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Leiharbeit, was sonst

152 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiharbeit, Zuschläge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Radix ehemaliges Mitglied

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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 13:50
Obwohl ich bis heute nicht -vielleicht gar nicht mal so schlecht- verstanden habe, warum es billiger sein soll Leiharbeiter einzustellen. Von dem "Verschleiß" und Stress mal ganz abgesehen.

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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 13:56
Zitat von RadixRadix schrieb:Naja, sie können aber einfach gefeuert werden, zumindest von den Entleihern
Nein, sie sind weiter beschäftigt. Sie müssen nur ihre Arbeitskraft woanders erbringen.
Zitat von RadixRadix schrieb:Warum? Hat wohl irgendwas mit Kapitalismus zu tun.
Menschen nutzen Schlupflöcher für ihren Vorteil aus. Im Kapitalismus, Kommunismus, Faschismus ... Eben überall da, wo Menschen zusammen leben.
Zitat von RadixRadix schrieb:aber es ist in den meisten Fällen doch so -bekomme ich in meinem Betrieb oft genug erzählt- dass sie wie -ja, wie sage ich es- Leibeigene behandelt werden.
Diese Leute haben nicht die geringste Vorstellung, wie Leibeigene behandelt wurden.
Zitat von RadixRadix schrieb:Für was ist jenes System gut? Für Berufseinsteiger, als Brücke?
Das ist doch Schwachsinn, es geht um Kündigungsschutz usw
Es sind alle der genannten Gründe.
Zitat von RadixRadix schrieb:Obwohl ich bis heute nicht -vielleicht gar nicht mal so schlecht- verstanden habe, warum es billiger sein soll Leiharbeiter einzustellen. Von dem "Verschleiß" und Stress mal ganz abgesehen.
Auf den letzten seiten allein wurde das zwei mal benannt. Der Entleiher wälzt das Kündigungs-, Krankheits-, Streikrisiko etc. auf die Verleiherfirma ab. Das ist natürlich Geld wert.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 14:03
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nein, sie sind weiter beschäftigt. Sie müssen nur ihre Arbeitskraft woanders erbringen.
Sorry, ich meinte mit ENtleihern den Betrieb X der sie ausleiht.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Diese Leute haben nicht die geringste Vorstellung, wie Leibeigene behandelt wurden.
Das mag stimmen, es geht aber auch nicht um die Vergangenheit sondern um deren Wohlbefinden, dem Gefühl. Motivation, Spass, Freude...
Wenn man das nicht hat, ist die Schwelle zur Krankheit schnell überschritten.

Es ist einfach so, dass man immer einen dazwischen hat, der sich ein Stk. vom Kuchen nimmt, obwohl man diesen Job auch alleine hätte finden können, aber nein: "Nur über Zeitarbeit!"
Was glaubst Du, was so eine Zeitarbeit für einen Menschen bekommt?
Ich weiss es und finde es skandalös;daher die Frage der Einsparung und mein Unverständnis.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 14:09
Zitat von RadixRadix schrieb:Sorry, ich meinte mit ENtleihern den Betrieb X der sie ausleiht.
Das Kündigungsschutzgesetz gilt aber auch für Leiharbeitsfirmen. Wobei, zugegeben, eine betriebsbedingte Kündigung dort schneller möglich ist. Wenn niemand die Angestellten "ausleiht" ist eine Kündigung nicht weit.

Aber im Prinzip betrifft das auch jeden anderen Arbeitnehmer. Wenn mehr Personal da ist als Arbeit, dann sind betriebsbedingte Kündigungen nahe liegend.
Zitat von RadixRadix schrieb:Es ist einfach so, dass man immer einen dazwischen hat, der sich ein Stk. vom Kuchen nimm
Das stimmt. Daher sollten Leiharbeiter auch ungefähr das verdienen, was die Stammbelegschaft bekommt.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 14:12
@kleinundgrün
Das Kündigungsschutzgesetz gilt aber auch für Leiharbeitsfirmen. Wobei, zugegeben, eine betriebsbedingte Kündigung dort schneller möglich ist. Wenn niemand die Angestellte "ausleiht" ist eine Kündigung nicht weit.
Das stimmt nicht, es mag sein dass es de jure so ist, doch in meinem Fall, ist die Z.Arbeit bestrebt mit dem Kunden (Betrieb) nicht auf Kriegsfuss zu stehen!
Da gibt es auch kein wenn und aber, von heute auf morgen bist "Du" weg.
(Ich weiss von was ich rede.)


