Deutsche Leitmedien - Neutralität

So liebe Leute, ein Thema das viele Leute beschäftigt. Ich habe jahrelang die SZ (Süddeutsche Zeitung) auf meinem Arbeitsweg im Zug gelesen.
Früher genau mein Fall: Vor allem liberal, etwas links, jedoch nicht dogmatisch. Regte zur Meinungsbildung an. Heute nicht mehr zu ertragen.
Könnte in der grünen Parteizentrale entstanden sein. Eine komplette Seite zu einer Transsexuellen, was das Umfeld dazu sagt. Dann immer fest auf Putin drauf.
Tempolimit: Absolut "lebenswichtig". Im E-Auto liegt die Zukunft etc..... Friday etc. Für mich einfach Schulschwänzer, die sich per Elterntaxi in die Schule bringen lassen aber sich auch mal gerne auf die Autobahn kleben. In der westlichen "Dekadenz" aufgewachsen. Würden heulen, wenn man ihnen für 3 Tage das Smartphone nimmt. Wie ist eure Meinung dazu?

Aber vielleicht haben diese schlimmen linksgrünen auch einfach recht und seriöse Leitmedien spiegeln das wieder.

Sartretom schrieb:Könnte in der grünen Parteizentrale entstanden sein.

Und alles, was nach "grün" riecht, treibt den Schaum vor den Mund. Verstehe.

Sartretom schrieb:Eine komplette Seite zu einer Transsexuellen, was das Umfeld dazu sagt.

Und das ist so schlimm? Artikel, die mich nicht interessieren, überspringe ich.

Sartretom schrieb:Dann immer fest auf Putin drauf.

Och, der arme. Und soooo unverdient.

Sartretom schrieb:Tempolimit: Absolut "lebenswichtig". Im E-Auto liegt die Zukunft etc.....

Kann man drüber diskutieren...aber ja, wenn das Auto, des Deutschen liebstes Kind angegangen wird, ist aber zapfenstreich.

Sartretom schrieb:Friday etc. Für mich einfach Schulschwänzer, die sich per Elterntaxi in die Schule bringen lassen aber sich auch mal gerne auf die Autobahn kleben.

Vielleicht wäre es für die Welt besser gewesen, wenn es diese "Schulschwänzer" schon eine oder zwei Generationen vorher gegeben hätte. Aber ja, Klima ist alles Fake-News, der Erde geht es blendend und die Jugendlichen nur faule Säue.

Sartretom schrieb:In der westlichen "Dekadenz" aufgewachsen.

Verstehe, daher weht der Wind bezüglich "Immer feste auf Putin drauf und so".
Schon merkwürdig wo in den letzten Wochen die ganzen Russenbots herkommen mit ihrer (versuchten) Stimmungsmache.

Sartretom schrieb:Heute nicht mehr zu ertragen.

Niemand MUSS irgendwas lesen, das einem nicht gefällt. Wo also ist das Problem?

Niemand sagt, Putin hat Recht, die Ukraine zu besetzen. Allerdings muss man sich schon fragen, weshalb sich die Nato immer mehr nach Osten ausdehnt. Das Problem hatten wir schon mal mit der Kubakrise 1962.
Was wohl Biden dazu sagen würde, wenn Russland sich in Venezuela und Nicaragua ausbreiten würden?
Er deutete an, dass Russland nichts auf dem amerikanischen Kontinent verloren hätten.
Aber die USA und der Fürsprecher Stoltenberg haben kein Problem, die Nato evtl. bis nach Georgien, also Asien, auszudehnen.
War 2008 schon im Gespräch.
Ich will damit sagen, dass die Nato nicht immer die "Guten" sind.

Wer Neutralität will, braucht mehrere Quellen. Kaum ein Medium ist einfach nur „neutral“. Daher die Infos aus mehreren Quellen nehmen, die eigene Meinung bilden und woran man kein Interesse hat, überspringen. Problemchen gelöst. :)

Zu den Demos: Warum demonstrieren die "Fridays" nicht mal in China oder Indien? Wo werden denn die neuen fossilen Kraftwerke gebaut ? Wenn Europa wegen der "Abwendung der fossilen Brennstoffe" so weiter macht, geht die BRD und Europa wirtschaftlich zu Grunde. Und die China lacht dazu, weil sich die BRD selbst erledigt. So sieht die Zukunft aus !

