caponata schrieb:Von August Strindberg habe ich nie etwas gelesen. Lohnt der sich? Abgesehen von dem, was du andeutest. ;)
Naja, wenn du sehr harsche Religionskritik wie bei Ken lesen willst, garniert mit einer Portion Frauenfeindlichkeit, dann lohnt es sich allemal.
;)caponata schrieb:Ja. Das wurde ja alles erst später geschrieben. Und die vier Evangelien widersprechen sich auch in einigen Detals der Erzählung. Sehr interessant sind die unterschiedlichen Schilderungen der Ereignisse nach der Kreuzigung vom leeren Grab über die Jüngerflucht, über die Ausschüttung des Heiligen Geistes bis zur "Himmelfahrt". Es gibt zum Beispiel Interpretationen, die das leere Grab damit erklären, dass der Leichnam von den Jüngern entwendet worden sei. Das sind aber Interpretationen, die versuchen das geschilderte Verhalten der Jünger und der Frauen um Jesus in den historischen Kontext zu bringen. Ich muss das nochmal nachlesen - als ich in Israel war, habe ich darüber das erste Mal gelesen.
Ja, das ist mir damals auch aufgefallen, als ich die Bibel las. Aber ich hab das eben immer so gesehen, dass die Evangelisten ja keine Zeitzeugen waren und auch nur niederschrieben, was sie hörten. Dass es da zu Veränderungen kommt, ist nichts Neues, das ist bei Märchen auch so. Es gibt von Märchen, die ja sehr lange (also bis die Gebrüder Grimm anfingen, sie aufzuschreiben) nur mündlich tradiert wurden, auch verschiedene Versionen. Von daher fand ich das jetzt nicht so schlimm oder verwunderlich.
caponata schrieb:Interessant ist auch, wie die Evangelien die Rolle der Frauen nach Jesu Tod beschreiben. Da geht es schon los.. im einen steht, dass der Auerstandene zuerst den Männern erschienen ist, im anderen erscheint er zuerst den Frauen.. ;)
Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Absicht war und ob das wirklich die Rolle der Frauen beschreiben soll. Ich würde das nicht so interpretieren. Eher als die Niederschrift unterschiedlicher Überlieferungen. Letztlich ist die Chance sowiesp 50:50.
Wie man sieht, gehe ich da eher literaturwissenschaftlich heran und nicht religionswissenschaftlich.