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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

281 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Stress, Vorurteile, Arbeitgeber ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 15:41
Ich (bzw mein Mann, sein Vater und ich) sind Arbeitgeber (kleiner Betrieb, insgesamt 7 Angestellte, die Branche ist nebensächlich). Wie ich in einem anderen Thread eben erfahren musste, wird man als solcher gerne in eine bestimmte Ecke geschoben. Man vermittelt mir irgendwie das Gefühl, die Böse zu sein. Die, die ihre Angestellten ausbeutet, die stur auf Rechte pocht und die sich auf Kosten der Untergebenen ein schönes Leben macht.
Ich weiß, dass ich mir mit diesem Thread wahrscheinlich keinen Gefallen tun werde, da ich auf sehr viel Gegenwind stoßen werde, doch es würde mich interessieren, welches Bild ihr von einem Menschen habt, wenn ihr erfahrt, dass dieser Mensch ArbeitGEBER und nicht Arbeitnehmer ist.

Um meine Sicht der Dinge hier einmal klarzustellen: Mein Mann und ich haben keine 2 Wochen Urlaub im Jahr. Wir arbeiten auch mal an Wochenenden und nein, wir schwimmen bei Gott nicht im Geld. Dennoch kommt es mir vor, dass viele Menschen aber genau das denken. Dass wir heimlich die Millionen horten. Dass wir ein sorgenfreies Leben führen und es uns nur gut gehen lassen.
Dabei ist es eigentlich genau anders rum. Man hat ständig Sorgen, denn die Auftragslage ist fast nie optimal. Entweder es ist zu wenig Arbeit, dann hat man Schlaflose Nächte, weil man sich Sorgen macht, die Gehälter nicht mehr bezahlen zu können. Kommt zu viel Arbeit rein, hat man Sorge, weil man nicht weiß, wie man den Kunden zufrieden stellen soll ohne dabei die Mitarbeiter völlig zu überlasten. Und dennoch will man nicht alles hinwerfen, weil man an seinem Unternehmen hängt.

Sind hier vielleicht noch andere Arbeitgeber, die mit ähnlichen Vorurteilen zu kämpfen haben? Und wie geht ihr dann damit um bzw wie geht ihr mit dem Stress um, den der Betrieb schon mal macht?

Ich freue mich schon auf eure Antworten.

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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:08
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Sind hier vielleicht noch andere Arbeitgeber, die mit ähnlichen Vorurteilen zu kämpfen haben?
Ich kann zwar nicht von Arbeitgeberseite berichten aber da ich kein "normaler Angestellter" bin sondern sozusagen die rechte Hand vom Chef und 90 % seiner Aufgaben erledige bis auf Steuern und Gehaltszahlungen. Kenn ich diese Vorurteile nur zu gut, da sehen die Leute unter einem auch nur das man eine Std. früher nach Hause geht als alle anderen aber das man den Firmenlaptop dabei hat und zu Hause Abends von 18-21 Uhr noch Protokolle schreibt das sieht natürlich keiner von den lieben Kollegen. Und von außen ist es das selbe da werden Chefs dann als Ausbeuter und Neureiche hingestellt ohne sich mal genau auch mit den Verpflichtungen und Problemen auseinander zu setzen. Ich kenne eigentlich keinen Selbstständigen der nach einem 8 oder sogar 7,5 h Arbeitstag Feierabend hat und sich um nichts weiter kümmern muss. Aber das und auch die Verantwortung die man gegenüber den Kollegen trägt wird gern übersehen.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Und wie geht ihr dann damit um bzw wie geht ihr mit dem Stress um, den der Betrieb schon mal macht?
Im Laufe der Jahre hab ich mir dem Gegenüber eine Scheißegal Haltung entwickelt und bedingt durch Wirtschaftskrise, Dieselgate und zuletzt Corona ist unser Personal bzw. mein Team um mehr als 2/3 geschrumpft daher hab ich nicht mehr ganz soviel Streß und Probleme wäre das Arbeitsniveau auf dem Level von 2018 geblieben dann wäre ich jetzt wohl nervlich und körperlich am Ende und in Therapie.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Entweder es ist zu wenig Arbeit, dann hat man Schlaflose Nächte, weil man sich Sorgen macht, die Gehälter nicht mehr bezahlen zu können. Kommt zu viel Arbeit rein, hat man Sorge, weil man nicht weiß, wie man den Kunden zufrieden stellen soll ohne dabei die Mitarbeiter völlig zu überlasten. Und dennoch will man nicht alles hinwerfen, weil man an seinem Unternehmen hängt.
Hätte so fast von mir kommen können. Manchmal frage ich mich auch warum ich mir den Scheiß eigentlich noch antue aber andererseits ist die Bezahlung Überdurchschnitt und ich hab auch noch einige andere Freiheiten die einem als normal Angestellten verwährt bleiben.

