Unterteilung in Bildungsschichten

Ich glaube schon, dass die Entstehung und Publikmachung etwas komplexer ist als die Vorstellung. eine reiche Oberschicht lenkt die Medien und kontrolliert die Mittelschicht in dem sie die Unterschicht verunglimpft.

Das ist eine Wechselwirkung. Wenn es überhaupt solche Schichten gibt, dann entstehen sie glaub ich eher aus sich selbst heraus. Sie entstehen aus den Unterschieden in der Lebenweise die an ihr jeweiliges Lebensumfeld und an ihre finanziellen Möglichkeiten gekoppelt sind. Damit brüsten sie sich mit den Vorurteilen, die gegen sie ( Unterschicht) angebracht werden, um sich gegenüber der Autorität ( Oberschicht ) zu emanzipieren. Damit räumt sich die Unterschicht einen kurzfristigen Vorteil ein, sie organsiert ihr Elend selbst. Sie sagt "Wir sind zwar arm, und unsere Kinder ohne Perspektive aber wir sind stolz drauf so zu sein".

Die Mittelschicht unterdessen macht im Prinzip das selbe. nur fährt sie die ellenbogen nach unten wie nach oben aus. Unten, da steht der Hartz4 Schnorrer, Ausländer etc. Nach oben hin die "Herren Politiker", manchmal auch noch Spiesser, Alte Linke, Zukunftsverhinderer.

Die Mittelschicht hat die größten Ängste auszustehen dabei aber am wenigsten Stolz.

Nur, weil ein Schüler nicht gleich etwas von Anfang an versteht oder eben länger braucht, um etwas zu verstehen, heißt das noch lange nicht, dass er dumm ist! Manche Lehrer an unserem Gymnasium vergessen diese Tatsache jedoch. Leider.
Bei uns wir einem der Ehrgeiz quasi schon "eingeprügelt". Wer etwas nicht sofort in seinen Kopf kriegt, gilt als dumm und wird von demjenigen Lehrer bloßgestellt. Da man vor der Klasse wirklich nicht blamiert werden möchte, lernt man wie ein Wahnsinniger. Doch das heißt nicht unbedingt, dass das gut ist. Im Gegenteil.
Hier an meiner Schule bzw. in meiner Klasse herrscht ein ziemlich großer Konkurrenzkampf. Jeder will unbedingt besser sein, als der andere - selbst, wenn man dem Lehrer dafür in den Allerwertesten kriechen muss.
Ich persönlich finde das absolut übertrieben und bescheuert. Aus den Schülern wird fast schon die Elite von morgen gezüchtet. "Wir sind die Besten. Wenn du gut bist, darfst du bleiben. Wenn du schlecht bist - was willst du hier?"
Ich kann nicht beurteilen, ob es an allen Schulen so zugeht. Fakt ist jedoch, dass ich Gymnasien nicht unbedingt für den besten Bildungsweg halte. Es ist bei uns wirklich so, dass sich die Schüler gegenüber anderen (Haupt- bzw. Realschülern) für besser halten. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir das täglich von unseren Lehrern gesagt bekommen. (Zitat Herr R.: "Was wollen Hauptschüler später mal machen? Die rauchen und saufen doch schon mit 14! Für solche Leute gibt es keine Perspektive. Und wir sind dann diejenigen, die sie durchfüttern müssen.")

Das wollte ich mal gesagt haben.

@Y34RZ3RO
danke dir! denn GENAU das habe ich versucht auszudrücken. Du hast es nur viel gekonnter formuliert und erklären können :D

Bin ganz deiner Meinung, und um genau das soll es in diesem Thread auch gehen, nicht um die Bildungspolitik oder Chancen auf einen Beruf.

lg

@sanatorium
unser herr landrat erklärte unserer gruppe, die ein projekt starten wollte, wo haut-, real- u. gymnasialschüler und natürlich das föderzentrum zusammenarbeiten sollten als nicht "durchführbar" -

er war mal lehrer und vermutet aus ev. erfahrungen, dass dies nichts bringe - die "guten" würden von den "schwachen" hinabgezogen .. . hoppla-

@Lightstorm

Dann müsste man zwangsläufig dort abschöpfen, wo es schon lange nötig wäre. Damit wären aber gerade die Betroffenen bestimmt nicht einverstanden. Ich bin mal gespannt was das langfristig für Auswirkungen haben wird, wenn das so weitergeht.

