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Was kommt nach dem Kapitalismus?

82 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 12:00
Hallo Forum,

mich beschäftigt zur Zeit die Frage, in welch einem System eineGesellschaft möglicherweise lebt, die den Kapitalismus überwunden hat.

Dazuinteressieren mich Eure Ideen, Phantasien und Meinungen!

Gibt es hier auchLeute, die meinen, dass der Kapitalismus ganz in Ordnung sei und es nur noch an der einenoder andere Regulation fehlt? Auch dazu interessieren mich eure Meinungen.

Ichselber stehe dem aktuellen System sehr kritisch gegenüber und habe so einige Ideen, wieGesellschaften sich organisieren könnten, ohne mit dem derzeitigen Problem einer massivenUngleichverteilung von Wohlstand konfrontiert zu sein. Doch frage ich mich auch, wierealistisch diese Ideen sind.

Hier mal einige davon:

Meine"Wunschgesellschaft" hat den Zins abgeschafft. Dem Geld hat sie dadurch wieder dieFunktion eines Tauschmittels zugewiesen, das sich nicht von alleine vermehren kann. Umden Umlauf von Geld zu garantieren und damit Konsum und Investitionen zu fördern, ist dasGeld sogar durch einen Wertverlust gekennzeichnet, der je nach Dauer der Anlage höheroder geringer ausfällt. Bargeld verliert schnell an Wert, langfristige Anlagen verlierenkaum an Wert. Dadurch, dass das Geld wieder durch die Hände der Menschen geht und nichtmehr gehortet wird, wird erkannt, dass eine Volkswirtschaft keines steten Wachstumsbedarf, sondern einer Sättigung entgegen strebt, die dem allgemeinen Bedarf nach Warenund Dienstleistungen entspricht. Alle aus der Zinswirtschaft resultierenden destruktivenMethoden zur Rendite-Steigerung existieren nicht mehr.

In meiner"Wunschgesellschaft" wird jedem Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen gewährt, dasalle Grundbedürfnisse deckt. Darüber hinaus kann jeder Mensch einer Erwerbstätigkeitnachgehen, um sein Einkommen zu erhöhen. Die Bezahlung von Arbeit richtet sich nach derenNachfrage. Dadurch werden unliebsame Tätigkeiten für den Arbeitnehmer attraktiv. Arbeitwird vor allem aber wieder deswegen gesucht, um eine sinngebende Beschäftigung zu finden.Viele Tätigkeiten auf künstlerischen, geistigen oder sozialen Gebieten wie aber auchArbeiten an der Infrastruktur werden direkt durch die Gesellschaft subventioniert. Diesebesitzt zum einen durch das Grundeinkommen die entsprechende Konsumfähigkeit dafür underkennt zum anderen einen direkten Nutzen aus der gemeinschaftlichen Finanzierungbestimmter Beschäftigung.

Waren, deren Produktion sehr energieintensiv ist oderökologischen Schaden verursacht, werden hoch besteuert und genießen kein großes Ansehen,so dass sich ein vorsichtiger Umgang mit Ressourcen etabliert. Menschen, die in ihrerBerufswahl frei sind, identifizieren sich mehr mit dem, was sie produzieren. In der Form,wie sie ihren Beschäftigungsverhältnissen und Unternehmen mit einer gesunden Kritikgegenüberstehen, so reifen sie auch zu kritischen Konsumenten heran. Es gibt einestärkere Bewertung von Produkten nach ethischen Aspekten. Die Folge ist eine geringereNachfrage nach Ramsch, Überfluß und Produkten, die mit menschlicher Ausbeutung verknüpftsind. Regionalware und allgemeine Waren-Transparenz wird stärker nachgefragt werden.

Dies sind nur ein paar Ideen von mir, von deren Art es noch einige mehr gibt. ÜberHinweise und Kritik würde ich mich freuen.


