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Hände weg von unserer Nahrung!

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nahrung, WTO ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 18:47
George Bush benutzt die Welthandelsorganisation (WTO), um die Zulassung genetisch veränderter Lebensmittel in der Europäischen Union zu erzwingen. Ihr könnt helfen, das zu verhindern: erhebt Einspruch!

Die Gentechnik-Konzerne haben Milliarden investiert - in die Entwicklung gentechnisch veränderter Organismen (GVO), die niemand braucht und keiner will. Die Verbreitung solcher Produkte nehmen Verbrauchern die Möglichkeit, gentechnikfreie Lebensmittel zu kaufen, treiben Kleinbauern in aller Welt in die Abhängigkeit von großen Konzernen und verstärken Hungerkrisen in Entwicklungsländern. Zudem weiß niemand, welche Risiken für Umwelt und Gesundheit in GVOs stecken. Um den Weltmärkten dennoch GVOs aufzuzwingen, haben die USA Klage bei der WTO eingereicht. Die Europäische Union behindere in illegitimer Weise den Handel mit GVOs. Wenn ihr die WTO Recht gibt, muß nicht nur die EU die Einfuhr und den Anbau von GVOs in immer größerem Ausmaß erlauben.

Der Klagefall dient auch als Drohung an andere Länder, keine Gesetze gegen GVOs einzuführen.

Das lassen wir uns nicht gefallen: Schickt noch heute online euren Einspruch an die WTO ab: http://www.genug-wto.de.



Großangriff auf unsere Nahrung

Mitte Mai 2003 reichten die USA bei der Welthandelsorganisation eine lang angekündigte Klage gegen die EU ein. Hintergrund der Klage ist ein seit 1998 bestehendes Moratorium für die Zulassung und Vermarktung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in der EU, das aufgrund der großen Ablehnung der Gentechnik durch die europäischen VerbraucherInnen erlassen worden war. Doch in den Augen der US-Regierung ist das Protektionismus: Sie wirft der EU vor, amerikanische Farmer zu diskriminieren, die ihre gentechnisch veränderten Produkte in der EU nicht verkaufen dürfen. Im August 2003 haben die USA und ihre Mitstreiter die Einsetzung eines WTO-Streitschlichtungsgremiums beantragt. Dieses hat im März 2004 die Arbeit aufgenommen. In den nächsten Monaten wird sich nun entscheiden, was Vorrang hat: Freihandel oder Vorsorge vor Gesundheits- und Umweltschäden.



Wer ist die WTO? Welches Ziel verfolgt sie?

Die Welthandelsorganisation (WTO) legt die Regeln des Welthandels fest. Sie wurde 1995 gegründet. Ihr gehören 148 Staaten an, die untereinander über 90 Prozent des globalen Welthandels betreiben.

Die WTO behauptet, dass globaler Freihandel zu höheren Lebensstandards weltweit führt. Das ist Unsinn. Die WTO -Regeln nutzen vor allem den reichen Ländern. Außerdem ist ein Drittel des globalen Welthandels der Austausch vergleichbarer Güter. Argentinische Äpfel werden nach Europa, englische Äpfel nach Amerika geflogen. Der Lebensstandard der Menschen wächst dadurch nicht. Wohl aber die Emissionen des Verkehrssektors. Außerdem sind für die WTO Umwelt- und Gesundheitsschutz häufig nur störende "Handelshemmnisse". Wenn das der Fall ist, sind Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und der Umwelt in Gefahr!


Neoliberales Druckmittel: das Streitschlichtungsverfahren

Die WTO ist Richter über die Regeln des globalen Welthandels, die sie selber aufstellt.
Wenn sich ein WTO-Mitglied durch ein anderes Mitgliedsland beeinträchtigt fühlt, kann es das "WTO-Gericht", das Streitschlichtungsgremium (Dispute Settlement Body - DSB) anrufen. Stellt dieses einen Bruch der WTO-Abkommen fest, kann es Sanktionen in Milliardenhöhe verhängen. So konnte die Europäische Union nur verhindern, Strafzölle in Höhe von 191 Millionen Dollar an die USA zu zahlen, indem sie die Bevorzugung sozial und ökologisch vorteilhaft produzierter Bananen aus der Karibik aufgab. Oft reicht schon die Drohung mit einer WTO-Klage, um Staaten von "handelshemmenden" Regulierungen abzuhalten. Kroatien und Sri Lanka haben in den letzten Jahren aus Angst vor einer WTO-Klage ihre geplanten Gentechnik-Moratorien fallengelassen. Auch ihnen drohten hohe Strafen, die sie wirtschaftlich nicht hätten leisten können.



USA und WTO im Dienst der Konzerne

Nur eine Handvoll transnationaler Konzerne beherrschen den Markt für transgenes Saatgut und für Agrochemie. Das US-amerikanische Unternehmen Monsanto hält einen Anteil von 91 Prozent der Anbauflächen von Genpflanzen. Weitere Player sind Bayer, BASF, Syngenta, Dow und Pioneer. Derzeit schreiben alle Unternehmen der Branche rote Zahlen. Auch deshalb stehen die Konzerne unter Druck, neue Absatzmärkte zu erschließen. Kein Wunder also, dass sie nach jahrelangen Drohungen nun tatsächlich über das Heimatland der Gentechnik eine Klage bei der WTO lanciert haben. Die USA sind das Gentechnik-Land Nummer 1: Im Jahr 2003 befanden sich etwa 63 Prozent der weltweiten Anbauflächen in den USA, 21 Prozent in Argentinien, 6 Prozent in Kanada und je 4 Prozent in Brasilien und in China. Durch das Moratorium in der EU haben vor allem die USA Exportverluste zu verzeichnen. Nach eigenen Angaben konnten sie allein Gen-Mais im Wert von 300 Millionen Dollar pro Jahr nicht in die EU absetzen.

