Offizielle Feiertage auch für Muslime in Deutschland einführen?

Ein Vorschlag des Innenministers Herrn de Maizière (CDU) sorgt für Gesprächsstoff.
Er denkt darüber nach einen  Feiertag für Muslime einzuführen.

Doch so einfach wie bei uns verhält es sich mit muslimischen Feiertagen nicht.
Muslimische Feiertage haben zum Beispiel keinen festgelegten Tag, wie bei uns. Das liegt daran, dass sich  muslimische Feiertage zum einem nach dem Mondkalender ausrichten und sich jedes Jahr um 10 - 11 Tage verschieben, und zum anderen berechnen Muslime die Feiertage gleichzeitig auch noch nach zwei verschiedenen Methoden. Die meisten richten sich nach einer Methode wie sie auch schon der Prophet Mohammad angewandt hat und andere folgen astronomischen Berechnungen eines Zusammenschlusses verschiedener islamischer Länder, die diese Daten dann schon Jahre vorher für die folgenden Jahre veröffentlichen.

Um es kurz zu machen. Ein festes Datum für einen muslimischen Feiertag festzulegen gestaltet sich schwierig. Möchte man also  einen Feiertag für Muslime einrichten, so müssten man sich auf einen “flexiblen“ Feiertag pro Jahr einigen. Entweder einen Tag am Ende des Ramadans oder einen anlässlich des Opferfestes, welches Datum sie dann selbst auswählen dürfen.

Was haltet ihr davon? Würde die Einführung islamischer Feiertage die Integration von Muslimen und den des gesamtgesellschaftlichen 
Zusammenhalt fördern oder die Gesellschaft noch weiter spalten?

Da davon auszugehen ist das nicht jeder Muslime glücklich darüber sein wird, einen Feiertag zu bekommen, sollten Muslime darüber abstimmen dürfen?

Findet ihr es unfair gegenüber anderen Religionen das christliche Feiertage als offizielle Feiertage gelten, obwohl Staat und Religion in Deutschland eigentlich getrennt sein sollten?

Wie wichtig ist es für euch, das Muslime endlich auch ihren offiziellen Feiertag bekommen?

Abschaffung jeglicher religiöser Feiertage. Wer Weihnachten frei haben möchte, soll sich Urlaub nehmen.
Lediglich Tage wie Tag der Deutschen Einheit oder Tag der Arbeit etc, sollen gesetzliche Feiertage bleiben.

Feiertage sind ein wichtiger Bestandteil unserer (Arbeits)gesellschaft. Man sollte diese nicht einfach so streichen. Sie haben einen anderen Stellenwert als ein selbstgewählter Urlaubstag, auch wenn man einen entsprechenden Urlaubsausgleich bekommen würde.

Natürlich haben sie für die meisten keinen religösen Hintergrund mehr, auch der Tag der Einheit oder der Tag der Arbeit wird kaum jemand in Sinne des Ursprungs begehen.

Ich stehe einem zusätzlichen muslimischen Feiertag offen gegenüber. Dieser darf natürlich nicht nur für Muslime gelten und es sollte kein bestehender Feiertag wegfallen.

Das variable Datum sollte kein Problem darstellen, Ostern variiert ja auch von Jahr zu Jahr und mit den abweichenden Feiertagen einzelner Bundesländer kommen wir auch zurecht.
Wenn man es auf Länderebene regelt, dann könnte das das Ungleichgewicht der Länder vielleicht etwas ausgleichen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2292/umfrage/anzahl-der-gesetzlichen-feiertage-in-deutschland-nach-bundeslaendern/


Das grösste Problem wird die reduzierte Produktivität (=Kosten) darstellen, wir haben ja bereits eine Menge Feiertage im internationalen Vergleich.

@capspauldin

Wenn ich 3 Tage mehr Urlaub bekomme bin ich auch dafür, allerdings gäbe es auch einige Nachteile.

@mistaz

Bin ich. Danke der Nachfrage ;)

on topic:

Ich bin ebenfalls nicht religiös, aber ich sehe auch nicht den Punkt, warum man alle christlichen Feiertage abschaffen sollte. Es gibt ja schon Menschen, denen das noch wichtig ist. Anderenfalls gibt es eben Berufe, wo man an den enstprechenden Feiertagen auch arbeiten darf. Wenn es nicht zum Arzt oder Polizist reicht, kann man sich auf einen Job als Feiertagsvertretung an der Tankstelle bewerben. Die individuelle Regulierungsmöglichkeit gibt es also, ohne es allen anderen madig zu machen.