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Um noch ein konkretesModell zu nennen, das derzeit viele Menschen beschäftigt, nenne ich hier mal dasGrundeinkommen, das vor allem durch Götz Werner, dem Chef der Drogerie-Kette "DM" bekanntgemacht wurde. Dieses Modell ersetzt nicht den Kapitalismus, sondern entspringt eher demGedanken, die soziale Komponente des derzeitigen Systems zu stärken:

DemGrundeinkommen liegt die Idee zu Grunde, dass alle Bürger dieses Landes einebedingungslose monatliche Geldeinnahme erhalten. Diese Geldeinnahme soll sich einzig auseiner Konsumsteuer ergeben. Götz Werner zeigt auf, dass sich die Gesamteinnahmen desStaates über eine ungerechte und komplizierte Verstrickung von Steuern und Abgabenergeben, die einen riesigen Verwaltungs- und Kontrollaparat erfordert. Ebenso kompliziertund aufwendig ist die Verteilung der Einnahmen an die verschiedenen staatlichenInstanzen, Förderprojekte und bedürftige Bürger. Die Gesamteinnahmen des Staates werdendurch die Staatsquote beschrieben, also der Anteil am Bruttoinlandsprodukt, der dem Staatzukommt. Würde man diese Staatsquote beibehalten, aber nur durch eine einzige, fürjederman gleich hohe Steuer einholen, dann könnte der ganze Verwaltungsapparatverschwinden - vor allem wenn die Verteilung von Staatseinnahmen ebenso einfach behandeltwürde. Das Grundeinkommen bedeutet also, dass die Einnahmen und Ausgaben, die der Staattätigt, gleich bleiben wie bisher, aber unmittelbar an alle Bürger verteilt werden. Wasaber bleibt, sind Ausgaben für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur und öffentlicheEinrichtungen, die weiterhin Bedeutung haben.

Die Folgen wären:
- KeineLohnnebenkosten mehr
- Deutlich weniger Beschäftigte im öffentlichen Dienst
-Eine einzige Steuer: Die Mehrwertsteuer mit ca. 50%
- Keine Rentenkasse,Arbeitslosenversicherung, Kindergelder, Sozialhilfe, etc.
- Entscheidungsfreiheit vonArbeitnehmern, keine Abhängkeitsverhältnisse

Die Höhe der Mehrwertsteuer wird indiesem Modell übrigens dadurch möglich, dass die Bruttokosten für Produktion drastischsinken. Schließlich muss der Unternehmer viel weniger immaterielle Kosten im Produktpreisfestmachen. Für den Konsumenten bleiben die Produktpreise gleich - allerdings nur beiRegionalware.



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22.06.2006 um 13:09
Na, das hört sich doch mal wie eine Idee an! Mir gefällt dieser Vorschlag sehr.

Gruss N:-)


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22.06.2006 um 13:40
Klingt gut, aber nicht die Refinanzierung mit 50% MwSt. Besser wäre ein100%-Spitzensteuersatz für alle Einkommens-Millionäre als einzige Steuer.

Beijeder Form von Umvereilung muss jemand auf der Strecke bleiben, entweder die Armen oderdie Reichen, wer ist das bitte hier? Man kann doch niemals die vorhandene Geldmengebesser an alle verteilen, man kann sie nur umverteilen, auf Kosten von irgendjemanden!


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22.06.2006 um 13:58
"Meine "Wunschgesellschaft" hat den Zins abgeschafft. […] Bargeld verliert schnellan Wert"

Ich hätte keine Lust bald Millionen dieser Währungseinheitenfür ein paar Brötchen mit mir rumschleppen zu müssen. Aber Bargeld würde ja dann sowiesokeiner mehr haben wollen und ein Güter-Tausch ist ja wohl keine praktikable Lösung.


"In meiner "Wunschgesellschaft" wird jedem Menschen ein bedingungslosesGrundeinkommen gewährt, das alle Grundbedürfnisse deckt."

Dann würdensehr viele nicht mehr arbeiten bzw. nur noch sporadisch, um sich etwas Bestimmtes leistenzu können. Wie sollen aber in ausreichendem Maße Güter produziert werden, wenn eine Firmanicht genügend Arbeiter findet, die dauerhaft und verlässlich arbeiten?



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22.06.2006 um 14:07
Hallo Ashert,

dass eine Umverteilung auf irgend jemandes Kosten basiert, istklar. Ich würde es aber eher "Investition" nennen, das gibt der Sache eine positiveBedeutung!

Verstehe ich Dich richtig, dass Du eine Einkommensobergrenze schaffenund jeglichen Mehrverdienst als Steuer dem Staat zuführen willst?

