Liebe überflüssig?

Liebe ist ein Gefühl, welches uns leiden lässt wenn wir sie nicht bekommen und uns glücklich und zufrieden macht wenn wir sie bekommen.

In dieser Welt ist es jedoch so das wir am besten performen ob im Sport oder im Beruf wenn wir nicht zufrieden sind und somit in eine bessere Lebenssituation kommen.

Wenn wir lieben und geliebt werden sind wir zufrieden und arbeiten weniger an uns und an den Dingen die wir wollen, wenn wir die geliebte person jedoch verlieren leiden wir.

Somit dachte ich mir ist es nicht besser gänzlich auf Liebe zu verzichten? Denn dein Partner kann dich immer betrügen und dein Vertrauen missbrauchen, und du wirst extrem leiden. Klar ist es schön zu lieben und geliebt zu werden aber bringt uns das nicht weiter.

was haltet ihr davon?

Bin genau deiner Meinung. In Beziehungen war ich immer unproduktiv und habe mich auch gehen lassen. Hatte irgendwie keine Motivation an mich oder anderen Dingen zu arbeiten. Deswegen hab ich mich dazu entschieden alleine zu leben und mein Liebesleben nur auf Flirts und kurzweilige Geschichten zu beschränken.

Ich habe auch keine Beziehungen mehr, weil ich das nicht mehr möchte. Ich habe gemerkt, dass ich damit nicht gut klarkomme.
Dafür habe ich sehr innige Freundschaften (was das Stabile angeht) und ansonsten eben flüchtige Kontakte.

@shionoro
@PayDay44
dürfte ich euch fragen ob ihr männlich oder weiblich seid?

Also ich kann nur sagen das meine Frau und später meine Kinder mir einen dermaßen starken Motivationsboos und Antrieb gegeben haben den ich ohne sie niemals erfahren hätte.
Ich war glücklich mit dem was ich hatte.

@noblearms
hatte? Scheidung?

313cm schrieb:In dieser Welt ist es jedoch so das wir am besten performen ob im Sport oder im Beruf wenn wir nicht zufrieden sind und somit in eine bessere Lebenssituation kommen.

Gibt es dazu irgendwelche Quellen, die das belegen?
Ich für mich kann das jedenfalls nicht behaupten. Jeder Mensch ist anders und geht mit den verschiedenen Phasen und Situationen im Leben anders um.

Ich war bis zu meinem 30. Lebensjahr Single und das zufrieden und glücklich, dazu brauchte ich keine partnerschaftliche Liebesbeziehung. Ich selbst war es mir wert für mich zu sorgen und das beste für mich aus meinem Leben herauszuholen. Das hat auch mit Liebe zu tun, der Selbstliebe.
Dann gab es die erste Partnerschaft für mich, die nicht lange andauerte, weil ich bemerkte, dass ich diesen Mann nicht wirklich liebte, also beendete ich sie.
Danach kam es zur Beziehung zu meinem Mann, die nun seit fast 30 Jahren andauert und ich kann nur für mich selbst sprechen, die Liebe zueinander hat mich beflügelt. Ich lebe nicht nur für mich selbst, sondern auch für und mit ihm. Was ich tue, beinhaltet auch ihn, er spielt bei allem eine große oder kleine Rolle, zumindest in den Überlegungen, was meine Entscheidungen für einen Einfluss auf ihn/uns haben könnten. Und das spornt mich auch oftmals an, weil ich das Beste jetzt nicht nur für mich selbst, sondern auch für ihn möchte. Und ich finde das schön, es bereichert mein Leben, diesen Menschen mit in meinem eigenen zu integrieren.

313cm schrieb:Wenn wir lieben und geliebt werden sind wir zufrieden und arbeiten weniger an uns und an den Dingen die wir wollen

Das kann ich absolut nicht bestätigen. Die Liebe ist wie eine Pflanze, wird sie gepflegt, dann entwickelt sie sich, und wächst, wenn nicht, dann geht sie wahrscheinlich ein. Sie ist kein Selbstläufer.

313cm schrieb:wenn wir die geliebte person jedoch verlieren leiden wir.

Für mich bedeutet das in meinen Gedanken den Tod meines Partners und ja, dann werde ich sehr leiden. Aber, die Zeit die wir jetzt miteinander verleben, die wir schon miteinander verbracht haben, war die bereicherndste in meinem bisherigen Leben und ich bin unendlich dankbar für diese Erfahrung, für diese Liebe, die wir füreinander empfinden.

313cm schrieb:In dieser Welt ist es jedoch so das wir am besten performen ob im Sport oder im Beruf wenn wir nicht zufrieden sind

Konnte ich noch nciht beobachten, außer bei Künstlern, denn wir wissen, KUNST ENTSTEHT DURCH LEID. :D


Ernsthaft, wenn es mir schlecht geht, hab ich schlicht und ergreifend einfach keine Lust, meine Arbeit zu erledigen. Da bin ich dann abgelenkt wegen der Ursache und kann mich nicht so gut konzentrieren.
Klar kann man beim Sport die Wut wegtrainieren, aber auch da fehlt die Konzentration und die Schwelle zum Frust sinkt enorm bei Fehlern. Dann bin ich zwar ausgepowert, aber noch unzufriedener, weil ich so wenig Punkte geholt habe an dem Tag.

Steile These, wenig dahinter. Reicht nicht als Grundlage.

