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Die Psychosomatik in der Religion

44 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jesus, Christentum Psychosomatik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
frivol Diskussionsleiter
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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 12:57
Schon in der Bibel findet man einige Berichte, welche die Heiltätigkeit von Jesus und seinen Jüngern beschreiben. Auch heute noch gibt es in der katholischen Kirche einige Elemente aus dem Bereich der Psychosomatik, wie die Dankbarkeit im Gebet oder die Beichte der Sünden und die Vergebung. Aber werden heutzutage wirklich alle Elemente in der Kirche ausgeschöpft oder sind nach den vielen Jahren, dann Ideen aus der Ursprünglichen Lehre Jesu verloren gegangen? Kann ich bei psychosomatischen seelischen Beschwerden heute noch auf die Kirche vertrauen oder sind die Psychotherapeuten da inzwischen wissenschaftlich besser aufgestellt?

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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 13:11
Zitat von frivolfrivol schrieb:Kann ich bei psychosomatischen seelischen Beschwerden heute noch auf die Kirche vertrauen oder sind die Psychotherapeuten da inzwischen wissenschaftlich besser aufgestellt?
Hinsichtlich des wissenschaftlichen Faktors sind Psychologie und Psychiatrie besser aufgestellt als die Kirche. Das liegt in der Natur der Sache.


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15.05.2021 um 13:41
Aber in der Kirche kann ich doch auch Seele und Körper heilen. Was machen die heute noch richtig und was vielleicht falsch?


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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 13:45
Zitat von frivolfrivol schrieb:Aber in der Kirche kann ich doch auch Seele und Körper heilen.
Womöglich ist das nur eine Art Pseudo-Heilung? Also so ähnlich, wie Alkohol einen für ne Weile "heilt" (Probleme vergessen läßt), aber keine Ursache bekämpft und daher abhängig macht?
Wenn ich mir manche (tief)religiöse Leute anschaue, dann frage ich mich manchmal, auf welchem Trip die sind, so mit Dauergrinsen und leuchtenden Augen.


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frivol Diskussionsleiter
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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 13:53
Doch das ist eine Dauerheilung. In der Psychosomatik geht es z.b. um körperliche Beschwerden, für die es aber auch heutzutage keine physikalische Erklärung gibt. Dann ist es eher eine Sache der Nerven und der Seele. Die meisten kennen vielleicht, das einem starker Stress auf den Magen schlagen kann. Da ist das Problem dann aber nicht der Magen, sondern der Stress. Und eine Heilung liegt nicht in Magenspülungen, sondern in einem besseren Stressmanagement. Entlastung und Achtsamkeit im Alltag, Dankbarkeit und Entspannung der Seele bringen dann eine Heilung des Magens. Weil die Seele gelitten hat und die Magenprobleme nur ein Symptom davon waren.

Das geht soweit das Menschen nicht mehr richtig laufen können oder Augenprobleme bekommen, obwohl die Augen medizinisch gesehen vollkommen in Ordnung sind - und trotzdem können Betroffene nur noch schwach und verschwommen sehen - trotz Brille. Hier liefert die Psychosomatik wieder die Lösung, denn wer die Seele heilt, der macht Lahme wieder gehen und öffnet Blinden die Augen.


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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 15:08
Zitat von frivolfrivol schrieb:Doch das ist eine Dauerheilung.
Wenn die Ursache der Beschwerden z.B. in Streß durch Alltagssituationen o.ä. liegt, dann kann
Zitat von frivolfrivol schrieb:Entlastung und Achtsamkeit im Alltag, Dankbarkeit und Entspannung der Seele bringen dann eine Heilung des Magens.
bringen, sicherlich. Dazu braucht es aber keine Religion.

Liegen die Probleme tiefer (z.B. Traumata in der Kindheit, Partnerschaft ect.) dann hilft das wohl auf Dauer eher wenig. Dann muß auf die wahren Ursachen geguckt und dort angesetzt werden. Und da dürfte Religion wohl völlig versagen.
Im Gegenteil halte ich R. oft für den Auslöser solcher Probleme (z.B. diesen "Ursünden" oder Höllen-Humbug, der den Leuten eingeredet wird) und der vor allem bei Kindern wohl echte Schäden auslösen kann.