Hm... imPrinzip mag ich den Gedanken, da ich auch ein Freund davon bin, Vermögen oder Einkommenzu limitieren. Dies wäre nach meinem Gefühl aber erst bei einer Höhe von einigenMillionen Euro sinnvoll.

Gleichsam mag ich aber auch den Gedanken einerKonsumsteuer, da dadurch zum einen jeder einen Beitrag für die Gesellschaft leisten undzum anderen eine kritische Haltung dem Konsum gegenüber gefördert würde. Vor allem, wennes eine veränderliche Konsumsteuer gäbe, die durch produktspezifische Faktoren variiertwird. Solche Faktoren könnten z.B. die Energiebilanz oder die verursachtenSchadstoffemissionen eines Produktes sein. Außerdem konsumiert der Mensch mit hohemEinkommen in der Regel mehr als derjenige mit niedrigem Einkommen und steuert derGesellschaft dadurch einen größeren Anteil an Geld zu. Finde ich gerecht! Dass die Armenauf der Strecke bleiben, kann ich so nicht sehen.
Das sehe ich es eher alsKonsequenz des geltenden kapitalistischen Systems, das durch das Wernersche Modell janicht verändert würde.


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22.06.2006 um 14:23
@Bakterius

Ich hätte keine Lust bald Millionen dieser Währungseinheiten fürein paar Brötchen mit mir rumschleppen zu müssen. Aber Bargeld würde ja dann sowiesokeiner mehr haben wollen und ein Güter-Tausch ist ja wohl keine praktikable Lösung.


Äh, Du meinst also, Geld mit Umlaufsicherung würde Inflation verursachen?Kannst Du mir mal erklären, wie Du darauf kommst?


Dann würden sehrviele nicht mehr arbeiten bzw. nur noch sporadisch...

Damit hast Du erkannt,an welcher alten Glaubensfrage sich Freunde und Gegner der Theorie aufreiben. Dass immerweniger Arbeit anfällt, um die Bedürfnisse einer Gesellschaft zu erfüllen, ist allgemeinbekannt. Dass es noch viel weniger wäre, wenn es effizienteren Einsatz von Energie undRessourcen gäbe und der Staatsapparat verkleinert würde, kommt noch hinzu. Übrig bleibtaber dennoch Arbeit, deren Erledigung erforderlich ist.

Ich meine, es gäbegenügend Anreiz zu arbeiten. Ich sehe zum einen den Grund, dass eine Menge Menschen inder Berufstätigkeit Erfüllung finden. Zum anderen meine ich, dass viele Menschen bereitsind, eine gewisse Menge an Energie und Lebenszeit für einen Zuverdienst zu geben, umsich damit Wünsche zu erfüllen. Ich glaube nicht, dass der Mensch von Natur aus faul ist,sondern dass der Mensch nicht dazu veranlagt ist, Tag ein Tag aus ein und die gleichemonotone Tätigkeit auszuüben.


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 14:29
kirbert,

deine Einsichten sollten den Weg in die Köpfe derjenigen finden, welchean günstigen Positionen die Problematik weiter verbreiten können oder gar selberÄnderungen zu fordern vermögen. Obwohl ich den sehnlichen Wunsch und die Notwendigkeiteiner Änderung spüre, fehlt es mir an Fachwissen und Kompetenz, diese neuen Wegeaufzuzeigen.

Ich wünschte mir, jemand der gut schreiben kann, würde auf einemA4 Blatt zusammenfassen den Fehler im Geldsystem, damit ich dieses Blatt nach Bedarfverteilen kann, es könnte auch zwei Ausführungen geben, eine Seite, welche eine Gemeinde,Bank oder Finanzverwaltung aufmerksam macht auf die Ungerechtigkeit und das als Beispielüber ca. 3% Zins = Mord ist oder die Schwachstelle im kapitalistischen System kurz undprägnant aufzeigt und andererseits für Laien, wo deutlich gemacht wird, dass jedermonatelang im Jahr für die Reichen schuftet wegen dem Zinssystem etc.

Jeder, deres liest, dürfte sich nicht mehr länger in Unwissenheit sonnen und bekäme so in dieVerantwortung, ob es ihm passt oder nicht. Man müsste noch auf weiterführende Literaturverweisen, damit auch keiner sagen kann, diese Infos auf dem Blatt seinen zuoberflächlich.