Zugespitzt hat sich die Lage der USA und der mit ihr verbandelten Industrie zudem durch die Weigerung einiger afrikanischer Länder, US-amerikanische Nahrungsmittelhilfe in Form von Genmais zu akzeptieren. Der Plan der Bush-Administration, den auf den Weltmärkten unverkäuflichen US-Genmais unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe elegant zu entsorgen, ging nicht auf. Der US-Handelsbeauftragte Robert Zoellick wetterte daraufhin: Die Europäer würden nicht nur grundlos den freien Warenverkehr behindern, sondern seien auch noch Schuld am Hungertod von Afrikanern.

Wie scheinheilig dieses Argument ist, ist unverkennbar. Die "Hilfslieferungen" für Entwicklungsländer sind nichts anderes als eine Möglichkeit zur Eroberung neuer, bisher gentechnikfreier Absatzmärkte. Und dieses Ziel verfolgt die amerikanische Politik mit aller Macht: Im Mai 2003 hat der US-Kongress beschlossen, Entwicklungsländern AIDS-Medikamente verwehrt werden können, wenn diese die Einfuhr genmanipulierter Lebensmittel verweigern.


WTO gegen internationales Umweltschutzabkommen

Am 11. September 2003 trat das UN-Cartagena-Protokoll zur Biologischen Sicherheit in Kraft. Es erlaubt dem Empfängerland, die Einfuhr von GVO zu verbieten, wenn begründete Zweifel an der Sicherheit für die Umwelt, die biologische Vielfalt und die menschliche Gesundheit bestehen. Unter Berufung auf das Vorsorgeprinzip können die Staaten damit Importverbote verhängen. Ganz anders ist die Rechtsauffassung der WTO: Für sie ist das Vorsorgeprinzip Ausdruck von Unwissenschaftlichkeit und damit nur ein anderes Wort für Protektionismus. Darum verweigert die WTO die Anerkennung des Vorsorgeprinzips und setzt alles daran, dass Handelsinteressen weiterhin Vorrang vor Vorsorge haben.



Die EU knickt ein, das Moratorium hält trotzdem

Auch in Europa wurde die Aufhebung des Moratoriums seit Jahren durch einige Mitgliedsstaaten, die EU-Kommission und die Gentechnikindustrie vorangetrieben. Letztlich mit Erfolg. Am 19.5.2004 hat die EU-Kommission mit dem Genmais Bt11 die erste Genpflanze seit 1998 zugelassen. Dies nicht zu letzt wegen des Drucks, der von der WTO-Klage ausgeht. Doch auch wenn es weitere Zulassungen gibt, kann das Moratorium standhalten: Durch den Widerstand der VerbraucherInnen und LandwirtInnen. Wenn Genfood in der EU keinen Absatz findet nutzen neue Zulassungen der Gentechnik-Industrie überhaupt nichts! Dieses Signal müssen wir auch an andere Länder senden, deren Gentechnik-Regulierung bedroht ist.



Was spricht gegen die Agro-Gentechnik?

Gentech-Pflanzen bieten keinen Nutzen, der es rechtfertigt, die menschliche Gesundheit und die Vielfalt der Natur den Risiken dieser auszusetzen. Die Folgen der Gentechnik für Mensch, Tier und Ökosystem sind bisher viel zu wenig erforscht.
Über Pollenflug kreuzen gentechnisch veränderte, herbizidresistente Pflanzen über große Distanzen in andere Kulturen und Wildpflanzen ein. Dadurch tragen sie zur Entwicklung von "Super-Unkräutern" bei, die durch keine Pflanzenschutzmittel mehr zu bekämpfen sind.
Gentechnisch veränderte Pflanzen, die das Insektengift Bt produzieren, töten nicht nur Schadinsekten, sondern auch Nützlinge.
Die Reduzierung des Pestizidbedarfs, den die Agrarindustrie versprochen hat, findet oft nicht statt oder ist nach wenigen Jahren hinfällig, da sich bei Insekten und Unkräutern Resistenzen bilden.
Eine Koexistenz, die das hält, was ihr Name verspricht - ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Gentech-, konventioneller und ökologischer Landwirtschaft - ist nur bedingt möglich. Koexistenz wird immer auch zu gentechnischer Kontamination führen.
Anders als von den Befürwortern behauptet, leistet Gentechnik keinen Beitrag zur Bekämpfung des Welthungers. Nicht die Produktionsmenge, sondern die Verteilung der Lebensmittel ist der Schlüssel, um den Hunger zu beenden. Zudem handelt es sich beim überwiegenden Anteil der genmanipulierten Pflanzenarten um Tierfutter, welches in westlichen Ländern verfüttert wird.

Gruß Magus



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happy ehemaliges Mitglied

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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 19:25
@magus
SCHREI UNS NICHT AN!

Ich hasse Threadüberschriften mit KAPITÄLCHEN ;).
In einigen (kultivierten) Foren werden solche Threads sofort gelöscht. ;)

«Si deus pro nobis, quis contra nos langobardis?»


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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 19:40
Ist es nicht schon längst so weit?

"Es ist das Schicksal des Genies unverstanden zu bleibern, aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie"

Irren ist menschlich, aber um richtig Scheisse zu bauen brauchst Du einen PC



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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 19:42
Muss dich leider entäuschen: Es gibt schon Gen Produkte im supermarkt: Weintrauben ohne Kerne zum Beispiel.
Die Info kommt zu spät.


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05.04.2005 um 19:42
@ Magus

Danke schön, ich habe gleich unterzeichnet...

Best regards,
:-) Basty/CDGS (-:

Shamanism, breaking the barriers of the physical world.