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frivol Diskussionsleiter
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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 15:14
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Dazu braucht es aber keine Religion.
Klar wir haben heute viele Wellness Dinge, aber die Religion gibt es bei uns schon seit 2000 Jahren. Drum ist ja interessant, wie die Menschen diese "Wellness" genutzt haben.
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Liegen die Probleme tiefer (z.B. Traumata in der Kindheit, Partnerschaft ect.) dann hilft das wohl auf Dauer eher wenig. Dann muß auf die wahren Ursachen geguckt und dort angesetzt werden.
Das tut die Psychosomatik ja und meine Frage ist, ob die Religion das auch tut? Jesus Christus hat das gemacht, er konnte die Seelen-Schmerzen der Menschen sehen und ihnen direkt helfen. Aber was passiert heutzutage z.b. in der Beichte? Lege ich dort tatsächlich meine Seele offen und der Priester bohrt nach, bis wir den wahren inneren Konflikt aufgedeckt haben und Lösen? Oder sagt der nur: "Deine Sünden sind interessant, bete 5 Vater-Unser und wenn du ehrlich bereust dann sei dir Vergeben"?


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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 15:23
Zitat von frivolfrivol schrieb:Drum ist ja interessant, wie die Menschen diese "Wellness" genutzt haben.
Ob es ihnen was gebracht hat, ist die Frage. M.M. nach haben sie den Bock zum Gärtner gemacht, wenn sie mit ihren Problemen zum Pfaffen gegangen sind.
Zitat von frivolfrivol schrieb:ob die Religion das auch tut? Jesus Christus hat das gemacht, er konnte die Seelen-Schmerzen der Menschen sehen und ihnen direkt helfe
Das müßte man erstmal beweisen. Da es nur Hörensagen ist, gebe ich nicht viel drauf. Placeboeffekt....
Zitat von frivolfrivol schrieb:Aber was passiert heutzutage z.b. in der Beichte?
Keine Ahnung, war ich nie und werd ich nicht hingehen.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Lege ich dort tatsächlich meine Seele offen und der Priester bohrt nach, bis wir den wahren inneren Konflikt aufgedeckt haben und Lösen?
Wage ich zu bezweifeln, die haben sicher keine PSychologen-Ausbildung, vermute ich mal.


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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 16:17
Zitat von frivolfrivol schrieb:Aber werden heutzutage wirklich alle Elemente in der Kirche ausgeschöpft oder sind nach den vielen Jahren, dann Ideen aus der Ursprünglichen Lehre Jesu verloren gegangen?
Sofern man den überlieferten Berichten glauben schenkt, waren dabei ja keine Grenzen gesetzt. Von Querschnittslähmung, zu Lepra Kranken, bis hin zu sogar einem Toten usw.
Also wenn diese Heilungen die volle Ausschöpfung des Glaubens darstellen, muss da sicher viel verloren gegangen sein.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Kann ich bei psychosomatischen seelischen Beschwerden heute noch auf die Kirche vertrauen oder sind die Psychotherapeuten da inzwischen wissenschaftlich besser aufgestellt?
Ärzte, Psychotherapeuten, Priester, als auch andere, geben dem Körper meist nur Hilfestellungen. Heilen, sofern es ihm möglich ist, tut der Körper ja selbst. Bei psychosomatischen Leiden kommt es mMn darauf an, wie gut derjenige durch den Panzer deiner Psyche durchdringen kann, um etwas in dir neu zu mobilisieren oder lang Vergrabenes frei zu setzen. Das kann ein Arzt mit ausgebildeter Methodik, ein Homöopath durch Empathie und Zauber, als auch vielleicht ein herzlicher Priester durch deinen Glauben bewerkstelligen. Jeder von ihnen hat einen Schlüssel, aber nicht alle werden bei jedem Menschen passen. Auch wenn die Wissenschaft durch Forschungen und fundiertes Wissen, da bestimmt heutzutage die meisten Schlösser öffnen kann.