@BlackFlame

Wir können zumindest versuchen mit Aufklärung und Wissen diese ganzen sinnlosen Vorurteile aus der Welt zu schaffen. Das ist die beste Möglichkeit dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Menschen wieder näher zusammen zu bringen. Jeder aufgeklärte Mensch ist dann wiederum jemand, der selber dazu bereit ist die anderen Menschen aufzuklären. Durch dieses Schneeballsystem können wir eine Lawine lostreten, die das Dorf der Vorurteile für immer unter sich begraben wird ;)

@DeadPoet

Sicherlich spielen auch solche Faktoren eine Rolle, wie sie von dir genannten wurden, aber wenn man mal die Gesamtsituation betrachtet, so ist es damit nicht zufriedenstellend zu erklären. Wieso wird nicht dort Geld abgeschöpft wo es vorhanden ist?
Weil Leute mit Geld in unserer Gesellschaft einen enormen Einfluss haben und diese auch immer gerne ein Wörtchen mitreden wollen, wenn es darum geht, wer wie viele Steuern zu zahlen hat. Vorstellbar ist es für mich auch, dass dieser Machteinfluss so weit geht, dass diese Leute die Medien in dem Ausmaß kontrollieren können, dass sie bestimmen, was den Tenor der Berichterstattung etc. angeht. Also im Endeffekt sehr prägend was die Meinung der Bevölkerung über solche Themen angeht.

@kiki1962

Wiederum ein Beispiel dafür, dass sogar die Führenden dieses Landes solche Vorurteile pflegen...

@Y34RZ3RO

Wie spricht man deinen Nick aus? ^^

@Y34RZ3RO
sie pflegen sie nicht nur für sich, sie blockieren

das finde ich noch viel schlimmer . . .

@Prof.nixblick

Den muss man eigentlich nicht aussprechen können, wir sind ja schließlich in einem Forum. Aber weil du es bist: Year Zero - YEAR ZERO - Y34R Z3RO alles klar? ;)

@kiki1962

Ja das ist schlimm, denn gerade bei den Politkern sind solche Vorurteile noch verheerender als bei dem Normalbürger. Denn schließlich bestimmen diese Damen u. Herren in welche Richtung es geht?

Da tummeln sich schon so einige realitätsferne Politiker im deutschen Bundestag:

http://www.heise.de/tp/blogs/5/149045

Über Zensurs... ups Ursula von der Leyen gibt es ohnehin nicht mehr viel zu sagen...

@Y34RZ3RO
mit dieser entscheidung des landrates und des "ausschusses für bildungsfragen" geht eine planung von einem jahr in die brüche

von jeder schule waren in der altersklasse 8. u. 9. klasse jeweil zwei schüler an der idee beteiligt

nicht zu vergessen die ehrenamtlichen und die lehrer, die ihr freizeit da mit eingebracht haben . ..

alle hätten profitiert - und manche hemmschwellen hätten so überwunden werden können . . .

aus der traum . . mir tat es um die schüler leid, die mappen, die sie machten, die aufgaben usw usf . . .