Meine aktive Handlung wäre dann, wirklich einmal 100 Seitenauszudrucken und am Bankschalter, auf der Gemeinde oder unterwegs in einen Briefkasten zuwerfen. Wenn von den 100 nur 20 gelesen werden und davon nur 2 Menschen dadurch etwasneues erfahren, was ihnen bis jetzt verborgen blieb, hat das einen grossen Effekt.Vielleicht ist ja auch ein Sohn eines reichen Bankers dabei, welcher im gleichen Trottwie sein Vater einmal das Vermögen verwalten wollte, so aber konfrontiert wird mit neuenGedanken.

Ich werde jetzt noch versuchen, einfache und kreative Gedanken übereine neue Gesellschaftsform herauszuarbeiten und wenn möglich in diesen Thread zustellen.

Gruss manjatu


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 14:47
Hallo Manjatu,

eine einzige DIN A4 Seite? Das könnte schwierig werden. Alleswas mir bisher über den Weg gelaufen ist, war doch etwas umfangreicher. Vielleicht istdiese kleine Geschichte hier hilfreich?

http://www.humanwirtschaft.de/pdf_hw02-2006/18hw02-2006_parabel-wasserbecken.pdf


Eindrucksvoll sind für mich immer Grafiken, die exponentielle Wachstumkurven,z.B. von Geldvermögen, Schulden, Zinserträgen, Energiebedarf, etc. den passenden linearenoder gesättigten volkswirtschaftlichen Verläufen gegenüber stellen um aufzuzeigen, wiestark die Diskrepanz zwischen den Forderungen des geltenden Systems und dessenMöglichkeiten zur Erfüllung der Forderungen ist.

Ich werde mal meine Augenoffen halten. Finde Deine kleine Aktion klasse!


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22.06.2006 um 14:53
Es gibt keinen Grund, mehrere Häuser oder Ländereien zu besitzen, man kann sich zwei,drei Grundstücke oder Häuser zulegen, dann ist fertig, man kann jederzeit durch Verkaufwechseln. Wer ganze Siedlungen bauen will, kann dies dann nur in einem Gemeinschaftswerk,in dem diese Häuser und der Besitz verteilt sind.


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 15:11
hallo kribert,

ich finde es total super, dass du dir schon so konkrete Gedankengemacht hast, wie so eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus aussehen kann.
Ichkann mir diese "Wunschgesellschaft" auch vorstellen und sehe in deinen Vorschlägen eineechte Alternative. Auch bin ich sicher, dass die meißten Menschen gerne arbeiten möchten.Es wären ja nach deiner Rechnung sowieseo noch weniger Arbeitsplätze, als es eh schonsind und einem engagierten Menschen wird für gewöhnlich eine höhere gesellschaftlicheAnerkennung zuteil, was wiederum ein weiterer Anreiz zur Arbeit sein kann. Menschenwollen gemocht werden...
Und vielleicht heisst es ja einmal "Du Uschi, der Herbertist bei der Müllabfuhr!" "Echt? Wasn toller Hecht" ...etc ;)


Auf dieseWeise gäbe es auch kein arm und reich mehr, die ehemaligen "Standesunterschiede" würdensich zumindest verlagern.

Und wie schön es erst wäre, sich zwanglos dem widmenzu können, was einem wirklich am Herzen liegt, ohne überlegen zu müssen, ob man mitdieser und jener Ausbildung überhaupt genug Geld zum Leben verdient, das wäre eineunglaubliche Bereicherung. Die Menschen hätten Anreiz, das zu sein, was sie sind.
Eine derartige Gleichstellung nimmt ausserdem viele Feindbilder, weil alle auf dergleichen Stufe stehen und man so einen weiteren Anreiz hat, undzwar den zumeigenverantwortlichen Handeln.


Eine weitere Idee ist die des sogenannten3. Sektors. Dort werden Dienstleistungen gegen Dienstleistungen eingetauscht und dabeiwird auf Geld vollkommen verzichtet.
So kann ich z.B. prima tapezieren und streichenetc., das biete ich den Leuten an und bekomme dafür z.B nen neuen Haarschnitt, frischeTomaten aus dem Garten oder einen Babysitter. Mir ist schon klar, dass dieser 3. Sektornur funktioniert, solange es ein Gerüst gibt, welches ihn trägt, aber ich könnte mirvorstellen, dass dies der "Flohmarkt" dieser von dir beschriebenen Gesellschaft seinkann.


