Wie würdet Ihr mit der Situation umgehen?

Hi Gemeinde, Freunde, Neu-User und alle anderen.

Ich hab lange mit dem Gedanken gespielt den Thread aufzumachen, da es 1.) ziemlich privat und 2.) eine Grundsatzdiskussion sein wird.

Aber nach langem hin und her hab ich mir gedacht, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und vllt gewinn ich ja ein paar neue Ansichten.

Also kurz mal den Sachverhalt anreissen:

So gegen Ende letzten Jahres hatte der Freund und Fast-Ehemann meiner besten Freundin einen tödlichen Autounfall. Er ist auf gerader Strecke mit einem LKW zusammengeprallt und starb sofort. Dem LKW-Fahrer ist selbstredend nichts passiert. Dieser schien wohl eingeschlafen zu sein.....was jetzt hier keine Wertung darstellen soll.

Meine beste Freundin hatte kurz zuvor erfahren, dass sie schwanger ist...sie hatte es Ihm jedoch noch nicht mitgeteilt...warum auch immer :(

Für die Trauerfeier und zur Unterstützung bin ich natürlich sofort zu Ihr gefahren um für Sie dazu sein...! (ca 500km....tut aber hier nichts zu Sache, nur eine Randinformation)

Durch den Schock hat Sie das ungeborene Kind verloren.....

Bei der Trauerfeier dann ist Sie beim letzten Geleit über etwas gestolpert und ist mit dem Kopf auf eine Steinplatte gefallen und musste ins Krankenhaus. Circa 24stunden ist Sie an einer Hirnblutung ebenfalls verstorben.

Wie kann es sein, dass eine junge Familie innerhalb weniger Tage verstirbt? Sie waren sehr sehr gute Freunde von mir, die ich schon mehr als 10 Jahre kannte, Sie sogar schon 15 Jahre. Den größten Schmerz habe ich zum Glück überstanden, aber der Verlust wird immer eine Narbe in meinem Herzen hinterlassen.

Ich weiss auch nicht wirklich, was ich mit dem Thread bewirken möchte, aber beim schreiben merke ich, dass es gut tut das alles mal an die große weite Welt zu schreiben......!

Wie würdet Ihr mit dem Schmerz umgehen?

Wie würdet Ihr Gläubigen damit umgehen? Würdet Ihr nicht an Gott zweifeln? Ich bin in keinster Art und Weise religiös, aber sowas kann man doch nicht mit Gottes Prüfungen rechtfertigen, oder?

Ist es ganz und gar pervers, wenn ich manchmal denke, dass es für Sie das Beste war, da Sie nun mit Ihrem Freund wieder vereint ist?

Über geistreiche und sinnvolle Diskussionen wäre ich sehr erfreut.

Liebe Grüße aus der Tiefe
d@datrueffel

Hi Tueffel

Ich kann versuchen den Schmerz nachzuvollziehen, aber wohl nicht nachempfinden da mir solch ein Schicksalsschlag (zum Glück) noch nicht widerfahren ist. Aber aus psychologischer Hinsicht tust du das Richtige und zwar den Schmerz mit diesem Thread verarbeiten. Verarbeiten soll anscheinend bei solch seelischer Vernarbung die beste Medizin sein. Aber ganz vergessen geht wohl, nicht und willst Du wohl auch nicht...Aber eins ist klar, und weist Du sicher ja auch, das es wieder bessere Tage geben wird. Behalte Deiner Freunde im Herzen denn da gehören sie hin

Tut mir leid, daß Du Deine Freunde auf so dramatische Weise verlieren mußtest.

Wenn man das liest, dann fragt man sich, ob nicht für jeden von uns die Uhr tickt und bereits vorher festgelegt wurde, wann für uns die Zeit abgelaufen ist.

Man hört des öfteren von älteren Ehepartnern, daß nach dem Tod des einen der andere auch bald darauf geht. In unserer Familie war auch so ein Fall. Nach dem Tod des Großonkels ist zwei Wochen darauf seine Frau verstorben.

Vielleicht hat es ja damit etwas zu tun, daß Deine Freundin ihn so geliebt hat und so eng mit ihm vertraut war, daß vielleicht bei ihr das Gefühl so groß war, ohne ihn nicht leben zu können. In etwa so etwas, wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Für pervers halte ich Deine Einstellung , daß es für die Freundin das Beste war, nicht.
Sie muß nicht mehr leiden. Der Tod läßt doch sowieso nur die leiden, die zurückbleiben und gefühlsmäßig stark an eine Person gebunden waren.