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12.09.2013 um 14:43
Das stimmt nicht, es mag sein das es de jure so ist, doch in meinem Fall, ist die Z.Arbeit bestrebt mit dem Kunden (Betrieb) nicht auf Kriegsfuss zu stehen!
Ich glaube, Du bringst etwas durcheinander. Natürlich wird sich die Leiharbeitsfirma nicht mit ihrem Kunden anlegen. Wenn der Kunde sagt: "Ich will Radix nicht mehr haben", dann bist Du dort weg.

Aber die Leiharbeitsfirma muss Dich weiter beschäftigen und versuchen, Dich woanders unterzubringen. Du bist also weiterhin angestellt.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 14:46
Hallo zusammen,

ich äußere mich auch mal, spannendes Thema!

Ich bin seit nunmehr 2,5 Jahren bei einer Firma fest angestellt und auswärts bei einem Projekt eines Kunden eingesetzt. Ich bin quasi seit 2,5 Jahren in ein und demselben Unternehmen ein 2. Klasse-Angesteller. Ich habe hier schon so viele Leute kommen und gehen sehen, dass ich das Gefühl habe, dass mindestens zwei Drittel der Belegschaft Externe sind (was auch nicht unwahrscheinlich ist).

Dass wir zu immensen Tagessätzen gehandelt und trotzdem unfassbar gering bezahlt werden, bedarf wohl keiner Erwähnung. Bei mir sitzen sogar zwei Firmen dazwischen (eine Vermittlerfirma und meine, bei der in angestellt bin), die sich beide ca. 6/8 vom Kuchen teilen, der Rest ist für mich.

Und die 2-Klassen-Gesellschaft fängt schon in der Kantine an! Hat man einen farbigen Streifen auf dem Dienstausweis, ist man Externer und bezahlt für die Mahlzeiten mehr, als ein Interner. Das geht dann weiter, dass sich der Abteilungsleiter bei immensem Einsatz der (gesamten) Abteilung bei den Internen bedankt, die Externen werden nicht beachtet. Und so geht es munter weiter. Unsere ehemalige Vorgesetzte hier hat sich auch strikt daran gehalten, die internen Kollegen zu duzen und die Externen zu siezen. Schon alleine da kommt man sich ausgeschlossen vor.

Allerdings geht solches Verhalten eher selten von direkten Kollegen aus, da ist der Umgang meist unproblematisch und nicht weiter differenziert.

Ich habe auch schon versucht, mich auf eine Interne Stelle zu bewerben, die genau meine derzeitige Position "behandelte". Leider hat man da als Externer nur eine Chance, wenn kein Interner sich bewirbt oder keiner der sich bewerbenden Internen ausreichende Qualifikationen hat :(

Letztendlich ist es nicht nur unfair, dass wir für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen, sondern nagt es auch an einem (zumindest an mir), wie man behandelt wird.

@Radix
Was das Einsparen von Kosten angeht: Externe werden (zumindest hier) als Sachkosten abgeschrieben. Wir gelten als Sache und nicht als Personal.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 14:54
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb:Ich bin quasi seit 2,5 Jahren in ein und demselben Unternehmen
Das soll ja nun geändert werden.
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb: ein 2. Klasse-Angesteller.
Hm, technisch gesehen bist Du nun mal kein Betriebszugehöriger. Im Prinzip wäre Dein AG für Dein Lob, vergünstigtes Essen etc. zuständig. Aber ich verstehe Dich und finde es auch ungerecht. Was aber daran liegt, dass Du faktisch zum Betrieb gehörst.
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb:Letztendlich ist es nicht nur unfair, dass wir für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen
Gerade bei einer so langen Tätigkeit dort, ist das nicht gerecht.
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb:Wir gelten als Sache und nicht als Personal.
Genau genommen sind es Dienstleistungskosten. Also eure Dienstleistung wird so abgerechnet. Ihr gehört ja nicht dem Betrieb. Aber auch hier verstehe ich, was Du meinst.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 15:05
@kleinundgrün
@KillerKitty

Ja genau das hatte ich damals schon kommen sehen, als die Zeitarbeit als Jobmotor gehandelt wurde.