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phil ehemaliges Mitglied

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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 19:52
@ Magus

klasse das du iniziative ergreiftst! *ausfüllundabschick*


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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 19:56
Aber nicht nur Gene sind schuld an unsere Gesundheit. Es wird viel mit chemie Beigemischt. Wenn ihr neugierich seit, was z. B. alles in der abgepackten Wurst oder Käse drinne ist, und was das "KOMISCHE" Wort heist, dann schaut hier lang:
http://www.heko.ch/toxin/01948b935413b2e01/01948b935414403b7/01948b93541506751/01948b9355084b0d8.html (Archiv-Version vom 19.03.2005)

Es kann sogar zu Nieren und Krebs Krankeiten kommen.

Schaut euch mal um, wieviele Bestahlungs - Chemo Therapie, und Dialys es gibt.
Guten Appetit


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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 20:00
happy
Keine Sorge, ich wurde schon verwarnt...

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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 20:02
in fast jedem lebensmittel sind mittlerweile sogennante "E" nummern
zu finden, die irgendein lebensmitteltechniker beimengt weil er sie
für unbedenklich hält...

wozu brauch ich in einem joghurt vanille-ähnliche geschmacksstoffe????

Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann!!!

Legalize it...



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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 20:02
in fast jedem lebensmittel sind mittlerweile sogennante "E" nummern
zu finden, die irgendein lebensmitteltechniker beimengt weil er sie
für unbedenklich hält...

wozu brauch ich in einem joghurt vanille-ähnliche geschmacksstoffe????

Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann!!!

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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 20:12
hallo...Zitronensäure hat auch eine E-Nummer..also es sind auch natürliche Stoffe mit E-Nummern enthalten...

Manchmal muß man erst sehr tief in die Dunkelheit fallen um wieder Licht zu sehen...danke denen die mir ein Licht waren und sind


EINSAM KÄMPFEN WIR GEMEINSAM FÜR DAS EINE...(zu Erinnerung an einen Freund)



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Hände weg von unserer Nahrung!

05.04.2005 um 20:53
Hm, es tut mir leid aber jetzt folgt ein längerer Text,
denn ich von der Seite http://home.t-online.de/home/Mackenthun/risk.htm#II.6
entnommen habe,in ihm wird die Problematik der Gentechnik behandelt.
Ich bin mir nämlich ganz ehrlich nicht sicher, ob Gentechnik wirklich so schlecht ist.
Denn wer traut sich schon gegen den Strom zu schwimmen, und zu behaupten sie wäre es.

Ich habe nie eine Statistik gesehen, nach der Genmanipulierte Pflanzen gefährliche sind als normale. Also hier der Text.


Genoptimierte Pflanzen haben bei vielen Verbrauchern keine Chance - wenn man Umfragen glaubt. Die Deutschen sind auf diesen Gebieten misstrauisch wie kaum ein anderes Volk, zeigen vergleichende Befragungen in 16 europäischen Ländern und den USA. [1] Vier Fünftel der Deutschen und der Österreicher lehnen genveränderte Nahrungsmittel ab. Das tatsächliche Verhalten muss damit nicht übereinstimmen. Testkäufer nehmen die Packungshinweise einfach nicht zur Kenntnis oder kaufen die genveränderte Nahrung trotzdem, sofern sie billiger ist als konventionelle Produkte. [2]Neuerdings (Juni 2002) scheint sich der Wind zu drehen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Allensbach stieg die Risikobereitschaft der Deutschen in Sachen Gentechnik seit 1998 von 25 auf 44 Prozent. [3]

Die Nutzung der Gentechnik bringt ohne Zweifel neue Proteine in die Nahrungskette. Es ist grundsätzlich nicht auszuschließen, dass darunter auch Allergene sind. Es ist jedoch möglich, neue Proteine auf diese Gefahr abzuschätzen. Besteht ein Allergieverdacht, können geeignete Maßnahmen ergriffen werden: Kennzeichnung, Marktverzicht oder Ablehnung des Zulassungsantrags. Bisher sind bei den derzeit vermarkteten transgenen Pflanzen allerdings keine Hinweise auf Allergien aufgetaucht: "Als Folge dieser ausgefeilten Kontrollmechanismen kann getrost konstatiert werden, dass das Allergie-Risiko bei transgenen Nutzpflanzen nicht höher, sondern wesentlich niedriger ist als bei konventionell hergestellten Sorten." [4]

Zu genetisch veränderten Sojaprodukten sagte Prof. Thomas Werfel (Hautklinik der Medizinischen Hochschule Hannover) auf einer Veranstaltung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft im September 2001 in Berlin: "Unter den gentechnisch veränderten Lebensmittel ist kein Produkt bekannt, bei dem Allergien eine Rolle spielen." Dafür gebe es zwei Gründe: Zum einen seien die genetischen Veränderungen in der Pflanze kleiner als die bekannten allergieauslösenden Moleküle. Zum anderen seien diese Pflanzen vorher auch auf ihr allergenes Potenzial gut getestet worden. Werfel: "Sie stellen aus allergologischer Sicht kein Problem dar." Auch Jochen Schiemann von der Biologischen Bundesanstalt (BBA) Braunschweig, Mitglied des wissenschaftlichen Komitees "Pflanzen" der Europäischen Kommission in Brüssel, verweist auf die großen Erfahrungen, die es weltweit mit Freilandversuchen und kommerziellem Anbau gibt.