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22.06.2006 um 17:33
benutz mal die Suchfunktion, alle 3 Monate geht hier wieder die KapitalismuKommunismusdebatte los.


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aniki ehemaliges Mitglied

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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 17:37
"So kann ich z.B. prima tapezieren und streichen etc., das biete ich den Leuten an undbekomme dafür z.B nen neuen Haarschnitt, frische Tomaten aus dem Garten oder einenBabysitter."

solche Ideen sind ja an sich eine feine Sache, aber was, wenndu grad einen neuen Haarschnitt, frische Tomaten aus dem Garten oder einen Babysitterbrauchst, aber niemand im Moment deine Tapezierkünste benötigt?
So ganz ohne Geldwird es wohl doch nicht funktionieren... ;)


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 17:58
@aniki,

Der gänzliche Verzicht auf Geld wäre aus meiner Sicht auch nichtbesonders sinnvoll. Tauschbörsen finde ich aber schon klasse. In kleinen Gemeinschaftenwird das Tauschverfahren auch noch oft praktiziert. Manchmal auch zum Leidwesen desStaates in Form von Schwarzarbeit! :)


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yo ehemaliges Mitglied

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22.06.2006 um 18:01
der verweis auf die regelmäßig aufkommenden kaptitalismusdebatten bringt nichts. wennjemand damals selbst noch nicht hier war oder die meinung neuer mitglieder hören will,hat er kaum lust, alte diskussionen rauszukramen. wenn keine threads zu themen mehreröffnet würden, die schon behandelt wurden, könnte man allmy gleich schließen.vielleicht sollte man lieber alle threads löschen, die älter als einige monate sind :)

@kribert
natürlich sind deine ideen nicht neu, aber es beruhigt zu wissen,dass mehrere so denken. man könnte all die alternativen ideen in die tat umsetzen, wenndie entscheidungsträger wollten. wo ein wille ... aber sie, und auch der großteil derträgen, egoistischen masse der bevölkerung, will nicht und wird nie wollen.
ich habemir selbst schon viel gedanken um diese dinge gemacht und bin dabei immer radikalergeworden, was natürlich auch nichts bringt :|


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 18:13
@yo

Sag niemals nie! :D

Aber ich kenne das Gefühl, wenn man glaubt,rings um einen herum kratzt es niemanden die Bohne, was wir mit uns und unserer Weltanstellen. Zum Glück erfahre ich manchmal auch Gegenteiliges. Ich bin jedenfalls imfesten Glauben, dass ein Wechsel nicht eine Frage des "Ob" sondern eher des "Wann" und"Wie" ist.


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22.06.2006 um 18:17
In meiner "Wunschgesellschaft" wird jedem Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommengewährt, das alle Grundbedürfnisse deckt.

- ist heute der fall -sozialhilfe

Die Bezahlung von Arbeit richtet sich nach deren Nachfrage.

- ist heute auch schon. Top-leute gibts wenig und deswegen werden die auchbezahlt

Viele Tätigkeiten auf künstlerischen, geistigen oder sozialenGebieten wie aber auch Arbeiten an der Infrastruktur werden direkt durch die Gesellschaftsubventioniert.

- Meiner auffassung nach sollten künstler und musikernichts für ihre kunst bekommen. sie sollten, wie einst bach lateinlehrer nebenbei war,ihre haupttätigkeit nachgehen. wenn dann aber trotzdem die seele nach kunst schreit, dannkommt auch gute kunst bei raus - heute jedoch wird kunst als komerz aufgefasst und somitentsteht Eminem, Snoop Dog, etc....

Waren, deren Produktion sehrenergieintensiv ist oder ökologischen Schaden verursacht, werden hoch besteuert undgenießen kein großes Ansehen, so dass sich ein vorsichtiger Umgang mit Ressourcenetabliert.

