Deutschland muss Kindergeld an polnische Saisonarbeiter zahlen

Saturius schrieb:Das "zustehende" Kindergeld sollte den Lebensunterhalungskosten im Aufenthaltsland der Kinder angepasst werden. Oder noch genauer, wo sie ihren "dauerhaften Wohnsitz begründen" (juristisch ausgedrückt)

von mir aus!

@Butterbirne

Butterbirne schrieb:Ändert nichts an der Situation. Das Geld ist für die Kinder gedacht.

Nein, ist es nicht. Es heisst nur Kindergeld weil du Anspruch darauf hast wenn du Kinder hast.

@pokpok
willst du keine billigen erdbeeren bei edeka?

@ayAshi

Das "zustehende" Kindergeld sollte den Lebensunterhalungskosten im Aufenthaltsland der Kinder angepasst werden. Oder noch genauer, wo sie ihren "dauerhaften Wohnsitz begründen" (juristisch ausgedrückt)


von mir aus!

Das klingt schon ganz anders.
In Deutschland bedeutet "dauerhafter Wohnsitz", wo man mehr als 6 Monate als Wohnhaft gemeldet ist und sich "für gewöhnlich" aufhält.
Demnach würden keine Kindergeldansprüche mehr bei einem 3 oder von mir aus 5 Monats-Saison-Job bestehen.

Die polnische volkswirtschaft freut sich. Genauso wie die deutsche, wer mal in stettin war sieht das viele deutsche konzerne ihre filialen in polen haben .

@hängtihnhöher
Wie jetzt, gibt es etwa keine Deutschen die die Arbeit machen? Die schönsten Erdbeeren gibt es eh in Polen, wie handbemalt sehen die aus und gleichen sich ungemein. ;)

@McMurdo
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/kindergeld.html
Dann lese dir mal die Definition durch.

@Saturius

Das klingt nicht anders, ich bezog mich auf die Gesetzeslage.
Leider ist die Geiz ist Geil Mentalität nicht aus den Köpfen zu bekommen.
Da wünscht man keinem das er in Polen einen Unfall hat und der Arzt ohne Cash nicht behandeln will

und das mal zum nachdenken.

http://dpi.de1.cc/Downloads/dpi_nachrichten/Zwischenruf_5_1-2007.pdf

@ayAshi

ayAshi schrieb:Leider ist die Geiz ist Geil Mentalität nicht aus den Köpfen zu bekommen.

Das hat nichts mit "Geiz ist Geil Mentalität" zu tun, sondern mit fairness.

In Polen müsste er von durchschnittlich 900 Euro im Jahr leben. Dementsprechend sind auch die Kosten dort. Und da dort viel Schwarzarbeit herrscht setze ich mal das Durchschnittseinkommen auf das Doppelte an.
Dann bekäme er hier in 3 Monaten immer noch, nur allein an Kindergeld fast das Doppelte Jahreseinkommen bei sich zu Hause.

Ich mach dem Polen keinen Vorwurf, dass er etwas ausnutzt, was für ihn lukrativ ist. Wer würde nicht für 3 Monate in einem Land Arbeiten wo er (gemessen am deutschen Durchschnittseinkommen) mit knapp 60.000 Euro nach Hause geht (zzgl. den Lohn)?
Das würde wohl jeder machen.

ayAshi schrieb:Da wünscht man keinem das er in Polen einen Unfall hat und der Arzt ohne Cash nicht behandeln will

Aber irgendwie haben es die Polen wohl doch geschafft ein paar Jahrzehnte zu überleben und sich sogar zu vermehren. Muss eine beachtliche Leistung sein -.-

@Butterbirne
Und wo steht da das das Geld für die Kinder gedacht ist?

aus öffentlichen Mitteln für jedes Kind an Erziehungsberechtigte gewährte Leistung.

Du bekommst es weil du Kinder hast, es steht aber nirgends das es für die Kinder genutzt werden soll oder muss.

@Saturius
Deine Rechnung erschließt sich mir nicht. Belege bitte für das doppelte Jahreseinkommen
Wo sind die belegbaren Zahlen der polnischen Schwarzarbeiter?

Und es bleibt dabei, es ist Gesetzeslage und legal das ein Steuerzahler Anspruch auf Sozialleistungen hat.