Klaus-Dieter Jany vom Molekularbiologischen Zentrum der Bundesforschungsanstalt für Ernährung (Karlsruhe) fasst in einem Beitrag für die Zeitschrift Der Internist zusammen: "Gentechnisch modifizierte Lebensmittel sind nicht a priori unsicher. Sie werden aber vor ihrem Inverkehrbringen intensiv untersucht. Erhalten sie die uneingeschränkte Zulassung, kann man davon ausgehen, ein Produkt zu konsumieren, das die Gesundheit nicht negativ beeinflusst. Neue Proteine in gentechnisch veränderten Lebensmitteln stellen kein größeres Risiko für die Entstehung von Lebensmittelallergien dar als andere Nahrungsproteine. Die Gefahr, dass Antibiotikaresistenzmarker, die in gentechnisch veränderten Pflanzen eingesetzt werden, zu einer zusätzlichen Verbreitung dieser Gene in Bakterien beitragen, ist sehr gering. Vielmehr sollte der unverantwortliche Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin und Viehhaltung eingeschränkt werden." [5]

Die mögliche Antibiotikarestistenz, hervorgerufen von so genannten Markern, war von Anfang an Gegenstand der Kritik an genoptimierten Nutzpflanzen. Diese Markergene erlauben frühzeitig festzustellen, ob ein zusätzlich eingeschleustes Nutz-Gen in eine vorhandene Pflanze ihren Zielort erreicht hat. Kritische Gruppen behaupten, dass die Antibiotika-Resistenzgene im Freiland auf dort lebende Bakterien übertragen und auf diese Weise die Zahl antibiotikaresistenter, krankmachender Organismen erhöht werden könnte. Für die Entstehung von Antibiotika-Unempfindlichkeit beim Menschen spielten sie jedoch nie eine Rolle, da diese Markergene ohnehin in Boden- und Enterobakterien weit verbreitet sind. Das Vorhandensein dieser Antibiotika-Resistenzgene im Genom genoptimierter Pflanzen hat deshalb auf die Verbreitung von Antibiotika-Resistenzgene in der Umwelt keinen Einfluss, stellte die "Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit" 1999 fest. [6]

Unabhängig davon, ob die Befürchtung stichhaltig ist oder nicht, wird seit längerem in der Forschung daran gearbeitet, auf diese Markergene zu verzichten oder sie aus Nutzpflanzen wieder zu entfernen, bevor sie auf den Markt kommen. Diese Markergene werden also in Zukunft in ihrer Bedeutung abnehmen und bis spätestens 2008 ganz verschwunden sein. [7]

Gentechnisch optimierte Pflanzen mit darauf abgestimmten Herbiziden und Pestiziden brauchen in der Regel weniger davon, das Grundwasser wird weniger belastet. Es sind Entwicklungen im Gange, die nicht nur einen Vorteil für Bauern und die Umwelt bedeuten, sondern auch Konsumenten Gewinn bringen, beispielsweise Reis mit mehr Vitamin A. Hunderttausende von Erblindungen in Regionen, in denen Reis Hauptnahrungsmittel ist, könnten damit vermieden werden. Greenpeace ist trotzdem dagegen. Der ehemalige Greenpeace-Aktivist Patrick Moore hat die Wende hin zu mehr Ökologie und Umweltschonung vollzogen. Er sieht, was die grüne Gentechnik für die moderne Landwirtschaft und die Sättigung einer wachsenden Menschheit zu bieten hat. Greenpeace und der deutschen Verbraucherschutzministerin Künast (Grüne) hält er entgegen, dass auch Vorsichtigkeit und Nichtstun Risiken beinhalten. Vitamin-A-Reis nicht zu nutzen hält er für ein Verbrechen. [8]

1999 waren Befürchtungen des Insektenkundlers John Losey von der Cornell Universität in Ithaka, New York, laut geworden, gentechnisch veränderter Mais würde Monarch-Falter töten. Mehrere Studien zu dem in Nordamerika weit verbreiteten Monarch-Falter zeigten jedoch keinen negativen Einfluss von genverändertem Mais (so genannter Bt-Mais) auf die Population des Schmetterlings. Mehrere am 14. September 2001 in den USA in der renommierten Zeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlichten Studien belegen, dass Gentech-Mais keinen Einfluss auf das Vorkommen des Falters hat. [9]Veränderungen in der landwirtschaftlichen Produktionsweise, das Abholzen von Wäldern sowie der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln hingegen hätten durchaus Auswirkungen auf das Überleben der Falter. Da der orange-schwarze Monarch-Falter (Danaus plexippus) nicht nur neben Maispflanzen lebe und nicht aller Maisanbau aus Bt-Mais bestehe, kämen überhaupt nur drei bis maximal neun Prozent aller Monarch-Falter mit Bt-Mais in Berührung.

Amerikanische Forscher berichteten im „Monarch Watch”-Magazin vom Sommer 2000 [10] von außergewöhnlich großen Populationen des Falters 1999, die sich allem Anschein nach im Sommer 2000 fortsetzen werde. Die Zahl der Falter schwankt von Natur aus jedes Jahr erheblich. „Genveränderter Mais stellt keine besondere Gefahr für den Schmetterling dar”, interpretierte Rainer Linneweber vom Saatguthersteller Novartis Deutschland (Bad Salzuflen) dieses Ergebnis. Raupen des Schmetterlings fressen Blätter von Seidenblumenarten (engl. milkweeds; lat. Asclepias syriaca), die auch in oder am Rand von Maisfeldern wachsen.

Insgesamt ist die ganze Debatte recht verwunderlich. Letztendlich ist so gut wie fast alles, was wir heute verzehren, gentechnisch verändert, nämlich gezüchtet. Bisher war bei Zuchtversuchen nie klar, welche und wie viele Eigenschaften verändert wurden. Das gentechnische Manipulieren in der Form des (ungenauen) Züchtens ist akzeptiert, die risikoärmere Variante des gezielten Veränderns oder Einfügen eines Gens hingegen wird als zu gefährlich abgelehnt.

Die europäischen und insbesondere deutschen Vorbehalte gegen grüne Gentechnik haben natürlich Folgen. Die Zahl der Feldversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen ist in der EU seit dem Moratorium von 1999 um 87 Prozent zurückgegangen. 1998 waren es noch 254 Freilandversuche, 2001 nur noch 33, meldete das Fachblatt „Nature Biotechnology“ unter Berufung auf eine Erhebung der EU-Kommission. In den USA dagegen gibt es jedes Jahr rund 1000 Feldversuche. Hintergrund der Forschungspause sind nicht Risiko-Bedenken, sondern vor allem politischer Druck, der wiederum auf schlechten Umfragewerten beruht. Nicht die Wissenschaft, die öffentliche Meinung von Laien bestimmt die Forschungspolitik. Europäer, insbesondere Deutsche und Österreicher, stehen der Pflanzen-Biotechnik skeptisch gegenüber. Ausnahmen sind Spanien, Portugal, Irland und Finnland.



