Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

Mein Rudelinstinkt ist nur sehr schwach ausgeprägt und auch nur dann, wenn ich mich zum Anführer erheben kann. Klappt das nicht, habe ich kein Interesse am Rudel, denn ein Handlanger bin ich nicht. Ausnahme ist, wenn der Anführer sich gut mit mir versteht.

@Paka
Oder zu deutsch: Dich will niemand dabei haben.

@univerzal

univerzal schrieb:Wie du jetzt allerdings von meinem Beispiel mit den abschätzigen Blicken auf den Freundeskreis schliesst, ist mir ein Rätsel. Ich habe die Situation neutral beschrieben und so war es auch gemeint. Etwa wie die Situation, wenn ein Goth in voller Montur durch die Einkaufspassage schlendert und wie entsprechend dann das sonstige Umfeld darauf reagiert. Dabei kann man auch anstelle von Goth einen Behinderten, Ausländer und sonstige Anhänger von Randgruppen einsetzen, die Reaktion unterscheidet sich nur geringfügig.

Na ja, wenn jemand schwer behindert ist, dann schaut man eben schon... mach' ich auch... aber das ist doch nicht immer abschätzend gemeind... es ist eben etwas nicht-alltägliches, das auffällt im Einheitsbrei des Menschheitsbildes an öffentlichen Plätzen.

Und die Reaktionen unterscheiden sich meiner Meinung nach, wenn sie sich zeigen, wirklich nicht besonders voneinander... ich kann als Referenz momentan wirklich nur Köln aufzeigen, weil ich hier eben schon so lange lebe und wohne und arbeite... und da ist nunmal so, dass Randgruppen, wie du sie nennst, nicht so angegangen werden.

Aber geschaut wird auch, wenn jemand in völlig schwarzen Klamotten, mit 1.000 Piercings und Tatoos ankommt... wieso auch nicht?

Aber es geht keiner hin und macht Theater... DAS hab' ich so noch nicht erlebt.

Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen (Remagen am Rhein) und ich bin mir sicher, dass solche 'Randgruppen' sicher dort viel, viel mehr auffallen würden.

Aber ich weiß dennoch nicht, ob es da aktive Behinderungen der Personen geben würden... dazu gehört nämlich dann schon ne Menge Ablehnung und Vorurteile dazu, und ich denke, dass die meisten Menschen anderen ihre Individualität auch gönnen... vielleicht auch zähneknirchend, aber die Aufklärung hat ja irgendwo auch in jedem seine Spuren hinterlassen, oder nicht?

Es sei denn, man will Streit und Krach haben!

Das sind dann die Unverbesserlichen!

http://www.myvideo.de/watch/8009160/Uwe_Busse_Nur_Zu_Gast_Auf_Dieser_Welt

... vielleicht sollte jeder mal darüber nachdenken! Ganz allgemein gesehen!

@moric
Es stimmt, es ist ja nur ein Blick. Der muss ja gar nicht abwertend gemeint sein, oder? Aus Sicht des Behinderten, bleiben wir mal bei dem Beispiel, ist es aber nicht ein Blick, sondern Dutzende. Je nach Sehbarkeit der Behinderung, geht diese Kurve steil noch oben. Dazu kommen dann evtl. noch Tuscheleien, die 'guck mal den an'-Hinweise uvm. Zum Glück bin ich mit einer Rollstuhlfahrerin mehr oder weniger aufgewachsen und daher gerade bei Behinderten etwas sensibilisert. Dagegen würde ich wohl bei den schrägen Vögeln etwas blöder aus der Wäsche schauen, im Gegensatz zu dir.

Wie auch immer, ich möchte nochmal den Bogen zu meinem Eingangsbeitrag zurückspannen, bereits diese Nuancen zeigen doch, dass Toleranz kein Prädikat ist, was man sich iwann selbst verleihen kann, sondern ein laufender Prozess der ständiger Arbeit bedarf und selbst dann nicht hundertprozentig gewährleistet werden kann. Sie wird ja auch ständig aufs neue zur Probe gestellt.

