Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

I_Motion schrieb:Sie vertritt in vielen Punkten Positionen ähnlich zu denen der AfD - minus den Rechtsextremismus, der dort in weiten Teilen vorherrscht.

Hoffentlich weniger neoliberale Positionen als die AfD.

Weiß noch nicht so recht. Habe um die Partei die Linke Angst. So eine braucht man wenigstens in der Oppo immer. Und würde die Linke mal sterben, bliebe nur noch die SPD für zumindest Mitte-Links-Politik. Grüne sind für mich bis heute keine Alternative.

Und eigentlich hasse ich es, wenn Parteien die AfD kopieren, aber wenn die Wagenknecht-Partei rechtsextremistisch frei bleiben sollte - dann vielleicht doch gut, um so die AfD nach und nach wieder kleiner zu bekommen.

rhapsody3004 schrieb:Habe um die Partei die Linke Angst.

@rhapsody3004

Was steht denn zu befürchten, wenn die Erben von Ulbricht, Honecker und Mielke die Parlamente verlassen?

rhapsody3004 schrieb:So eine braucht man wenigstens in der Oppo immer.

Wozu braucht es denn Mauer Romantik?

rhapsody3004 schrieb:Und eigentlich hasse ich es, wenn Parteien die AfD kopieren

sie kopiert die ja mMn gar nicht, sondern sieht einige Positionen halt genauso. Das würde sie sicher auch tun, wenn es die AfD gar nicht gäbe.
Wenn die AfD z.B. sagen würde, es ist heute schönes Wetter und SW wäre der gleichen Meinung, dann ist das ja kein Kopieren, sondern einfach nur Meinungsgleichheit.

rhapsody3004 schrieb:aber wenn die Wagenknecht-Partei rechtsextremistisch frei bleiben sollte - dann vielleicht doch gut, um so die AfD nach und nach wieder kleiner zu bekommen.

ich fänd es auch gut, wenn sie in den Bundestag einziehen würde, schlechter als so manch andere Partei würde sie sicherlich auch nicht agieren, vor allem nicht schlechter als die Linke.

sacredheart schrieb:Wozu braucht es denn Mauer Romantik?

Die Linke ist überhaupt nicht 1:1 mit der SED zu vergleichen. Das behaupten meist nur neoliberale, die hier am liebsten US-Zustände bzw. das US-System einführen wollen würden. (wäre dann übrigens auch gegen die Verfassung)

In der Oppo gut, um den Regierenden immer Druck zu machen - vor allem hinsichtlich sozialer Ungerechtigkeiten usw....

Auch nur das Klimaschutz stets sozialverträglich sein müsste.

Ps.

Es soll ja auch längst alles 1:1, was die Linken fordern, umgesetzt werden. Aber Feuer unter Arsch können sie machen und so manche Zustände auch immer wieder den Regierenden in Erinnerung rufen.

rhapsody3004 schrieb:Die Linke ist überhaupt nicht 1:1 mit der SED zu vergleichen. Das behaupten meist nur neoliberale.

@rhapsody3004

Die Linke ist auch juristisch der rechtsidentische Nachfolger der SED. Mehr muss man über diese Partei eigentlich nicht wissen. Das ist keine neoliberale Lesart, sondern schlicht die Wahrheit.

rhapsody3004 schrieb:soll ja auch längst alles 1:1, was die Linken fordern, umgesetzt werden.

Häh? Das steht bei ihren aktuellen Ergebnissen auch nicht an.

rhapsody3004 schrieb:Aber Feuer unter Arsch können sie machen und so manche Zustände auch immer wieder den Regierenden in Erinnerung rufen.

Ja, sie erinnern daran, wie beschissen die DDR Regierung war. Dafür müssen sie aber nicht in Parlamenten vertreten sein. Ich brauche ja auch nicht dauernd einen neuen Wespenstich, um daran erinnert zu werden, dass es unangenehm ist.

Die linke ist eher sympathant von Faschisten wie Putin, dazu jede Menge Humbug braucht kein Mensch

Nächste Wahl wollten sie dann aus dem Parlament fliegen

-VOLLSTRECKER- schrieb:- braucht es wirklich eine weitere linke Partei? (haben wir da nicht schon genug?)

Für mich sieht es eher nach einer Partei aus, die weder links noch rechts ist, sondern eher der politischen Mitte zuzuordnen ist, auch wenn dieser Begriff natürlich dehnbar ist.

-VOLLSTRECKER- schrieb:- Ist das Ganze nicht eher ein Egotrip von Frau Wagenknecht?