yo - klar doch "bildungsnation" -

@Y34RZ3RO

Alles klar...ich bin alt ^^

@Jersey
oh habe den Post erst übersehen und eben erst gelesen.
Find ich ja schon krass wies auf eurer schule zugeht, und was einer eurer Lehrer so von sich gibt.
Gut das solche Tatsachen mal von einem Gymnasiasten selber kommen!
Wenn ich, egal wo (außer unter kumpeln) erzähle was ich schon so an Oberflächlichkeit und abwertenden Aussagen von Gymnasiasten gehört und mitbekommen habe, glaubt mir eh kein Mensch weil ich selber Hauptschüler bin, als ob man als Hauptschüler dumm ist und Mist erzählt. Manchmal wird einem dann auch gern mal vorgeworfen, man wäre nur neidisch auf die Gymnasiasten...
Warum sollte ich neidisch sein? In einer Welt die sowieso oberflächlich ist muss ich nicht auch noch auf ein Gymnasium gehen und mit Freunden über "Assis" lästern. :D
Ich hab 3 Freunde vom Gymnasium, eine davon hat auch Vorteile gegenüber Hauptschülern, was sich nicht ändern lässt, nur bei mir hat sie gemerkt das ich "anders" bin, obwohl jeder individuell ist, egal auf welcher Schule, aber naja sturkopf halt :D
Den Rest der Leute die ich vom Gymnasium kenne sind Snobs mit überteuerten Klamotten welche auch noch schwul aussehen.

Lg ;)

Die Unterteilung in Bildungsschichten geht leider auch mit der Unterteilung in sozialen Schichten einher. Und leider geht diese Unterteilung auch mit der Frage einher, wie "schön" jemand aussieht!

Das Schlimmste an der schulischen Bildung ist aber, der kommerzielle Bereich.
Zum Beispiel ist die Mathematik besonders die höhere Mathematik nur ein Blendwerkzeug, ein Werkzeug um andere Menschen einzuschüchtern und leider auch um Menschen über den Tisch zu ziehen (Bankenwesen).
Informatikunterricht läuft nur noch über Microsoft usw.
Deutschunterricht hat nichts mehr mit kreativer Sprache zu tun, sondern mit dummen Auswendiglernen von Groß- & Kleinschreibung, Zusammengesetzt oder getrennt geschrieben, gedenglischt oder doch rein "deutsch" usw.
Es werden nur noch Dogmen gelehrt, auf Ungereimtheiten, Alternative Sichtweisen usw. wird nicht eingegangen.

Kurz: unser Bildungssystem ist eine Katastrophe und eine Verschwendung von Kreativität, neuer Sichtweisen - Ein einziges Trümmerfeld für die Entfaltung junger Menschen.

@Zupfkuchen
ja, du hast recht - aber erklär das mal jemanden aus der "schule" oder jemanden, der damit zu tun hat

es geht darum die kinder schon frühzeitig "fit für den beruf" zu machen -sprich ihnen schon bald den "berufswunsch" abzuwringen und dann wird versucht genau in die richtung zu "trimmen" -

und das 16jährige überhaupt noch keine wahl treffen können, dass sie nóch auf suche sind - auch zu sich selbst - wird weitestgehend ignoriert

man reduziert wissen auf gelerntes, das man für den moment des tests braucht . . um nicht mehr

klar, wir haben einen "bildungsnotstand" - und nun die vorstellung: wir hätten noch mehr kinder -- ;)

@kiki1962

Ich glaube es ist noch viel schlimmer: die Jugend wird schlicht auf Konsum getrimmt.
Lehrbücher werden von Politikern vorgegeben, die im Klüngel mit irgenwelchen Verlagen sind usw. Computer werden nur angeschafft, wenn das "richtige" Betriebssystem drauf ist.

LG

@Zupfkuchen
und getränkeautomaten von coca-cola machen manchem auch kein schlechtes gewissen

wenn ich an die arbeitseinsätze in den schulen denke bekomme ich noch heute wut

basare für schulmaterial, für innenausstattungen, malern, reparieren, schulbänke organisieren . .

statt mit den kindern was zu machen, mit der klasse tobten wir durchs haus und putzten es jedes quartal . .

was wir an kuchenblechen in 10 jahren schulen schleppten und verkauften und davon dann das "notwendige" zu kaufen . . .

und dann die kniefälle vor lottomittelgebern oder vor firmen, die eine spende brachten . .