Um zum Thread Thema zu kommen nein als Arbeitgeber ist man nicht per se gleich ein schlechter Mensch.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:13
Zitat von amtraxxamtraxx schrieb:sehen die Leute unter einem auch nur das man eine Std. früher nach Hause geht als alle anderen aber das man den Firmenlaptop dabei hat und zu Hause Abends von 18-21 Uhr noch Protokolle schreibt das sieht natürlich keiner von den lieben Kollegen.
Was aber wohl eher bewusstes Wegsehen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass keiner je mitbekommen hat, dass du eigentlich nach der Arbeit noch HO machst.
Zitat von amtraxxamtraxx schrieb:Im Laufe der Jahre hab ich mir dem Gegenüber eine Scheißegal Haltung entwickelt
Ja, generell habe ich die auch. Wobei es ja eh nur gegenüber von Fremden nötig ist, denn Leute aus dem Umfeld (Freunde, Nachbarn) wissen eh genau, was Sache ist und dass es als Selbstständiger eigentlich gar nicht so lustig und schön ist, wie viele immer meinen.
Zitat von amtraxxamtraxx schrieb:Um zum Thread Thema zu kommen nein als Arbeitgeber ist man nicht per se gleich ein schlechter Mensch.
Danke, mehr fällt mir dazu nicht ein :D


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:18
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Sind hier vielleicht noch andere Arbeitgeber, die mit ähnlichen Vorurteilen zu kämpfen haben?
Ich bin zwar nur noch Minijob Arbeitgeber, aber ich weiß aus Arbeitnehmerkreisen folgendes.

Ich habe genug Geld und bin nur zu geizig anständig zu bezahlen. Außerdem erwarte ich zu viel für die paar Euro.

Beides stimmt nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Aber natürlich beschäftigte ich niemanden nur weil ich soziale Verantwortung trage, sondern weil ich Geld verdienen möchte. Die Steuer und Abgabenlast ist höher als manche glauben, da muss eben Leistung gebracht werden.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:20
Arbeitgeber, Unternehmen egal ob Kleinst- oder mittelständig oder gar Großkonzerne kann man nicht alle über einen Kamm scheren.

Grundsätzlich braucht es genügend AG genauso wie es genügend Angestellte/Mitarbeiter braucht. Beide Gruppen sind systemrelevant und in der Regel könnte ohne die eine Gruppe die andere nicht überleben, etwas dramatisch geschrieben. Kurz: In der Regel brauchen sie sich gegenseitig und sind aufeinander angewiesen.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:welches Bild ihr von einem Menschen habt, wenn ihr erfahrt, dass dieser Mensch ArbeitGEBER und nicht Arbeitnehmer ist.
Kenne ich nur diesen Status und ansonsten nichts weiter, habe ich kein Bild vor Augen. Weder ein gutes noch böses.

Je nach Äußerungen von AG kann sich aber bereits ein Bild vor meinem geistigen Auge abtun.

Ps.
Dich halte ich nur anhand von geschriebenen Beiträgen für einen sehr vernünftigen und weitsichtigen Arbeitgeber.
Zudem schätze ich dich weiter als so einen ein, der nicht nur knallhart betriebswirtschaftlich denkt und das zulasten von Mitarbeitern geht, sondern auch menschlich-moralisch denkt/denken kann und sich auch in Mitarbeiter hineinversetzen und diese vor allem auch wertschätzen kann.

Wie gesagt, ich weiß es natürlich nicht, aber schätze ich dich bislang so als Arbeitgeber ein.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:29
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich weiß, dass ich mir mit diesem Thread wahrscheinlich keinen Gefallen tun werde, da ich auf sehr viel Gegenwind stoßen werde, doch es würde mich interessieren, welches Bild ihr von einem Menschen habt, wenn ihr erfahrt, dass dieser Mensch ArbeitGEBER und nicht Arbeitnehmer ist.
Definitiv kein schlechtes Bild.

