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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

138 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Übertriebene ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 12:48
@martialis

Es ist ganz einfach: Wenn NICHT mehr relativiert wird, geleugnet und gemordet aus rassistischen Gründen DANN kann man sich zurücklehnen - eher nicht!

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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 12:49
Für Deutsche, die nach, sagen wir mal, 1935 geboren wurden, gibt es eigentlich gar nichts zu bewältigen.


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 12:53
@yoyo

Aber ganz sicher: Zu verstehen!


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 12:55
Verstehen ist nicht gleich bewältigen. Bewältigen können nur direkt involvierte Personen, verstehen dagegen kann es jeder Deutsche, Tamile und Sioux, wenn er darüber liest.


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 12:55
Ich finde die Überschrift der Diskussion unpassend.

Vergangenheitsbewältigung kann man nicht übertreiben. Eine Bewältigung ist ja auch ein abgeschlossener Prozess, d.h. er wird solange betrieben bis er abgeschlossen ist und dann ist Schluss.

Das was wir in Deutschland betreiben ist ein Prozess der ständigen Wachsamkeit, und das finde ich auch gut.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:17
So lange in diesem Land noch Menschen herum laufen, die Mitmenschen wegen ihrer anderen Hautfarbe, Religion oder Lebensweise zu Ehren ihrer eigenen faschistischen Hirngespinste totschlagen oder im Schlaf anzünden, ist NICHTS "bewältigt" - sondern alles noch von tödlicher Aktualität.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:27
Na ja, genau dasselbe passiert auch in Frankreich, England, Spanien oder Italien. Was sollen die bewältigen?


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:33
@yoyo

Zumindest aus den Niederlanden, Frankreich und Italien weiss ich, dass auch dort sehr offensiv und kontrovers mit den Verstrickungen dieser Länder in die Faschisterei und den organisierten Völkermord umgegangen wird. Selbst in Polen wurden in den letzten zwei Jahren die antisemitischen Aktivitäten von Teilen der polnischen Bevölkerung in den Jahren der deutschen Besetzung und danach thematisiert.

Auch in Spanien hat es m.W. Aufarbeitungen der Verbrechen des Bürgerkrieges, nicht immer zur Freude der jeweils "anderen Seite" gegeben.

Aus England weiss ich, dass schon während des 2. Weltkrieges das Areal Bombing sehr kontrovers diskutiert wurde, nicht zuletzt dadurch, dass Vertreter der Anglikanischen Kirche sich damals weit aus dem Fenster lehnten. Auch zur Aufarbeitung von Kolonialverbrechen haben Historiker dort sehr viel veröffentlicht.

Es ist ja nicht so, dass nur "wir" die grossen Bewältiger wären.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:44
Aufarbeiten ist ja auch wieder ein anderes Verb als bewältigen. Man kann ja auch die Arbeit Dritter aufarbeiten, und genau das ist hier der Fall. Aber bewältigen kann man nur etwas, in das man selbst involviert ist, z. B. eine Vergewaltigung oder eine Behinderung. Oder eine Krise. Ich kann nicht eine Krise bewältigen, wenn ich von der Krise gar nicht betroffen bin.
Analg hierzu können auch die jungen Spanier oder Portugiesen nichts bewältigen, weil sie nichts mehr mit der Diktatur zu tun hatten.
Ich habe mit dem Dritten Reich so viel zu tun wie jeder Ureinwohner Australiens.

Ich finde, man sollte das Dritte Reich im Lehrplan erheblich zusammenstreichen und stattdessen mit den jungen Leuten irgendwelche interkulturellen Veranstaltungen besuchen, denn die Theorie kann nie auch nur annähernd die Eindrücke vermitteln wie die Praxis. Ein junger Mensch, der mit Afrikanern gemeinsam trommelt, ist für die Gesellschaft nützlicher als einer, der in Geschichte eine 1 hat.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:45
Wenn die Deutschen von heute etwas zu bewältigen haben, dann eher die DDR-Zeit, die haben viele noch selbst erlebt.