Wie gesagt ich bin skeptisch.

Gruss kikuchi

で、遅い平静深い、
容易さの微笑は、
現在の時、すばらしい時を解放する。



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06.04.2005 um 08:40
Kichuchi
Vielleicht sind ja Clone auch besser als wir?

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Hände weg von unserer Nahrung!

06.04.2005 um 09:59
@kikuchi

Ich habe mal einen Bericht zu genetisch veränderten Kartoffeln gesehen.
Dabei ging es um einen Professor, der von der Royal Society (GB) ausgeschlossen wurde, da er durch diese Kartoffeln verändertes Darmgewebe in Ratten entdeckt hat, und es öffentlich machte.
Seine Dokumente und Forschungsergebnisse gehören natürlich der Royal Society und wurden nie veröffentlicht.
Diese Kartoffel wird meines Wissens nach in der dritten Welt schon angepflanzt.

Die schöne saubere Welt des Genfoods ;)

Greetz


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jever ehemaliges Mitglied

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Hände weg von unserer Nahrung!

06.04.2005 um 14:29
@kikuchi: Ich nehm dieses Pampflet nachher auseinander, muss noch was erledigen.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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06.04.2005 um 14:56
Dazu sage ich nur: Schuster bleib bei Deinen Leisten. Sprich zu Genfood: Pfui.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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jever ehemaliges Mitglied

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Hände weg von unserer Nahrung!

06.04.2005 um 15:55
Gentechnik
^^das ist erstmal ein Link, wo schon Einiges drin steht. (Grenzwissenschaften -->Gentechnik)

Nun zu deinem Text:
Ich gehe das jetzt Abschnitt für Abschnitt durch, ohne Numerierung oder so.

Die Aufklärung der Verbraucher muss weiter verstärkt werden, und zwar nicht die angebliche Aufklärung der Saatgutkonzerne und deren Helfershelfer.

Man vermutet, schätzt und glaubt. Schön. Von Wissen steht da nichts. Von Contergan glaubte man auch, dass nichts passiert, und das, obwohl es dort sogar Menschenversuche gab. Also wenn das eine wissenschaftliche oder fundierte Grundlage zur Risikoabschätzung für eine Zeitbombe wie Genfood sein soll, vielen Dank.

Ahja. Ein Dermatologe weis über Allergieverursacher bescheid. Ohne ihn angreifen zu wollen, aber ein Statement eines Allergologen wäre mir lieber. Ich frage schliesslich auch keinen Elektrodynamiker zu Quantenphysik.
Naja, selbst wenn sie keine Allergien auslösen sollten, wie siehts z.B. mit Krebs aus? In den USA wurde jahrelang krebserregender Futtermais angebaut. Dies wurde erst eingestellt, als sich dasd Zeug mit Nahrungsmais vermischt hatte. Übrigens, heute 5 Jahre später, bestehen immernoch 5% der Gesamternte aus diesem Mais, trotz Anbauverbots.

Genfood ist also nicht zu allererst lebensgefährlich. Ja, soweit war ich auch schon. Aber sie sind es vielleicht. Man kann davon ausgehen, dass man davon nicht krank wird. Hallo? Wenn ich etwas esse, dann will ich sicher sein, dass ich davon nicht krank werde. OPder zumindest nicht mehr, als von der Natur gewollt. Krebserregender Mais gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Zu den Tests, worauf diese Vermutungen basieren, habe ich ja bereits etwas geschrieben.
Die Gefahr, dass Antibiotikaressistenzen durch das Zeug verstärkt werden, vermutet man als gering. Toll. Da schiebt man es halt auf die Medizin, man ist ja viel weniger dran schuld. Aber man ist daran beteiligt, dass Antibiotika nimmer wirkt und trägt damit eine Mitverantwortung für den Tot von Menschen.

Die nächsten beiden Abschnitte kann man unter Hinweis auf den aktuellen Lebensmittelskandal von Monsato mit Bt10 + 11 sehr schön widerlegen. Der Sklandal zeigt auch, wie "sicher" die Qualitätskontrolle dort arbeitet. Ebenso zeigt der Skandal das Verandwortungsbewusstsein der Konzerne sowie die Bemühungen um Aufklärung. Da bin ich wirklich sehr beruhigt.

Lügen von vorne bis hinten. Der Einsatz von Dünger/Pestiziten/Herbiziten geht tatsächlich zurück. Für 3-5 Jahre. Danach ist der Verbrauch wieder auf dem Ursprungsniveau, nicht selten sogar darüber. Nicht nur die Genpflanzen sind imun, sondern auch die Unkräuter und Schädlinge.
Die Vitamin-A-Lüge ist einer der grössten Skandale, die es überhaupt gibt. Das hat Dimensionen, als ob ein Ofenbauer mit Auschwitz werben würde.
Warum? Man sollte sich zuerst die Frage stellen, wie die Menschen dort 2000-5000 Jahre überlebt haben bei einem permanenten Vitamin A - Mangel. Die Antwort ist sehr einfach: Bis in die 60er Jahre gab es dort keinen Mangel. Haben die die Ernährung umgestellt? Nein, haben sie nicht. Sie essen heute nicht mehr Reis als früher. Was ist also geschehen? In den 60er Jahren wurden neue Reisschälmaschinen aus Europa importiert, welche sehr gründlich sind. Insbesondere entfernen sie die Haut und damit den durchaus zufriedenstellenden Anteil an Vitamin A im Reis. Man will also, damit man weiterhin besonders gründlich den Reis schälen kann, also die auf europäische Gewohnheiten abgestimmten Maschienen weiterbetreiben kann, Genfood auf den Markt werfen, um nochmal zu verdienen. Die Alternative, den Reis einfach nimmer so gründlich zu schälen, wird dabei bewusst und gewollt verschwiegen. Stattdessen wird mit den negativen Folgen der Technik eine andere Technik beworben. Man will also den Teufel mit dem Belzebub austreiben und drückt dabei auf die Tränendrüse. Immer, wenn ich davon lese, könnte ich anfange zu essen, weil ich garnet genug kotzen kann.