Hab nichts gegen muslimische Feiertage. Man könnte ja jedem Arbeitnehmer eine bestimmte Anzahl von Feiertagen zur Verfügung stellen und sie dann wählen lassen, welche sie "einlösen" wollen. Bei der Gelegenheit könnte man auch persönliche Feiertage wie Geburtstag oder eben Familientermine einräumen. Gerne auch gleich andere Religionen einbringen.
Ob das praktisch umsetzbar ist, bei Unternehmen in denen die meisten Weihnachten heim wollen, dann geöffnet zu lassen, müsste man halt austesten.

peekaboo schrieb:Was haltet ihr davon? Würde die Einführung islamischer Feiertage die Integration von Muslimen und den des gesamtgesellschaftlichen 
Zusammenhalt fördern oder die Gesellschaft noch weiter spalten?

Also grundsätzlich sehe ich weder pro noch kontra was das betrifft. Diejenigen die sich nicht integrieren, werden es auch mit so einem Tag nicht und jene die gegen Muslime sind, werden das sowieso klar verneinen.

peekaboo schrieb:Da davon auszugehen ist das nicht jeder Muslime glücklich darüber sein wird, einen Feiertag zu bekommen, sollten Muslime darüber abstimmen dürfen?

Jeder sollte abstimmen dürfen, ob es irgendwas zählt ist eine andere Sache.

peekaboo schrieb:Findet ihr es unfair gegenüber anderen Religionen das christliche Feiertage als offizielle Feiertage gelten, obwohl Staat und Religion in Deutschland eigentlich getrennt sein sollten?

Nein. Frei haben alle Menschen an so einem Tag.

peekaboo schrieb:Wie wichtig ist es für euch, das Muslime endlich auch ihren offiziellen Feiertag bekommen?

Unwichtig. Feiertage sind für mich in erster Linie ein freier Tag wo ich nicht arbeiten muss. Manche Tage haben hier natürlich eine besondere Bedeutung, aber stramme Christen sind wohl die wenigsten.
Menschen die dann mit religiösem Zeugs kommen und fordern sind mir suspekt und solche Muslime sollten sich überlegen, ob sie sich hier richtig befinden, wenn sie das unbedingt wollen.

Sollte es sowas geben, haben dann alle frei? Nur Muslime? Haben Muslime dann an einem x-beliebigen christlichen Feiertag dafür nicht frei?
Wie sollen das Arbeitgeber regeln? Vor allem Klein und Mittelbetriebe?!

capspauldin schrieb:Abschaffung jeglicher religiöser Feiertage. Wer Weihnachten frei haben möchte, soll sich Urlaub nehmen.

kein weihnachten mehr? :(

Hannan Salamat, 32, Islam- und Religionswissenschaftlerin aus München:

.... In der Schulzeit war es so, dass Kinder, egal welcher Religion, an ihren Feiertagen daheimbleiben konnten. Wenn man nun einen islamischen Feiertag einführen würde, für welchen Tag würde man sich entscheiden? Zucker- oder Opferfest? Nennt man dann einfach einen willkürlichen Tag 'Islamtag'?

Und was ist mit den anderen Religionen? Wieso gibt es eigentlich noch keinen jüdischen Feiertag? Wer entscheidet, wer bei welcher Religion 'dazugehört' und den Feiertag nehmen darf? Wo setzt man die Grenze? Wäre es nicht sinnvoller, alle religiösen Feiertage abzuschaffen und dafür die Natur zu feiern: Wintersonnenwende am 21. Dezember oder den Frühlingsbeginn am 21. März?

Und stehen nicht eigentlich gerade ganz andere Probleme im Vordergrund? Ich zum Beispiel hätte lieber eine gesicherte Rente und die gleiche Bezahlung wie meine männlichen Arbeitskollegen. Auch Massentierhaltung, Bildungspolitik und Altersarmut sind Themen, über die ich als Muslimin in Deutschland gerne sprechen würde."

http://www.sueddeutsche.de/panorama/religion-wichtiger-als-ein-feiertag-waere-mir-eine-gesicherte-rente-1.3715107

Naturfeiertage! jawohl!

Zum einen wurde heute noch einmal im tv gesagt das es sich nicht um einen vorschlag von innenminister de Maizere handelt, das thema wurde lediglich einmal angesprochen.

„Vorschlag für muslimischen Feiertag gibt es nicht“

https://www.welt.de/politik/deutschland/article169738514/Vorschlag-fuer-muslimischen-Feiertag-gibt-es-nicht.html

Zum anderen kann ich persönlich nicht etwas tolerieren, wenn mir selbiges in meinem alltag mehr oder weniger nur intoleranz entgegen kommen läßt.

Feiertage? Her damit, Grund egal, so kriegt man auch mehr Leute eingestellt.
Bedingung (in BY) Ladenöffnungszeiten lockern - frei haben und nicht konsumieren ist blöd.

Ich finde grundsätzlich, dass, wer einem Aberglaubens-Club angehört, auch das Recht hat, seinen geheiligten Brimborium zu feiern. Egal, ob Christ, Muslim, Jude, Hindu, Buddhist oder Satanist.
Aber wenn ihm seine Feiertage denn so heilig sind, soll er gefälligst Urlaub dafür nehmen.