Den Aspekt
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Dabei ist es eigentlich genau anders rum. Man hat ständig Sorgen, denn die Auftragslage ist fast nie optimal. Entweder es ist zu wenig Arbeit, dann hat man Schlaflose Nächte, weil man sich Sorgen macht, die Gehälter nicht mehr bezahlen zu können. Kommt zu viel Arbeit rein, hat man Sorge, weil man nicht weiß, wie man den Kunden zufrieden stellen soll ohne dabei die Mitarbeiter völlig zu überlasten. Und dennoch will man nicht alles hinwerfen, weil man an seinem Unternehmen hängt.
sehe ich auf jeden Fall, obwohl ich nicht Arbeitgeber bin.

Kenne übrigens etliche Arbeitgeber die sich auch vor der sozialen Verantwortung nicht scheuen und auch wissen (was ja nicht schlecht ist) dass diese durchaus dem eigenen Unternehmen dienlich sein kann. Z.B.: Durchaus einen Auszubildenden einstellen, der bei vielen Unternehmen keine Chance hätte, bei dem man aber den Eindruck hat dass derjenige sich letztendlich "gut macht" und einem auch eher erhalten bleibt als ein Azubi der sich leichter wegbewerben kann.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Kenne ich nur diesen Status und ansonsten nichts weiter, habe ich kein Bild vor Augen. Weder ein gutes noch böses.
Exakt. Es kann sein dass mich im weiteren Gespräch die Branche interessieren würde - einfach im Rahmen eines Austauschs über ggf. ähnliche Interessen, Neugierde (im positiven Sinne, nicht "nachspionieren") was Menschen so im Leben machen.
(Da du @EnyaVanBran geschrieben hast dass die Branche nichts zur Sache tut: Nein, ich werde natürlich nicht nachbohren. Genauso wie es für mich im pesönlichen Gespräch IRL in Ordnung ist wenn jemand seinen Beruf nicht oder nicht näher erwähnen möchte.
Etwas über den Beruf einer Person zu erfahren nutze ich nicht zwecks Status- und Kontostandabschätzung und -wertung, sondern einfach als Austausch über Interessen und Lebensituationen.)


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:34
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich (bzw mein Mann, sein Vater und ich) sind Arbeitgeber (kleiner Betrieb, insgesamt 7 Angestellte, die Branche ist nebensächlich). Wie ich in einem anderen Thread eben erfahren musste, wird man als solcher gerne in eine bestimmte Ecke geschoben. Man vermittelt mir irgendwie das Gefühl, die Böse zu sein. Die, die ihre Angestellten ausbeutet, die stur auf Rechte pocht und die sich auf Kosten der Untergebenen ein schönes Leben macht.
Ich weiß, dass ich mir mit diesem Thread wahrscheinlich keinen Gefallen tun werde, da ich auf sehr viel Gegenwind stoßen werde, doch es würde mich interessieren, welches Bild ihr von einem Menschen habt, wenn ihr erfahrt, dass dieser Mensch ArbeitGEBER und nicht Arbeitnehmer ist.
Hallo @EnyaVanBran
warum ziehst du dir den Schuh denn an? Nur weil irgendwelche anonymen Leute auf irgendwelchen Online Portalen....meinen?
Jedes Unternehmen ist ein Wirtschaftsunternehmen. Wenn du als AG nicht betriebswirtschaftlich denkst und handelst, wirst du auch nicht lange AG bleiben/sein.

Und jeder, der die andere Seite einmal einnimmt, der wird genau wie du und andere den Fokus darauf legen, dass die Arbeit erledigt wird. AN kennen ihre Arbeitsinhalte und wenn sie diese nicht gewillt sind zu leisten, steht es ihnen frei, einen anderen Job zu suchen oder eben auch gekündigt zu werden.
Wir selbst waren mehrfach selbstständig, mein Bruder ist es noch in der Gastronomie.

Eine Freundin hat ein Cafè und sie hat selbst jede einzelne Arbeitsstation durchlaufen, von Küche, Service, Büro, Reinigung und weiß, was wie lange Zeit beansprucht. Wer also das nicht leisten kann oder will und nicht mal mit der Persönlichkeit überzeugt und meint, auf Kosten anderer sich ein schönes Leben zu machen - also der AN - der wird früher oder später gekündigt und ein anderer nimmt den Job ein.