Die nächsten beiden Abschnitte: Jaja, der Monarch-Irrtum. Wie lange wird darauf noch rumgeritten? Tatsache ist jedoch, dass Genpflanzen auch Nützlinge schädigen können. Und sehr häufig hat sich schon gezeigt, dass natürliche Methoden besser sind als die Chemobombe, die jetzt auch schon in den Pflanzen ist. Übrigens, ich finde es absolut "lecker", dass ich Pestizite nimmer abwaschen kann, weil die jetzt IN der Pflanze sind. Ist doch gesund, die tägliche Ladung Mückenspray auf dem Teller.

Manmanman, schonwieder dieser Blödsinn. Züchten ist keine Gentechnik, da ich nur ähnliche/verwande Organismen kreuzen kann. Man nimmt zwei Organismen, bei denen man vorher weis, was hinterher rauskommen kann. Aber ein Insekt werde ich niemals mit einer Pflanze kreuzen können. Und damit ist auch klar, dass niemand vorraussagen kann, ob und inwieweit sich die neue Sequenz auf die Gesamtpflanze auswirkt, siehe krebserregender Mais. Bei der natürlichen Methode besteht diese Gefahr nicht, da eine neue Sorte herauskommt, oder eben eine Sorte mit leicht veränderten Eigenschaften. Der Vergleich stinkt wie ein Haufen Fische nach 2 Wochen in der Sonne.
Und dann auchnoch behaupten, Gentech wäre risikoärmer. Was soll man dazu eigentlich noch sagen?

Ahja, nur Laien sind gegen Gentech. Wie sieht denn die Realität aus? Die Genfoodindustrie ist:
nicht verantwortungsbewusst
zahlt Wissenschaftlern Geld für positive Befunde
vertuscht
lenkt in skandalöser Weise die öffentliche Meinung.
Und das ist seriös?
Übrigens, hätten Laien von Mengele erfahren, wären sie auch gegen eine solche Forschungspolitik gewesen.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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06.04.2005 um 16:08
Jever,

Ich werde nur auf einen kleinen Teil deiner Aussage eingehen,
denn ich habe keine Lust einen Sinnlosen Streit zu führen.

Ahja, nur Laien sind gegen Gentech. Wie sieht denn die Realität aus? Die Genfoodindustrie ist:
nicht verantwortungsbewusst
zahlt Wissenschaftlern Geld für positive Befunde
vertuscht
lenkt in skandalöser Weise die öffentliche Meinung.
Und das ist seriös?
Übrigens, hätten Laien von Mengele erfahren, wären sie auch gegen eine solche Forschungspolitik gewesen.


Jever ich möchte dir Veranschaulichen, das auch die Umweltorganisationen manipulieren, hier stelle ich nun ein Interview mit einem Mitbegründer von Greenpeace rein. Ist etwas länger lohnt sich aber,

Patrick Moore (Mitbegründer von Greenpeace) im Interview mit der Berliner Tageszeitung Taz (15.1.2000)
Abschied von der Logik

Greenpeace wirft der kanadischen Forstindustrie Raubbau an den Urwäldern Britisch Kolumbiens vor und ruft zum Boykott auf. Ein Mitbegründer der Umweltschutzorganisation streitet inzwischen für die Gegenseite: Patrick Moore. Viele heutige Greenpeace-Kampagnen, sagt er, schadeten Mensch und Natur. In Vancouver sprach er mit Michael Miersch taz:

Taz: Herr Moore, warum stehen Sie nicht mehr auf der Seite von Greenpeace?

Patrick Moore: Als ich zum ersten Mal den Begriff "nachhaltige Entwicklung" hörte, war ich sofort begeistert. Jetzt ginge es um konkrete Veränderungen und nicht mehr um symbolische Proteste. Wir haben es seit Mitte der Achtzigerjahre mit einer völlig veränderten Lage zu tun. Fast jeder stimmt den neuen ökologischen Werten zu. Es kommt darauf an, die Ziele des Umweltschutzes in Staat und Wirtschaft zu verankern.

Taz: Wie stellen sich Ihre alten Freunde von Greenpeace auf die neue Lage ein?

Moore: Nach den Empfehlungen des Brundtland-Reports von 1987 wurden in Kanada "runde Tische" eingerichtet, an denen die gesellschaftlichen Gruppen über Wege zur "nachhaltigen Entwicklung" beraten sollen. Zu meiner Überraschung lehnte Greenpeace die Teilnahme ab und zog es vor, eine Kampagne gegen "Pragmatismus und Kompromisse" zu starten. Das war die Stunde der Ideologen. Jeder, der von nun an von der Linie abwich, wurde zum Verräter gestempelt. Und plötzlich war auch ich einer.

Taz: Und wie haben Ihre alten Freunde auf den Pragmatiker Moore reagiert?

Moore: Einige haben mich "Ökojudas" genannt und behauptet, ich hätte mich kaufen lassen.

Taz: Hat Sie das getroffen?

Moore: Nein. Ich glaube an die Freiheit. Es ist wichtig seine Meinung ändern zu können, wenn man etwas dazu gelernt hat.

Taz: Was gefällt Ihnen heute an Greenpeace nicht mehr?

Moore: Greenpeace setzt völlig falsche Prioritäten. Das lenkt von den wirklichen Problemen ab und schadet der Umwelt. Brent Spar ist ein typisches Beispiel.

