Entmystifizierung - gut oder schlecht?

Eine Entmystifizierung im Globalen Sinne gibt es meiner Meinung nach nicht. Man kann Geschichten, Gegenstände oder sonstwas entmystifizieren, aber keine Kultur/Gesellschafft/Menschheit.

In diesem Zusammenhang glaube ich eher das man höchstens darüber diskutieren könnte ob Fortschritt gut oder schlecht ist. Nein nicht ob gut oder schlecht für die Mystik o.ä., denn in der Hinsicht haben all die Erfindungen, Entdeckungen und Erkenntnisse ja offensichtlich keinen Einfluss gehabt. weil sonst gäbe es das ja vielleicht nicht mehr.
Dafür müsste man aber denn einen neuen Thread öffnen denke ich ;)

Edit: Das ist ja so als wenn man fragen würde " kann es sein dass das Wetter langsam verschwindet?" :P

Manche Dinge kann man mit Wissenschaft erklären, aber noch nicht alles.
Wenn man sich nur auf wissenschaftliche Argumente verlässt, ist man meistens verloren.
Nur ein Beispiel, die Wissenschaft berechnet wie Pyramiden gebaut wurden und schließt daraus das es so gewesen sein müsste, eine Spekulation, man war nicht dabei und berechnet…
Ich denke, es wird Zeit das endlich mal „Butter bei de Fische“.

Da fällt mir ein Spruch ein: „Es soll nicht aufgedeckt, was dem Menschen schrecke“. @g0disadj

@Agnodike

Agnodike schrieb:Manche Dinge kann man mit Wissenschaft erklären, aber noch nicht alles.

Ja, und deswegen haben denn die einen den Glauben, und die anderen immer noch ihre Skepsis und forschen weiter ;)

Agnodike schrieb:Wenn man sich nur auf wissenschaftliche Argumente verlässt, ist man meistens verloren.

Das sei jetzt mal dahin gestellt.

Agnodike schrieb:Nur ein Beispiel, die Wissenschaft berechnet wie Pyramiden gebaut wurden und schließt daraus das es so gewesen sein müsste, eine Spekulation, man war nicht dabei und berechnet…

Naja, spekulieren muss man denn ja, und das ein oder andere erklärt sich denn ja auch aus einer gewissen Logik, zumindest aus irdischer ;) Man muss ja nicht gleich "glauben" dass alles von "Geisterhand" (also im Sinne von Aliens oder was auch immer da vermutet wird) gemacht wurde ;)

Agnodike schrieb:Ich denke, es wird Zeit das endlich mal „Butter bei de Fische“.

Inwiefern?

skagerak schrieb:Inwiefern?

Du fragst MICH in wie fern, da bin ich der falsche Ansprechpartner.
Frag deine Forscher und Wissenschaftler, die immer nur meinen: "Ja es könnte so".

@Agnodike
öh ja, also meinst du jetzt die sollen mal gestehen das ein oder andere Rätsel nicht erklären zu können oder wie?

Bringt aber auch niemanden wirklich weiter oder? ;)

Nein wir sind doch brav und schlucken alles. :) (lecker) @skagerak

@Agnodike

Agnodike schrieb:Nein wir sind doch brav und schlucken alles. :) (lecker)

Verstehe nicht so ganz worauf das hinaus gehen sollte. Was genau hat die Welt davon dass da alle wissenschafftler usw mal eben Kundgeben das sie die Rätsel der Welt nicht lösen können. Was ist denn das Ziel dabei?

Edit: naja, und die "Gläubigen" sind da nicht anders, lieber schlucken als sich etwas (auf)erklären zu lassen ;)

@Agnodike

Agnodike schrieb:Wenn man sich nur auf wissenschaftliche Argumente verlässt, ist man meistens verloren.

Stützt Du Dich dann aber auf z.B. Esoterik, bist Du ganz und gar verloren, da dort nicht Einer den Anderen kontrolliert, sondern sich Jeder seine eigene Meinung darüber bildet.
Würde man das auf die Mathematik transformieren, so wäre z.B. ¹/₂ dezimal nicht mehr 0,5, sondern Jeder würde sich so seine eigene Dezimalzahl basteln. Das es dann auch schwierig wird, irgendetwas zu messen, weil es eine Vielzahl an unterschiedlichen langer Zollstöcke, mit unterschiedlichen Einteilungen gäbe.
Aus diesem Grunde gibt es wissenschaftliche Einheiten, die sich allerdings an natürlichen Maßstäben orientiert. So ist die Gravitation hier auf der Erde 9,81 m/s². Das haben aber Naturwissenschaftler keinesfalls so festgelegt, sondern gemessen.

