Gesetzliche Systemauszeit

Hallo Leute!

Angesichts des Anstiegs an depressiv erkrankten Menschen und ähnlichem und vor allem weil ich selber schon so etwas durchmachen musste bin ich auf den Gedanken gekommen, dass es vielleicht ganz gut wäre, wenn es eine gesetzlich geregelte quasi bedingungslose Systemauszeit geben würde.

Das soll heissen, dass man 1-3 Jahre würde ich sagen ein bedingungsloses Grundeinkommen erhält.

Nun ja nicht vollkommen bedingungslos - nein. Man sollte ein gewisses Mindestalter erreicht haben und sich vorher psychologisch untersuchen lassen. Ich würde grob sagen irgendwo zwischen 20 u 30.

Der Sinn dahinter ist, dass man sich ganz ohne Druck einfach noch mal neu orientieren kann im Leben.

Ich glaube soetwas würde der Gemeinschaft unheimlich nutzen weil es letztenendes denke ich alle Strukturen im Staat entlasten würde. Wie z.B Krankenkassen, Sozialamt etc...

Also los diskutiert! Its on.

@neonnhn

Gibt doch schon nennt sich "Urlaub" das sollte reichen ...

@DerBobo

reicht doch längst nicht aus, wenn man überhaupt nicht mit sich selbst im reinen ist... Du hast immernoch den Druck, dass nach dem Urlaub wieder alles beim alten ist. Man kann in 3 Wochen oder so doch nicht sein Leben komplettes überarbeiten.

@neonnhn

Wozu brauchst du denn 1-3 Jahre ?

@DerBobo

Solange gehen auch Psychotherapien. Manchmal werden Depressive Menschen nie wieder wirklich Arbeitsfähig. Es geht darum sich selbst zu finden würde ich sagen. Man könnte auch sagen Psychische Traumata aufzuarbeiten oder es sonst wie ausdrücken. Ich glaube viele Menschen könnten eine längere Zeit mal komplett ohne irgendwelchen Druck vom System vertragen. Das wäre einfach gesund.

@neonnhn

Wenn man in einer Psychotherapie ist , wird man doch als arbeitsunfähig eingestuft und bekommt doch Hartz IV oder nicht ?

Also was verstehst du unter Auszeit 1-3 Jahre lang nix machen und nur einfach leben und das bezahlt bekommen ?

Würd ich sicherlich auch nicht schlecht finden aber auch nur weil Arbeit für mich Mittel zum Zweck ist.

@DerBobo

Jupp. Ich meine einfach nur 1-3 Jahre leben ohne zu arbeiten und das vom Staat bezahlt bzw eben anders gedacht von den Steuerzahlern.

Man wird in einer Psychotherapie zwar als arbeitsunfähig eingestuft aber es gibt viele Menschen, die garnicht genau wissen, was sie fertig macht. Da könnte auch ein Psychloge erstmal nicht helfen. Diese Menschen brauchen erstmal einfach nur Ruhe und zwar ohne Druck. Meiner Meinung nach.

Ok, das heißt, dass die Studenten, die mit 26 plötzlich bemerken dass Ägyptologie doch keine so gute Wahl war, sich 3 Jahre neu orientieren können, was dann wohl bedeutet dass sie dann was neues studieren (sonst bringt die Neuorientierung ja nicht viel)...arbeiten die dann auch irgendwann mal was?

@MareTranquil

Naja... 20-30 war ja nur erstmal ein grober Gedanke... vielleicht auch besser 20-25

andererseits gibt es bestimmt auch Menschen, die das mit 45 erst so richtig gebrauchen könnten...

So wie du das darstellst... ja das wäre dann eventuell ein mißbrauch

Vielleicht könnte man auch als Bedingung Botenstoffe im Blut untersuchen lassen... also Serotinin, Dopamin usw...

@neonnhn
Deine Idee ist ein bisschen wie der Kommunismus... In der Theorie toll, aber in der Praxis volllkommen unumsetzbar...

@neonnhn

Also ich persönlich brauch keine Auszeit , für mich ist Arbeit auch "Abwechslung" in meinem Leben. Ist zwar nicht so das ich meine Arbeit liebe (könnte mir besseres vorstellen) aber hasse tu ich sie auch nicht. Auch lass ich mich nicht unter Druck setzen. Für mich ist Arbeit nur Mittel zum Zweck.

Meinst du nicht wir haben genug Leute die sich indirekt ne persönliche Auszeit gönnen weil sie keinen Bock auf arbeiten haben und jede Gelegenheit ausnutzen es zu verlängern...

Ich halte das nicht für ein realisierbares Vorhaben. In welcher höhe soll das Grundeinkommen denn sein ? Wofür ich aber wäre ist die Absenkung des Renteneintrittsalters. Aber auch das ist wohl kaum realisierbar da nicht finanzierbar...