Das Versenken dieser Ölplattform im Atlantik hätte keinerlei ökologischen Schaden angerichtet. Auch mit der totalen Ablehnung gentechnisch veränderter Nahrungsmittel erweist man weder der Umwelt noch dem Menschem einen Dienst.

Völlig aberwitzig wird es, wenn Greenpeace die Forstwirtschaft als Feind der Wälder hinstellt. Forstwirtschaft ist ökonomisch auf Wälder angewiesen. Es gibt kein umweltfreundlicheres Produkt als Holz. Forstwirtschaft senkt die Kohlendioxidbilanz der Erde. Wälder - auch die forstlich genutzten - sind der Lebensraum für die meisten landlebenden Tier- und Pflanzenarten auf der Welt.

Antiforstaffekte werden inzwischen von manchen Industrien genutzt. So werben in den USA Stahlfirmen dafür, Häuser mit Metallrahmen zu bauen. Ihr Slogan: Für ein Holzhaus werden Bäume getötet, für ein Metallhaus Autos recycelt.

Der Tropenholzboykott war ein großer Schaden für die Regenwälder. Wenn Wald in Entwicklungsländern nichts mehr wert ist, brennen Farmer ihn ab, um Land und Plantagen zu gewinnen. Sie betrachten ihn als störendes Gestrüpp, das der Landnutzung im Wege steht. Es wäre logischer, zum Boykott von Palmöl, Latex, Kaffee, Tee, Bananen, Rindfleisch usw. aufzurufen. Denn dies sind die Produkte, für deren Anbau die Regenwälder gerodet werden.

Taz: Aber Greenpeace unterstützt doch inzwischen die nachhaltige Forstwirtschaft und ruft die Konsumenten auf, Holzprodukte mit Gütesiegel vom Forest StewardshipCouncil (FSC) zu kaufen, einem internationalen Rat aus Umweltgruppen, Forstunternehmen, Gewerkschaften und Vertretern von Naturvölkern?

Moore: Hier in Kanada empfiehlt Greenpeace einerseits das FSC-Holz. Andererseits bekämpft Greenpeace Forstfirmen, die ihre Methoden nach den Richtlinien des FSC ausrichten und sich um das Ökosiegel bewerben.

Taz: Ein großer Teil der kanadischen Holzernte wird zu Papier verarbeitet. Ist das nicht eine Vergeudung der Wälder?

Moore: Ein ziemlich kurzsichtiger Vorschlag einiger Umweltaktivisten lautet, Papier aus Hanf oder anderen Ackerpflanzen herzustellen statt aus Holz. Aber wo soll der ganze Hanf angebaut werden? Die Fläche für den Nahrungsanbau müsste bestehen bleiben. Sollen wir dann die Wälder roden um Hanf anzubauen? Wo bleibt die Logik bei solchen Argumenten?

Taz: Wie kommt es, dass solche vernunftwidrigen Parolen dennoch Gehör finden?

Moore: Die Kampagnenprofis arbeiten mit emotionalen Bildern. Fotos frischer Kahlschläge sehen erschütternd aus, wie riesige hässliche Wunden im Wald.

Die meisten Menschen finden ein holländisches Tulpenfeld oder ein Weizenfeld schöner, aber die biologische Vielfalt solcher Kulturen tendiert gegen Null.

Kahlschlagflächen wachsen jedoch wieder zu artenreichen Wäldern heran. Es ist eine schlimme Entwicklung, dass Greenpeace sich von der Logik und der Wissenschaft verabschiedet hat. Mehr und mehr werden die Kampagnen mit Gefühlsappellen, Falschinformationen und schmutzigen Tricks geführt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es dabei nur noch ums Spendengeld geht.

Taz: Aber Emotionen sind doch wichtig, um Menschen aufzurütteln.

Moore: Ich finde, man darf emotinal wirkende Bilder, Filme oder Reden einsetzen, wenn die Sache wahr und gerecht ist. Wenn die Sache nicht stimmt, ist es egal, welche Taktik oder Rhetorik man anwendet. Es bleibt eine Lüge.

Taz: Sie arbeiten heute für die kanadische Forstwirtschaft, die von Greenpeace heftig attackiert wird. Warum?

Moore: Der gesellschaftliche Umschwung zu mehr Natur- und Umweltschutz machte sich auch in der Forstindustrie bemerkbar. In den letzten fünf Jahren gab es in Britisch Kolumbien mehr Reformen der Forstgesetzgebung als in den fünfzig Jahren zuvor.

Taz: Was hat sich an der Arbeit im Wald dadurch konkret geändert?

Moore: Bei uns pachten Holzfirmen die Einschlagrechte vom Staat. Die Forstindustrie hat 800 Millionen Dollar in neue ökologisch verträgliche Erntemethoden investiert. Die Kosten der Holzernte sind dadurch um 75 Prozent gestiegen.

Die neuen Methoden unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von der Kahlschlagwirtschaft alten Stils. Auf den Einschlagflächen werden heute Baum- und Buschinsel zurückgelassen, die den Wildtieren als Unterschlupf dienen. Auch reduziert man die Forstwege auf ein Minimum. Waldstreifen an Flussufern bleiben jetzt stehen und vieles andere mehr.

Taz: Greenpeace sagt, die Forstwirtschaft an der kanadischen Westküste wird die Grizzlybären ausrotten.

Moore: Wer sich die Verbreitung der Grizzlybären in Nordamerika in Vergangenheit und Gegenwart anschaut, sieht: Sie sind aus den Farmgebieten verschwunden. Denn dort wurden sie abgeschossen. Im Gegensatz dazu gibt es in Regionen, in denen schon über hundert Jahre Forstwirtschaft betrieben wird, große, gesunde Bärenpopulationen. Warum blieb Britisch Kolumbien bis heute artenreich und wild? Weil sich Ackerbau und Viehzucht nur auf drei Prozent der Landesfläche lohnen.