Wer weiss, vielleicht gibts in ein paar Jahren einen Modetrend, wo Typen unter 20 grobmaschige Strumphosen unter neonfarbenen Caprihosen tragen. Dann liegts an mir, schaue ich sie doof an, lache sie aus, oder gehe ich einfach weiter und kümmere mich um meinen eigenen Scheiss? We will see.

@univerzal

univerzal schrieb:dass Toleranz kein Prädikat ist, was man sich iwann selbst verleihen kann, sondern ein laufender Prozess der ständiger Arbeit bedarf und selbst dann nicht hundertprozentig gewährleistet werden kann. Sie wird ja auch ständig aufs neue zur Probe gestellt.

100% Zustimmung dazu!

Gerade, dass man sich dieses Prädikat 'Ich bin tolerant' wirklich nicht selbst verleihen sollte, wie du schon sagst, bringt mich dazu, zu denken, ich glaube, dass ich in vielen Sachen mich tolerant zeige.

Ob das wirklich so stimmt? Andere sollten das beurteilen können, aber wie sollen die das machen und wie soll ich das hier im Forum aufzeigen?

Letztendlich muss man sich wohl, gerade bei einer solchen Diskussion, einfach mal aus dem Fenster lehnen und behaupten: "Ja, ich denke schon, dass ich vielen Dingen aufgeschlossen bin"... was ja die Langform von Toleranz bedeuten sollte, irgendwie.

univerzal schrieb:Je nach Sehbarkeit der Behinderung, geht diese Kurve steil noch oben. Dazu kommen dann evtl. noch Tuscheleien, die 'guck mal den an'-Hinweise uvm. Zum Glück bin ich mit einer Rollstuhlfahrerin mehr oder weniger aufgewachsen und daher gerade bei Behinderten etwas sensibilisert. Dagegen würde ich wohl bei den schrägen Vögeln etwas blöder aus der Wäsche schauen, im Gegensatz zu dir.

Hm... stimmt schon... ich würde eher bei den Behinderten mehr hinsehen, aber auch das ist meist nur ganz kurz und dann ist auch gut. Und ich kann sehr gut verstehen, dass dir die Glotzerei da sauer aufstoßen würde.

Ich hoffe aber, dass ich das nicht mache... das Glotzen... nein, mache ich wirklich nicht, wozu auch? Es ist ein kurzer Blick... aber den kann ich irgendwie nicht vermeiden, das gebe ich zu.

@univerzal

Mag in manchen Fällen sogar stimmen, ist mir aber sowas von rille. Ich gebe nicht viel auf die Gesellschaft von Menschen. In der Schule drehte ich auch lieber mein eigenes Ding, als mich irgendeiner bescheuerten Clique anzuschließen, deren Verhalten mir sowieso fremd ist.

@Prinzeisenherz

Korrekt.

Paka schrieb:Mag in manchen Fällen sogar stimmen, ist mir aber sowas von rille. Ich gebe nicht viel auf die Gesellschaft von Menschen. In der Schule drehte ich auch lieber mein eigenes Ding, als mich irgendeiner bescheuerten Clique anzuschließen, deren Verhalten mir sowieso fremd ist.

:ok:

Menschen sind halt Rudeltiere, wer nicht mitmacht wird "ausgeschlossen."

@RobbyRobbe

dein thema gefällt mir,aber hier muss ich dir schon unrecht geben

RobbyRobbe schrieb:Aber sei es drum. Obwohl Menschen in der Gesellschaft lernen tolerant gegenüber anderen zu sein (egal welcher hinsicht)

wo lernen wir toleranter zu sein?
besser gesagt, wo lernt uns das die gesellschaft?

schau dir mal die heutige generation an die heranwächst.
in der schule gibt es immer wieder mobbing opfer.
über facebook werden leute solange gemobbt, bis sie suizied machen, oder es wird jemand ermordet.

