Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Dekadenz, unser Untergang?

24 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entwicklung, Untergang, Dekadenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
metz.ger Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Dekadenz, unser Untergang?

26.08.2008 um 15:04
Hat die westliche Welt bereits ihren Zenit überschritten und ist im Begriff ihrem Winter zu begegnen? Wird sie überhaupt noch einmal einen Frühling ihrer Kultur erleben?

Die industrialisierte Welt hat einen rasanten Fortschritt erlebt und überholt noch heute alle Erwartungen. Doch wie stet es mit der Kultur; konnte sie mit uns Schritt halten? Ist sie es, die unsere Gesellschaft zusammenhält: ein inneres Bewusstsein für Recht, Ordnung und Leben? Oder sehen wir vielmehr eine Zivilisation, die ihrer kulturellen Wurzeln überdrüssig geworden ist und uns ein Trugbild vorspielt, um hinter dem Vorhang unsere Bindungen zu zerreißen?

Der heutige Mensch sieht sich gerne als individuelles und freies Lebewesen. "Sei Dein eigener Herr" ist die Devise. Doch wie sieht dieser Herr aus? Gerne betrachtet er die Freiheit als Möglichkeit, alle Dinge zu tun, die ihm belieben und im Normalfall auch als "gut" betrachtet werden. Doch wem dienen diese Dinge? Es ist doch in der Regel so, dass wir es selbst als Individuen sind. Zwar geben wir gerne vor unsere Taten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, doch wer ehrlich mit sich selbst ist erkennt, dass kaum eine Handlung in Wirklichkeit nicht dem eigenen Ich dient. Ist es gar eine Form des Sozialdarwinismus, der die Zivilisation, unsere Gesellschaft aufrecht erhält?

Was passiert, wenn die Notwendigkeit Gutes zu tun zur Profilierung entfällt? Dann ist es an der Kultur, die Ordnung und den Fortschritt nicht sterben zu lassen. Im Gegensatz zu dem eigenen Ich und der Familie, deren Lebenserhaltung in unserem biologischen Code, aber auch unserem aktiven Bewusstsein fest verankert ist benötigt es zur Gesellschaft eine besondere Bindung, da diese für den einzelnen Menschen schwer greifbar ist und somit eine Identifikation besonders in harten Zeiten eine Herausforderungen darstellen kann. Zur Notwendigkeit der Gesellschaft sei hier nur kurz gesagt, dass es nicht primär der Kampf mit anderen Mächten ist, der die Menschen zur Gruppierung veranlasst, sondern besonders der Kampf mit sich selbst. Zum einen um ein Gefühl der Verantwortung zu schaffen und diese auszudehnen um dem denkenden Menschen zur Sinnerkennung zu verhelfen, zum anderen um einer Not zu entkommen, wenn die Kräfte des einzelnen nicht mehr ausreichen.
Die Identifikation mit der Gemeinschaft ist eines der wichtigsten Aufgaben der Kultur. Sie personifiziert das gemeinsame Ziel; sei es durch Religion, Ästhetik oder einem anderen Auswuchs des immer selben Prinzips, welches wir "Liebe" nennen: eine schwer greifliche Verbundenheit zu einer schwer beschreibbaren Sache im Bewusstsein, das Richtige zu tun. Es ist die Liebe zu unserer Kultur, die auch in Zeiten der Not und Zweifel uns im Sinne der Gemeinschaft vorantreibt.

Der moderne Mensch ist dabei, seine Kultur zu verlieren. Aus dem Wohlstand ist die Langeweile, aus dem Überfluss die Wertlosigkeit entwachsen. Der gemeinsame Kampf für ein besseres Leben ist vorerst in den Hintergrund gerückt, die Kultur als aktive Definition unseres Lebens zunehmend im Begriff ein Relikt der Vergangenheit zu werden. Wir sehnen uns nach neuen Weltbildern, neuen Zielen, und bekommen reichlich Angebote durch unsere Spaßgesellschaft. Die vermeindlich eigenen Träume auszuleben und möglichst viel subjektive Freude zu empfinden ist das erklärte Ziel der meisten von uns. Der Tatendrang entsteht somit nicht mehr zur Erhaltung des Lebens und ist damit entbehrlich geworden. Aus der Sicherheit ist Bequemlichkeit geworden und selbst die offensichtlichsten Traditionen wie die Familie und der eigene Nachwuchs werden zunehmend eine untragbare Last. Die Kultur löst sich auf und hinterlässt eine Trugwelt, eine Zivilisation, die scheinbar einen Idealzustand erreicht hat, diesen aber nicht aufrechterhalten kann. Zum einen durch den inneren Zerfall, zum anderen durch den äußeren Druck.

