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Vertrauliche Geburt

83 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Babyklappe, Entbindung, Vertraulichegeburt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 00:21
@1ostS0ul
Ach so, ich dachte das Kind hat in jedem Fall das Recht auf Herausgabe der Identität.
Das finde ich nicht gut, wenn das verwehrt werden würde.

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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 00:21
@Höhlenforscher


...die Mutter kann dann gründe nennen weswegen sie dagegen ist und dann entscheidet ein Gericht...:


http://www.welt.de/politik/deutschland/article114380614/Kristina-Schroeder-regelt-vertrauliche-Geburt.html


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14.03.2013 um 00:24
@Ciela
Stimmt auch wieder


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Amourelle Diskussionsleiter
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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:09
Ich finde das auch gut, wenn man dann zusätzlich noch Verhütungsmittel günstiger oder für Menschen mit geringem Einkommen kostenlos anbieten würde, dann gäbe es bestimmt viel weniger Elternlose und/oder tote/misshandelte Kinder!

Ich verstehe den Sinn nicht, wenn eine Frau das Kind nicht haben will kann sie es doch auch direkt nach der Geburt abgeben. Warum man das anonym machen will, weiß ich nicht.

Sie fühlen sich eventuell überfordert und möchten nicht als Versager dastehen oder als Rabenmutter.

...dann pass ich halt vorher auf...-.-....
Hallo an Alle,

ersteinmal danke für eure Beiträge.
Auf die von mir hier oben kopierten, möchte ich ein wenig eingehen.
In einer Statistik, die wir über 25 Jahre in einem Frauenhaus geführt haben mussten wir feststellen, dass 99 Prozent der Frauen, die angaben ein Kind in die Babyklappe gelegt zu haben oder anderweitig ausgesetzt hatten, das nur aus einem Grund taten:

Das Kind wurde durch eine Vergewaltigung gezeugt, die die Frau verdrängt hatte oder sich nicht im Stande fühlte darüber zu sprechen.
Fast alle Fälle (immerhin 87%) waren Opfer von häuslicher Gewalt.
Also sexueller Missbrauch durch den eigenen Vater oder andere männliche Vewandte.

Es gibt heutzutage kaum noch Frauen, die schwanger werden und den Geschlechtsakt und die ausbleibende Menstruation wahrnehmen und nicht zu einem Arzt gehen um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen.
Sexuell missbrauchte Mädchen und Frauen können sich an ein Frauenhaus wenden und bekommen dort Unterstützung bei dem Gang zum Arzt, wenn sie das wünschen anonym.

Bei den Babyklappenfällen oder eben den Aussetzungen handelt es sich meistens um eine Schwangerschaft vom eigenen Vater.
Das ist der schlimmste Druck, den ein Mädchen erleiden kann.
Fast keine kann darüber sprechen oder wenn, dann erst Jahre oder Jahrzehnte später.
Meistens wenn der Vater gestorben ist.
Wenn ihre Identität offengelegt wurde durch die Akteneinsicht nützt ihr der Einspruch auch nichts mehr.

Ach so, ich dachte das Kind hat in jedem Fall das Recht auf Herausgabe der Identität.
Das finde ich nicht gut, wenn das verwehrt werden würde.
Und aus eben diesen Gründen darf die Mutter, wenn das Kind 16 Jahre alt ist und Einsicht in die Unterlagen verlangt dieser Auskunft widersprechen.
Ein Kind, welches in der Babyklappe gefunden wird hat genug seelischen Stress ein Leben lang zu erleiden, da braucht es nicht noch zu erfahren, dass es ein Missbrauchs-oder Vergewaltigungsergebnis ist.

Es ist mehr als angebracht, dass eine Frau, die nach so einem Schicksal wenigstens ihr Kind zum Weiterleben anonym gebären oder abgeben möchte, von allen Seiten Unterstüzung findet.

Im übrigen stellt man bei sehr vielen Freitoden von jungen Frauen fest, dass sie kurz zuvor ein Kind geboren haben oder dass sie schwanger sind.

Mir persönlich ist ein Fall bekannt wo sich eine junge Frau das Leben nahm, nachdem sie feststellte, dass sie von ihrem Vater schwanger ist.



Falls eine Betroffene diesen Text hier liest möchte ich ihr sagen:
Ruf anonym den Frauennotruf deiner Stadt an und lass dich beraten.
Jeder Betroffenen kann und wird in jedem Fall geholfen.
Du bist nicht allein.

hier mal für München z.B. eine Seite:

http://www.frauennotrufmuenchen.de/


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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:36
Zitat von AmourelleAmourelle schrieb:Ein Kind, welches in der Babyklappe gefunden wird hat genug seelischen Stress ein Leben lang zu erleiden
Warum? Von dem Aussetzen selbst bekommt es nicht mit und anschließend ist es die Sache der Pflegefamile, ihm seine "Herkunft" zu erklären.

Darüber hinaus finde ich Deine Arbeit enorm wichtig und sie gibt vielen Frauen und deren Kindern eine Chance auf ein lebenswertes Leben.


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Amourelle Diskussionsleiter
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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:44
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:seine "Herkunft" zu erklären.
Wie genau stellst du dir das vor?

Was würdest du sagen zu einem Kind, welches du großgezogen hast, es innigst und von Herzen liebst aber weißt, dass es ausgesetzt wurde oder aus einer Babyklappe stammt?