Agnodike schrieb:Nur ein Beispiel, die Wissenschaft berechnet wie Pyramiden gebaut wurden und schließt daraus das es so gewesen sein müsste, eine Spekulation, man war nicht dabei und berechnet…

Es muß auch Niemand persönlich dabei gewesen sein, um darauf zu kommen. Chemiestudenten müssen auch kein Stück Radium in die Hand nehmen, um festzustellen, das es tödliche radioaktive Strahlung aussendet.

Um bei Deimen Beispiel Pyramiden zu bleiben.
In dem Pyramiden selbst sind (teilweise) Zeichnungen vom Pyramidenbau abgebildet. Gaaanz simpel gesagt, brauchten die Archäologen nur Eins und Eins zusammenzählen, um auf die Idee von Flaschenzügen und/oder Rampen zu kommen.

Man muß sich das ja auch nicht so vorstellen, wie heute auf dem Bau die Maurer. Ein solcher Steinblock an die richtige Porition zu bringen hat oft mehrere Monate gedauert. Nun wurde aber nicht gewartet, bis der an der richtigen Position war, sondern die Nächsten waren natürlich auch schon auf dem Weg. Trotzdem dauerte es über 20 Jahre, bis z.B. die Pyramide von Gizeh fertig gestellt war.

@Micha007

Micha007 schrieb:Nun wurde aber nicht gewartet, bis der an der richtigen Position war, sondern die Nächsten waren natürlich auch schon auf dem Weg.

Jep, das hört sich immer so an als wenn alle 20.000 Sklaven immer nur mit einem Stein beschäftigt gewesen sind. Denn kann das ja nur so lange dauern. ;)

skagerak schrieb:Edit: naja, und die "Gläubigen" sind da nicht anders, lieber schlucken als sich etwas (auf)erklären zu lassen ;)

Sie schlucken anders. :D

@Agnodike

Agnodike schrieb:Sie schlucken anders. :D

Und? Schlucken ist schlucken. Ändert ja nix am Prinzip.

Ach @Micha007 danke für deine Erklärung und ich hoffe das es einigen Menschen weiter hilft.

@Agnodike

Agnodike schrieb:ich hoffe das es einigen Menschen weiter hilft.

Ich weiß, daß ich Dir damit nicht helfen konnte, da Dir ja evidenzbasierende Argumente nicht zusagen.

@Micha007

Micha007 schrieb:Um bei Deimen Beispiel Pyramiden zu bleiben.

Was man dazu auch noch grundsätzlich sagen muß:

In erster Linie geht es da auch nicht darum, eine alleinseligmachende Variante mit dem Anspruch "so war es unbedingt" zu haben, sondern darum die übliche These der Mysterianer "Menschen konnten das nicht, also Aliens" zu widerlegen... und dazu reicht schon EINE mögliche Version, ob die dann wirklich zutreffend ist oder nicht.

@stanmarsh
@Dawnclaude
@schnitzel
@schwartz

Ich bringe hier nochmal ein Update zu der ausgelagerten Pyramidengeschichte.

Im passenden Thread, in dem sich dann Fachleute an der Diskussion beteiligt haben, wurde das Video und die darin enthaltenen "Fakten" in der Luft zerrissen.

Relevant für das Thema hier ist eigentlich aber die Reaktion von @schwartz , der trotzig weiter an die "Fakten" im Filmchen glauben möchte und sich aus der Diskussion zurück gezogen hat, weil ihm nicht gefiel, was er dort lesen musste.

Man kann dann also konstatieren, daß für schwartz die Entmystifizierung schlecht ist, oder zumindest unerwünscht.


Bleibt die Frage, was man davon hat, wenn man an etwas glauben möchte, das nachweislich nicht den Fakten entspricht?

Ich meine, wenn es sich um die verschiedenen übersinnlichen Phänomene handelt, an die User gerne glauben möchten, oder von deren Existenz sie überzeugt sind, ist das eine andere Sache, weil hier nun wirklich keine Beweise oder Gegenbeweise vorliegen.
Bei Geistern, Seelenwanderungen, Reinkarnationen, Göttererscheinungen, mystischen Fähigkeiten, Magie usw. ist alleine das Fehlen von belastbaren Fakten ein Fakt, der jedoch nicht ausreicht, den Usern, die an so etwas glauben, zu beweisen, daß sie falsch liegen.