Da unsere Zivilisation nicht durch innere Stärke, sondern durch materielle Überlegenheit aufrecht erhalten wird, benötigt es technischen Fortschritt bishin zum Krieg um diese Position aufrecht, den übersättigten Menschen weiter bei Laune zu halten. Der Rest der Welt lebt größtenteils, nicht zuletzt durch unsere Methoden, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind, in großer Not, die das Gedeien einer starken Kultur fördert. Das Erstarken des Islams oder der neuen Wirtschaftsnationen sind nur einige der populären Formen des kulturellen Aufschwungs von Gesellschaften. Da diese jedoch mehr oder minder unfreiwillig in unser Spiel gezogen wurden, müssen sie uns nun mit unseren Waffen schlagen um ihrer Not zu entkommen.

Sicherlich ein Teufelskreis, da dies zwangsläufig bedeutet, dass wir in unserem System Abstriche machen müssen aber auch dass aus dieser Not einmal der Wohlstand entwachsen wird; jedoch soll uns momentan erstmal unsere Rolle beschäftigen.
Werden wir unseren Fall noch bremsen können, oder hat sich der Krebs bereits zu tief in unsere kulturellen Wurzeln gefressen? Werden wir aus neuer Not ein neues Bewusstsein entwickeln können oder wird auch die westliche Welt wie so viele der Dekadenz verfallenen Zivilisationen untergehen und Platz für eine neue Gesellschaft machen müssen?

Oder ist das Szenario gar völliger Blödsinn? ;)
Ich freue mich auf eure Antworten.

Anzeige
1x zitiertmelden

Dekadenz, unser Untergang?

26.08.2008 um 15:09
Das Szenario ist völliger Blödsinn und nein ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, nur Stichpunkte wie "Das Erstarken des Islams oder der neuen Wirtschaftsnationen sind nur einige der populären Formen des kulturellen Aufschwungs von Gesellschaften. Da diese jedoch mehr oder minder unfreiwillig in unser Spiel gezogen wurden, müssen sie uns nun mit unseren Waffen schlagen um ihrer Not zu entkommen."


melden

Dekadenz, unser Untergang?

26.08.2008 um 15:12
Wie ist deine Definition der Dekadenz, Metzger


melden
metz.ger Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Dekadenz, unser Untergang?

26.08.2008 um 16:04
@ emanon: kultureller Verfall im Sinne einer Abkehr von Idealzuständen.
Gut, das Wort ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, weil es so viele verschiedene Deutungen im kulturellen Bereich, besonders der Ursachen, gibt, aber zumindest zeigt es eine ungefähre Richtung an und der Rest dürfte ja im Text einigermaßen klar werden :)


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Dekadenz, unser Untergang?

26.08.2008 um 17:50
Da es keine Idealzustände gab oder gibt, denn sie würden ja auch vollständige Stagnation bedeuten, kann es davon keine Abkehr geben.


melden

Dekadenz, unser Untergang?

26.08.2008 um 23:54
yo...


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 00:03
@Pantheratigris

lesen
denken
verstehen
schreiben

nicht:
lesen
schreiben


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 00:05
moment
streich lesen denn nichtmal das hast du ganz getan
nach eigener aussage


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 01:30
ja unser untergang; ABER WIR WERDEN ALLE MITNEHMEN!!!!!!!111EINSELF


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 11:31
Ja, der Zenit ist überschritten und die Dekadenz wird wie zu Weimarer Zeiten unser Untergang sein.

Dann wieder Krieg, Aufbau, Frieden, Wachstum bis sich das gleiche Szenario abspielt. Und dem können wir nur entkommen, wenn der Kapitalismus entgültig Geschichte ist.


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 11:32
"moment
streich lesen denn nichtmal das hast du ganz getan
nach eigener aussage"

Und wo ist dein themenbezogener fachlicher Beitrag?


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 12:31
Jau, das "Dekadenzgejammer" hat wieder Konjunktur. Ist aber schon seit Stefan Zweig und Max Weber fach- und sachkundig "abgefrühstückt" :D


melden

Dekadenz, unser Untergang?