Du solltest da echt nichts drauf geben, denn ich glaube viele wissen gar nicht, wieviel Arbeitseinsatz man als Selbstständiger wirklich leistet und es besteht ganz sicher nicht in Scheinchen zählen und Urlaub buchen.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:34
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich weiß, dass ich mir mit diesem Thread wahrscheinlich keinen Gefallen tun werde, da ich auf sehr viel Gegenwind stoßen werde, doch es würde mich interessieren, welches Bild ihr von einem Menschen habt, wenn ihr erfahrt, dass dieser Mensch ArbeitGEBER und nicht Arbeitnehmer ist.
Es gibt zwischenmenschlich im Grunde überhaupt keinen Unterschied zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ich war auch schon beides.

Wie kommst du überhaupt darauf, Arbeitgeber seien derartigen Vorurteilen ausgesetzt?

Natürlich gibt es im Geschäftlichen
wie auch im Privaten immer mal Differenzen. Sind diese unüberwindbar/unlösbar, sollte jede Seite die Möglichkeit haben, getrennte Wege zu gehen. Weil alle Menschen sind gleich und irgendwie doch nicht.

Empfindest du dich vielleicht einfach nur selbst als "schlechter" Mensch, indem du deine Mitarbeiter als "Untergebene" titulierst? 🤔


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:34
@EnyaVanBran

Vielleicht ist es etwas Trost für dich, dass sich die meiste Kritik seitens der Gesellschaft und der AN (so vermute ich es) oder gar auch schon Hass sich gar nicht gegen solche Arbeitgeber und Firmen wie die deiner richten, sondern Hauptsächlich an raffgierige Großkonzerne, die nicht nur überleben müssen oder steigende Kosten decken müssen, sondern den Hals nicht voll genug bekommen können und vielleicht auch gerne Steuerschlupflöcher ausnutzen usw....

Oder auch an irgendwelche zwielichtigen ausbeuterischen Subunternehmer.



Großkonzerne kann man allerdings auch nicht alle über einen Kamm scheren.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:45
Zitat von InterestedInterested schrieb:AN kennen ihre Arbeitsinhalte und wenn sie diese nicht gewillt sind zu leisten, steht es ihnen frei, einen anderen Job zu suchen oder eben auch gekündigt zu werden.
Sowie Mitarbeiter auch das Recht haben für Verbesserungen zu kämpfen. Nicht mit den Fäusten, aber bspw. gewerkschaftlich organisiert und in Form von Streiks bspw.

Notfalls muss auch der Staat eingreifen, regulieren und Grundlagen schaffen.



Einem Arbeitgeber ist sicherlich daran gelegen Mitarbeiter zu behalten als sie aus Gründen XYZ zu verlieren.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 16:48
@rhapsody3004

Kannst du einmal mit dieser Litanei aufhören? Der EP ist doch echt eindeutig.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:03
Zitat von InterestedInterested schrieb:dieser Litanei aufhören?
Keine Ahnung, was das bedeutet.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Der EP ist doch echt eindeutig.
Zudem ich auch schon ausführlich Stellung bezogen hab.


Wo ist dein Problem? Wenn du schreibst...
Zitat von InterestedInterested schrieb:AN kennen ihre Arbeitsinhalte und wenn sie diese nicht gewillt sind zu leisten, steht es ihnen frei, einen anderen Job zu suchen oder eben auch gekündigt zu werden.
dann kann ich ja wohl auch schreiben, dass Arbeitnehmer je nachdem auch noch eine andere Wahlmöglichkeiten haben als immer nur die Flucht zu ergreifen und zu kündigen, sollte ihnen an ihrer gegenwärtigen Arbeit etwas nicht gefallen.

Arbeitgeber müssen sich nicht alles gefallen lassen - stimmt. Können auch aus berechtigten Gründen fristgerecht, aber auch je nach Grund fristlos Mitarbeiter kündigen.

AN müssen sich aber auch nicht alles gefallen lassen und haben je nachdem mehr Möglichkeiten als sich nur zwischen gegebene Umstände auf Arbeit hinzunehmen und still zu sein und zu arbeiten oder selbst zu kündigen, wenn ihnen etwas nicht passt, zu entscheiden.

Rechte und Pflichten beider Parteien sind hierzulande denke ich auch gut geregelt.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:12
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Wie kommst du überhaupt darauf, Arbeitgeber seien derartigen Vorurteilen ausgesetzt?
Ich habe mal eine Umfrage gelesen, die ich leider auf die Schnelle nicht mehr finde, aber dort ging es um das Ansehen von Berufen. Weit vorne waren Feuerwehrleute, Ärzte, Krankenpfleger, weit hinten waren Politiker, Banker, Versicherungsvertreter - und Unternehmer.

