Schikanen vom Arbeitsamt

@Driscoll

Was mich übrigens kurz interessieren würde, also ich gebe zu ich hab das meiste nur überflogen, aber du sagtest du konntest an nem 3 Monatigen Kurs nicht teilnehmen weil du krank warst?
Das geht mich zwar nichts an, aber was hattest du?
Ich mein wenn ich krank bin, liege ich 3 oder 4 Tage und komm dann eben 3 Tage später in den Kurs?

@niurick

niurick schrieb:Mit welcher Begründung? Wegen der Missbrauchsfälle, oder sind sie schlicht unsinnig?

Nun, ich finde es witzlos, dass sogar in den untersten Lohnbereichen für einen Job gezahlt werden muss, gerade aber in diesem Bereich boomen die privaten Vermittler.
Geh bitte nicht davon aus, dass jeder einen Vermittlungsgutschein hat, wenn du keinen hast zahlst du das selber, rechne dir aus, wie lange du ackerst, bis du diese Investition wieder drin hast.

Ich persönlich finde es verwerflich, für eine Arbeitsvermittlung Geld zu verlangen. Hier wurde ein Markt aus dem Boden gestampft, der meiner Meinung nach wirklich, im Falle des Vermittlungsgutscheines, eine Verschwendung der Steuergelder ist.

@capspauldin
Bochum hat definitiv ein Selbsständigen Team, kannst du alles ergoogeln wenn du mir nicht glauben möchtest.
Dort arbeiten äußerst freundliche Menschen drin, die Plan und Ahnung mitbringen, die die ich kenne, sind alle studiert.
Ich meine, auch Dortmund hat so ein Team, möchte das jetzt aber nicht beschwören.

Was sollte auch ein Selbstständiger beim normalen Sachbearbeiter? Da ist ein Scheitern doch quasi vorprogrammiert, bis man dem begreiflich gemacht hat um was es geht, braucht man ihn nicht mehr oder hat schon versagt. Ich will damit nicht sagen dass diese Leute dumm sind, aber sie bringen wohl kaum die nötigen Qualifikationen mit.

@Nymeria

Fang ich mit dem Studium an, die Bundesagentur hat eine eigene Fachhochschule in Mannheim, die Bundesagentur bietet dort diverse Studiengänge an.
Reden wir nun von "diesen" Studierten?

Ich denke nicht, wir reden doch von studierten Betriebswirten , Sozialpädagogen und Theologen, mit Verlaub diese Studienabschlüsse sind für diese Arbeit so irrelevant.
Jedoch sieht das Bild so aus, dass einem oft ein Theologe gegenübersitzt und jemanden den Arbeitsmarkt erklären will.

Jeder ehemalige Azubi der BA hat dort eine fundiertere Arbeitsmarktkentnisse als diese Damen und Herren.
Die Damen und Herren machen sicherlich einen guten Job, jedoch tu ich mich schwer mit der Qualitätssiegel "Studium".

Wir reden hier auch nicht von Sachbearbeiter, denn die Sachbearbeiter der BA oder des JC wirst du, bzw. wird man fast nie zu Gesicht bekommen. Sie sind halt Sachbearbeiter, wir reden von Arbeitsvermittler ggf. Fallmanager. Diese Damen und Herren sollten fundierte Kentnisse haben , darunter fallen auch Kenntnisse der Selbständigkeit.

@capspauldin
Nein, ich spreche von ganz normalen Studierten, im Bereich Wirtschaft und Sozialarbeit.

Ich meine gelesen zu haben, daß du irgenwie bei der BA arbeitest?
Ruf doch einfach mal in Bochum an, vielleicht wäre das auch eine Idee für deinen Wohnort?

@Nymeria

Nymeria schrieb:Hier wurde ein Markt aus dem Boden gestampft, der meiner Meinung nach wirklich, im Falle des Vermittlungsgutscheines, eine Verschwendung der Steuergelder ist.

Der VGS sieht eine Zahlung nach 6 Wochen, eine weitere nach 6 Monaten vor - insgesamt maximal 2.000 ?. Wenn wir Leistungen in Höhe von 400 ? annehmen, die über die gleiche Zeit gezahlt würden, ist das für mich eher Steuerersparnis, aber keine -verschwendung.