bin ich froh, dass ich das hinter mir habe - die stunden mit schulausschuss und elternbeirat - für was? nichts - da kam echt nichts raus bei . . .

verzeihung - aber unter "bildung" verstehe ich nicht die eltern mit einbinden, um die schule "zeitgemäß" zu machen -- wir haben für schulbänke echt ne menge kohle gesammelt für die grundausstattung -

hoppla - von wegen einheitliche standards - die kinder hatten nur noch eine funktionierende toilette - eltern sammelten dafür - im sommer wurde gefließt und gebaut . .

toll -

Jersey schrieb:Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir das täglich von unseren Lehrern gesagt bekommen. (Zitat Herr R.: "Was wollen Hauptschüler später mal machen? Die rauchen und saufen doch schon mit 14! Für solche Leute gibt es keine Perspektive. Und wir sind dann diejenigen, die sie durchfüttern müssen.")

genauso habe ich das auch noch in Erinnerung.
Gern fiel bei uns der Spruch 'Wenns dir nicht passt, geh doch auf die Hauptschule'.

An meine Zeit am Gymnasium erinnere ich mich mit Magenschmerzen
Man bekommt von Beginn an eingeimpft, dass nur wer bestimmte Leistungen erfüllt etwas wert sei.
Es interessiert auch niemanden warum derjenige diese nicht erfüllen kann, stattdessen beachtet man ihn einfach nicht mehr und konzentriert sich auf die leistungsstarken Schüler.
-
wie wirkt sich das wohl aus auf das Selbstbildnis junger Menschen?

Erst als ich auf eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe gewechselt bin, habe ich das erste Mal Lehrer getroffen, die sich unabhängig von den Noten Zeit genommen haben und einem auch mal ein offenes Ohr anboten für private Probleme.

Liest man für solche Probleme auf dem Gymnasium nicht eigentlich Hermann Hesse - Unterm Rad?

Von einem Gymnasiasten wird viel erwartet. Mehr als Merkfähigkeit, Kombinationsgabe oder Klugheit, ist es die Fähigkeit zum kontinuierlichem Lernen.

Das kontiuierliche Lernen funktioniert am besten in einer intakten Umgebung und wenn sich der Schüler entweder für den Lehrstoff persönlich begeistern kann oder das Belohnungssystem durch gute Noten funktioniert.

Schnell kann eine Schülerkarriere an der Scheidung der Eltern, oder anderen innerfamiliären Problemen zerbrechen. Alles ist dann wichtiger als die Schule, als das lernen. Wer einmal vom Schulbuch hochgeschaut hat, findet sehr schwer wieder den Weg zurück.

Die Herabstufung gleicht einer Wertung der Gesellschaft dem Individuum gegenüber. Um in dem neuen Umfeld nicht unterzugehen muss/will man sich anpassen. Dabei beginnt die Abgrenzung gegen die, die einen verstoßen haben als Trotzreaktionen.



Diese Schichten sind ja nicht unüberwindbar. Aber ist das Individuum in der jeweiligen Schicht be- und gefangen, beginnt die Identifikation und Abgrenzung von ganz allein. Gängige Klischees und Vorurteile werden automatisch abgespult.

Ein Umdenken und eine Wiederaufnahme einer höheren Bildungslaufbahn kommt meist erst dann infrage, wenn die alten Identifikationmuster überwunden wurden. Also meist nach der allgemeinen Schullaufbahn, und über den zweiten Bildungsweg.

außerdem sind schüler auch nur menschen, sogar sehr junge, aber das intressiert keinen. sie müssen nur unbedingt funktionieren, als ob sie roboter wären. unter solchem druck klappt das dann bei den meisten erst recht nicht.

Immer wenn man an die Grenzen eines Systems stösst, denkt der Mensch er wird als Roboter behandelt. Vorher lebt der Mensch halt frei, innerhalb der Grenzen die er nicht berührt.

@sanatorium

Unter Druck funktioniert es nur dann, wenn die Grundvorraussetzungen stimmen.