Die Gründe für die jeweilige Platzierung wurden, soweit ich mich erinnere, nicht genannt, aber es dürfte in die Richtung gehen, die @EnyaVanBran schildert, nämlich gewisse Vorurteile, dass Unternehmer nur ihre Angestellten ausbeuten würden, um selbst im Luxus zu leben. Ich möchte dabei gar nicht negieren, dass das vorkommt. In den meisten Fällen wiederum zahlt der Unternehmer für die Leistung seiner Angestellten adäquate Gehälter.

Dass erfolgreiche Unternehmer sehr viel Geld verdienen, gehört indes zur Wahrheit dazu, aber auch dieser Erfolg ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das Resultat von Leistung, Risikobereitschaft und vielleicht auch einer Prise Glück. Wir verdanken unsere moderne Gesellschaft den Innovationen, die von Unternehmern geschaffen wurden.

Lange Rede, kurzer Sinn @EnyaVanBran: Ich würde derartige Vorurteile ignorieren.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:19
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Dass erfolgreiche Unternehmer sehr viel Geld verdienen, gehört indes zur Wahrheit dazu, aber auch dieser Erfolg ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das Resultat von Leistung, Risikobereitschaft und vielleicht auch einer Prise Glück. Wir verdanken unsere moderne Gesellschaft den Innovationen, die von Unternehmern geschaffen wurden.
Stimmt ja auch. Wobei nicht jeder Unternehmer für sich reich wird. Der oder die TE zählt nicht zu diesen Unternehmern, sondern sind froh mit der Firma über die Runden zu kommen.



Erfolg oder besser weiterer Erfolg eines Unternehmens (je nach Geschäftsmodell), aber auch wie schön unser verwöhntes Privatleben als Kunde/Konsument ist, ist aber halt nicht nur vom Unternehmer abhängig oder er dafür allein verantwortlich, sondern halt auch die Belegschaft, die Mitarbeiter des Unternehmers/Unternehmens. Darf nie vergessen werden.