Das denke ich nicht. Sie möchte einfach nur nicht mehr mit dem Strom innerhalb der Linken-Partei schwimmen. Und wenn man sich innerhalb der eigenen Partei nicht mehr wohlfühlt, dann muss man eben eigene Wege gehen. Mit Egoismus hat das für mich nichts zu tun. Abgesehen davon fühle ich mich von den Linken (die ich jahrelang gewählt habe) auch nicht mehr so gut vertreten wie noch vor einigen Jahren, da sie sich m. E. immer mehr den Grünen angebiedert haben.

-VOLLSTRECKER- schrieb:- braucht es wirklich eine weitere linke Partei? (haben wir da nicht schon genug?)

Ich denke, es wird nur eine linke Partei überleben. Ich tippe auf BSW, einfach, weil Frau Wagenknecht rhetorisch sehr gut aufgestellt ist.

rhapsody3004 schrieb:Die Linke ist überhaupt nicht 1:1 mit der SED zu vergleichen. Das behaupten meist nur neoliberale, die hier am liebsten US-Zustände bzw. das US-System einführen wollen würden.

Nein, die SED/DDR hatte als Leitbild den Sozialismus/Kommunismus. Geht man bei Frau Wagenknecht mal in die Tiefe, wird man feststellen, dass das, was sie unter "Sozialverträglichkeit" versteht, genau in Richtung "Umverteilung" geht.

Was denkst Du, wird mit der Wirtschaft in Deutschland passieren, wenn wesentliche Teile verstaatlicht werden und/oder große Unternehmen maximal zur Kasse gebeten werden?

SophiaPetrillo schrieb:Was denkst Du, wird mit der Wirtschaft in Deutschland passieren, wenn wesentliche Teile verstaatlicht werden und/oder große Unternehmen maximal zur Kasse gebeten werden?

ich dachte bis jetzt will SW nur die Versorgungsunternehmen verstaatlichen, wie z.B. Wasserwerke, Gesundheitswesen, Stromerzeuger und vielleicht noch richtig große Wohnungsbauunternehmen?

Das fänd ich auch genau richtig, weil das jeder Mensch unbedingt zum Leben braucht und mit diesen "Gütern" mMn keine hohen Profite generiert werden sollten - auf Kosten derjenigen die sich es irgendwann nicht mehr leisten können.

Joghurtbecher schrieb:Sie möchte einfach nur nicht mehr mit dem Strom innerhalb der Linken-Partei schwimmen.

Na mal sehen, sollte der Haufen in den Bundestag gewählt werden, ob sie dann öfter als 2× im Jahr bei Debatten zugegen ist...

Parteiengulasch ist das was die Republik am wenigsten braucht, kann man nur hoffen dass die Linke dadurch aus allem Parlamenten fliegt und die AFD Wähler verliert. Ansonsten bleibt einfach abzuwarten, was ihr (vorläufiges) Programm so hergibt. Im Januar soll es soweit sein.
Von Putin hat sich Frau Wagenknecht aber nicht distanziert. Halte ich für einen großen Fehler auf dem Weg zu einer neuen Regierung. :troll:

rhapsody3004 schrieb:In der Oppo gut, um den Regierenden immer Druck zu machen - vor allem hinsichtlich sozialer Ungerechtigkeiten usw....

Deswegen sitzen sie in der "Oppo" und rammeln von Tiefpunkt zu Tiefpunkt in den Umfragen.

Optimist schrieb:dachte bis jetzt will SW nur die Versorgungsunternehmen verstaatlichen, wie z.B. Wasserwerke, Gesundheitswesen, Stromerzeuger und vielleicht noch richtig große Wohnungsbauunternehmen?

Das fänd ich auch genau richtig, weil das jeder Mensch unbedingt zum Leben braucht und mit diesen "Gütern" mMn keine hohen Profite generiert werden sollten - auf Kosten derjenigen die sich es irgendwann nicht mehr leisten können.

@Optimist

Guter Plan. Soweit ich weiss, hat der Staat dieses Jahr bislang 47 Wohneinheiten fertiggestellt.

Ach nein, da kommen ja noch der Protzklotz am Kanzleramt für ne knappe Milliarde und das Übergangswohnheim für den Bundesprösidenten für 200 Mio dazu, dann sind es 49.

Damit ist die Wohnungsnot so gut wie behoben.