Ich finde es auch okay darüber zu sprechen. Das ist wohl auch die beste Art mit seinem Schmerz fertig zu werden. Bzw. sucht sich jeder ,die Art und Weise damit am besten klar zu kommen, selbst aus. Und Du hast Dich ja auch dafür entschieden darüber zu sprechen.

Nun.....erstmal tut es mir sehr leid was da geschehen ist

ich bin froh das ich solch schmerz nich ertragen muß...aber ich kann mir schon vorstellen wie tief dein schmerz ist...... das ist ja wirklich tragisch was du da erleben mußtest.
Deine Gedankengänge sind keines wegs pervers........... es wäre ja schlimm du würdest dich gar net damit auseinander setzen.
betreff der religiösen seite genau die selben fragen hätte ich da auch.

es ist völlig ok und auch wichtig drüber zu sprechen ....den irgendwie mußt du ja auch versuchen damit umzugehen.
Ich wünsche dir sehr viel kraft alles liebe für dein weiteres leben.

Hallo

Deine Geschichte ist wirklich traurig... :( ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach war dich zum öffnen des threads durchzuringen

zitat: Ist es ganz und gar pervers, wenn ich manchmal denke, dass es für Sie das Beste war, da Sie nun mit Ihrem Freund wieder vereint ist?

Ich finde das ist ein schöner Gedanke, keinesfalls pervers. Vielleicht war es für deine Freundin ja eine angenehme, gute Lösung, nach dem tod wieder mit ihrer Familie zusammen zu sein. Vielleicht hätte sie diesen Schmerz über den doppelten verlust als schlimmer empfunden, wenn sie damit hätte weiter leben müssen...

Ich muss sagen, wenn ich an ihrer stelle wäre, ich wäre nicht unglücklich darüber, wenn ich meinen liebsten folgen könnte.. den schmerz über die verluste stelle ich mir unvorstellbar schlimm vor... für die angehörigen und freunde mag das egoistisch klingen, aber mir wäre es wohl mehr geholfen, könnte ich dann auch gehen...

So, auch von mir erstmal einen ganz lieben Beileidsgruß...

Ich selbst habe auch gerade in kurzer Zeit zwei Freunde verloren, völlig unerwartet und beide sind am Herzinfarkt gestorben. Ich kann nachfühlen, wie es Dir gerade geht.

Auf der anderen Seite sage ich mir, vll sollte es einfach so sein...Ich bin auch nicht im herkömmlichen Sinne religiös, aber ich denke mir manchmal, dass irgendwo alles einen Sinn hat, auch das Leid.
Wer weiß, wie das Leben Deiner Freundin ausgesehen hätte, wenn sie überlebt hätte und vll ist ihr einfach das Schlimmste erspart geblieben. Ich würde mich mit dem Gedanken trösten, dass die beiden jetzt - wo auch immer - wieder vereint sind.
Es ist wohl müßig, zu untersuchen wo das ist, die Erinnerung an Deine Freunde kann Dir keiner nehmen, sie wird immer in Deinem Herzen bleiben

Also ich muss sagen das das richtig hart ist!
Wie lange waren die beiden denn schon zusammen?

Denn ich glaube das sie nichts mehr hier gehalten hat nachdem er gestorben war.
Ich glaube daran das Liebe stärker ist als alles andere auf der Welt,und ich hab selbst Situationen erlebt wo Liebe leben gerettet hat z.B.
Aufjedenfall glaube ich das sie es nicht verkraftet hat das er gestorben ist ohne zu wissen das er Vater geworden wäre,und so kam die Fehlgeburt.
Sie hatte ihre Liebe verloren und war im endeffekt allein auf der Welt.
Freunde etc ausgeschlossen,aber den Partner fürs Leben ist doch was anderes.

Ich verstehe wie du dich fühlst,hab ähnliches durch gemacht.
Das ist ein Tragödie wie keine andere.
Allerdings muss ich dir sagen das du selbst für dich den besten weg finden musst die Trauer zu überwinden.
Wenn man Trauer unterdrückt kann es schlimm werden,weil man den Tod nicht richtig verkraftet.
Ich weiss warum man am liebsten auf Knopfdruck alles ändern möchte,der Schmerz soll gehen und die Gedanken die man sich macht am besten mitnehmen.

Aber Trauern ist wichtig.
Setz dich damit auseinander um verstehen zu können.
Keiner kann dir sagen ob es jetzt einen Gott gibt oder nicht,du weisst woran du glaubst wir nicht.
Und das ist deine Sitaution.
Ich will dir damit sagen das es nicht einen Tipp gibt um besser damit umgehen zukönnen denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf bestimmte Sachen.