Nymeria schrieb:wenn du keinen hast zahlst du das selber, rechne dir aus, wie lange du ackerst, bis du diese Investition wieder drin hast.

Stimmt nicht. Keiner von denen, die ich kenne, arbeitet so. Das muss der Arbeitgeber übernehmen.

@niurick

Ich kann die Stellenausschreibungen zeigen, in denen ausdrücklich und nur auf einer Vermittlung mit einem VGS hingewiesen wird.
Der pikante Hinweis:"Sollten sie nicht im Besitz eines VGS sein, kein Problem, gegen eine Pauschale von 500,00 Euro vermitteln wir sie auch ohne VGS"

Mehr als perfide ..

@capspauldin

Von den vielen Tausend privaten Arbeitsvermittlern, die Deutschland hat, kenne ich selbstverständlich nicht alle. Was Du sagst, wird durchaus zutreffen - denn dass das in Einzelfällen tatsächlich so geschieht, streite ich nicht ab.
Das betrifft dann jedoch nicht den Berufsstand der privaten Vermittler, sondern ein paar Gierhälse, die nicht davor zurückschrecken, die Kosten vom Bewerber übernehmen zu lassen. Das bedeuet weder, dass alle Vermittler so vorgehen, noch ist der Rückschluss zulässig, dass der VGS ein Instrument der Abzocke ist.
Capspauldin, schwarze Schafe gibt es in jedem Beruf. Bei den Vermittlern ebenso wie unter den Beamten hinterm Schreibtisch. Auch darüber werden wir nicht sonderlich viel diskutieren müssen.

Wir haben über Beispiele gesprochen, in denen Vermittler mit dem Bewerber Hand in Hand das Amt hintergehen, um den Schein abzurechnen. Jetzt sprechen wir über Vermittler, die dreist genug sind und vor Abzocke keine Bedenken zeigen. Wir fänden auch noch andere Beispiele, da bin ich mir sicher. Aber die Vielzahl der Fälle zeigt eindeutig, dass nicht alle Vermittler gleich arbeiten und ebensowenig über einen Kamm geschoren werden können.
Ein Pauschalurteil über Beamte würde Dir auch nicht gefallen.

@niurick

@capspauldin hat völlig recht, guck dich einfach mal bei zum Beispiel meine-stadt.de um, du wirst gerade im Niedriglohnsektor kaum mehr eine Stelle finden, die ohne einen VGS bekommbar ist.

niurick schrieb:Stimmt nicht. Keiner von denen, die ich kenne, arbeitet so. Das muss der Arbeitgeber übernehmen.

Wie Caps schon sagte, es steht doch explizit bei den Stellenausschreibungen dabei, das hat der Vermittelnde zu bezahlen, nicht der Arbeitbeitgeber.

Unterm Strich bleibt, Leute, die in diesem Sektor arbeiten, bleiben da kleben, wer kann es sich schon leisten, 2000 Euro für nen neuen Job auszugeben?
Sicher, die meisten bieten Ratenzahlung an, für mich bleibt dieser Beruf unterm Strich einer, der moralisch nicht vertretbar ist.

@Nymeria

Nymeria schrieb:du wirst gerade im Niedriglohnsektor kaum mehr eine Stelle finden, die ohne einen VGS bekommbar ist.

Das ist weniger tatsächliche Arbeitsweise als vielmehr der Versuch, die Bewerber endlich dazu zu bewegen, sich den Schein zu besorgen. Es gibt Bewerber, die achselzuckend zum Vorstellungsgespräch kommen, nicht wissen, dass sie einen Anspruch darauf haben und es dann trotz Zusicherung nicht schaffen, den Schein anzufordern. Der Hinweis ist also mehr Arschtritt als Geschäftsmodell.

@niurick
Ehrlich gesagt kann ich dir nicht mehr folgen, diese Firmen funktionieren genau auf dieser Basis, aufgrund dieser Regelung entstand dieses Modell doch erst mal.
Wenn es morgen keinen VGS mehr gibt, dann verschwinden auch diese Firmen ganz schnell wieder.
Das ist nichts weiter als ein Geschäft mit Arbeitslosen, denkst du, diese Stellen gäbe es ohne VGS nicht? Diese Stellen müssten genauso besetzt werden, ich frage mich, warum hier künstlich ein Markt geschaffen wurde, bzw, mir ist das schon klar, es ist letztendlich vielleicht auch ein Anreiz, einen Arbeitslosen, der vom Amt kommt, einzustellen, du wirst mir sicher zustimmen, dass die meisten Firmen keinen möchten, der vom Arbeitsamt geschickt wurde.