mir hat mein lehrer nie erklärt das wir keine ausländer verurteilen sollen.
mir hat niemand erklärt, wiso die überhaupt zu uns kommen.

ich hab nur gehört, was die gestörten leut aus den eigen reihen gelabbert habe:

ja die nehmen uns den job weg, die bekommen das geld in den arsch geschoben und so weiter.

ich kenne keine sendungen im fernsehen, die uns aufklären oder zeigen wollen, wie man besser mit einander umgehen könnte.

nene , da werden nur die leute gegeneinander ausgespielt und aufgehetzt.

und genau das wiederspiegelt unsere heutige gesellschaft.

ich kann nru sagen, ICH sag meinen kindern, das alle MENSCHEN gleich sind,und auch ausländer MENSCHEN SIND.

und auch leute mit schweren krankheiten keine BEHINDERTEN sind.
aber das macht nicht jeder. da viele glauben, das die kids in der schule sowas eh lernen.nur ist das leider weit gefehlt.

Koman schrieb:wo lernen wir toleranter zu sein?

Im Idealfall im Kindergarten, Vorschule und Schule *Idealfall!*

Koman schrieb:schau dir mal die heutige generation an die heranwächst.
in der schule gibt es immer wieder mobbing opfer.
über facebook werden leute solange gemobbt, bis sie suizied machen, oder es wird jemand ermordet.

Cybermobbing ist eine schwere Schiene (glaub eine Studie besagte das ein fünftel aller Kinder mal "merkwürdige" SMS oder Mail erhalten habe)

mir hat mein lehrer nie erklärt das wir keine ausländer verurteilen sollen.
wir hat niemand erklärt, wiso die überhaupt zu uns kommen.

Das ist sehr Schade

Koman schrieb:ich hab nur gehört, was die gestörten leut aus den eigen reihen gelabbert habe:

ja die nehmen uns den job weg, die bekommen das geld in den arsch geschoben und so weiter.

Ja die alte Leier - heutzutage muss man ja einwerfen das es keine "deutschen" Fachkräfte gibt :D
Da muss man sich aus dem Auland holen :ok: damit man nicht hängen bleibt in der Wirtschaft

Koman schrieb:ich kenne keine sendungen im fernsehen, die uns aufklären oder zeigen wollen, wie man besser mit einander umgehen könnte.

Aber es gibt doch viele Veranstaltungen zu diesem Thema - in Berlin wird ein riesen Festival gefeiert für Toleranz und Akzeptanz
Und was war die Aktion bei Pro7 mit dem Wochenlangen "Tolorance Day" ?

Koman schrieb:nene , da werden nur die leute gegeneinander ausgespielt und aufgehetzt.
und genau das wiederspiegelt unsere heutige gesellschaft.

Leider war das immer schon so - es ist einfacher (und "lustiger") jemanden zu Hassen anstelle nett, freundlich und Hilfsbereit zu sein

Koman schrieb:ich kann nru sagen, ICH sag meinen kindern, das alle MENSCHEN gleich sind,und auch ausländer MENSCHEN SIND.

Das steht ja außer Frage

Koman schrieb:und auch leute mit schweren krankheiten keine BEHINDERTEN sind.

Sie haben eine Behinderung, dass heißt aber nicht das sie es sind (also in Verbinndung mit dem umgangssprachlichen ausdruck) - diese Menschen können machmal nicht alleine und benötigen die Hilfe und Akzeptanz anderer - das nennt sich Soldarität

Koman schrieb:aber das macht nicht jeder. da viele glauben, das die kids in der schule sowas eh lernen.nur ist das leider weit gefehlt.