In der Regel sind AG und AN aufeinander angewiesen. Ohne die eine Gruppe kann in der Regel die andere Gruppe nicht überleben.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:32
Zitat von ayashiayashi schrieb:Die Steuer und Abgabenlast ist höher als manche glauben, da muss eben Leistung gebracht werden.
Dass man überhaupt Abgaben zu bezahlen hat, haben viele Arbeitnehmer nicht auf dem Schirm. Viele sehen nur, so und so viel Geld kommt in etwa rein. Dass davon ein großer Teil an Krankenkassen und das Finanzamt wandert, bedenkt kaum jemand.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Je nach Äußerungen von AG kann sich aber bereits ein Bild vor meinem geistigen Auge abtun.
Mir geht es hier nicht darum, wie du mich als DEINEN AG sehen würdest, sondern wie du Menschen, die ein Unternehmen leiten, generell bewertest, bzw ob du sie überhaupt bewertest.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dich halte ich nur anhand von geschriebenen Beiträgen für einen sehr vernünftigen und weitsichtigen Arbeitgeber.
Dafür sage ich danke :)
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Kenne übrigens etliche Arbeitgeber die sich auch vor der sozialen Verantwortung nicht scheuen und auch wissen (was ja nicht schlecht ist) dass diese durchaus dem eigenen Unternehmen dienlich sein kann. Z.B.: Durchaus einen Auszubildenden einstellen, der bei vielen Unternehmen keine Chance hätte, bei dem man aber den Eindruck hat dass derjenige sich letztendlich "gut macht" und einem auch eher erhalten bleibt als ein Azubi der sich leichter wegbewerben kann.
Ich weiß jetzt nicht, worauf du dich da genau beziehst. Wenn jemand bei einem Vorstellungsgespräch schon sehr desinteressiert wirkt, werde ich diesen Menschen eher nicht einstellen, denn am Ende hat keine der beiden Seiten etwas davon.
Zitat von InterestedInterested schrieb:warum ziehst du dir den Schuh denn an?
Weil es mich tatsächlich interessiert. Vielleicht habe ja auch ich eine falsche Sicht auf die Dinge und in Wahrheit sind es nur sehr wenige Menschen, die einen AG bewerten und mit negativen Dingen behaften. Ich finde es gut, beide Seiten zu hören. Und zu sehen, welche Erfahrungen andere auf diesem Gebiet schon gemacht haben.
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Wie kommst du überhaupt darauf, Arbeitgeber seien derartigen Vorurteilen ausgesetzt?
Zum einen habe ich Kontakt zu Menschen und man redet und tauscht sich aus. Da hört man schon mal das eine oder andere. Und es ist ohnehin ein Klischee (welches man hier womöglich beiseite räumen kann) und zum anderen wurde ich unmittelbar vor dem Erstellen dieses Threads damit konfrontiert. Oder bist du der Ansicht, dass dieser Thread hier keine Berechtigung hat?
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Empfindest du dich vielleicht einfach nur selbst als "schlechter" Mensch, indem du deine Mitarbeiter als "Untergebene" titulierst? 🤔
DAS wird es sein :D Vielleicht liest du dir den ersten Absatz meines EPs noch einmal, dann erkennst du vielleicht, dass es nicht meine Einstellung und Sicht der Dinge ist, sondern dass ich das Gefühl habe, dass man einem AG diese Dinge und Sichtweisen gerne unterstellt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Vielleicht ist es etwas Trost für dich, dass sich die meiste Kritik seitens der Gesellschaft und der AN (so vermute ich es) oder gar auch schon Hass sich gar nicht gegen solche Arbeitgeber und Firmen wie die deiner richten, sondern Hauptsächlich an raffgierige Großkonzerne, die nicht nur überleben müssen oder steigende Kosten decken müssen, sondern den Hals nicht voll genug bekommen können und vielleicht auch gerne Steuerschlupflöcher ausnutzen usw....
Das mag schon richtig sein. Wobei sicher der eine oder andere Manager eines Großkonzerns mit 5 Magengeschwüren geschlagen ist, weil er sich mit diverse Entscheidungen, die er treffen musste, auch nicht zu 100% wohl fühlt. Das viele Geld macht bestimmt auch nicht immer glücklich.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Ich würde derartige Vorurteile ignorieren.
Weißt du, es geht mir gar nicht so sehr um das Bild, welches die Leute von mir persönlich haben, sondern um das allgemeine Bild von Arbeitgebern. Dass eben nicht alles so wunderbar und toll ist, wie manche eben meinen. Und wenn ich dann Dinge lesen muss wie:
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Es sei denn, sie holen sich brave Arbeitnehmer aus dem Ausland, was sie ja schon reichlich tun.
(Zitat aus einem anderen Thread)
dann ärgert mich das eben. Weil es impliziert, dass Arbeitgeber generell nur an ihren Profit denken und der Angestellte nichts zählt. Aber ja, man sollte es vielleicht wirklich einfach ignorieren. Wenn man es kann :D


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:39
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:DAS wird es sein :D Vielleicht liest du dir den ersten Absatz meines EPs noch einmal, dann erkennst du vielleicht, dass es nicht meine Einstellung und Sicht der Dinge ist, sondern dass ich das Gefühl habe, dass man einem AG diese Dinge und Sichtweisen gerne unterstellt.
Na ja, genau das passiert hier doch bereits.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Hass sich gar nicht gegen solche Arbeitgeber und Firmen wie die deiner richten, sondern Hauptsächlich an raffgierige Großkonzerne, die nicht nur überleben müssen oder steigende Kosten decken müssen, sondern den Hals nicht voll genug bekommen können und vielleicht auch gerne Steuerschlupflöcher ausnutzen usw....

Oder auch an irgendwelche zwielichtigen ausbeuterischen Subunternehmer.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sowie Mitarbeiter auch das Recht haben für Verbesserungen zu kämpfen. Nicht mit den Fäusten, aber bspw. gewerkschaftlich organisiert und in Form von Streiks bspw.

Notfalls muss auch der Staat eingreifen, regulieren und Grundlagen schaffen.
Es wird immer gleich das ganz große Besteck ausgepackt.