Saturius schrieb:In Deutschland bedeutet "dauerhafter Wohnsitz", wo man mehr als 6 Monate als Wohnhaft gemeldet ist und sich "für gewöhnlich" aufhält.

Das ist nicht ganz korrekt. Hast du deinen Wohnsitz hier, wird angenommen das dein gewöhnlicher Afenthalt auch hier ist.

Hast du deinen wohnsitz woanders greift die sog. 183 Tage Regelung. Bist du mehr als 183 Tage hier im Lande wird der gewöhnliche Afenthalt unabhänig des Wohnsitzes hier verortet.

Grundsätzlich werden Steuern im sog. Tätigkeitsland fällig. Kommt es damit zu einer Beschränkten Steuerpflicht sind die Einkünfte da zu versteuern, wo sie erwirtschaftet werden.

Saturius schrieb:In Polen müsste er von durchschnittlich 900 Euro im Jahr leben.

Wo hast du das denn her? Ich vermute du meinst eher 900€ im Monat. Das passt dann nämlich schon eher hierzu:
http://durchschnittseinkommen.net/durchschnittseinkommen-polen/

ayAshi schrieb:Und es bleibt dabei, es ist Gesetzeslage und legal das ein Steuerzahler Anspruch auf Sozialleistungen hat.

Das ist so auch nicht ganz korrekt. Bist du Unternehmer, also Steuerzahler, und hast keine freiwillige Arbeitslosenversicherung wirst du im Insolvenzfall kein ALG I bekommen sondern direkt Grundsicherung. (sobald deine Reserven aufgebraucht sind)

Da muss man schon jeden Fall einzeln betrachten.

@ayAshi

ayAshi schrieb:Wo sind die belegbaren Zahlen der polnischen Schwarzarbeiter?

Dir ist das Wort "Schwarzarbeiter" schon ein Begriff oder?

@McMurdo

In Polen müsste er von durchschnittlich 900 Euro im Jahr leben.

Wo hast du das denn her? Ich vermute du meinst eher 900€ im Monat. Das passt dann nämlich schon eher hierzu:

Ja. Da muss ich tatsächlich zugeben. Nicht pro Jahr sondern Monat. Entschuldigung.
Großer Fauxpas meinerseits.

@Saturius
Kein Problem, kann schon mal passieren in der Hitze des Gefechts. :)

Spielt aber auch weniger eine Rolle, ob pro Jahr oder Monat.

Legen wir das monatliche Durchschnittseinkommen zugrunde:
Polen 900 Euro. Stattdessen 3 - 4 Monatelang mindestens das doppelte...

Wer würde keinen Job für 3 Monate annehmen wenn wir den deutschen Durchschnittslohn nehmen:
Deutschland knapp 2800 Euro. 3 - 4 Monatelang mindestens 5600 Euro (nahezu ohne Abzüge)

Ja, ich würde es machen.
Wäre es fair den Staatsbürgern des jeweiligen Landes?

Und selbst wenn die Gesetzeslage für alle gleich wäre:

ayAshi schrieb:Und es bleibt dabei, es ist Gesetzeslage und legal das ein Steuerzahler Anspruch auf Sozialleistungen hat.

Mir gehts nicht darum ob es zusteht oder nicht sondern um:
1. Ist es fair und sollte da was an den Gesetzen gemacht werden?
2. Sollte dann das Kindergeld nicht an die Lebenshaltungskosten im eigentlichen "Heimatland" angepasst werden?

Deutschland sollte sich ein Beispiel anderer Länder annehmen. Selbst Polen hat seine Bedingungen. Aber dann die pösen pösen Deutschen mal wieder rassistisch verschrien. Auch wir hier in D sind nicht erpicht darauf Zustände wie in zB Rumänien, Polen und haste nicht gesehen, zu haben. Und darum gilt es sich dagegen zu wehren. Ich habe gedacht dass wir für die Zukunft unserer Kinder arbeiten. Doch mehr und mehr geht es darum einen Überlebenskampf zu veranstalten.

@Saturius
Was soll daran unfair sein problemlos dort arbeiten zu können wo man mehr Geld für seine Arbeit bekommt als daheim? Es ist ja nun nicht so das polnische Spargelstecher uns Deutschen hier massenhaft die Arbeit wegnehmen würden. Also ich z.B. würde für das bischen Geld nicht so einen Knochenjob machen.