@Maria18 Eine Drive In Bestellung bei McDonalds
Moppedfahren macht Funzl viel Spaß. Essen macht dem Funzl aber auch viel Spaß. Am meisten Spaß macht Essen auf dem Mopped. Deswegen besitzt Funzl diese erhöhte Affinität zu Drive-in-Schaltern, speziell in seinem (ehemaligen) Lieblings-Fast-Food-Restaurant. Das Vergnügen an der Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage gemindert. Funzl ist der Überzeugung, daß sie ihren Namen deshalb bekommen hat, weil sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.
"Hiere Bechelun hippe," knarzte es ihm aus dem Lautsprecher entgegen, der übrigens ein lebender Beweis für die Haltbarkeit von Vorkriegsware ist.
Heiliger McDonald ! Investment wäre hier angebracht. Als erfahrener Drive-In'ler wusste unser Funzl allerdings, daß der Herr am anderen Ende des Dosentelefons sich gerade nach seiner Bestellung erkundigt hatte. Funzl eröffnete das Spiel klassisch mit einer Gegenfrage: "Haben Sie etwas vom Huhn ?"
Aus der Gegensprechanlage tönte ein schwer verständliches Wort, daß allerdings eindeutig mit "...icken" endete. Deshalb antwortete er (ehrlich wie er nun einmal ist...): "Gute Idee, junger Freund, aber zunächst möchte ich etwas essen."
Etwas lauter tönt es zurück!
" TSCHIKKEN !"
"Ach so, Sie meinen Chicken. Nö, lieber doch nicht. Haben Sie
vielleicht Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen ?"
"Hamburger ?", fragt sein unsichtbares Gegenüber zurück.
Wahrheitsgemäß erwiderte Funzl:
"Nein, ich bin Einheimischer. Aber wieso ist das so wichtig für
meine Bestellung ?"
"WOLLEN SIE EINEN H-A-M-B-U-R-G-E-R !?"
"Jetzt beruhigen Sie sich mal. Ja ich nehme einen."
"Schieß"
Funzl bestätigte ihm das prompt.
"Stimmt, hatte ich nach der letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine Darmflora allerdings wieder wohlauf, so daß ich denke, ich kann es erneut riskieren."
"OB SIE KÄÄSE ZUM HAMBURGER MÖCHTEN!?"
"Netter Vorschlag. Ja, ich glaube ich nehme einen mittelalten
Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht angeröstet."
Ob die nächste verknarzte Meldung aus dem Lautsprecher nun "Aber sicher doch" oder "Du *PIEP* " lautete, konnte Funzl nicht exakt heraus hören.
Deutlich verstand er hingegen: "Was dazu ?".
"Doch ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen frittierten
Kartoffelstäbchen."
"Also Pommes ?"
"Von mir aus auch die."
"Groß, mittel, klein ?"
"Gemischt. Und zwar genau zu einem Drittel große, mittlere und
kleine."
"WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN ??!?" Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage verstand Funzl klar und deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort:
"Falls das Bedingung ist, hier etwas zu essen zu kriegen: Ja. Also, machen wir weiter?"
"Gut, gut. Etwas zu den Pommes?"
"Ein schönes Entrecôte, blutig, und ein Glas 1997er Chianti."
"ICH KOMM' DIR GLEICH RAUS UND GEB' DIR BLUTIG !!!"
"Machen Sie das, aber verschlabbern Sie den Chianti dabei nicht."
"SCHLUß JETZT ! Schalter zwei. Sechseurofünfundvierzig."
Schon vorbei. Gerade wo es anfing, lustig zu werden. Aber Funzl hatte noch ein Ass im Ärmel. Er zahlte mit einem 200-Euro-Schein: "Tut mir leid, aber ich hab's nicht größer."
*PIEP* freundlich wurde Funzl ausgekontert: "Kein Problem," und mit kaltem Blick ausbezahlt, klappert sein Wechselgeld auf dem
Stahltresen.
Doch nicht mit "dem Funzl"! Er wollte den totalen Triumph:
"Kann ich ne Quittung haben ? Ist ein Geschäftsessen"