Da muß einiges geändert werden und das wird auch kommen, egal wer denn dann jetzt das Rennen macht.

Zeitarbeit als Brücke ist ok, so wie bei einigen hier ist es einfach nur ungerecht und nicht zu dulden, aber das war schon ganz genau so von der damaligen Regierung geplant, sonst hätte man von vorn herein mehr Gesetzlich geregelt.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 15:08
Zitat von ElCativoElCativo schrieb:aber das war schon ganz genau so von der damaligen Regierung geplant, sonst hätte man von vorn herein mehr Gesetzlich geregelt.
Denke ich nicht. Hinterher ist man halt schlauer. Alle möglichen Konsequenzen im Vorfeld zu beachten - gerade wenn das Handlungen anderer Menschen betrifft - ist eher fehlerbehaftet.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 15:21
@kleinundgrün
Mir ist schon klar, dass es gewisse Sachen gibt, die der Entleiher einfach nicht leisten kann/will, weil eben keine Betriebzugehörigkeit herrscht. Trotzdem gehen so Sachen wie
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb:der Abteilungsleiter bei immensem Einsatz der (gesamten) Abteilung bei den Internen bedankt, die Externen werden nicht beachtet
meiner Meinung nach gar nicht. Danke sagen tut nicht weh und kostet auch nix (bis auf die 5 Min., die an Arbeitszeit verloren gehen = 5 Min. weniger geleistete Arbeit). Dann werden die Externen eben einfach in den "Danke"-Termin mit eingeladen. Solche Sachen würden das ganze, zumindest für mich, schon etwas erträglicher machen :)

Letztendlich ist man doch froh, wenn man überhaupt einen Job hat. Ich hatte es als Jobanfänger frisch aus der (schulischen) Ausbildung echt nicht leicht und war froh über das Angebot. Ich mag auch meine Arbeit und meine Kollegen. Aber die Motivation lässt eben nach, wenn man von demjenigen, für den man sich den Ar*** aufreißt und Überstunden schiebt, nicht ma ein "Danke." bekommt. Und dann ist man schneller weg vom Fenster, als man gucken kann und wenn man dann das Pech hat, dass der AG nur ein oder 2 Standbeine (in Form von entleihenden Firmen) hat, dann hat man schnell eine betriebsbedingte Kündigung auf dem Tisch.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 15:39
@kleinundgrün

Doch doch, das Problem war ja genauenommen schon bekannt, die Leiharbeit gibt es ja schon länger und es wurden nur die Rahmen Bedingungen angepasst.

Also alle Türen aufgemacht für das was heute läuft, vorher war das alles etwas anders geregelt.

Oder warum wohl schossen da auf einmal die ganze Leih-Firmen aus dem Boden ? Hat doch inzwischen bald jeder Konzern seine eigene und die damalige Arbeitsagentur sollte ja auch dazu umgebaut werden unter anderem.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 15:50
@ElCativo
Wir können uns jetzt sicher darüber streiten, ob das absehbar war oder nicht, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Ich möchte damit auch vor allem ausdrücken, dass man im Nachhinein einen Fehler besser erkennt, als wenn man die Entscheidung trifft, die zu dem Fehler führt.
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb:Solche Sachen würden das ganze, zumindest für mich, schon etwas erträglicher machen
Absolut. Die Führungsqualität in Deiner Firma ist ausbaufähig. Aber auch diese Leute machen Fehler und vermutlich war es nicht bös gemeint, sondern da hat einer eine Liste mit Angestellten verlangt und diese eingeladen, ohne an die langjährigen Leiharbeiter zu denken.

Gibt es bei Euch keine Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten? Wenn jemand auf so etwas "draufgestuppst" wird, kann das schon zu Veränderungen führen.


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 16:07
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:vermutlich war es nicht bös gemeint, sondern da hat einer eine Liste mit Angestellten verlangt und diese eingeladen, ohne an die langjährigen Leiharbeiter zu denken.
Ja, da magst Du Recht haben. Man ist ja immer schnell mit Vorverurteilungen und wenn man mal ein bisschen nachdenkt, sieht es alles ganz anders aus :)

Naja, wir hatten jetzt einen Vorgesetztenwechsel, ich bin gespannt, ob sie das anders handhabt. Immerhin ist sie mit den Externen per Du.

