Einfach leben - als Folge spirituellen Wachstums?

Ich habe gelesen, dass Sokrates davon ausging, dass jeder gläubige/weise/erleuchtete/innerlich spirituelle Mensch instinktiv ein einfaches Leben lebt. Mich interessieren Eure Gedanken dazu. Ist es vielleicht einfach gesagt so, dass mit reifender Weisheit das Bedürfnis nach weltlichen Dingen zurückgeht, (obwohl man sich vielleicht vorher mit der gleichen Menge Geld arm gefühlt hat)?

@MissMuffin

ich denke ,du liegst da völlig richtig ,wenn ich dir dazu biblisch antworten darf:

(Matthäus 6:24) 24 Niemand kann ein Sklave zweier Herren sein; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums *sein.

* Wörtlich.: „[des] Mammons“. Gr.: mamōnái (sprich: mamōná); lat.: mamọnae; J17,18,22(hebr.): hammamṓn, „des Mammons“.

spirituelles wachsen ist ein prozess des loslassens
wenig Ballast an sich binden macht den Kopf freier
stelle man sich vor man steht am Grab eines geliebten Menschen
dann sind die vorherrschenden Gefühle durchschlagend aber nicht mess oder zählbar , da wächst auch was, aber innen

Danke! @pere_ubu
Danke! @paisley
Sehr extrem gefragt:
Würde ein Manager, mit viel Verantwortung und Besitz, der sein Herz öffnet und erwacht, weiterhin in der Lage sein in gleicher Weise gesellschaftlich und beruflich zu leben wie bisher?
Oder hätte er eher das Bedürfnis alles zu reduzieren, aufs Land zu ziehen und ein ruhigeres Leben zu führen?

@MissMuffin

die bibel spricht bei materiellem reichtum auch von ungerechtem reichtum.

(Lukas 16:9) 9 Auch ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Reichtum, damit, wenn dieser versagt, sie euch in die ewigen Wohnstätten aufnehmen. 


wer das erkannt hat ,wird seinen ( zumeist eh unverdienten ) "reichtum" bewusster einsetzen und damit anderen verantwortlich helfen , vielleicht auch bei der verbreitung der guten botschaft , die sogar bei der last des reichtums behilflich ist ^^

MissMuffin schrieb:Oder hätte er eher das Bedürfnis alles zu reduzieren, aufs Land zu ziehen und ein ruhigeres Leben zu führen?

hätte ,würde , könnte :D ... , wohl inviduell und je nach" erkenntnisstand" unterschiedlich .

ob das ein landleben sein muss . nein ich denke nicht.
und ob es ruhiger wird ,wenn man seinen reichtum zum wohle anderer einsetzen möchte ist fraglich ,auch das ist"!arbeit"

aber wie gesagt ,je nach erkenntnisstand fällt diese arbeit dann aber auch einfacher aus :

(Matthäus 6:19-21) . . .. 20 Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf, wo weder Motte noch Rost [sie] verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.

@MissMuffin

MissMuffin schrieb:Ist es vielleicht einfach gesagt so, dass mit reifender Weisheit das Bedürfnis nach weltlichen Dingen zurückgeht

Nein. Nicht unbedingt. Das ist zu pauschal.
Weisheit bedeutet nicht, dass die Menschen dann alle gleich sind.
Sie haben weiterhin Interessen, Vorlieben, können sehr engagiert sein usw.

Was sich mit einer gewissen Weisheit ändert ist - u.a. -, dass sie nicht darauf aus sind, Macht auszuüben.
Sie brauchen den Erfolg nicht, um sich besser zu fühlen.

MissMuffin schrieb:Würde ein Manager, mit viel Verantwortung und Besitz, der sein Herz öffnet und erwacht, weiterhin in der Lage sein in gleicher Weise gesellschaftlich und beruflich zu leben wie bisher?

Kommt darauf an, wie er vorher als Manager agierte.
Es gibt sehr freinfühlige, verantwortungsbewusste Manager.

In deinem Beispiel gehst du anscheinend eher von einem Manager aus, der rücksichtslos gegenüber Menschen ist, nur den Erfolg im Blick hat usw.
So ein Manager würde bestimmt nicht mehr in der gleichen Weise weiter machen.

MissMuffin schrieb:Oder hätte er eher das Bedürfnis alles zu reduzieren, aufs Land zu ziehen und ein ruhigeres Leben zu führen?