@Sartretom
Willst du über die Berichterstattung in den Medien diskutieren oder Putin & FFF? Dafür gibt es eigene Threads.

Ich finde eigentlich, dass die Medienlandschaft in DE für jeden etwas bietet und man das richtige finden kann, um zufrieden in seiner Bubble zu schweben. Wenn es etwas ungemütlich sein darf, kann man sich auch aus der Komfortzone wagen und andere Medien durchstöbern. Nur weil eine Zeitung grade nicht mehr das schreibt, was einen selbst interessiert oder was man gut findet, muss man nicht gleich über die Neutralität schimpfen.

Neutralität ist ohnehin schwer zu erreichen. Die meisten Zeitungen sind bekannt für ihre Ausrichtung. Da sitzen ja auch Menschen dahinter und es ist schwer, neutral zu berichten. Das ist mMn auch nicht unbedingt gewünscht. Wer die meiste Neutralität will, sollte sich direkt an die Pressemeldungen halten oder bei den Nachrichtenagenturen umsehen.

@Sartretom
Hast du noch keinen Ersatz gefunden? Es gibt immer irgendwo ein Blatt, welches einem gut in den Kram passt.
Zur Not das Kleingeisterdorfer Tagblatt,

Sartretom schrieb:Zu den Demos: Warum demonstrieren die "Fridays" nicht mal in China oder Indien?

Erinnert mich an das gute alte "Geht doch nach drüben, wenn ihr für mehr Demokratie demonstrieren wollt!" aus meiner Jugendzeit.
Ich protestiere da, wo ich lebe, wo die von mir bezahlten Politiker Politik machen. In China mögen die Chinesen demonstrieren - wenn sie es denn überleben.

Ja, ja, böse manipulatorische Medien-Diktatur.

Am Kiosk kriegt man nur noch BILD, niemals aber TAZ oder Neues Deutschland. Alle sind gezwungen, RTL II zu gucken, weil sie sonst eingesperrt werden. Wer ausländische Sender hört, kommt ins KZ.

Nicht erst seit der Info-Revolution durch das Internet zieht dieses Argument nicht mehr.

Aus der Glotze guckt es nur so doof heraus wie hinein, und nicht hinter jedem Blatt Papier steckt ein kluger Kopf - manchmal nämlich nur ein Arschloch.

shionoro schrieb:Aber vielleicht haben diese schlimmen linksgrünen auch einfach recht und seriöse Leitmedien spiegeln das wieder.

Ein seriöses Leitmedium würde niemals aufgrund einer Überzeugung etwas widerspiegeln, das widerspräche der Neutralität eines seriösen Nachrichtenmediums.

@Sartretom
Es gibt einen Unterschied ob man Staaten besetzt oder diese Staaten sich freiwillig einer Organisation anschließen bzw anschließen wollen. Nicht die Nato breitet sich aus sondern immer mehr Staaten wollen sich der Nato anschließen. Keiner wird gezwungen sich der Nato anzuschließen, das ist ein großer Unterschied. Dieses Recht auf freie Bündniswahl hat jedes Land in Europa und nur weil Russland etwas dagegen hat sollen souveräne Länder auf dieses Recht verzichten? Russland hat das zu akzeptieren so wie jedes andere Land auch Russlands Entscheidungen akzeptieren muss. Wenn du das nicht kapierst dann hast du was grundlegendes im Leben nicht verstanden.

..