Es ist durchaus so, dass viele die viele Arbeit, Abgaben, Steuern gar nicht berücksichtigen und für Klein- und Mittelständische Unternehmen unterm Strich auch nicht viel bleibt. Es ist ein langer Weg, erfolgreich zu sein, zu bleiben und das Qualitätslevel zu halten. Bei vielen hat sich vermutlich die Arbeitseinstellung insgesamt stark verändert. Zuweilen gibt es so Sprüche wie:"Der/die können froh sein, dass ich überhaupt zur Arbeit komme." :D :palm:

Ja klar, Lohn und Gehalt erhalten und dafür arbeiten geht eigentlich wirklich nicht. :'D


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:47
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es ist durchaus so, dass viele die viele Arbeit, Abgaben, Steuern gar nicht berücksichtigen und für Klein- und Mittelständische Unternehmen unterm Strich auch nicht viel bleibt.
Ich möchte gar nicht bestreiten, dass das früher mal anders war. Doch die Zeiten haben sich geändert und sind für Unternehmen nicht gerade einfacher geworden. Und da spreche ich jetzt nicht mal von Krisen wie Corona. Nebenbei hat mir der erste Lockdown eine gewaltige Gastritis beschert, weil ich mich durch unzählige Förderanträge quälen musste und immer das Gefühl hatte, ohnehin alles falsch zu machen.
Zitat von InterestedInterested schrieb:"Der/die können froh sein, dass ich überhaupt zur Arbeit komme." :D :palm:
Nun, das ist ein Extrem. Aber in gewissen Branchen leider auch nicht unwahr, denn da findest kaum noch Leute. Aber ja, ich denke mir dann, wenn man sichs verbessern kann.... Bei uns haben die Mitarbeiter sehr viele Freiheiten und ich weiß, dass wir auch besser bezahlen als sämtliche unserer Konkurrenten. Wenn das dennoch zu wenig ist, kann man die Leute eh nicht aufhalten.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:51
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Nun, das ist ein Extrem. Aber in gewissen Branchen leider auch nicht unwahr, denn da findest kaum noch Leute.
Nee, wir hören sowas wirklich oft. Besonders, wenn es Rückfragen zur Arbeit gab und/oder diese Kritikpunkte aufwies. Dann kommt so ein Spruch zu den anderen. Wie man es wagen kann, zu kritisieren und doch froh sein kann, dass der MA überhaupt da ist. :D


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:54
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich weiß jetzt nicht, worauf du dich da genau beziehst. Wenn jemand bei einem Vorstellungsgespräch schon sehr desinteressiert wirkt, werde ich diesen Menschen eher nicht einstellen, denn am Ende hat keine der beiden Seiten etwas davon.
Das war wohl sehr missverständlich und auch keinerlei Kritik an dir oder allgemein jemandem. Selbstverständlich rate ich auch nicht dazu jemanden einzustellen der desinteressiert wirkt (ebenso: am Ende hat keiner etwas davon*), und das kam in den Fällen wohl auch nicht vor. Es ging um sehr interessierte Bewerber für Ausbildungsplätze, bei denen Lebenslaufdetails (Beispiel: schwerbehindert, ohne Schulabschluss) zuvor auf etliche potenzielle Arbeitgeber unattraktiv wirkten. Hierbei bemerkt manch Arbeitgeber, dass die negativ wirkenden Lebenslaufdetails evl. doch gar nicht so schwerwiegend sind (das ist sozial) und die Gesamtkonstellation auch zum Vorteil für den Arbeitgeber sein kann da sich derjenige evl. später weniger wahrscheinlich wegbewirbt oder auch besonders motiviert und leistungsstark ist weil ihm nun endlich jemand eine Chance gegeben hat (ist dann auch im eigenen Interesse und ja nicht verkehrt).

*Bin zwar kein Arbeitgeber, habe aber dennoch Personalverantwortung. Es bringt nichts einen desinteressierten Bewerber einzustellen. Ich hatte ferner auch schon (Schüler-)Praktikanten, die offensichtlich am jeweiligen Beruf nicht interessiert waren, typische berufliche Abläufe nicht mochten und eher von den Eltern geschickt wurden (nach dem Motto "mach' was mit MINT, dann verdienst du gut!") dringend vom jeweiligen Beruf abgeraten und hätte sie auch nicht eingestellt.


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Arbeitgeber. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?

21.03.2023 um 17:54
Zitat von InterestedInterested schrieb:Dann kommt so ein Spruch zu den anderen. Wie man es wagen kann, zu kritisieren und doch froh sein kann, dass der MA überhaupt da ist. :D
Das ist im Grunde aber alles andere als fair. Denn wie du sagst, niemand arbeitet gratis. Jeder bekommt seinen Lohn und ist versichert. Dieses erpresserische Denken ist fast schon als Charakterschwäche zu bezeichnen.


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