Find deinen Weg
Und geh ihn
bis zum Schluss;)

Wenn du nicht weißt, was dieser Thread bewirken soll, warum schreibst du ihn dann mühevoll ?

Wenn du wirklich Beistand bekommen willst, dann sprich mit Menschen die dir nahe stehen, und nicht anonym im Netz...
Der Unfall und der Tod deiner besten Freundin und des Säuglings sind nicht lustig, aber sowas passiert tagtäglich...

Ich muss sagen, ich glaub die Freundin hätte das alles sehr mitgenommen. Ich kenne sie nicht, aber bestimmt hat sie ihr unerwarteter Unfall vor einer langen Zeit tiefen seelischen Zerwürfnisses bewahrt. Ich meine wegen dem Kind; in so einer Situation eskaliert das gedanklich recht schnell wenn man allein ist.

Aber mach dir keine Sorgen, sie sind ja nicht weg. Sie sind immernoch da draußen, in Frieden vereint. Ich könnte mir vorstellen dass sie sich das vielleicht in manchem Moment gewünscht hat, wie dem aus sei, es ist der friedlichere Weg.
Der Tod ist nichts schlimmes - es ist nur schwer für dich sie nun lange nicht erreichen zu können.
Mache dir keine Sorgen. Du wirst dich an den Gedanken gewöhnen. Dein Leben geht weiter, und vielleicht schauen sie ab und an nach dir. =)

Oh Mann datrueffel, ganz schön hart, was Du da erzählst und Du nun durchmachst.

Ich finde Deine Entscheidung darüber einen Thread zu eröffnen richtig.
Wer sich mit Dir und anderen darüber austauschen will, soll es tun,
die anderen können es ja lassen.

In etwa kann ich nach empfinden was Du fühlst,
ich selber habe vor ein paar Jahren meinen besten Freund verloren,
er war mir wie ein Bruder, da muss man schon ganz schön schlucken.

datrueffel schrieb:Wie kann es sein, dass eine junge Familie innerhalb weniger Tage verstirbt?

So blöd es klingt, es ist Schicksal, dahinter steckt kein Plan,
daher ist es sinnlos darüber nach zu denken.

datrueffel schrieb:Ich weiss auch nicht wirklich, was ich mit dem Thread bewirken möchte,

Wie gesagt, das war schon richtig so,
wenn man etwas nieder schreibt, ist es leichter dies zu verarbeiten.

datrueffel schrieb:Wie würdet Ihr mit dem Schmerz umgehen?

In meinem Fall, habe ich ihn oft am Grab besucht.
Ich erzähle ihm immer alles was mir gerade einfällt,
dafür muss ich aber nicht am Grab sein, das mache ich eigentlich bei vielen Situationen bei denen ich an ihn denke.
Wenn ich ein bestimmtes Lied höre, einen Film sehe oder sonst etwas.

datrueffel schrieb:Wie würdet Ihr Gläubigen damit umgehen?

Ich denke für einen Gläubigen ist es nicht leichter oder schwerer das zu verarbeiten.
Dafür gibt es keinen Standard Rat. Ich möchte nur sagen ein Gebet kann auch ein stilles Gespräch sein.

datrueffel schrieb:Würdet Ihr nicht an Gott zweifeln?

Ich denke jeder hat schon mal an Gott gezweifelt.

datrueffel schrieb:aber sowas kann man doch nicht mit Gottes Prüfungen rechtfertigen, oder?

Wer weiss das schon,
den Sinn hinter diesem Schicksal zu finden ist wohl für jeden schwierig,
und jeder beantwortet diese Frage auf seine Weise.

datrueffel schrieb:Ist es ganz und gar pervers, wenn ich manchmal denke, dass es für Sie das Beste war, da Sie nun mit Ihrem Freund wieder vereint ist?

Das kann man durchaus so sehen.
Nur denkt man daran, was sie und das ungeborene Kind noch erleben hätte können,
sieht das wieder anders aus.
Der Verlust eines Menschen besonders in jungen Jahren ist immer sehr schwierig.

Ich wünsche Dir das Du den richtig Weg findest damit fertig zu werden.