Wenn der Staat in Sachen Gesundheit und Energieversorung ähnlich gut agiert, dürfte damit das Problem des Rentenniveaus vollständig gelöst sein, wenn auch auf eine eher rustikale Art.

Die Idee, dass der Staat es besser macht als der Unternehmer, war schon immer ein Irrweg.

Optimist schrieb:dachte bis jetzt will SW nur die Versorgungsunternehmen verstaatlichen, wie z.B. Wasserwerke, Gesundheitswesen, Stromerzeuger und vielleicht noch richtig große Wohnungsbauunternehmen?

Das fänd ich auch genau richtig,

Sobald der Staat seine Hände im Spiel hat, kommen dann Milliardenschleusen wie BER, Stuttgart21 oder Elbphilharmonie raus.

Wenn Frau Wagenknecht mit ihrer neuen Partei das Spektrum der Mitte abdecken würde, könnte sie viele Protestwähler abholen.

Aber dieses Spektrum deckt sie nun mal nicht ab und damit sind mMn die derzeitigen Prognosen und Hochrechnungen bezüglich der BSW politisches Wunschdenken.

sacredheart schrieb:Die Idee, dass der Staat es besser macht als der Unternehmer, war schon immer ein Irrweg.

das mag sein.
Aber ich sehe diesbezüglich halt das Dilemma, dass Private - zumal wenn es Aktienunternehmen sind - mehr auf die Gewinne schielen (müssen) als auf die Qualität.

Das sah man mal ganz deutlich bei einer Reportage über Pflegeeinrichtungen (war glaube der Walraff oder wie der heißt).

Es ist für mich halt ein No-Go, dass sich manche Unternehmen den Aktionären mehr verpflichtet fühlen als ihren Kunden oder Patienten.

SomertonMan schrieb:Sobald der Staat seine Hände im Spiel hat, kommen dann Milliardenschleusen wie BER, Stuttgart21 oder Elbphilharmonie raus.

ja, finde ich genauso schlecht.
Dann müsste es halt mal Gesetze geben, um diese Steuerverschwendungen zu begrenzen.

SophiaPetrillo schrieb:Wenn Frau Wagenknecht mit ihrer neuen Partei das Spektrum der Mitte abdecken würde, könnte sie viele Protestwähler abholen.

sehe ich genauso.

Ich werde eh weiterhin auf allen Ebenen die SPD wählen. Wird sich niemals ändern. Ist auch so ein Prinzipien-Ding bei mir.

Daran wird auch eine neue Wagenknecht-Partei nichts ändern - es sei denn diese würde mich extrem ansprechen, von den Inhalten aber auch vom Auftreten her, - und die SPD würde eine 180 Grad-Wende hinlegen.

Aber für die Oppo finde ich sehr linke Parteien aber auch innerhalb einer Koalition mit anderen nicht schlecht.

Optimist schrieb:Dann müsste es halt mal Gesetze geben, um diese Steuerverschwendungen zu begrenzen

Ich will nicht wissen, wie viele Firmen am BER gleichzeitig gearbeitet haben. Hunderte bestimmt. Die haben sich gegenseitig beklaut, sind mit mehr Material heim gefahren, als sie hin sind. Rechnungen wurden gestellt, die für den Auftraggeber (BER) mitnichten nachvollziehbar waren, weil kein Überblick, wer, wie und für was zuständig ist. Da wurde die Rechnung überwiesen und gut war.

Irgendein Wirtschaftsexperte sagte mal vor paar Jahren, als noch im Bau, das Ding müsste abgerissen und von Grund auf neu projektiert werden.

Optimist schrieb:Dann müsste es halt mal Gesetze geben, um diese Steuerverschwendungen zu begrenzen.

Das könnte dann noch mehr Bürokratismus bedeuten. Es gäbe nur einen Weg dies einzudämmen und das wäre dann die totale Kontrolle bzw. Regulierung.

SophiaPetrillo schrieb:Es gäbe nur einen Weg dies einzudämmen und das wäre dann die totale Kontrolle bzw. Regulierung.

könnte mir vorstellen dass die SW genau das favorisieren würde.
Und da wäre ich sogar bei ihr. Weil es eben wie gesagt mMn nicht sein kann, dass bei Unternehmen auf die jeder Mensch angewiesen ist, die Qualität leiden kann, nur weil Profite generiert werden müssen.

Deshalb hätte ich noch lange keine Angst vor einer DDR 2.0 wenn es SW schaffen würde, denn es gibt in meinen Augen zwischen 2 Extremen auch manchmal einen Mittelweg :)