27.08.2008 um 23:56
Finde den Begriff ,,Dekadenz" ganz schön schwammig.

Darunter kann sich jeder vorstellen, was er will.

Die Hardcoremoslems stellen sich unter Dekadenz beispielsweise vor, dass nicht alle Bewohner des ,,Westens" fünfmal am Tag zu Gott beten, die christlichen Sektierer stellen sich drunter vor, dass immer mehr Mysterybücher erscheinen und diese auch noch großen Anklang finden und die Menschen sich immer mehr für New Age und neue (alte) Religionen interessieren...

Dekadent kann doch jeder nennen, was ihm gefällt.


Da soll mir erstmal jemand genauer sagen, welche Dekadenz denn den Untergang bringen soll.


melden

Dekadenz, unser Untergang?

28.08.2008 um 00:37
Jemand, der sich Metzger nennt, schreibt über Dekadenz?
Wie sinnvoll Oo


melden

Dekadenz, unser Untergang?

28.08.2008 um 00:44
Solange nicht mindestens zwei Drittel der Bevölkerung eines beliebigen Landes den ganzen Tag mit Nichtstun beschäftigt sind, kann von Dekadenz als Grund für politische Fehlentscheidungen wohl kaum die Rede sein...

Kurzsichtigkeit(in geistigem Sinne) und Egomanie kommen da als beschuldigende Begründungen eher in Frage...


1x zitiertmelden

Dekadenz, unser Untergang?

28.08.2008 um 01:01
@schmitz
Zitat von schmitzschmitz schrieb:Kurzsichtigkeit(in geistigem Sinne) und Egomanie kommen da als beschuldigende Begründungen eher in Frage...
Und für beide Begründungen lieferte gerade das letzte Jahrhundert auffällige Beispiele!
Mir ist immer wieder schwer begreiflich zu machen warum gerade heute alles so "schlimm" sein soll. Ich fands in meiner Jugend schlimmer! Und was davor ablief wäre mit "schlimm" nur unzureichend beschrieben.


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Dekadenz, unser Untergang?

28.08.2008 um 14:37
Kurzsichtigkeit und Egomanie sind auch nicht gerade Markenzeichen dieses 21. Jahrhunderts. Es gab sie wohl immer schon, weil sie typisch "menschlich" sind.


melden

Dekadenz, unser Untergang?

30.08.2008 um 16:24
Zitat von metz.germetz.ger schrieb am 26.08.2008:Werden wir unseren Fall noch bremsen können, oder hat sich der Krebs bereits zu tief in unsere kulturellen Wurzeln gefressen? Werden wir aus neuer Not ein neues Bewusstsein entwickeln können oder wird auch die westliche Welt wie so viele der Dekadenz verfallenen Zivilisationen untergehen und Platz für eine neue Gesellschaft machen müssen?
Wie es sich weiterentwickelt auf dieser Erde, wird auf jeden einzelnen Menschen ankommen.
So wie er in der Lage ist, in seinem Umfeld positiv zu wirken , wird es Kreise ziehen .
Alles ist miteinander vernetzt, auch Gefühle und Gedanken ziehen Kreise.

Also ist das höchste Ziel, positiv zu denken - fangen wir doch einfach alle damit an und versuchen es jeden Tag aufs Neue .... :)


melden

Dekadenz, unser Untergang?

30.08.2008 um 16:27
"Also ist das höchste Ziel, positiv zu denken - fangen wir doch einfach alle damit an und versuchen es jeden Tag aufs Neue ...."

Schneeelfe hat recht.


melden

Dekadenz, unser Untergang?

30.08.2008 um 17:07
@ralf

Schön, dass Du mitmachen willst :)
Das ist doch schonmal ein Anfang, hier bei Allmy .......

Aber eine Schnee - Elfe bin ich erst im Winter, mal schauen, ob ich dann was passendes für mein Bildchen finde ;)


melden

Dekadenz, unser Untergang?

30.08.2008 um 17:11
was heißt überhaupt dekadent? bin ich dekandent nur weil ich abends gerne
in meinem lieblings sessel sitze, teuren scotch trinke udn mit freunden über belanglose themen wie wo wir das nächste mal feiern gehen debattiere?


Anzeige

melden