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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:52
Zitat von AmourelleAmourelle schrieb:Was würdest du sagen zu einem Kind, welches du großgezogen hast, es innigst und von Herzen liebst aber weißt, dass es ausgesetzt wurde oder aus einer Babyklappe stammt?
Ich kenne einige Pflegeeltern, deren Pflegekinder wissen, dass sie eigentlich einer anderen Familie angehören, diesem Umstand auch akzeptieren, aber ganz klar auch davon ausgehen, dass die Pflegeeltern die "richtigen" Eltern sind. Also diejenigen, die sie trösten, wenn sie sich weh getan haben, die mit ihnen zum Arzt gehen und in der Schule hinter ihnen stehen.

Bei keinem dieser Kinder hatte ich den Eindruck, dass der Umstand, dass sie bei "fremden" Eltern leben, in irgend einer Form problematisch für sie ist.

Ich denke, dass Kindern ihre biologische Herkunft weit weniger wichtig ist, als es bei Erwachsenen der Fall ist.


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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:54
Zitat von AmourelleAmourelle schrieb:Was würdest du sagen zu einem Kind
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Es hängt von den Gesamtumständen ab, wie im konkreten Fall am besten zu verfahren ist.
Aber wie gesagt, Kinder scheinen das relativ unproblematisch zu akzeptieren, auch wenn uns unser Gefühl hier etwas anderes sagt.


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Amourelle Diskussionsleiter
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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:55
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich denke, dass Kindern ihre biologische Herkunft weit weniger wichtig ist, als es bei Erwachsenen der Fall ist.
Eben darum geht es in dem Gesetz.
Ein 16 -jähriger Mensch ist kein Kind mehr.
Sein Wohlergehen steht im Vordergrund.
Das Wissen darum ein ausgesetztes Baby gewesen zu sein kann sehr tiefe Auswirkungen auf die Psyche haben.


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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 09:56
Und wie soll das mit der Bezahlung geregelt werden? Die Klinik macht das nicht kostenlos. Es muss immer eine Kostenübernahme gewährleistet sein. Meist von der KK. Und dann ist die Geburt doch nicht mehr anonym.


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14.03.2013 um 09:56
@Amourelle
Bist Du jetzt für oder gegen ein Auskunftverweigerungsrecht der Mutter?


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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 10:01
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Bist Du jetzt für oder gegen ein Auskunftverweigerungsrecht der Mutter?
Ich bin für den Schutz aller Beteiligten.
Daher halte ich diese Prüfung der Auskunft über die Herkunft mit dem 16. Lebensjahr für enorm wichtig.


Insbesondere die psychische Verfassung des jungen Menschen ist zu prüfen.

Ein "Wissen-wollen" wo ich herkomme ist meist ein pubertäres gedankliches Konstrukt.
Wer kennt das nicht, irgendwann einmal geglaubt zu haben, man wäre im Krankenhaus vertauscht worden oder man käme eigentlich von einem anderen Stern.
Ich habe das so oft von Menschen gehört und kenne es selbst auch.

Es ist die Suche nach Übereinstimmung und die aufflammende Erkenntnis, dass jeder Mensch auf gewisse Weise allein ist.


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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 10:02
Zitat von hsintruhsintru schrieb:Und wie soll das mit der Bezahlung geregelt werden? Die Klinik macht das nicht kostenlos. Es muss immer eine Kostenübernahme gewährleistet sein. Meist von der KK. Und dann ist die Geburt doch nicht mehr anonym.
So etwas ist doch eine rein praktische Frage. Im Prinzip kann an die KK irgend ein "Dummy" genannt werden. Zudem funktioniert eine anonyme Behandlung ja auch bei Personen, deren Identität sich nicht feststellen lässt (Obdachlose, z.B.).


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14.03.2013 um 10:03
Zitat von AmourelleAmourelle schrieb:Ich bin für den Schutz aller Beteiligten.
Daher halte ich diese Prüfung der Auskunft über die Herkunft mit dem 16. Lebensjahr für enorm wichtig.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Da es widerstreitende Interessen gibt, müssen diese gegeneinander und im Einzelfall abgewogen werden.


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Amourelle Diskussionsleiter
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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 10:04
Die vertrauliche Geburt ist keine anonyme Geburt.
Das ist der Haken an dem Gesetz.

Die Frau soll sagen wer sie ist, man versichert ihr aber dass die Daten geheim bleiben.

Das halte ich für eine Farce.


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14.03.2013 um 10:04
Zitat von AmourelleAmourelle schrieb:Das halte ich für eine Farce.
Weil Du wem genau misstraust?


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Amourelle Diskussionsleiter
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Vertrauliche Geburt

14.03.2013 um 10:05
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Weil Du wem genau misstraust?
Dem Datenschutz ;)


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14.03.2013 um 10:06
So steht es in Deinem verlinkten Artikel. Ein Fehler der Redaktion?
Nach dem Entwurf sollen Schwangere ihr Kind anonym entbinden können,



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14.03.2013 um 10:07
Zitat von AmourelleAmourelle schrieb:Dem Datenschutz
Aber wenn das Kind auch nur die Chance haben will, irgendwann seine leibliche Mutter kennen zu lernen, muss ja irgend jemand Drittes die Identität der Mutter kennen, oder nicht?


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14.03.2013 um 10:07
@kleinundgrün
Ohne Krankenkarte? Meine Tochter musste letzte Woche bei der Geburt eine vorlegen. Und bei Obdachlosen tritt das Sozialamt ein. Kostenlose Behandlung gibts nur bei Ärzten ohne Grenzen. Oder freiwillige Tätigkeit im sozialen Sektor.


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