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Die Psychosomatik in der Religion

15.05.2021 um 17:06
Ich denke Religion an sich verhält sich in etwa wie Homöopathie - körperlich keine spürbare Effekt - gibt ja einige christliche Strömungen die nichts auf Schulmedizin halten oder Blutranfusionen ablehnen.

Denke daraus, dass diese Patienten mit großer Wahrscheinlichkeit sterben, kann man der Schulmedizin eine höhere Effizienz zurechnen.


Seelisch - nun ja, aus erster Hand (Mutter und Großmutter) kann ich schon sagen, dass Gläubige aus einem Kirchenbesuch durchaus Kraft ziehen können - 1x pro Woche eine Auszeit, 1 Stunde in der man "nur" glauben muss - ist für viele Menschen eine geistige Erquickung.

Auch in einen inneren Dialog zu gehen kann heutzutage ein seltenes Ereignis sein. Wobei das Gebet dann als eine Art Meditation zu sehen ist.


Ich würde mich selber als Agnostiker bezeichnen. War Knapp 5 Jahre Ministrant und habe besonders in der Zeit einige Stunden in der Kirche verbracht.

Zum Thema Beichten:

Ich habe das als abarbeiten von 2 listen wahrgenommen. Wir haben eine Liste vom Pfarrer im Reli Unterricht bekommen, was wir sagen , dann wurden Standard Sünden abgearbeitet und der Pfarrer hat dann das Strafmaß mit seiner Liste festgesetzt.


Keine Ahnung wie das mit schweren Sünden ist.


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Die Psychosomatik in der Religion

16.05.2021 um 00:11
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:bis hin zu sogar einem Toten usw.
Also wenn diese Heilungen die volle Ausschöpfung des Glaubens darstellen, muss da sicher viel verloren gegangen sein.
Naja die Toten in der Bibel die wiedererweckt wurden, waren ja nicht wirklich tot sondern nur scheintot. Also die Leute damals haben sie für tot gehalten, aber es war noch leben in ihnen und so konnte man sie zurückholen. Kommt sogar heutzutage äußerst selten mal vor, das jemand fälschlicherweise für tot erklärt wird. Deshalb konnten auch die Jünger von Jesus "Tote" wiedererwecken, war Standard im Heiler Beruf. Klappt aber nur innerhalb einer Woche, weil wenn jemand ein Monat scheintot ist, dann stirbt es mangels Wasser und Nahrung tatsächlich nach einer Woche. Dann kann ihn auch Jesus und seine Jünger nicht mehr erwecken.

Die Frage ist für mich wieviel davon die Seelsorger heute noch draufhaben, oder ob das alles der Medizin überlassen wird? Insbesondere die Heilung der Seele, was können die Priester da heute noch?


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Die Psychosomatik in der Religion

16.05.2021 um 09:31
@frivol
Zitat von frivolfrivol schrieb:Naja die Toten in der Bibel die wiedererweckt wurden, waren ja nicht wirklich tot sondern nur scheintot. Also die Leute damals haben sie für tot gehalten, aber es war noch leben in ihnen und so konnte man sie zurückholen.
Eine Möglichkeit. Aber nach der Geschichte sagt auch Jesus selbst bei Lazarus, ohne Missverständnisse, nachdem seine Jünger ihn erst falsch verstanden hatten, "er ist gestorben". Dazu sagte Marta auch er würde schon stinken. Der Verwesungsprozess beginnt sofort nach dem Tode, aber stinken fängt wegen der Autolyse ca nach 2 Tagen an. Nach der Geschichte war er 4 Tage schon in der Gruft. Entweder glaubt man der Geschichte und demnach auch Jesu Aussagen, oder eben nicht.

Klar im nachhinein könnten Blinde auch nur verdreckte Krusten auf den Augen gehabt haben die Jesus mit Spucke und Erde säuberte, Gelähmte nur psychosomatisch gelähmt gewesen sein, und alles andere wie Wasser zu Wein, übers Meer gehen, mit wenig Essen eine ganze Menschenmenge ernähren, einen Baum augenblicklich verdorren lassen wie auch das fliegen, nur Zaubertricks gewesen sein. Aber falls du dies glaubst, wird wahrscheinlich auch spärlich ein Prister durch deinen Glauben ein psychosomatisches Leiden lindern können.