Ich denke es gibt immer welche - z.B. der Lehrer klärt die Schüler auf, aber zuhause sagt Vatern - welcher vermutlich sein Job verlieren wird, weil er im VW Werk arbeitet - nur um sich selber zu renomieren und ein Sündenbock zu finden: "Weißt du Sohn wer Schuld ist daran? Das ist weil die ganzen Ausländer hierherkommen... (den rest kennen wir nur zugut)

Und was denkst du - hört Vatern sein Sohn auf den Leher, der eigentlich alles besser weiß oder auf Vater, der eine recht plausible Begrünung hat und direkt davon betroffen ist (wenn Papa Job verliert gibt es nicht alle 6 Monate ein neues iPhone ;) )

Alle müssen da mitspielen - nur das wird noch lange dauern
Aber halt bei Facebook posten "Ich mag dich so wie du bist - denn ich bin Tolerant"

@RobbyRobbe

RobbyRobbe schrieb:Und was denkst du - hört Vatern sein Sohn auf den Leher, der eigentlich alles besser weiß oder auf Vater, der eine recht plausible Begrünung hat und direkt davon betroffen ist (wenn Papa Job verliert gibt es nicht alle 6 Monate ein neues iPhone ;) )

da haste vollkommen recht.
und das ist ja gerade das traurige, das sich manche leute alls elternteil garnicht bewusst sind, was sie mit solchen aussagen bewirken können.

RobbyRobbe schrieb:Aber halt bei Facebook posten "Ich mag dich so wie du bist - denn ich bin Tolerant"

ich sag dazu nur eines: scheinheillig!

@Koman

Ich denke man sollte allgemein solche Aussagen verkneifen ^^
Und wenn die dann so gegen "Ausländer" sind, dann können die ab demnächst auch gerne nur deutsche Waren kaufen. Aber ein Fernseher von LOEWE kostet nunmal um einiges mehr als Samsung, Sony und Co. ;)

Deswegen auch der Threadtitel - die scheinheilige Toleranz

Die Toleranz, die heute von uns "erzwungen" wird, ist meiner Meinung nach recht kontraproduktiv. Jeder, der ein Problem mit Farbigen hat, wird sofort als Rassist oder gleich als Nazi abgestempelt.
Ich wage die Behauptung, dass durch so starke Toleranz zwar die Ausländer besser integriert, die Bande zwischen den Einheimischen jedoch schwächer werden.

@Misan

Aus welchen Grund sollte man "nur" mit der Hautfarbe haben?
Das die HP Webcam oder bei Facebook die Gesichtserkennung nicht Funktioniert?
True Story

@Misan

Misan schrieb:jeder, der ein Problem mit Farbigen hat, wird sofort als Rassist oder gleich als Nazi abgestempelt.

dann solltest du aber auch ein bsp. nenen, von welchen problemen du jetzt redest!
kann das nämlich gerade nicht nachvollziehen, was du genau meinst!

@RobbyRobbe

RobbyRobbe schrieb:Aus welchen Grund sollte man "nur" mit der Hautfarbe haben?

Verzeih, verstehe den Satz nicht ganz.

@Koman
Ein Problem, weil sie bewaffnet sein sollen, weil sie gewalttätig sein sollen, weil sie angeblich die Sprache nicht korrekt sprechen, weil sie Drogen verkaufen sollen.
Ein Problem, weil man Angst vor ihrer fremden Kultur hat.
Ein Problem, weil man nicht will, dass so viele Schwarze herumlaufen.

@Misan

Aus welchen Grund sollte man ein Problem mit der Hautfarbe haben?

@RobbyRobbe
Farbige kommen zumeist aus anderen Ländern. Lass es mich als Synonym verstehen für Ausländer (dieser Begriff behagt mir jedoch nicht)

@Misan

Also hast du kein Problem mit der Farbe - sondern das die Menschen mit Migrationshintergrund sind?
Damit hast du ein Problem? Warum?

@RobbyRobbe
Ich sprach niemals von mir selbst, dass ich ein Problem mit solchen Menschen hätte. Viel mehr kenne ich sehr viele Menschen in meinem Umfeld, die ein Problem mit solchen Menschen haben.
Warum diese Menschen ein Problem mit solchen Menschen haben? Ich weiß es nicht genau, aber der Grund für viele Probleme ist Angst.