Wie ich eingangs sagte: Nicht unbedingt.
Das Verhältnis zum Leben, zu den Menschen, ändert sich.
Die Werte ändern sich.
Es stellen sich dann neue Prioritäten ein.
Das heisst aber nicht, dass man aufs Land ziehen muss usw..

@MissMuffin

MissMuffin schrieb:Ist es vielleicht einfach gesagt so, dass mit reifender Weisheit das Bedürfnis nach weltlichen Dingen zurückgeht

Nicht bei allen Menschen.. ich kenne einige ältere Personen, die immer noch nach mehr Besitz streben. Nun.. wir können ihnen die "Weisheit" wohl dann auch absprechen.

Aus eigener Erfahrung kann ich für mich jedoch behaupten, das ich auf materiellen Besitz immer weniger wert lege.
Mir sind nun andere Dinge viel wichtiger, Natur, Menschen, Harmonie..... alles was mit Geld nicht zu bezahlen ist.
Aber dies ergab sich auch für mich nach einigen "einschneidenden Erlebnissen" wie von selbst.

@MissMuffin


(Matthäus 6:19-21) . . .. 20 Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf, wo weder Motte noch Rost [sie] verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.

pere_ubu schrieb: erkenntnisstand

...


(Jakobus 5:1-6) 5 Kommt nun, ihr Reichen, weint, heult über euer Elend, das über euch kommt. 2 Euer Reichtum ist verfault, und eure äußeren Kleider sind von Motten zerfressen worden. 3 Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird ein Zeugnis gegen euch sein und wird eure Fleischteile fressen. Etwas wie Feuer ist das, was ihr in den letzten Tagen aufgehäuft habt. 4 Seht! Der Lohn, der den Arbeitern zusteht, die eure Felder abgeerntet haben, den ihr aber zurückbehalten habt, schreit fortwährend, und die Hilferufe der Schnitter sind zu den Ohren Jehovas der Heerscharen gedrungen. 5 Ihr habt auf der Erde in Luxus gelebt und habt an sinnlichem Vergnügen Gefallen gefunden. Ihr habt am Schlachttag euer Herz fett gemacht. 6 Ihr habt verurteilt, ihr habt gemordet den Gerechten. . . .

paisley schrieb:spirituelles wachsen ist ein prozess des loslassens
wenig Ballast an sich binden macht den Kopf freier

Eine wunderbare Antwort im Gegensatz was @pere_ubu vor sich gibt. ;)

(Matthäus 19:16-24) 16 Nun siehe, jemand trat auf ihn zu und sprach: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ 17 Er sagte zu ihm: „Warum fragst du mich über das, was gut ist? Da ist e i n e r , der gut ist. Wenn du indes ins Leben eingehen willst, so halte stets die Gebote.“ 18 Er sprach zu ihm: „Welche?“ Jesus sagte: „Nun: ‚Du sollst nicht morden‘, ‚Du sollst nicht ehebrechen‘, ‚Du sollst nicht stehlen‘, ‚Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen‘, 19 ‚Ehre [deinen] Vater und [deine] Mutter‘ und ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘.“

 20 Der junge Mann sprach zu ihm: „Ich habe das alles gehalten; was fehlt mir noch?“ 21 Jesus sagte zu ihm: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“ 22 Als der junge Mann dieses Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Besitztümer. 

23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: „Wahrlich, ich sage euch, daß es für einen Reichen schwierig sein wird, in das Königreich der Himmel einzugehen. 24 Wieder sage ich euch: Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“


kann natürlich auch betrüben , wenn man nicht bereit ist , sich vom materiellen materiellen

paisley schrieb: Ballast

zu trennen ,und zumindest andere in gerechterweise dran teilhaben lässt.

MissMuffin schrieb:Ist es vielleicht einfach gesagt so, dass mit reifender Weisheit das Bedürfnis nach weltlichen Dingen zurückgeht, (obwohl man sich vielleicht vorher mit der gleichen Menge Geld arm gefühlt hat)?

Ich denke, es ist so.

kann natürlich auch betrüben , wenn man nicht bereit ist , sich vom materiellen materiellen

Ballast

zu trennen

Das ganze materiellen Ballast kommt von innen und danach manifestiert nachhinein im außen ,genau so mit diesen Biblische Ballast der einer nur spirituell vergammel lässt.Ein Blick nach innen reicht um bewusst in den gegenwärtigen Augenblick zu erkennen was einer dienlich ist und was nicht.

