nicht im Verhältnis zur geleisteten Arbeit - entsprechend treffen diese die Spritpreiserhöhungen schon sehr und darunter kann dann auch die allgemeine Arbeitsmoral leiden.
Ja, für diese wünsche ich mir auch eine Entlastung.
Gezielt.
Ich weiß allerdings auch nicht, wie man das gut und praktikabel umsetzen könnte.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 22:29
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb: Bei Benzin gibt es Spielraum, kann sich jede:r selbst überlegen, wie schnell, wieviel und in welchem Auto er/sie in ihrer Freizeit fahren will. Was die Preise von Lebensmitteln angeht, dürfte da bei Durchschnittsverdienenden deutlich Luft nach oben sein.
Zum Thema Auto: Das mag in der (Groß)stadt so sein, aber: Mr Mary arbeitet in der Event und Gastrobranche. Da fahren keine Öffis (Arbeitszeiten). Dass die Krankenschwester um 22 Uhr keine Lust hat, in die Stadtmitte zu fahren, von dan zum Bahnhof zu laufen und mit dem 23 Uhr Rufbus heim aufs Dorf zu fahren, kann ich ehrlich auch verstehen.

Auch zum Thema Freizeit: Ich wohne in einem Dorf, ca. 6km vom Stadtrand der nächsten (Klein)stadt entfernt. Bei uns ist die Anbindung mehr als bescheiden. Abends gibt es z.B. einen Rufbus, den ich 60 Minuten vor der Nutzung anrufen muss, damit er überhaupt fährt. Dann sind abends mehrere Buslinien vermischt, sozusagen Notbetrieb. Meistens fährt er, weil er verschiedenste Haltestellen bedient.

Wenn ich abends von der Stadt ins Dorf will muss ich: (1) Rufbus rufen, (2) vom Stadtzentrum zum Bahnhof laufen (ca. 1,5km außerhalb des Stadtzentrums - da ist nämlich der Busbahnhof und da fährt abends der Dorfrufbus ab, (3) durch mehrere Vororte gondeln, da die Linie natürlich so konzipiert ist, dass ein Bus mehrere Kundenwünsche abdeckt (4) in meinem Dorf noch 1,5 km zum meinem Haus laufen weil der Rufbus nur den Dorfanfang streift und dann ins Dorf Y abbiegt.

Abends fahre ich die Strecke mit dem Auto in 12 Minuten. Mit dem Bus bin ich locker 60 Minuten unterwegs (wenn ich schnell die erforderlichen 3km laufe). Der letzte Rufbus kann um 23 Uhr angerufen werden. Der 22 Uhr Rufbus fährt um 22.05 durch ein Industriegebiet, wo jede Menge Leute angerannt kommen, weil die Schicht um 22 Uhr endet - in all den Jahren hat man nicht mal das auf die Reihe bekommen, das anzupassen.

Zum Thema Preis von Lebensmitteln: Ich verdiene über Durchschnitt, Mr Mary gerade (Corona) weit unter Durchschnitt, die Kleinkunstsparte war praktisch komplett tot. Wir haben drei Kinder und keinen aufwändigen Lebensstil. Es gibt Monate, da bleibt was übrig. Es gibt Monate, da müssen wir ans Ersparte. Es gibt "ärgerliche" Ausgaben: Ich zahle z.B. ein teueres Studentenzimmer in einer deutschen Unistadt, wo meine Tochter zum Studieren hingeschickt wurde durch ein computergestützes Auswahlverfahren, das aber seit Oktober nur sehr sporadisch genutzt wird. Seit neun Wochen war sie schon gar nicht mehr dort.

Wenn ich sehe, wie sich meine Lebensmittelrechnung entwickelt (drei Teenies futtern nunmal nicht wenig), dann habe ich manchmal schon großen Respekt. Und ich jammere nun auf sehr hohem Niveau, weil mein Einkommen okay ist. Ich weiß nicht, wie das andere Leute hinbekommen - wobei der Lebensmittelpreis ja nicht das Problem ist - aber Strom, Gas, etc. ... all das schnellt in die Höhe. Gruselig.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 22:47
@MissMary
Auch wenn es hier ums Essen und weniger um das Auto geht, aber auf dem Land ist es mit dem ÖPNV tatsächlich so ein Problem

In einer Stadt wie Berlin, Hamburg o. ä. kann man eigentlich prima ohne Auto auskommen. Sollte man hin und wieder eines brauchen, sind Car-Sharing-Angebote immer eine gute Option.