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:47
@yoyo
Zitat von yoyoyoyo schrieb:Ein junger Mensch, der mit Afrikanern gemeinsam trommelt, ist für die Gesellschaft nützlicher als einer, der in Geschichte eine 1 hat.
Als wenn das Eine das andere ausschließen müsste! :) Ich stehe z. B. für beides!


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:49
@yoyo

Deinen Ausführungen zum Euphemismus "bewältigen" teile ich sogar. Der Begriff ist auch für mein Verständnis gegenüber jungen Leuten nicht sinnvoll zu verwenden.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:50
Du hattest ne 1 in Geschichte? ^^ Streber :D


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:51
Zitat von yoyoyoyo schrieb:Ein junger Mensch, der mit Afrikanern gemeinsam trommelt, ist für die Gesellschaft nützlicher als einer, der in Geschichte eine 1 hat.
Nur hat nicht jeder junge Mensch Bock mit Afrikanern gemeinsam zu trommeln.
Auch nicht jeder Rassist wird zum Antirassist, wenn er nur lang genug mit farbigen Afrikanern zusammen lebt .


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:51
Naja @yoyo

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/836/302832/text/


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:55
@jafrael

Einigen wir uns auf "bearbeiten".



@yoyo

Natürlich habe ich persönlich und direkt nichts mit den Verbrechen das Faschismus zu tun. Das will mir ja nicht mal Herr Knopp weismachen (der will nur seine Kohle).
Aber ich habe aus der Vergangenheit Lehren für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen. Daher ist "Geschichte" kein unnützes, totes Fach.
Ich habe mich intensiv mit den Verstrickungen meiner Familie in den Faschismus beschäftigt und daraus Rückschlüsse für meinen eigenen Lebensweg (nicht immer erfolgreich, zugegeben) gezogen.

Heute bin ich dabei, mit meinen Kindern meinen eigenen Lebensweg, meine eigenen Fehler, Verirrungen und Verbrechen zu bereden.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:56
@jimmybondy

Sehr gut, genau richtig, endlich mal etwas Gutes aus Bayern :D


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 13:59
@Doors

Tja, bei mir ist das überhaupt nicht der Fall, es interessiert mich überhaupt nicht, was irgendwelche Verwandten vor Jahrzehnten gemacht haben. Es hat auch keinerlei Auswirkungen auf meine Gesinnung. Ich bin sehr weltoffen, und das, obwohl ich in Geschichte auf Durchzug gestellt habe. Ich vermute sogar, WEIL ich das tat.


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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 14:03
@martialis
Zitat von martialismartialis schrieb:Nur hat nicht jeder junge Mensch Bock mit Afrikanern gemeinsam zu trommeln.
Auch nicht jeder Rassist wird zum Antirassist, wenn er nur lang genug mit farbigen Afrikanern zusammen lebt .
Hat auch nicht jeder junge Menschen Bock, sich in den Geschichtsunterricht zu hocken.
In Münster gibt es einige gute Projekte, da werden Kinder schon von klein auf in Multi-Kulti-Projekte involviert, noch bevor sie überhaupt Rassisten werden können. Dann stellt sich das Problem der Umerziehung störrischer Jugendlicher erst gar nicht mehr.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Übertriebene Vergangenheitsbewältigung?

06.05.2009 um 14:04
Mir immer wieder ein Quell der Freude:
Dieter Boßmann, was ich über Adolf Hitler gehört habe,Fischer-TB, 1986.

Darin sind Auszüge aus Aufsätzen, Tests und Prüfungsarbeiten aus den Fächern Geschichte, Sozialkunde, Politik enthalten, die alle Schularten von der Hauptschule bis zum Gymnasium abdecken.

"Adolf Hitler hat mit Walter Ulbricht eine Mauer gemauert", ist eines meiner Lieblings-Statements.


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