Wie kommt es, dass jede Volksgruppe verschiedene Musikrichtungen hat?

Gute frage: Sind wir den Briten ähnlich oder die Briten uns?

Musikgeschmack ist zum größten Teil Gewohnheit und oder Dazugehörigkeitsfaktor.
Die unterschiedlichen Richtungen lassen sich u.a. gut mit den Unterschiedlichen Instrumenten begründen. Und natürlich durchmischt sich ein Kulturkreis und homogenisiert sich nach innen.

Doors schrieb:Wenn das meine Frau erfährt, fackelt sie mir das Bett ab!

Ich denke du hast deine Frau aus Irland geholt?

Ach so, verstehe Briten und Iren mögen sich nicht.

@Belafonte
;) ich denke wenn wir den briten ähnlich sind, sind diese uns automatisch auch ähnlich.Und umgekehrt natürlich das gleiche. Das einzige was man noch genauer behandeln könnte, wer war zu erst da, sprich wer ist wem ähnlich geworden?

comallaistin schrieb:In diesem fall ist meine frage aber, wie es denn überhaupt dazu kommt, das diese kulturen so unterschiedlich sind und wieso verschiedene kultur gleich verschiedene musik(ich beziehe mich nicht nur auf gesang) bedeutet.

Dafür gibt`s bestimmt verschiedene Gründen. Schau die den Reggea an, eine Musik die die Lebensart in Jamaika widerspiegelt. In Deutschland hat man sich vor einigen Jahrzehnten noch für Marschmusik begeistert. Ein typisches Zeichen der politischen Lage.

Ich beispielsweise mag Blues, obwohl ich weiss bin.

@martialis
Klingt einleuchtend. Das würde also heißen, dass musik ihren ursprung in der politischen situation hat, (mit anderen bisher kommentierten ideen verbunden), sich durch das mischen verschiedener kulturen(ein-/auswanderungen o.ä.) vermischen und der persönliche musik geschmack hauptsächlich gewöhnungssache ist, aber natürlich auch anderweitig entstehen kann. Soweit richtig zusammen gefasst und verstanden?

@comallaistin


Viele Musikrichtungen sind von bestimmten Volksgruppen bestimmt bzw. "erfunden" wurden , um u.a. gegen die sie Unterdrückenen aufzubegehren. Der Soul z.B. ist eng verknüpft mit dem Kampf der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gegen Rassentrennung

@comallaistin


Die US-amerikanische populäre Musik beispielsweise speist sich aus Quellen der Herkunftsländer ihrer Bevölkerung.

@martialis
@Doors
Das spricht ja beides für die richtigkeit meiner zusammenfassung ;)

@Doors

Das schöne ist ja, dass kein Genre stirbt. Es gibt immer eine Hand voll Leute die irgendwo auf der Welt noch Platten aufnehmen.

Nur viele gucken halt nur MTV oder hören Radio beim Autofahren und regen sich dann darüber auf, dass heute nur noch Scheiß produziert würde. Dabei ist es eher der infexible Hörer, der nicht mit der Zeit geht und eben auch mal selbst im Internet nach kleineren Künstlern im Internet suchen müsste, die seinen Geschmack treffen.

Genau so muss ich die Augen rollen bei Aussagen wie:

"(Beliebiges Genre einfügen) ist das einzige Genre, das nie stirbt."

Das sind dann nur diejenigen, die einfach nur innerhalb ihres Lieblingsgenres unterwegs sind und die anderen deswegen einfach nicht wahrnehmen. Deswegen sind sie aber trotzdem da.

Wenn man mal überlegt wie schnell neue Stile in der modernen Musik hinzukommen, kann man echt nicht von Homogenität sprechen. Traditionelle Musik ist da sehr viel steifer und kann darum nie so den Zeitgeist der Menschen ansprechen, der sich jedes Jahr ein bisschen ändert.

Wenn man den Text von alten deutschen Volksliedern liest, erkennt man auch das Gesang damals einen ganz anderen Stellenwert hatte , als heute. Heute singen die meisten über Liebe. Damals hat man mit Liedern auch Geschichten erzählt, die sich so weiter verbreitet haben. War halt ne andere Zeit, so ganz ohne Radio oder gar YouTube^^

@martialis

So was gibt es auch heute noch. Nennt sich "Storytelling".

@martialis
Das stimmt großteils, wobei man auch hier das bedenken muss, was @Dr.Shrimp zuvor geschrieben hat.

Dr.Shrimp schrieb:So was gibt es auch heute noch. Nennt sich "Storytelling".

Ja klar gibt es das noch. War ja auch nur ein Beispiel.

@comallaistin

comallaistin schrieb: Das würde also heißen, dass musik ihren ursprung in der politischen situation hat

Schwer zu sagen. Viele Laien schmeißen den Inhalt der Texte mit der eigentlichen Musik durcheinander.

Nur weil die Texte politisch motiviert sind, ist die Musik nicht politisch motiviert. Musik drückt eigentlich nur Emotionen aus.

Punkrocksongs haben z.B. politische Inhalte, Powerchords selbst sind aber völlig unpolitisch.

Wenn man z.B. sagt:

martialis schrieb:Der Soul z.B. ist eng verknüpft mit dem Kampf der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gegen Rassentrennung

Dann klingt das so, als hätten sich die Schwarzen damals irgendwo zusammengesetzt und gesagt:

"Hey, kommt wir machen eine Bürgerrechtsbewegung gegen Rassentrennung."

"Ja, wir müssen uns noch ein Genre dazu ausdenken."

"Au ja, das wär ne coole Idee, nennen wir es Soul!"


Aber so war es ja natürlich nicht. Vielmehr kam der Soul einfach zustande weil die Genre sich gegenseitig dahingegend beeinflusst haben, dass der Soul zu dem Zeitpunkt die logische Konsequenz war.

Die Texte waren dann dahingehend motiviert und natürlich war die Subgruppe der Bewegung auch die Subgruppe, die den Soul begründet hat. Deswegen entstand nicht das Genre aus der politischen Situation heraus. Vielmehr entstand das Genre von allein, genau zu dem Zeitpunkt, als das in der Politik alles ablief.

Wie ich schon schrieb, jede Zeit hat ihre Lieder. Wenn ich daran denke, was wir zu DDR-Zeiten für Arbeiterlieder lernen mussten, die interessieren heute kaum noch jemanden.

@martialis

Ja stimmt, Lieder, die extra entwickelt wurden, um große Menschenmengen zu disziplinieren, sind natürlich Sonderfälle.

@martialis

Ich kann noch eine ganze Menge von Ernst Busch singen.

Doors schrieb:Ich kann noch eine ganze Menge von Ernst Busch singen.

Wieso kennst du Lieder von Ernst Busch? Hast du heimlich Feindsender gehört?

@martialis

Das auch, aber ich war mal in diversen kommunistischen Organisationen tätig.