@Sartretom
ich erlebe den "Verfall" einiger Medien, die ich zuvor gerne konsumierte, ebenfalls mit und tausche sie entsprechend aus. Indes habe ich allerdings auch das Erleben, dass es nicht nur an den Medien liegt, sondern auch daran, dass ich mit den aktuellen Prämissen und Narrativen, die in diesem Lande als "Mainstream" existieren, zunehmend weniger anzufangen weiß. Neutralität ist innerhalb der Medienwelt ja nun eigentlich nicht vorgesehen, will man ein festes Publikum generieren. Mittlerweile schaue ich nur noch, was mir nicht gar zu arg bigott und überkandidelt erscheint. Im Übrigen war die Dekadenz immanent, jeglichen Hochkulturen der Geschichte, die sich selbst überlebt hatten. Ohne Navi / Handy würden heute Menschen sterben, weil sie derartig abhängig davon sind, dass sie, ohne dem, kaum noch die eigene Haustür finden (aber die Autobahn, um sich wichtig zu machen, die schon -- bitte das Selfie vom eigenen Heldentum nicht vergessen und auf Social Media posten); davon bin ich überzeugt. Das ist ein klares Zeichen, dafür, dass es mal wieder Zeit für einen Untergang ist. Degeneration wird von der Evolution abgestraft; auch wenn es manchmal etwas dauert. Bild*in kommentiert. ;-)

LG Mina

Ich hab inzwischen nicht mehr das Gefühl, dass ich alles wissen will / muss, und schon gar nicht sofort. Die wichtigen Dinge kriege ich mit, v. A. übers Radio, der Rest ist mir egal. Je kürzer die Nachricht, desto weniger Meinung (aber natürlich auch Info) ist drin.

Sartretom schrieb:Wie ist eure Meinung dazu?

meine Meinung ist, dass Du gar nicht über Leitmedien und deren Neutralität diskutieren willst.

@Sartretom

Da weht Dir jedenfalls eine steife Brise entgegen.

Die Süddeutsche war nie meine favorisierte Zeitung, teile aber Deinen Eindruck durchaus.
Auch die FAZ scheint im Wesentlichen aus Claqueuren zu bestehen.

Da stellt sich einfach die Frage: Warum soll man die kaufen? Werbebroschüren sind doch eigentlich kostenlos. Das wird der Markt schon regeln.
Andererseits hat aus meiner Sicht die Presse schon die Aufgabe, Regierung kritisch zu begleiten. Tageszeitungen sollen eigentlich nicht die Bravo sein. Zwar habe ich noch keinen Annalena Starschnitt gefunden, der wird halt verbalisiert.

Ganz subjektiv habe ich bei allen großen seriösen Zeitungen früher mehr Distanz zur Politik erlebt als heute.

Es wäre allerdings bedauerlich wenn irgendwann Presse nur noch aus Revolverblättern bestehen würde.

Was mich in sehr vielen Presseerzeugnissen sehr gewundert hatte, war die Bearbeitung des Themas 'Feministische Außenpolitik'.

Immerhin ist das ein gewaltiger Bruch mit Politik, wie sie bisher gemacht wurde.

Es soll also nicht mehr pragmatische oder werteorientierte Politik gemacht werden, somdern schlichtweg ideologische. Das ganze wird auch nicht versteckt, sondern propagiert.
Dazu wird eine Ideologie als Gütesiegel ausgegeben, die ja gar nicht einheitlich definiert ist.

Aus meiner Sicht hat Ideologie nichts als Maßstab der Außenpolitik zu suchen. Medial wurde das aber im Wesentlichen ignoriert oder höflich beklatscht.

Ich würde von ideologiefreier Journaille erwarten, ruhig mal auf das Thema einzugehen und vielleicht die Möglichkeit zu erwähnen, man könne ja mal die Interessen der eigenen Bevölkerung in den Fokus der Politik zu rücken, statt eine heterogene Ideologie.

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sacredheart schrieb:Ich würde von ideologiefreier Journaille erwarten, ruhig mal auf das Thema einzugehen und vielleicht die Möglichkeit zu erwähnen, man könne ja mal die Interessen der eigenen Bevölkerung in den Fokus der Politik zu rücken, statt eine heterogene Ideologie.

Das wird schwierig, ab dem Zeitpunkt, wenn besagte Ideologien bereits eine (Medien)Macht erreichten, die zu unverzüglicher Diskreditierung führt, schert jemand nennenswert aus. Ich sehe diesen Zeitpunkt bereits seit Längerem überschritten. Die Medien, die ich (noch regelmäßig) konsumiere, gehören nicht den sogenannten Leitmedien an. Letztere frequentiere ich lediglich, um mich über den Stand des aktuellen Irrsinns zu informieren (und ggf. reagieren zu können) oder gut ab zu lachen. Ernst nehmen kann ich das Ganze längst nicht mehr.

LG Mina