Auf dem platten Land gibt es allerdings weder Nahverkehr noch Car-Sharing. Da ist ein Auto, oft sogar zwei, wenn beide berufstätig sind, ein Muss - so blöde das auch ist.

Man arbeitet zwar an Alternativen, Dörpsmobil, Mitfahrbank, Rufbus - aber so richtig ausgereift ist das alles leider noch nicht.

Selbst ein kostenloser Nahverkehr wie in Luxembourg oder ein 365-Euro-Jahresticket wie in Wien sind keine Lösung, wenn es eben keinen Nahverkehr gibt.

Wer in Nordfriesland Bahn fährt, verpasst keine Züge. Die Züge verpassen üblicherweise die Fahrgäste.
Wer sich hier mit Suizidabsicht auf die Gleise legt, der stirbt an Ennui - oder Altersschwäche.

Und Bus? Was ist ein Bus? Bei uns auf'm Land gibt's den Jahreszeiten-Bus. Einer fährt im Frühjahr, einer im Sommer...
Man soll hier schon Skelette in Wartehäuschen gefunden haben, an denen ein Fahrplan-Hinweis der Reichspost hing: Verkehr wegen Tieffliegergefahr vorübergehend eingestellt.


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 23:11
Ich möchte den Thread nun nicht Zweckentfremden - das Problem sind halt die schwindenden Ressourcen und auch Essen und Benzin, was es im Überfluss gab, wird knapp - wie reagieren?
Zitat von NerokNerok schrieb:So.. ich war gerade eben nach der Arbeit in unserem Mini Rewe einkaufen.
Es waren bis auf Öl, Mehl und interessanterweise Cola & Pepsi (etwas Leer aber auch noch was da) alle Regale voll.
Ich glaube, die Panik ist regional unterschiedlich. Wir wohnen in der Nähe der Schweizer Grenze, da gibt es auch noch Sonnenblumenöl. Darf man das hier schreiben? Nicht, dass die Hamsterer demnächst auf dem Weg ins Alpenländle die Läden dort plündern.


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30.03.2022 um 23:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Abends fahre ich die Strecke mit dem Auto in 12 Minuten. Mit dem Bus bin ich locker 60 Minuten unterwegs (wenn ich schnell die erforderlichen 3km laufe).
Ich hatte das doch geschrieben, dass ich weiß, dass es im ländlichen Raum anders aussieht ;)
Zitat von DoorsDoors schrieb:Und Bus? Was ist ein Bus? Bei uns auf'm Land gibt's den Jahreszeiten-Bus. Einer fährt im Frühjahr, einer im Sommer...
Man soll hier schon Skelette in Wartehäuschen gefunden haben, an denen ein Fahrplan-Hinweis der Reichspost hing: Verkehr wegen Tieffliegergefahr vorübergehend eingestellt.
Okay, dass es so schlimm ist....


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Krieg auf dem Teller

30.03.2022 um 23:20
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich hatte das doch geschrieben, dass ich weiß, dass es im ländlichen Raum anders aussieht ;)
Ich wollte es nur noch mal ins Gedächtnis rufen, dass es da wirklich Unterschiede gibt. Egal, wie sehr man will, man muss schon ein Die hard Öffi Fan sein, um die bei uns zu nutzen.

Zurück zum Threadthema: Ich denke, dass die Voraussetzungen auch bei Lebensmitteln ähnlich individuell sind. Manche Leute können 400qm ihres Grundstücks umgraben und in die Teil-Selbstversorgung gehen - andere bekommen Petersilie auf dem Balkon nicht hin (aus vielen Gründen).


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31.03.2022 um 05:31
https://www.ardmediathek.de/video/plusminus/hamsterkaeufe-wenn-das-gehirn-verrueckt-spielt/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BsdXNtaW51cy83OWIzNTYyNC0wNDc3LTRmNjktOTE0Zi0xYTczMTA1NmFjY2E (Archiv-Version vom 31.03.2022)
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Hier ein interessanter Beitrag von Plusminus über Hansterkäufe, wie dadurch die Preise steigen und eine scheinbare Verknappung entsteht.

Die Grafik zeigt, womit Deutschland sich selber versorgen kann.


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