Ich hatte in meinem Leben zwei längere Beziehungen und habe gemerkt sobald es mir "zu Eng" wurde habe ich mich zurück gezogen und einen Ausweg gesucht...ich bin jemand der gerne allein ist , sein Ding macht, sein Ablauf macht, sein Essen isst ... Mit einer Beziehung war das immer ein Konflikt... In der ersten Beziehung konnte ich mir die Partnerin erziehen sodass sie mehr oder weniger nach meiner Pfeife tanzte... In der zweiten Beziehung zu meinem Partner gestaltete sich das richtig schwer, er wollte das ich alles zu Hause aufgebe, er wollte das ich nach seiner Pfeife tanze er lebte ein komplett durchgeplantes Leben bzw Tagesablauf... Um es kurz zu machen , es gab viele Konflikte.

Jetzt bin ich wieder alleine und es macht mir rein gar nix aus... Ich kann das tun was ich will ohne mich zu verstellen.

Klar fehlt mir Mal das küssen (ich liebe es zu küssen) aber mehr auch nicht. Das andere "wichtige" in einer Beziehung war für mich nie wichtig, da ich mehr oder weniger a-sexuell bin.

ohne Partnerschaft ist kein Problem, ohne Liebe möchte ich nicht leben. ich liebe doch auch Personen ohne mit diesen eine Partnerschaft zu führen und umgekehrt genau so. Also ein Leben ohne Liebe fände ich traurig und Liebe nur auf Partnerschaft zu reduzieren auch.

313cm schrieb:In dieser Welt ist es jedoch so das wir am besten performen ob im Sport oder im Beruf wenn wir nicht zufrieden sind und somit in eine bessere Lebenssituation kommen.

Wenn wir lieben und geliebt werden sind wir zufrieden und arbeiten weniger an uns und an den Dingen die wir wollen, wenn wir die geliebte person jedoch verlieren leiden wir.

Aber:

Höher, schneller, weiter – so lautet das Credo vieler Menschen. Isabell Prophet mahnt zur Vorsicht. In ihrem neuen Buch kritisiert sie, dass Selbstoptimierung zu einer Volkskrankheit geworden sei.

Selbstoptimierung sei Selbstbetrug. In ihrem Buch „Wie gut soll ich denn noch werden?“ (Amazon, Thalia, Bücher.de), das am 18. Juni erschienen ist, geht sie kritisch mit dem Trend der Selbstoptimierung um. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, was daran falsch ist, seine Möglichkeiten weiter auszuschöpfen, und woran man erkennt, dass man sich im Hamsterrad befindet.

Quelle: https://t3n.de/news/selbstoptimierung-ist-selbstbetrug-1179242/

Möglicherweise ist das hier zugrunde liegende "Problem" nicht die Liebe..

@behind_eyes
Sehr interessant sowas ähnliches kam mir letztens auch irgendwie in den Sinn, habe aber keine Ahnung gehabt wo das her kam. Bin mir aber dennoch nicht sicher ob dieser Optimierungstrend schädlich sein kann schließlich trägt er zum Erfolg bei und zur Selbstzufriedenheit, wenn man sich ansieht wie naiv und oberflächlich die meisten Menschen sind dann ist es zumindest in diesem Leben, in dieser Zeit und in dieser Gesellschaft die Lösung für die meisten Probleme und man geht in jedem Bereich besser durchs leben.

@Tussinelda
Also One Night Stands?

313cm schrieb:Bin mir aber dennoch nicht sicher ob dieser Optimierungstrend schädlich sein kann schließlich trägt er zum Erfolg bei und zur Selbstzufriedenheit

Ich empfehle das Buch zu lesen.

313cm schrieb:Also One Night Stands?

Davon hat sie doch gar nichts gesagt, ich liebe auch meine Katze, liebe auch meine Familie usw...

Es gibt unzählige Definitionen von Liebe

313cm schrieb:was haltet ihr davon?

Wenn du mir die dafür passende Fernbedienung überreichst - sehr viel.


Da es sowas leider nicht gibt, kann man nur versuchen, wenn man denn will und durchhält, der Liebe so gut es geht aus dem Wege zu gehen und alles und jenen zu vermeiden und zu meiden, um sich erst gar nicht wieder richtig zu verlieben.

Ps.
Bin ein Mann.

313cm schrieb:Also One Night Stands?

das ist die Frage die Dir zu meinem post einfällt? Interessant.

313cm schrieb:Bin mir aber dennoch nicht sicher ob dieser Optimierungstrend schädlich sein kann schließlich trägt er zum Erfolg bei und zur Selbstzufriedenheit,

Gerade das immer höher-weiter-schneller (mittlerweile sollen auch immer mehr Kinder und Jugendliche darunter leiden) dürfte doch in der Regel dazu führen, dass Menschen mit sich selbst nie zufrieden sind/sein können, weil nie genug.

Das macht vieles mit den Menschen, aber ganz sicher nicht zufrieden.

313cm schrieb:Somit dachte ich mir ist es nicht besser gänzlich auf Liebe zu verzichten? Denn dein Partner kann dich immer betrügen und dein Vertrauen missbrauchen, und du wirst extrem leiden.

Definierst du nur so Liebe?

313cm schrieb:In dieser Welt ist es jedoch so das wir am besten performen ob im Sport oder im Beruf wenn wir nicht zufrieden sind und somit in eine bessere Lebenssituation kommen

Und da empfindest du Liebe als Hindernis?

313cm schrieb:Wenn wir lieben und geliebt werden sind wir zufrieden und arbeiten weniger an uns und an den Dingen die wir wollen, wenn wir die geliebte person jedoch verlieren leiden wir.

Kann ich so absolut nicht bestätigen. Es hat doch auch jeder einen gewissen Anspruch an sich selbst. Und auch an Liebe muss gearbeitet werden. Eine Beziehung läuft nicht mal so eben nebenbei und man ist dauerhaft im siebten Himmel.