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Die Psychosomatik in der Religion

17.05.2021 um 20:12
Ob du bei seelischen Beschwerden auf die Kirche vertrauen kannst, kann ich dir nicht sagen, aber das Religion und Glaube manchmal eine Heilung oder zumindest eine Linderung von psychischen Problemen schaffen kann, davon bin ich überzeugt und das kann ich zum Teil auch so aus eigener Erfahrung behaupten.

Es ist doch so, dass nie für alle Menschen ein und das selbe richtig ist.
Da muss jeder auch seinen eigenen Weg finden, auch bei psychischen Erkrankungen.

Was jetzt aber nicht heißen soll, dass sich niemand professionelle Hilfe suchen soll.
Mittlerweile gibt es auch Psychotherapeuten, die ihr psychologisches Fachwissen mit einer Religion vereinen und anwenden, wenn man denn sowas bevorzugen möchte.

@frivol


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Die Psychosomatik in der Religion

18.05.2021 um 15:10
Zitat von frivolfrivol schrieb:Naja die Toten in der Bibel die wiedererweckt wurden, waren ja nicht wirklich tot sondern nur scheintot. Also die Leute damals haben sie für tot gehalten, aber es war noch leben in ihnen und so konnte man sie zurückholen. Kommt sogar heutzutage äußerst selten mal vor, das jemand fälschlicherweise für tot erklärt wird.
Auch damals dürfte es "echte" Scheintote nicht im Dutzend billiger gegeben haben. Vorstellbar dagegen ist ein Ritual, wie es in einigen Sekten (Katharer?) zu unterschiedlichen Zeiten praktiziert wurde, daß Leute die der Welt verhaften waren als "lebende Tote" bezeichnet wurden und sie in einem speziellen Ritual zum "wahren (spirituellen) Leben" erweckt wurden. Ich glaube die Freimaurer haben heute noch so ein Ritual.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb: Aber nach der Geschichte sagt auch Jesus selbst bei Lazarus, ohne Missverständnisse, nachdem seine Jünger ihn erst falsch verstanden hatten, "er ist gestorben". Dazu sagte Marta auch er würde schon stinken. Der Verwesungsprozess beginnt sofort nach dem Tode, aber stinken fängt wegen der Autolyse ca nach 2 Tagen an. Nach der Geschichte war er 4 Tage schon in der Gruft.
Da diese Marta sich sicher nicht in der Gruft herumgetrieben hat, das war für jüdische Frauen kein Ort wo man sich aufhielt, war das wohl eher eine Annahme als eine Tatsachenfeststellung. Aber selbst ein Lebender, der lange Zeit bewußtlos und unversorgt liegt, fängt wegen der unvermeidlichen Ausscheidungen an zu stinken. Die Frage bleibt somit ungeklärt.
Zitat von frivolfrivol schrieb am 15.05.2021:Schon in der Bibel findet man einige Berichte, welche die Heiltätigkeit von Jesus und seinen Jüngern beschreiben. Auch heute noch gibt es in der katholischen Kirche einige Elemente aus dem Bereich der Psychosomatik, wie die Dankbarkeit im Gebet oder die Beichte der Sünden und die Vergebung. Aber werden heutzutage wirklich alle Elemente in der Kirche ausgeschöpft oder sind nach den vielen Jahren, dann Ideen aus der Ursprünglichen Lehre Jesu verloren gegangen? Kann ich bei psychosomatischen seelischen Beschwerden heute noch auf die Kirche vertrauen oder sind die Psychotherapeuten da inzwischen wissenschaftlich besser aufgestellt?
Im Mittelalter, als die Schulmedizin weitgehend aus Pfuscherei bestand und viele Ärzte durch ihre "Hilfe" mehr Menschen unter die Erde brachten als heilten, blieb den Menschen bei den meisten Leiden gar nichts anderes übrig, als auf irgendeine übernatürliche Hilfe zu vertrauen. Damals gab es daher keine Unterscheidung in Psychosomatik und reale Leiden (wie Infektionskrankheiten, Erbkrankheiten, Verletzungen oder Alterserscheinungen), jeder der an irgendwas litt hoffte heimlich oder offen auf irgendeine "Wunderheilung".
(Spontane "Heilungen" praktisch von einer Stunde auf die andere sind typisch für psychosomatische Leiden.)