Liebe Grüße in die Tiefe

:)

cohiba

Ich verstehe deine Situation und deine Trauer sehr gut. Habe selbst in den vergangenen 2 Jahren 10 Menschen schmerzlich verloren. Das ist nie einfach und jeder geht damit unterschiedlich um.
Der Verlust des Mannes war fuer deine Freundin sicherlich das Schrecklichste, das sie sich vorstellen konnte. Dazu noch der Verlust des ungeborenen Kindes, das die letzte koerperliche Verbindung zum toten Mann darstellte - das hat sie sicherlich in einen unbegreiflichen Schockzustand versetzt. Mit Sicherheit haette sie Jahre fuer die Verarbeitung gebraucht, und waere dann niemals wieder wirklich gluecklich geworden.
Der Unfall, welcher ihr ausgerechnet waehrend der Bestattung widerfuhr, ist tragisch und vielleicht durch Schock und Trauer ausgeloest. Vielleicht hatte auch das Schicksal seine Finger im Spiel.
Haette sie nach dem Unfall ueberlebt, haette sie vielleicht fuer lange Zeit im Koma oder als Pflegefall vor sich hin gelitten und haette nicht einmal richtig trauern koennen.
Daher hat es das Schicksal wohl 'gut' mit ihr gemeint und sie mit ihrem Freund und ihrem Baby vereint.
Manche Dinge sind schwer nachvollziehbar fuer uns - aber nichts geschieht ohne Grund.

Glück im Unglück ...

So etwas ist richtig fies, und man bekommt wenn auch unbewusst dieses "Warum ausgerechnet ich?" Gefühl. Das ist meiner Meinung nach ein großer Teil des Trauergefühls.
Aber wenn du dich in diesem Thread etwas umsiehst merkst du das andere Menschen ebensolche Schläge ertragen müssen.
Erst wenn man das verstanden hat kann man seine Trauer verarbeiten.
Auch ich war eine längere Zeit extrem down weil ein Bruder von mir bei der Geburt gestorben ist. Ein völlig gesundes Kind, das nur durch eine Geburtskomplikation ums Leben kam. Würd man jetzt sagen, ist nicht ganz so schlimm weil man den Verstorbenen noch nicht kannte und keine Bindung zu ihm hatte. Aber mein Weltbild war für eine Weile gehörig geknickt wegen dem Gedanken das mein Bruder noch nicht einmal eine Chance hatte herauszufinden was für eine schöne Sache das Leben ist. Religion hat mir kein bisschen geholfen. Besser half die bewusste Schätzung des Lebens und der Natur an sich, und das Nachdenken darüber wie froh ich mich schätzen kann , daß ich gesund bin und Freunde und Familie hab.

@datrueffel
Oh scheiße...wirklich heftig...tut mir Leid für dich :(
Bei solchen Geschichten merkt man erst mal wieder, wie gut es einem doch eigentlich geht...
Wie ist denn die Familie damit zurecht gekommen ?! Sowas geht weit über den normalen "Trauerfall" hinaus.

Wie kann es sein, dass eine junge Familie innerhalb weniger Tage verstirbt? Sie waren sehr sehr gute Freunde von mir, die ich schon mehr als 10 Jahre kannte, Sie sogar schon 15 Jahre. Den größten Schmerz habe ich zum Glück überstanden, aber der Verlust wird immer eine Narbe in meinem Herzen hinterlassen.

Es sterben tagtäglich soviele Menschen.....und wenn es einen selbst trifft, dann muss man sich mal wieder mit dem Gedanken auseinandersetzen was eigentlich Sinn macht.

Wichtig ist es zu leiden, volles Programm, hört sich doof an..ist aber sinnvoll. Vorallem aber schau das du nicht zuviel alleine bist. Schreiben ist eine gut Alternative...und hilft.

Ich wünsche dir viel Kraft um das durchzustehen.....es kommen wieder schöne Zeiten. Der Tod gehört dazu...

^^ sehe ich nicht ganz so, schreibe dir eine PN... LG SAM

Samnang schrieb:^^ sehe ich nicht ganz so, schreibe dir eine PN... LG SAM

hmmmmmmmm....sam warum der komentar ?
hättest du och ohne machen können .....kopfschüttel
ist des net ein forum um sich auszutauschen?......

Doch ist es...da wir uns aber schon länger können, sind das Dinge , die nur eine bestimmte Person betreffen......austauschenkann man sich immer noch ÖFFENTLICH...wenn man mag..., Es betrifft dich doch gar nicht.
Ich schüttle da über ganz andere Dinge den Kopf.

fein fein ..... denn noch
wem intressiert es das du eine pn schreibst
entwerder ich schreib hier rein wat ich denke
oder ich schicke gleich ne pn
oder macht man des jetzt so das man ne pn ankündigt
ich meine vieleicht hab ich ja was verpaßt
glaub mal ich schüttle auch über vieles den kopf

Schluß jetzt! Soll der arme Trüffel hier Gezanke lesen?

des war kein gezanke es war ne feststellung.

kischer