Glaubt nicht bedingungslos den alten Manuskripten, glaubt überhaupt nicht an etwas, nur weil die Leute daran glauben oder weil man es euch seit eurer Kindheit hat glauben lassen.

Buddha (560 - 480 v. Chr.)

Ganz klischeehaft ist das Bild vom Weisen/Eremiten in seiner Einsiedelei.
Aber warum schauen 'wir', schaut 'man', schaut 'die Gesellschaft' so auf Menschen herab, die sich nichts aus Geld oder Prestigeobjekten machen, oder leichtfertig mit ihrem Besitz umgehen?
Vielleicht könnten 'wir' gerade von einigen dieser Menschen lernen?

@ Jupiterhead
Verstehe ich dich gerade richtig?
Wie innen-so außen?
Wer im Inneren nicht frei ist, sondern 'reich' und voller Ballast, manifestiert dies auch in der äußeren Welt als Geld-/Besitzreichtum?
Und weiter: Jemand, der innerlich leerer/glücklicher wird, innerlich 'aufräumt', der 'verliert' auch im außen möglicherweise ganz real seinen materiellen Reichtum? (Bewusst/gewollt oder auch durch 'zufällige', äußere Umstände, (was ihn aber gar nicht mehr so sehr stört)?
Danke für eure Gedanken!

@MissMuffin

MissMuffin schrieb:Vielleicht könnten 'wir' gerade von einigen dieser Menschen lernen?

Das denke ich auch... von den Tausenden von Spezien, die es gibt, ist der Mensch die einzige, die meint, man bräuchte Geld zum Überleben.

@Jupiterhead

paisley schrieb:
spirituelles wachsen ist ein prozess des loslassens
wenig Ballast an sich binden macht den Kopf freier


Eine wunderbare Antwort im Gegensatz was @pere_ubu vor sich gibt. ;)

Nun sei mal nicht so streng mit ihm. ;) Auch wenn ich das von Dir genannte Zitat von @paisley auch wunderbar finde, so gibt es doch auch einiges von @pere ubu, was erwähnenswert ist.

Dieses Zitat von Jesus z.B. in dem es darum geht, sich keine Schätze auf Erden anzusammeln, vielmehr Schätze im Himmel, denn da, wo unser Schatz ist, da ist auch unser Herz, enthält doch eine grosse Weisheit.

Der Himmel als Pseudonym für das Geistige, das was uns Menschen ausmacht. Eine Aufforderung, sich diesem Geistigen mehr zu widmen und ihm den Stellenwert einzuräumen, der uns die nötige Herzensgüte beschert, die für unser Zusammenleben hier auf Erden so wichtig ist. :)

@all
Die allerwenigsten könnten heutzutage, wie einst von Jesus Christus gefordert in ihrer Jugend alles von sich geben um glücklich einem Meister zu folgen. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und vor allem familiäre Zwänge binden den überwiegenden Teil der Menschheit an die Tiefen der Materie.
Ausnahmen mag es geben, aber kaum in jenem Glaubenssystem , welche durch den Sohn Gottes vor 2000 Jahren begründet wurde. Spirituelles Wachstum dürfte deshalb vor allem fernöstlichen Menschen vorbehalten sein!

@Fardado3

Fardado3 schrieb:Spirituelles Wachstum dürfte deshalb vor allem fernöstlichen Menschen vorbehalten sein!

Und wir ?

Fardado3 schrieb:vor allem familiäre Zwänge binden den überwiegenden Teil der Menschheit an die Tiefen der Materie.

Was sollte daran schlimm sein ?
Lernt man nichts o über sich selbst

@Nemoro
Natürlich ist nichts daran schlimm, außer das der überwiegende Teil der Menschheit an den verschiedensten Zivilisationskrankheiten stirbt, bevor ihn die Weisheit erleuchtet.

@Fardado3

Die weisheit ihn erleuchten ?
Wonvo willst du wissen wann jemand erleuchtet wird.

Und was ist nun mit uns, dürfen/können wir uns nicht entwicklen nur die im fernen Osten ?

@Nemoro
Ich kenne die Menschen, vor allem die hiesigen. Uralte Narren die noch ins Bordell gehen oder ins Spielkasino . Das sind eben junge Seelen die noch oft wiederkehren müssen.
Natürlich kann sich eine aufrichtige Seele auch hier entwickeln, i.d.R. sinnvoll aber erst im Rentenalter.