Taz: Was ist mit den Lachsen? Die Bestände gehen erwiesenermaßen zurück. Greenpeace sagt, das liegt an den Kahlschlagflächen, wo die nackte Erde in die Flüsse gespült wird.

Moore: Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Rückgang der Lachse mit der Forstwirtschaft in irgendeinem Zusammenhang steht. Lachsbestände in Alaska sind ebenfalls drastisch zurückgegangen - in Gebieten, wo keinerlei Forstwirtschaft stattfindet. Lachspopulationen werden durch andere Faktoren beeinflusst: Natürliche Schwankungen, Überfischung, Überdüngung und das Eindämmen der Flüsse der Wasserkraftwerke. In Britisch Kolumbien haben die Wissenschaftler 9.663 Lachspopulationen ermittelt. 142 davon sind erloschen. Bis auf drei lagen sie alle in Agrargebieten oder in der Nähe von Städten.

Taz: Aber wer über Britisch Kolunbien fliegt, sieht schon aus der Luft die riesigen Kahlschläge. Ist das kein Schaden für das Ökosystem der Küstenwälder?

Moore: Meine Familie lebt seit über drei Generationen von der Holzwirtschaft. Ich bin im Wald aufgewachsen. Ich weiss, wie Kahlschlag nach zehn, zwanzig, dreißig Jahren aussieht. Wenn die alten mit Moosen und Farnen überwachsenen Sümpfe nicht wären, könnte man siebzig Jahre alte Sekundärwälder von unberührten Urwäldern kaum unterscheiden. Warum sollen wir den Wald nicht nutzen? Das Ökosystem bleibt im Ganzen erhalten.

Taz: Warum geht man nicht behutsamer vor und schlägt nur einzelne Bäume heraus?

Moore: Selektives Fällen verändert das Ökosystem Wald viel stärker, da es manche Bäume gegenüber anderen bevorzugt. Die großflächige Abholzung dagegen kommt den natürlichen Einschnitten am nächsten. Sie wirkt wie Feuer oder Sturm - Phänomene, an die sich die Wälder seit vielen tausend Jahren angepasst haben. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Britisch Kolumbien riesige Waldgebiete, die vollkommen unerschlossen sind. Der schädlichste Aspekt bei der Holzernte in solchen Regionen ist das Anlegen der Forstwege. Würde man selektiv Fällen, müsste man viel mehr Wege bauen.

Taz: Es bleibt jedoch der ästhetische Schaden. Die unberührten Regenwälder an der Küste Britisch Kolumbiens sind von märchenhafter Schönheit. Außerdem ist dieser spezielle Typus Wald sehr selten auf der Erde. Sollte Kanada nicht dieses Menschheitserbe bewahren?

Moore: Unsere Nationalparks wurden in den letzten Jahren vornehmlich dort angelegt, wo die alten, imposanten Baumriesen wachsen. Britisch Kolumbien verdoppelt zur Zeit die Fläche seiner Nationalparks und andere Großreservate von sechs auf zwölf Prozent der Landesfläche. Zehn Prozent sind bereits erreicht. Man kann natürlich sagen, Totalschutz auf zwölf Prozent der Fläche sei noch nicht genug. Aber wie viele Länder haben so große Flächen unter Schutz gestellt?

Taz: Glauben Sie, dass es in zehn Jahren noch eine Umweltbewegung gibt?

Moore: Die Umwelt wird eines der großen Themen bleiben. Doch die wissenschaftlich fundierten und lösungsorientierten Naturschutzgruppen werden mehr öffentliche Aufmerksamkeiten erhalten. Bewegungen haben immer eine begrenzte Lebensdauer. Früher bei Greenpeace haben wir immer gesagt: Wir arbeiten daran, überflüssig zu werden.

Kurz nachdem ich Greenpeace verlassen hatte, gab es die erste betriebliche Rentenregelung. Da habe ich wohl gerade noch die Kurve gekriegt. Ich hatte mir die Umweltbewegung nicht als bürokratischen Betrieb mit Rentenansprüchen vorgestellt.



Entommen von der Seite:
http://www.bayern-grundbesitzer.de/umweltschutz/greenpeace.html (Archiv-Version vom 12.09.2003)

Denkst du nicht das Umweltorganisationen auch korrput sein können?

Gruss kikuchi


で、遅い平静深い、
容易さの微笑は、
現在の時、すばらしい時を解放する。



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jever ehemaliges Mitglied

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Hände weg von unserer Nahrung!

06.04.2005 um 16:25
@kikuchi: Danke, das bestätigt meine Haltung. :)
Die meisten Umweltgruppen sind blinde Ideologen ohne Blick auf die Realität. Deshalb ist mein Text auch ohne Quellenangaben etc, da ich mir die Infos aus zuvielen verschiedenen Quellen zusammensuche, vergleiche und das Wichtige herausfiltere.
Dass ich gegen Genfood bin, hat logische, nachvollziehbare Gründe (zumindest für mich :D ), worüber ich gerne mit Dir diskutieren will. Streit will ich eigentlich nicht, ich dachte, Du kennst mich schon etwas ;)

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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Hände weg von unserer Nahrung!

06.04.2005 um 16:28
Jever,

eigentlich kenn ich dich nicht wirklich.
Aber wie gesagt, es gibt keine Tests was Genfood bei Menschen
verursachen kann. Soetwas wäre sehr sinnvoll.

Denn mir geht es nicht um Genfood sondern um Meinungsfreiheit,
und das logische Auseinandersetzen mit Fakten, die im Fall von
Genfood nicht objektiv gegeben sind.(weder von der einen noch
von der anderen Seite)

Gruss kikuchi

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jever ehemaliges Mitglied

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Hände weg von unserer Nahrung!

06.04.2005 um 16:31
Ich habe doch Fakten gegeben. Darüber können wir uns gerne unterhalten :)
Es gibt noch viel zuwenig Aufklärung über die Hintergründe und Gefahren von genfood, insbesondere auch im sozialen Bereich.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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