Und wer weiß, vielleicht klappt es ja nächstes Mal mit der Festanstellung, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben :)


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Leiharbeit, was sonst

12.09.2013 um 18:28
Ich lehne Leiharbeit grundsätzlich ab. Das hat mir zwar so manch eine Sperrzeit eingebracht, aber die habe ich dankend in Kauf genommen.

Zwar verstehe ich die Grundidee von Leiharbeit, aber die ist schon längst passé. Wenn man dieser vergisst ihre Grenzen aufzuweisen, dann findet man das Disaster wieder, was sich zur Zeit in eine Richtung entwickelt, die mir so gar nicht gefällt.


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14.09.2013 um 23:07
@Nymue
Wenn Leiharbeit anständig bezahlt würde, dann würde sich hier niemand in diversen Threads über das Thema aufregen.


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Leiharbeit, was sonst

16.09.2013 um 14:15
Ich würde Leiharbeit nicht grundsätzlich ablehnen. Wenn die Bezahlung stimmt und ich sonst nichts finde würde ich auch erstmal so ne Stelle annehmen. Hatte hier in unserer Firma schon den ein oder anderen Leiharbeiter und in Gesprächen habe ich herausgefunden das die keinen schlechteren Vertrag als normale Angestellte haben (außer natürlich der befristeten Beschäftigungsdauer). Nach Tarif werden die auch bezahlt und hätten die es mir nicht selbst gesagt, wüsste ich gar nicht das die Leute von Zeitarbeitsfirmen kommen. Waren übrigens alles Ingenieure aus Ostdeutschland. Vielleicht ist die Bezahlung im Maschinenbau ja besser als in anderen Branchen was die Leiharbeiter betrifft. Die IG Metall setzt sich ja auch ziemlich stark für die Leute ein.

Einer hatte sogar ein Angebot unserer Firma abgelehnt, weil er lieber im Osten Arbeit finden würde, da seine Familie dort lebt und er hier in NRW nicht länger als nötig bleiben möchte.

Nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Leiharbeitern habe ich auf jeden Fall keine Angst vor der Leiharbeit. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es in anderen Branchen und bei "eher weniger" qualifiziertem Personal ziemlich übel abgeht.


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Leiharbeit, was sonst

18.09.2013 um 22:12
@Nymue

Was man sich ausleiht muss man irgendwann zurückgeben.
Deshalb ist Leiharbeit ein schlechtes Geschäft.

Auch wenn man jemand anderem (der selbst nichts leistet) dreimal soviel Geld für die geliehene Arbeit gibt, als wenn man es direkt an den Arbeiter bezahlt hätte.

Es bleibt eine offene Schuld - der irgendwann keines der entleihenden Unternehmen entkommen kann.

Leiharbeit ist ein Modell der betriebswirtschaftlichen-Bionik,
das sein natürliches Vorbild im Parasitismus - hat.

"Parasitäre Betriebswirtschaftslehre" ist heute die Königsdisziplin der freien Martwirtschaft.

Es geht darum die Ware "Arbeitender Menschen" auszubeuten;

und das von zwei Seiten.

a) der Leiharbeiter bekommt weniger Gehalt/Lohn

b) Die Leiharbeitsfirma ist oft ein Tochterunternehmen der Leihkundschaft und verdient auf Kosten
der Lohn/Gehaltssenkung des leistenden Arbeitsnehmers extra, nur um den Kündigungsschutz zu
umgehen

c) der Staat wird durch Ausnützen von Steuertricks der Firmen betrogen

d) dem Sozialsystem gehen Beiträge verloren

e) Leiharbeiter genießen kaum Kündigungsschutz, weil die Zeitarbeitsfirma nur
befristet einstellt.
---


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Leiharbeit, was sonst

14.10.2013 um 22:47
Zitat von defdef schrieb am 12.09.2013:Was ist denn die "bestimmungsmäßige Nutzung" von Leiharbeit?
Eine überflüssige Frage, wo Du doch die Antwort kennst, was eigentlich auch jeder weiß >
Zitat von defdef schrieb am 12.09.2013:Wie soll ein Unternehmer flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren wenn er keine Möglichkeiten zur kurzfristigen Reaktion hat?
Indem er rechtzeitig Leute ausbildet und einstellt!
Aber daran krankt es ja auch in der Wirtschaft!
Wie hat eigentlich die Wirtschaft vor 1970 funktioniert, als es noch keine Leiharbeit gab??