Das ganze Gebiet der Psychosomatik ist ja relativ jung, als Bestandteil der Psychoanalyse, die erst Ende 19. Jahrhundert begründet wurde - und prompt von den Kirchen als Feindbild angenommen wurde, weil es ihnen nach ihrem allmählichen weltlichen Machtverlust auch noch die Vorherrschaft über die "Seelen" der Menschen zu entreißen drohte. https://www.hausarbeiten.de/document/87236
Und noch die moderne Schulmedizin hat sich sehr lange schwer getan mit der Psychosomatik, noch Ende des 20. Jahrhunderts haben viele vor allem ältere Ärzte solche Leiden schlicht als Spinnerei oder Symptome von Hypochondern abgetan, erst in den letzten drei Jahrzehnten geht man mehr und mehr auf dieses Thema ein.

Aber da man heute ziemlich gut trennen kann, hier echte körperliche Leiden die auch nur einer körperlichen Behandlung bedürfen, dort diffuse und potentiell psychosomatische Symptome, um die sich besser der Psychotherapeut kümmert, ist es natürlich einfacher für die Wissenschaft, Ärzte und Pschotherapeuten, dem jeweiligen Leiden auf den Grund zu gehen und so nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache zu behandeln. Denn wenn man die Ursache nicht behandelt, kann ein psychosomatisches Leiden jederzeit wieder in einer anderen Form zurückkehren, ein Leiden wird nur durch ein anderes abgelöst.

Genau das ist das Problem mit den Kirchen, die einerseits zwar heilen möchten (wer heilt hat recht), aber andererseits die Leute auch dauerhaft an sich binden möchten, was für manche altmodisch gesinnten Priester bedeutet, daß sie versuchen, das heilbare Leiden durch ein anderes, das angeblich allein die Kirche bekämpfen kann (Schuldgefühle wegen angeblicher Erbschuld, Höllendrohungen etc.) zu ersetzen. Opium fürs Volk wurde das mal genannt, das gezielte Schaffen einer psychischen Abhängigkeit.
Deswegen sollten Menschen mit psychosomatischen Problemen eher nicht zuerst zum Priester gehen, denn sie wissen nicht, bei wem sie da landen. Ein Psychotherapeut dagegen ist in der Regel keiner Kirche oder Glaubensrichtung verpflichtet, seine Patienten in bestimmte Richtungen zu manipulieren, bzw. sollte fähig und gut genug ausgebildet sein, seine eigenen Vorstellungen aus einer Behandlung draußen zu lassen. (Obwohl es da natürlich leider auch Ausnahmen gibt.)


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Die Psychosomatik in der Religion

19.05.2021 um 12:22
Zitat von frivolfrivol schrieb am 15.05.2021:aber die Religion gibt es bei uns schon seit 2000 Jahren.
Es gibt nicht "die" Religion, davon gibt es tausende.


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19.05.2021 um 16:19
Er hätte wohl "diese" Religion schreiben sollen, das Christentum nämlich. Vorher gab es auch schon Religionen, die ganzen "heidnischen", und auch die hatten schon ihre Schamanen, Medizinmänner, Zauberpriester, Druiden, die sowohl gebrochene Knochen einrichten als auch die Psyche mit allerlei Hokuspokus und ggf. Drogen manipulieren konnten.