Das ganze Konzept ging aber nach Hinten los, jetzt wird um den VGS herum agiert, und verfehlt ganz klar den Sinn und Zweck, wie es eigentlich mal gedacht war.

@Nymeria

Nymeria schrieb:Wenn es morgen keinen VGS mehr gibt, dann verschwinden auch diese Firmen ganz schnell wieder.

Da wiederhole ich mich: ich kenne nicht nur einen Vermittler. Und der VGS ist ein absolutes Auslaufmodell. Nicht nur, weil er bis Ende des Jahres vorgesehen ist, sondern weil er nur für Bewerber gilt, die mindestens 6 Wochen arbeitslos sein mussten, um überhaupt einen Anspruch darauf zu haben. Der Arbeitsmarkt hebt aber seine Anforderungen an, so dass die Langzeitarbeitslosen so oder so keine Berücksichtigung finden.
Wenn Du Dich umhörst, wirst Du eine Menge Vermittler finden, die mit einer Prämie des Arbeitgebers und nicht mehr mit dem VGS arbeiten. Das war mal.

@niurick
Dann müssen wir auseinander gehen ohne einen Konsens :-)
Ich kann dir selbstverständlich nicht einfach unterschieben, dass du unrecht hast, offenbar hast du anderes erlebt, aber ich möchte dich bitten, einfach mal auf einschlägigen Seiten im Niedriglohnsektor zu gucken was da noch ohne VGS bekommbar ist, und für die Leute ist das nun mal eine Geißel, das kann man nicht weg diskutieren.

@Nymeria

Private Vermittler haben in erster Linie deshalb einen schlechten Ruf, weil es keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Im Grunde kann sich jeder so nennen, der seinen Arsch von der Couch hochbekommt. Private Vermittler sind sehr oft keine ausgebildeten Personaler. Darunter leidet der Ruf der Branche.
Die Ausgebildeten arbeiten anders, kümmern sich mit ihrer Arbeitsweise um die Reputation ihres Berufsstandes.

@niurick
Ich persönlich habe halt ein Problem damit, weil es keine Alternativen mehr gibt.
Ich fände es wäre mal ein erster Schritt, dass Stellen, die auf 1 Jahr befristet sind, nicht mehr mit einem VGS unterstützt werden, das käme dem Niedriglohnsektor entgegen, dann würde da wieder ein bisschen Bewegung entstehen, und den Leuten ermöglichen, wieder selber etwas agieren zu können.

niurick schrieb:Das muss der Arbeitgeber übernehmen.

Das nennt sich "Headhunter" und hat mit dem normalen PAV so viel zu tun, wie Buttercreme mit Sauren Gurken. Firmen, die speziell ausgebildete, hochwertige Arbeiter suchen, die wenden sich an einen Headhunter und der findet dann fuer sie genau den jenigen, den sie wollen. Fuer teuer Geld.

@Cathryn

Du scheinst Dich in Deiner eigenen Branche nicht sonderlich gut auszukennen. Das mag daran liegen, dass Du bei den falschen Leuten gelernt hast ->

Cathryn schrieb am 16.03.2011:Ich meine ... mein Ex-Chef hat sich auf das Vermitteln von Jobs an Zeitarbeitsfirmen spezialisiert ... und ist damit konkurs gegangen.

Kopf hoch!

niurick schrieb:dass Du bei den falschen Leuten gelernt hast

Auch wenn es dich nichts angeht, aber das hatte er gemacht, nachdem er in der Firma rausgeflogen war.

@Cathryn

Scheint demnach ein wirklich pfiffiges Kerlchen zu sein.
Arbeitet er noch mit dem VGS, oder hat er mittlerweile selbst einen?

@niurick

Nein. Soweit ich weiss lebt er heute auf Kosten seiner arbeitslosen Freundin und streitet seine zweite Insolvenz vehemment ab.

@König_Rasta


ich war 2 wochen krank und nicht drei monate.

wenn man schon was hier zu diesem thema sagen will, muss man schon den kompletten thread lesen...