@DerBobo

DerBobo schrieb:Also ich persönlich brauch keine Auszeit , für mich ist Arbeit auch "Abwechslung" in meinem Leben. Ist zwar nicht so das ich meine Arbeit liebe (könnte mir besseres vorstellen) aber hasse tu ich sie auch nicht. Auch lass ich mich nicht unter Druck setzen. Für mich ist Arbeit nur Mittel zum Zweck.

Wenn dein Leben so wie es für dich momentan ist ok ist ist, dann ist das ja toll. Es gibt aber Leute, die sich lieber vor den nächsten Zug werfen als noch einen Tag ihr Leben wie bisher zu leben.

DerBobo schrieb:Meinst du nicht wir haben genug Leute die sich indirekt ne persönliche Auszeit gönnen weil sie keinen Bock auf arbeiten haben und jede Gelegenheit ausnutzen es zu verlängern...

Ja. Solche Leute mag es geben. Aber die wären dann mit meinem Modell kein Problem mehr. Meiner Meinung nach will jeder irgendetwas zur Gemeinschaft beitragen und wenn man das nicht auf die Reihe kriegt stimmt etwas nicht. Auch bei solchen Leuten. Jedenfalls würden solche Leute so oder so sich diese auszeit nehmen.

@neonnhn

neonnhn schrieb:Wenn dein Leben so wie es für dich momentan ist ok ist ist, dann ist das ja toll. Es gibt aber Leute, die sich lieber vor den nächsten Zug werfen als noch einen Tag ihr Leben wie bisher zu leben.

Naja Verbesserungsbedarf besteht immer aber um mich darum zu kümmern hab ich nach Feierabend Zeit oder in meinen freien Tagen...

Und Leute die schon solche Selbstmordgedanken haben brauchen keine Auszeit sondern eine Therapie.

neonnhn schrieb:Meiner Meinung nach will jeder irgendetwas zur Gemeinschaft beitragen

Das denke ich eben nicht , hab auhc schon hier oft gelesen wie dumm doch die Leute sind die "freiwillig" arbeiten gehen und sich darüber schlapp lachen das sie das System ausnutzen.

@DerBobo

Also ich glaube wenn es so eine Systemauszeit geben würde, dann könnte man sich viele Therapien sparen.
Für jemanden der seine Probleme mit Worten nicht gut beschrieben kann/will ist eine Theraphie nämlich auch mehr oder weniger sinnlos.

Ausserdem wenn soetwas etabliert wäre, würde die Gesellschaft auch schon entsprechende Dynamiken entwickeln, dass soetwas nicht mehr ausgenutzt wird als das was heute schon möglich ist.

ich finde die idee gar nicht so schlecht und wäre auch dafür. andererseits denke ich das es besser wäre wenn es erst gar nicht zu solchen umständen kommen würde und schon frühzeitig etwas dagegen unternommen wird.

psychische erkrankungen passieren ja nicht von heute auf morgen sondern sie entwickeln sich langsam und in diesem stadium wäre es sinnvoll einzuschreiten. aber wie / wer will das beurteilen wann jemand auf den weg einer solchen erkrankung ist wenn oft selbst der betroffene nicht einmal sieht dass es so ist. es ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich hierbei eine lösung zu finden.

daher ist es so wichtig selbstverantwortung zu übernehmen ein bewusstsein für sich selbst zu entwickeln, selbstkritisch und ehrlich sein leben zu hinterfragen, seine persönlichkeit stätig zu analysieren um sich weiter zu entwickeln.

@neonnhn

Aber gerade bei Depression kann es fatal sein, wenn man keine Struktur mehr im Tag hat.
Arbeit kann da auch Leben retten!
Denn andersherum ist Arbeitslosigkeit auch ein Auslöser für Depressionen.

Und ich glaube, der Druck kann dann trotzdem entstehen. Vielleicht weil man die Chance auf 2 Jahre finanziertes Leben dann benutzt hat, obwohl man es anders eingeplant hatte. Will damit sagen, das "Druckempfinden" wird sich daran anpassen.

Bedingungsloses Grundeinkommen finde ich trotzdem nicht schlecht. Aber depressive Erkrankungen sehe ich nicht als Anlass dafür.

Prinzipiell klingt das wirklich ganz gut.

Öhm... klingt für mich nach arbeitslos und Hartz 4...

Da hat man sein "Grundeinkommen" und genug Freizeit sich "neu zu orientieren" *ironie*

Mit Hartz IV hat man auch die Möglichkeit sich "neuzuorientieren", zwar ist man dann in der Zwangslage schnellstmöglich ein Job zu finden, aber es wirkt dennoch gelassener, als wenn man keine Unterstützung bekommen würde. Der Staat fängt dich am Ende mit all deinen Macken und Sorgen auf. Ist ja auch was tolles.

Oder wenn man über einen Jahr gearbeitet hat, bekommt man bei einer "Auszeit" Arbeitslosengeld I. Da hast du zumindest ein Jahr Ruhe, bevor man am Tropf der Gesellschaft hängt. Und diese Zeit könnte man auch zur Neuorientierung nutzen.