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frivol Diskussionsleiter
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20.05.2021 um 17:37
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb am 16.05.2021:Eine Möglichkeit. Aber nach der Geschichte sagt auch Jesus selbst bei Lazarus, ohne Missverständnisse, nachdem seine Jünger ihn erst falsch verstanden hatten, "er ist gestorben". Dazu sagte Marta auch er würde schon stinken. Der Verwesungsprozess beginnt sofort nach dem Tode, aber stinken fängt wegen der Autolyse ca nach 2 Tagen an. Nach der Geschichte war er 4 Tage schon in der Gruft. Entweder glaubt man der Geschichte und demnach auch Jesu Aussagen, oder eben nicht.
Ich glaube der Geschichte und auch Jesu Aussagen, nur haben es die Menschen damals falsch verstanden. Tod hieß ein lebloser Körper der nicht mehr erwacht. Und Jesus selbst hat sich Sorgen gemacht, das sie ihn bei Lazarus erst so spät geholt haben. Denn wenn jemand mal mehrere Wochen Scheintod ist, dann kann auch Jesus seinen Körper nicht mehr erwecken, weil der dann ganz stirbt. Im Falle von Lazarus und andere Scheintoten, kam Jesus bzw. seine Jünger noch rechtzeitig. Selbst heutzutage mit unserer Hightech-Medizin kommt es äußerst selten vor, das ein Scheintoter für tot erklärt wird - und später dann doch noch erwacht.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb am 16.05.2021:Klar im nachhinein könnten Blinde auch nur verdreckte Krusten auf den Augen gehabt haben die Jesus mit Spucke und Erde säuberte, Gelähmte nur psychosomatisch gelähmt gewesen sein, und alles andere wie Wasser zu Wein, übers Meer gehen, mit wenig Essen eine ganze Menschenmenge ernähren, einen Baum augenblicklich verdorren lassen wie auch das fliegen, nur Zaubertricks gewesen sein. Aber falls du dies glaubst, wird wahrscheinlich auch spärlich ein Prister durch deinen Glauben ein psychosomatisches Leiden lindern können.
Es geht nicht um Zaubertricks. Wenn jemand natürlich eine körperliche Ursache für die Beschwerden hat, z.b. weil jemand im Krieg Beine oder Augen verloren hat, dann kann die psychosomatische Medizin natürlich nicht viel machen, außer die Schmerzen lindern. Da helfen dann nur Prothesen. Sondern die psychosomatische Medizin behandelt Fälle, wo Menschen körperliche Beschwerden haben, die aber ein normaler Arzt für Gelenke und Organe keine Ursache feststellen kann. Das heißt Beine und Augen sind aus medizinischer Sicht in Ordnung, der Menschen hat nur Schmerzen und kann nicht laufen oder nicht sehen. Durch eine psychosomatische Therapie von Geist und Seele können diese Blockaden wieder gelöst werden. Und Lahme wieder gehen und Blinde sehen. Und das hat Jesus Christus getan indem er den Menschen direkt in die Seele geblickt hat und die Menschen haben sich ihm offenbart und umgekehrt.

Das ist auch ein Grund, warum viele christliche Einrichtungen den Armen und kranken Menschen helfen wollen, nicht weil sie Zaubertricks könnten - sondern weil sie dem Weg von Jesus Christus nachfolgen.


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frivol Diskussionsleiter
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Die Psychosomatik in der Religion

20.05.2021 um 18:02
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Auch damals dürfte es "echte" Scheintote nicht im Dutzend billiger gegeben haben. Vorstellbar dagegen ist ein Ritual, wie es in einigen Sekten (Katharer?) zu unterschiedlichen Zeiten praktiziert wurde, daß Leute die der Welt verhaften waren als "lebende Tote" bezeichnet wurden
Doch damals gab es viel mehr Scheintote als heutzutage, weil die einfachen Menschen teils nichtmal einen Arzt hatte oder Geräte um Menschen zu untersuchen. d.h. wenn einer nicht mehr merklich atmet und kein Herzschlag erfühlt werden konnte - war er tot. Heute sagen wir dazu aber Scheintot, weil in diesem Zustand sowohl eine flache Atmung als auch ein kaum merklicher Puls noch vorhanden sind. Wenn aber niemand es schafft die Menschen aus dem diesem Zustand aufzuwecken und sie in eine Grabhöhle gelegt werden, dann ist es nach einer Woche echt vorbei. Selbst in die Särge hat man teilweise noch Schnüre zu einem Glöckchen am Friedhof eingebaut. Damit die Scheintoten, falls sie noch erwachen, dann läuten können: Holt mich hier raus. Es ist selten aber bei nur 0,1% damals sind das trotzdem 1000 Scheintote von 1 Million Verstorbenen