http://www.focus.de/finanzen/steuern/thewes/arbeitsmarkt-die-unglaubliche-heuchelei-mit-der-leiharbeit_aid_530723.html
"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das ist so eigentlich im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz festgeschrieben. Dort stehen aber inzwischen so viele Ausnahmen, dass der Grundsatz in der Praxis immer öfter unterlaufen wird. Die organisierte Lohndrückerei geht vor allem auf die Tariföffnungsklausel der rot-grünen Bundesregierung zurück: Weil inzwischen fast alle Zeitarbeiter einem Zeitarbeits-Tarifvertrag unterliegen, können sie – formal legal – jahrelang mit deutlich geringeren Löhnen als die Stammbelegschaft eingesetzt werden."

Das ist nicht nur im AÜG so festgelegt, sondern ist auch Inhalt der EU-Richtlinie "Equal-Pay" aus dem Jahr 2002, die für Leiharbeitnehmer die gleiche Entlohnung für die gleiche Arbeit empfiehlt, wie für das Stammpersonal. Diese EU-Richtlinie wird auch, bis auf wenige Ausnahmen in der EU befolgt. Zu diesen Ausnahmen gehört auch Deutschland, eigentlich verwunderlich, da ja gerade unsere Poltiker zu den EU-Hörigsten überhaupt zählen!

Wäre es nicht die Absicht der Politik gewesen, in Deutschland einen der größten Niedriglohnbereiche der EU zu schaffen, dann hätte sich "Gas-Gerd" nicht dessen vor dem World Economic Forum 2005 in Davos damit gebrüstet!


@kleinundgrün

Hier sind noch einige Berichte zu Mißbrauch der Leiharbeit auflistet:
(ist übrigens ganz einfach, einfach "Leiharbeit" und "Mißbrauch" eingeben, dann stellt sich auch die "Glaubensfrage" nicht!)

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_65411336/missbrauch-von-leiharbeit-angela-merkel-ist-komplett-ahnungslos-.html
Missbrauch von Leiharbeit: Angela Merkel ist "komplett ahnungslos"

http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/leiharbeit-missbrauch-wird-schwieriger,10808230,23700668.html (Archiv-Version vom 15.07.2013)
Dieses im Prinzip sinnvolle Instrument ist in den vergangenen Jahren von Unternehmen jedoch zunehmend missbraucht worden. ... So seien im Leipziger Werk des Autokonzerns BMW ungefähr die Hälfte der Beschäftigten Werkverträgler, berichtet die IG Metall. In diesen Modellen vergeben Firmen bestimmte Aufträge an Fremdfirmen, die diese dann mit ihren Leuten vor Ort ausführen. Auch so können Stammbelegschaften kleingehalten oder verkleinert werden.

http://www.spd.de/aktuelles/109188/20130909_steinbrueck_gewerkschaftstag_ig_bau.html
Missbrauch bei Leiharbeit bekämpfen ...
Die SPD kennt diese Problematik offenbar auch! Kein Wunder, ist sie ja auch Verursacher des Problems!

http://wir.die-igmetall.de/wir-bewegen/leiharbeit/ (Archiv-Version vom 06.10.2013)
Für die meisten Arbeitgeber ist Leiharbeit allerdings längst keine vorübergehende Lösung mehr, sondern ein Dauerzustand. Sie ist zu einem personalpolitischen Instrument geworden, das auf dem Rücken der Beschäftigten die Kosten senkt. Statt reguläre Arbeitsplätze zu schaffen, setzen Arbeitgeber aggressiv auf Leiharbeit und wollen damit Beschäftigte erster, zweiter und dritter Klasse schaffen.

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/wirtschaft/artikel/missbrauch-von-leiharbeit/940440/missbrauch-von-leiharbeit.html
Der Tod zweier rumänischer Leiharbeiter der Meyer Werft bei einem Brand rückt die Problematik um Lohndumping und Massenunterkünfte in den Fokus.