- gute idee :D


der ansatz deiner ideen ist ganzgut. ich gluabe, wir sind aus dem selben holz geschnitten. bloß die ansätze von karl marxwaren auch gut (theoretisch), praktisch hats doch nicht hingehauen.

mit dem zinskenne ich mich nicht aus, bloß aber kann ich sagen, dass der kapitalismus an sich ja inordnung ist. es muss tatächlich sein, dass die größten prozente des geldes beikapitalisten sind. das sind menschen, die dazu geboren sind, mit geld umzugehen (unddeswegen dies in ihrem leben erreicht haben).

was heute zur zeit aber los ist,ist kein kapitalismus, sondern imperialismus: d.h, dass die fabriken außerhalb ihrerlandesgrenzen ausdenen und damit eine internationale abhängigkeit entsteht (einerseitsgut, da dies kriege und konflikte verhindert) und gigantismus und macht somit ins spielkommt.

der kapitalismus an sich jedoch ist eben natürlich entstanden. er hatsich über jahre optimiert. karl marx hat jedoch die planwirtschaft ins spiel gebracht undsachen durchgeplant, die seiner ideologie entsprachen. jedoch einige punkte hat erübersehen, woran es dann auch scheiterte. Wirtschaftlich, als beispiel, klapt dieplanwirtschaft schon daran nicht, weil die fabrik "jedem" gehört und letzlich niemandsich dafür verantwortlich fühlt; etc....in der wirtschaft muss es konkurenz geben und mitihr wird es auch mächtige uns weniger mächtige geben....

ein wirtschaftssystemzu ändern ist zwecklos, denn du greifst in ein system rein, wo du dir bei weitem nicht zu50% sicher sein kannst, dass dann deine wirtschaftsideologie klappen wird. die wirtschaftlebt von alleine und entwickelt sich immer weiter. wirtschaft im großen still zuregulieren würde zum ostblock führen (also zur armut).

meiner auffassung nachmuss man an der gesellschaftsform was ändern. denn die gesellschaftsforum formt daswirtschaftssystem.

http://wiki.matriarchat.net/wiki.pl

unsere gesellschaft ist so groß und mobil geworden. ich findedass der kapitalismus in einem kleinen dorf am besten funktioniert und dass dieglobalisierung teilweise schuld am heutigen stand der dinge ist.

einfach maleinen kürzeren treten und PCs nicht in komplett deutschland vertreiben, sondern lediglichin einem dorf/stadt einen laden aufzumachen.
aber dafür müssen wir die bundesrepublikdeutschland und die EU auflösen und zu kleinstaaten und selbstständigen komunenzurückkehren!


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yo ehemaliges Mitglied

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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 18:25
das mit den kleinen einheiten sehe ich genauso. selbst unter ländern sieht man, dass eskleinen meist besser geht, und wenn nicht, dann lässt sich der karren leichter aus demdreck ziehen. aber große einheiten wie deutschland oder russland sind wie riesige tanker.bis die umkehren, vergeht ne weile, und dann kann es zu spät sein. und wenn es großeneinheiten gut geht, dann meist auf kosten der kleinen.

ich bin z. b. fürgleichen lohn für gleiche arbeitszeit, unabhängig vom beruf. wieso soll eine kassenfrauim supermarkt weniger verdienen als ein ingenieur oder manager? wenn letztere nicht ausinteresse studieren und verantwortung übernehmen, sollen sie es gleich lassen. wenn jederdas selbe verdient, fallen früher oder später auch die vorurteile gegenüber manchenberufen, denn dann macht jeder das, was ihm spaß macht oder wofür er talent besitzt.


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 18:29
naja, gut. die arbeitszeiten richten sich nach der nachfrage und verfügbarkeit.
esist ja wohl etwas schwieriger ein ingenieur zu werden als eine kassiererin, deswegengibts ingenieure wenige und der lohn für ein ingenieur ist dann doch etwas größer (damiter den betrieb nicht wechelt).....


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yo ehemaliges Mitglied

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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 18:34
der grund, warum es wenige ingeniere gibt (was ja auch nciht schlecht ist, die habenschon genug unheil angerichtet), ist, dass sich viele kein studium leisten können und esgeschlechtsspezifische traditionen gibt.


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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 18:35
Nö, ich möchte yo in diesen Punkten meine volle Unterstützung geben! :)

Undnatürlich auch ein dickes WORD! an den threadsteller! Gute Ideen hier und nur nixUnverständliches dabei. Vieleicht sollten wir uns daher mehr um eine Umsetzung undVerbreitung solcher Pläne kümmern?

Wie geht man das am besten an?



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Was kommt nach dem Kapitalismus?

22.06.2006 um 18:35
oder weil viele nicht ihr studium geschafft haben.


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