Das die Religion und die einfachen Menschen natürlich an ein Wunder und direktes Werk Gottes glauben ist normal. Der historische Jesus und seine Jünger waren damals Wunderheiler. Heute wissen wir: Sie wirkten wie ein Arzt für Psychosomatik.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Genau das ist das Problem mit den Kirchen, die einerseits zwar heilen möchten (wer heilt hat recht), aber andererseits die Leute auch dauerhaft an sich binden möchten, was für manche altmodisch gesinnten Priester bedeutet, daß sie versuchen, das heilbare Leiden durch ein anderes, das angeblich allein die Kirche bekämpfen kann (Schuldgefühle wegen angeblicher Erbschuld, Höllendrohungen etc.) zu ersetzen. Opium fürs Volk wurde das mal genannt, das gezielte Schaffen einer psychischen Abhängigkeit.
Aber ist es nicht anders herum? Nicht die Kirche schafft den Menschen die psychische Leiden, sondern erst haben die Menschen das Leiden und dann kann z.b. Jesus Christus sie ihnen nehmen? Es ist die religiöse Gemeinschaft, die alle leidenen Menschen vereint und ihnen ohne die Unterschiede zu beachten, Heilung verpricht durch eine höhere Macht. Das tun auch die Anonymen Alkoholiker, die Wissen, das sie eine Suchtkrankheit nicht allein besiegen können, oder nur mit dem guten Vorsatz: Ab morgen trink ich nix mehr.

Hölle und Erbschuld sind dabei eine andere Schiene, die soll nicht psychosomatisch wirken, sondern auf die Erziehung der Menschen. Manche denken ja die Erziehung wäre für die Kinder und je nach Kultur mit 21 Jahren wäre man dann selber Erwachsen und kann dann seine Kinder erziehen. Es gibt auch noch die Gesetze die mir verbieten jemanden zu töten oder zu bestehlen bei drohenden Strafen. Aber die kann ich leicht umgehen, indem ich mich nicht erwischen lasse. Wo kein Kläger da kein Richter, bin ich fein raus. Aber Gott sieht alles und meine Vergehen brennen sich in die Seele ein und werden mich je nach Typ früher oder später verfolgen. Denn für diese Sünden droht mir nach dem Tode ie Hölle. Und für diese Missetaten, die man nicht mehr rückgängig machen kann, gibt es nur die Lösung der Vergebung. Und das Macht die Kirche sie heilt die menschliche Seele von ihren Sünden durch Vergebung. Und natürlich können schwere Sünden auch auf der Seele lasten und psychosomatische Störungen auslösen. Magen- und Darmprobleme sind dabei der Klassiker.

Es geht mir darum, das Jesus und seine Jünger bereits vor über 2000 Jahren den Zusammenhang von Geist und Körper kannten und damit leidende Menschen heilen konnten, wo jeder normale Arzt nicht mehr weiter wusste. Sind Teile von seiner Lehre für die Seelenheilung heute noch überliefert? Wie genau hat er leidende Menschen von ihren Dämonen befreit? Wie konnten seine Jünger die Scheintoten wiedererwecken? Im Laufe der Jahrhunderte haben die Menschen aus Jesu Wirken eine Religion gemacht, die auf Wunderglauben basiert, aber die tatsächlichen Taten von Jesus Christus auch heute noch nicht verstanden.

Wie ist das in anderen Religionen wie dem Buddhismus? Wie wurde dort die Heilung bei psychosomatischen Leiden umgesetzt, z.b. mit Achtsamkeit und Meditation? Was verbindet Buddha mit Jesus Christus? Und warum ist die Psychosomatik heutzutage scheinbar nichtmehr Schwerpunkt der Religion? Oder verstehe ich es nur noch nicht richtig?