Ich bin für eine komplette Abschaffung aller Feiertage.

Wem das Proletariat heilig ist, der nehme am 1. Mai einen Tag Urlaub, und wem Deutschland heilig ist, der am 3. Oktober. Jeder nach Lust und Laune.

Warum sollen alle unter dem Aberglauben einiger leiden?

Doors schrieb:Warum sollen alle unter dem Aberglauben einiger leiden?

Eben, ich will einkaufen gehen.

Doors schrieb:Ich bin für eine komplette Abschaffung aller Feiertage.

Doors schrieb:Aber wenn ihm seine Feiertage denn so heilig sind, soll er gefälligst Urlaub dafür nehmen.

Da stellts mir die gegelten Haare auf, wenn das ein Pensionist sagt.

Lass den Leuten die die Pensionen verdienen, doch ein wenig freie Tage mehr, egal welcher Glaube dahinter steckt.

Feiertage von Glaubensclubs beherrschen das Leben in diesem Land, weithin sichtbar sind ihre Clubhäuser und sie sondern Lärm ab. Glaubensgemeinschaften tröten ihren Aberglauben via ÖR-Medien aus dem Radio und dem TV, ihre Mitgliedsbeiträge werden vom Staat kassiert und in den Schulen dürfen sie unterrichten.

Was ist eine "Glaubensgemeinschaft"?

Eine "Glaubensgemeinschaft" ist eine Interessenvereinigung Gleichgesinnter. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie an irgendeinen Gott, eine überlegene Kaninchenrasse oder den Sieg des HSV glauben. Sie glauben an etwas - und das eint sie und trennt sie von den verdammungswürdigen Ungläubigen bzw. Bayern München-Fans.

Dabei ist es eigentlich auch völlig schnurz, ob die von ihnen geglaubte Gottheit Allah, Jehova oder Hotzenplotz heisst. In gewisser Weise sind hier die Kaninchenzüchter allerdings deutlich im Vorteil, denn die Existenz von Kaninchen ist eindeutig bewiesen. Ob jemand nun an Gott, fliegende Spaghettimonster oder die Überlegenheit der arischen Rasse glaubt. Eins ist nicht besser oder schlechter als das andere.

Ebenso hurz und schnurz ist es, wie gross die Anzahl derjenigen ist, die an einen imaginierten Gott glaubt. Nur weil eine Sache viele Anhänger hat, muss sie deshalb nichts im öffentlichen Leben, beispielsweise im Schulunterricht zu suchen haben. Sonst wären Unterrichtsstunden von Fussballfans und Liebhabern volkstümlicher Schunkelmusik überlaufen. Von sowas möchte man ja auch nicht seine Kinder unterrichtet haben.

Nein, "Glaube" ist eine intime Zweierbeziehung zwischen einem Menschen und seinem eingebildeten Angebeteten. Die kann er im stillen Kämmerlein ausleben. Man möchte doch nicht, dass jeder intime Zweisamkeiten, von Steuergeldern finanziert und in aller Öffentlichkeit, dazu noch vor Kindern, austauscht.

Nein, Vereinsangehörige mögen ihrem Vereinsleben in ihren Clubhäusern frönen. Dort können sie sich auch gern Kruzifixe, Hakenkreuze oder HSV-Rauten an die Wand nageln. Da stören sie nicht.

Doors schrieb:Wem das Proletariat heilig ist, der nehme am 1. Mai einen Tag Urlaub, und wem Deutschland heilig ist, der am 3. Oktober. Jeder nach Lust und Laune.

die Titanic hatte da auch noch paar vorschläge zum deutsch-muslimischen feiertag, aber welche tage ..... das schreibe ich hier lieber nicht :)

insideman schrieb:Da stellts mir die gegelten Haare auf, wenn das ein Pensionist sagt.

Hat sich was mit "Pensionist". Ich bin noch nach wie vor als Mitarbeiter in einer psychiatrischen Einrichtung tätig - wenngleich zu Bedingungen, zu denen nicht mal ein rumänischer Schlachthof-Arbeiter der Sau den Schwanz abschneiden würde.

@Dogmatix

Deutsch-muslimischer Feiertag - Titanic schlug vor:

9. November

11. September

20. April

Das sind schliesslich Daten, wo sich Nazist und Salafist die Hand reichen können.

Ich bin dagegen. Die sollen sich schon integrieren an unsere Feiertage

Ich wäre für das Zuckerfest, da würden sicher auch viele Christen mitmachen ;)

Und dass es keine christlichen Feiertage gäbe, die vom Mondzyklus abhängen, ist falsch. Ostern hängt am Mondkalender und alle anderen Feiertage, die davon abhängen (Pfingsten, Christi Himmelfahrt) auch ...

Wir haben schon viel zu viele Feiertage und deshalb kommt es auf einen mehr auch nicht mehr an.

Religiös gesehen, bin ich als Christ dagegen - wir sind hier nicht im Orient