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-03/schwarzbuch-leiharbeit
Die Schattenseiten der Leiharbeit
Die IG Metall legt ihr "Schwarzbuch Leiharbeit" vor: Zeitarbeiter verdienen halb so viel wie Stammarbeiter, nur wenige schaffen den Sprung in eine Festanstellung.


http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gesetz-gegen-lohndumping-bundestag-will-missbrauch-von-leiharbeit-verhindern/3987114.html
„Wer seiner Belegschaft kündigt, um sie für die gleiche Arbeit zu geringeren Löhnen als Zeitarbeiter wieder einzustellen, der kündigt auch den fairen Umgang miteinander auf“, sagte von der Leyen.
Der Drogeriediscounter Schlecker hatte mit solchen Praktiken Schlagzeilen gemacht.


http://www.merkur-online.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/zeitarbeit-missbrauch-billig-arbeiter-nimmt-607506.html
Zeitarbeit: Missbrauch der Billig-Arbeiter nimmt zu

http://diefreiheitsliebe.de/gesellschaft/leiharbeit-wird-ausgebaut-die-modernen-arbeitssklaven (Archiv-Version vom 07.08.2013)
Von der Leiharbeit profitieren vor allem die großen Unternehmen, die damit den mächtigen Betriebsräten Wind aus den Segeln nehmen können. So beschäftigt alleine BMW 11.000 Leiharbeiter, manche von ihnen seit mehr als acht Jahren, der Sinn der Leiharbeit wird damit ausgehebelt.
Leiharbeit ein Leben in Armut

http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Was-kostet-die-Welt-Halber-Lohn-fuer-Leiharbeiter-bei-Globus-_arid,561744.html
Was kostet die Welt? Halber Lohn für Leiharbeiter bei Globus

http://www.mindestlohn.de/news/meldung/2011/februar-2011/leiharbeit-der-missbrauch-wird-immer-groesser/
Die Leiharbeit boomt, Experten rechnen mit rund einer Million Beschäftigen noch in diesem Jahr (2011). Was ursprünglich Langzeitarbeitslosen den Weg in den regulären Arbeitsmarkt ebnen sollte, wird von vielen Unternehmen als billige Dauereinrichtung missbraucht. „Leiharbeiter sind seit der Krise nicht mehr nur Notbehelf, sie sind Teil der Unternehmenspolitik geworden“, sagt Dr. Hajo Holst ...

http://www.anwaltbund.de/news/2012/05/1008.php
Die sieben Forderungen zur Verhinderung des Missbrauchs von Leiharbeit

Die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westphalen haben in der Bundesrats-Drucksache 237/12 vom 26.04.2012 einen Forderungskatalog für die Neuregulierung der Leiharbeit aufgestellt:

1. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Streichung der Tariföffnungsklausel, d.h. Equal-Pay und Equal-Treatment ab dem 1. Einsatztag

2. Keine Verträge von Fall zu Fall
Wiedereinführung von Synchronisations- und Wiedereinstellungsverbot



@Putzteufel78
Zitat von Putzteufel78Putzteufel78 schrieb am 11.09.2013:Nach Angaben des Branchenverbands BZA wechseln immerhin „rund 30 Prozent aller Mitarbeiter in ein eigenes Anstellungsverhältnis ...
Die Aussage dieses Arbeitgeberverbandes hat so viel Aussagekraft, wie die von Dieter Hundt, Mißbräuche in der Leiharbeit seien Einzelfälle!
Schließlich ist die Leiharbeit die Existenzgrundlage der Mitglieder der BZA!
Also was für eine Aussage erwartest Du dann?
Zitat von Putzteufel78Putzteufel78 schrieb am 11.09.2013:Jetzt liest es sich mittlerweile so, als sei der Staat interessiert an viel viel Leiharbeitern, weil sich dadurch die Steuersäckel füllen.
Fast richtig, aber leider völlig falsch!

Unsere Politmarionetten hängen an den Fäden der Wirtschaft(-schaftslobbyisten) und der Finanzindustrie und sorgt dafür, daß sich deren Säckel füllen!
Zitat von Putzteufel78Putzteufel78 schrieb am 11.09.2013:Ich denke, man sollte auch mal eine Chance darin sehen, seine Zeit irgendwo sinnvoll zu verbringen, also mit Arbeit und nicht nur dumm auf dem Sofa.
Wieso, verbringst Du so viel Zeit auf dem Sofa, oder brauchst Du einen Beschäftigungstherapeuten?