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21.05.2021 um 08:37
Zitat von frivolfrivol schrieb:Ich glaube der Geschichte und auch Jesu Aussagen, nur haben es die Menschen damals falsch verstanden. Tod hieß ein lebloser Körper der nicht mehr erwacht. Und Jesus selbst hat sich Sorgen gemacht, das sie ihn bei Lazarus erst so spät geholt haben. Denn wenn jemand mal mehrere Wochen Scheintod ist, dann kann auch Jesus seinen Körper nicht mehr erwecken, weil der dann ganz stirbt. Im Falle von Lazarus und andere Scheintoten, kam Jesus bzw. seine Jünger noch rechtzeitig. Selbst heutzutage mit unserer Hightech-Medizin kommt es äußerst selten vor, das ein Scheintoter für tot erklärt wird - und später dann doch noch erwacht.
Das ist aber ein seltsamer Glaube. Wie gesagt, seine Jünger verstehen nach der Geschichte Jesus erst falsch und glauben Lazarus wäre in einen Schlaf gefallen wobei Jesus sie eindeutig berichtigt indem er sagt er sei gestorben.
Dazu kommt, dass Jesus nach der Bibel schon war bevor die Schöpfung gewesen ist, ja dass sogar durch ihn alles geschaffen wurde. Ein Wesen mit diesem Background soll nicht imstande sein, eine richtige Aussage in Bezug auf den Tod zu treffen oder keine länger verstorbene mehr erwecken zu können? Einem solchen Wesen liegen keine Grenzen vor außer denen, die es sich selbst gesetzt hat.
Ähnlich dir oder mir wenn man in einem luziden Traum sein eigenes Universum erschafft. Alles darin wäre durch den Träumer und der Träumer selbst wäre als omnipotente Person darin immanent. Jegliche Grenzen würde man sich selbst setzten.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Durch eine psychosomatische Therapie von Geist und Seele können diese Blockaden wieder gelöst werden. Und Lahme wieder gehen und Blinde sehen. Und das hat Jesus Christus getan indem er den Menschen direkt in die Seele geblickt hat und die Menschen haben sich ihm offenbart und umgekehrt.
Laut der Geschichte waren es aber nicht nur Menschen die eine Blockade hatten wie du sie beschreibst. Es waren Querschnittsgelähmte, Lepra Kranke, Gicht Kranke, Menschen mit verdorrten Gliedmaßen, Taubstumme, wie auch Blindgeborene usw.
In der Geschichte sind es also eindeutig nicht selten heftigere Leiden als nur jemanden zu erblicken und zu wissen warum seine Psyche ihn irgendwo festsetzt.
Wie gesagt, entweder glaubt man an ein Wesen wie ihn die Geschichte beschreibt, demnach auch an Gott, oder eben nicht. Selbst wenn es nur der Glaube an einen Menschen ist, der wohl der ultimative Psychiater gewesen sein muss und das meiste in der Geschichte für dazu gedichtet oder Übertreibungen hält, ist man damit gedanklich eher auf der Seite eines Ungläubigen.
Ohne dies letztlich verurteilen zu wollen. Immerhin ist es "nur" ein Buch mit Worten über dass wir sprechen.


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22.05.2021 um 16:05
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Wie gesagt, seine Jünger verstehen nach der Geschichte Jesus erst falsch und glauben Lazarus wäre in einen Schlaf gefallen wobei Jesus sie eindeutig berichtigt indem er sagt er sei gestorben.
Ja das ist auch ein Unterschied. Später lehrt Jesus seine Jünger auch die Scheintoten zu erwecken. Eine übliche Arbeit der psychosomatischen Heiler.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Laut der Geschichte waren es aber nicht nur Menschen die eine Blockade hatten wie du sie beschreibst. Es waren Querschnittsgelähmte, Lepra Kranke, Gicht Kranke, Menschen mit verdorrten Gliedmaßen, Taubstumme, wie auch Blindgeborene usw.
In der Geschichte sind es also eindeutig nicht selten heftigere Leiden als nur jemanden zu erblicken und zu wissen warum seine Psyche ihn irgendwo festsetzt.
Weißt du da Bibelstellen, wo das beschrieben wird? Dann könnte ich es einmal überprüfen.


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