Aber in Fällen, wie eben der hier angesprochenen Mythen um die große Pyramide, in denen man Belege, Daten und Fakten hat, die den Mythen klar widersprechen und in vielen Fällen auch das Gegenteil beweisen, verstehe ich das Beharren auf dem Mythos nicht.

Worin liegt der Sinn, unbedingt an etwas glauben zu wollen, das nachweislich nicht stimmt?

@Commonsense

Worin liegt der Sinn, unbedingt an etwas glauben zu wollen, das nachweislich nicht stimmt?

Sehr gute Frage, mal sehen wer sich wie dazu äußert 😊

Der Sinn liegt imho darin, dass die Leute sich eine vielfältigere Welt wünschen und der Meinung sind es wäre ein Problem, dass die Wissenschaft Stück für Stück ein Mysterium nach dem Anderen erklären kann.

Das ist dahingehend schade, weil unsere Welt auch oder gerade aufgrund der Erklärungen noch tonnenweise Mysterien zu bieten hat.

Leider verlangt das Finden und Verfolgen dieser Mysterien etwas mehr Aufwand als "Kopfkino".

@Commonsense

skagerak schrieb:Worin liegt der Sinn, unbedingt an etwas glauben zu wollen, das nachweislich nicht stimmt?

Aber da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.

In den immunisierten Weltbildern dieser Gläubigen erfolgt dieser Nachweis eben nicht.

Bei Geistern, Seelenwanderungen, Reinkarnationen, Göttererscheinungen, mystischen Fähigkeiten, Magie usw. ist alleine das Fehlen von belastbaren Fakten ein Fakt, der jedoch nicht ausreicht, den Usern, die an so etwas glauben, zu beweisen, daß sie falsch liegen.

Richtig. Und völlig in Ordnung.

"Die Abwesenheit eines Beweises für Anwesenheit ist kein Abwesenheitsbeweis." Frank Wisnewski

Vielmehr liegst Du falsch, wenn Du meinst, daß jene "falsch liegen" müßten und ihre Auffassung "nachweislich nicht stimmt". Da machst Du Dich genauso zum ideologischen Gläubigen ohne Belege wie die, die Du kritisierst.

Ohne Beweise (odgl) pro oder contra ist eine Sache weder bewiesen noch ausgeschlossen. Wer dennoch von einer Tatsache ausgeht, die andere ebenfalls gefälligst zu akzeptieren haben, verläßt den sicheren Boden. Wer für sich selbst persönlich glaubt, es verhielte sich so oder gegenteilig, der bekundet damit nur seinen Glauben, und das ist völlig legitim und nicht zu beanstanden.

Glaub ruhig, daß es kein unsichtbares rosa Einhorn gibt. Belächle die von Herzen, die daran glauben. Weise die mit aller Macht zurecht, die anderen das unsichtbare rosa Einhorn als Tatsache aufdrücken wollen. Aber drück nicht Deinerseits anderen die Tatsache der Nichtexistenz solcher Einhörner auf. Das kannst Du genauso wenig belegen (höchstens die Sache mit dem Rosa, versteht sich).

Richtig Dein Verweis darauf, daß wir in Sachen Pyramiden durchaus Fakten haben und daher einiges ausschließen können, was so behauptet wird.

Commonsense schrieb:Bleibt die Frage, was man davon hat, wenn man an etwas glauben möchte, das nachweislich nicht den Fakten entspricht?

Weil man dann (gefühlt) besser ist als der Rest.
Die Angst vor der bösen Realität treibt uns in Fantasiewelten, wo ich mächtig bin, schön und von allen geliebt. Oder ich bin im Besitz des "Wissens" das eben nur die Eingeweihten haben.
Ich kann diese Welt so gestalten wie ich es will. Wenn ich Angst vor ET habe, ist die Entführung brutal. Wenn ich ET als Erretter sehe, zeigt er mir in seinem Fliewatüüt wunderbare Weisheiten und Welten.
Wo eben nicht der Gerichtsvollzieher morgens um 9 vor der Tür steht und meine Playstation kassiert....
Der Gerichtsvollzieher kann deine Playstation III pfänden, aber deine "All inclusive"-Astralreisen nicht...

In der Traumwelt sitzt der holde Gatte nicht mit Dosenbier vor der Glotze und morgens um 8 kommt nicht der Gerichtsvollzieher zum pfänden der PS3 und die Kinder müssen nicht von der nächsten Polizeidienststelle abgeholt werden wegen Diebstahl im KIK....