Für mich bedeutet Arbeit, meine Familie damit zu ernähren und nicht meine Langeweile, die ich ohnehin nicht habe, bekämpfen zu müssen!


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14.10.2013 um 23:19
Leiharbeit ist moderne Sklaverei, mehr nicht.


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15.10.2013 um 10:24
Zitat von ChrestChrest schrieb:Indem er rechtzeitig Leute ausbildet und einstellt!
Und wenn es ihm wirtschaftlich schlechter geht, macht er dann was? Genau, er entlässt sie wieder und der Angestellte muss sich in Eigeninitiative einen neuen Job suchen. Bei einer Leiharbeitsfirma - so jedenfalls der Gedanke - würde der Leiharbeiter woanders arbeiten.
Zitat von ChrestChrest schrieb:Wie hat eigentlich die Wirtschaft vor 1970 funktioniert, als es noch keine Leiharbeit gab??
Indem ebenfalls Arbeitnehmer ausgebeutet wurden. Nur damals haben sich die Leute weniger gewehrt und eine Kündigung eher hingenommen.
Zitat von ChrestChrest schrieb:Hier sind noch einige Berichte zu Mißbrauch der Leiharbeit auflistet:
Wer bestreitet denn, dass das Werkzeug "Leiharbeit" an vielen Stellen missbraucht wird?
Zitat von ChrestChrest schrieb:(ist übrigens ganz einfach, einfach "Leiharbeit" und "Mißbrauch" eingeben, dann stellt sich auch die "Glaubensfrage" nicht!)
Ich kann auch "Weihnachtsmann" und "Nordpol" eingeben. Natürlich finden sich Beispiele, wenn ich die Suche darauf begrenze. Was für eine unsinnige Aussage.


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15.10.2013 um 10:42
@Floisch
Zitat von FloischFloisch schrieb:Leiharbeit ist moderne Sklaverei, mehr nicht.
Genau das ist sie, nicht mehr und nicht weniger.

Deswegen brauchen wir auch in Deutschland Masseneinwanderung der sogenannten Fachkräfte.


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15.10.2013 um 14:10
@Chrest
Zitat von ChrestChrest schrieb:Wieso, verbringst Du so viel Zeit auf dem Sofa, oder brauchst Du einen Beschäftigungstherapeuten?

Für mich bedeutet Arbeit, meine Familie damit zu ernähren und nicht meine Langeweile, die ich ohnehin nicht habe, bekämpfen zu müssen!
Ja richtig, ich liege also ununterbrochen auf dem Sofa, habe mittlerweile die Farbe des Sofa´s angenommen und weiß mich, wenn ich nicht bald therapiert werde, nicht zu beschäftigen....

Ich habe mein Leben lang nichts anderes getan, als meine Familie und "andere Leute" zu ernähren mit meiner Arbeit, ergo: schweige, wenn keine Ahnung...


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Leiharbeit, was sonst

15.10.2013 um 14:17
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Indem ebenfalls Arbeitnehmer ausgebeutet wurden. Nur damals haben sich die Leute weniger gewehrt und eine Kündigung eher hingenommen.
Hast Du für diese Behauptung einen Quellennachweis?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wer bestreitet denn, dass das Werkzeug "Leiharbeit" an vielen Stellen missbraucht wird?
... weil Du vorher geschrieben hattest, der Mißbrauch von Leiharbeit wäre die Ausnahme!
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich kann auch "Weihnachtsmann" und "Nordpol" eingeben. Natürlich finden sich Beispiele, wenn ich die Suche darauf begrenze. Was für eine unsinnige Aussage.
Offensichtlich weigerst Du Dich zu verstehen, weil Du nicht zugeben willst daß im großen Maße Mißbrauch mit Leiharbeit betrieben wird!
Was haben "Weihnachtsmann" und "Nordpol" mit Leiharbeit zu tun??
Wo ist da der Zusammenhang?

Weißt Du, daß Deutschland den 2.größten Niedriglohnsektor innerhalb der EU hat, nach Lettland?


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Leiharbeit, was sonst

15.10.2013 um 14:18
@Putzteufel78
Zitat von Putzteufel78Putzteufel78 schrieb: ergo: schweige, wenn keine Ahnung...
... und warum tust Du es dann nicht?


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