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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

35 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Tod, Religion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

11.07.2022 um 20:20
Hallo! :)


Es gibt eine vierteilige Dokumentationsreihe auf ZDF(in der Mediathek - Online), die in ihrem dritten Teil

https://www.zdf.de/geschichte/history-360-grad/history360-geschichte-der-menschheit-wissen-und-macht-100.html

von der Europäisierung der Welt erzählt.

Während der rund 45 Minuten gewann man jedoch auch einen Einblick in das damalige Christentum um diese Zeit in Europa.
Mal kürzer und grober zusammengefasst(aus dem Teil der Dokureihe):

-Columbus stach 1492 mit einer spanischen Flotte in See um stieß zufällig auf Südamerika. (bei 10:30min.)
Er nannte die bereits dort lebenden Menschen Indianer, weil er fälschlicherweise annahm in Indien angekommen zu sein.
Columbus erklärte das Land zum Besitz durch die Spanische Krone, welche zum Christentum gehörte(sorry falls das doof ausgedrückt ist).

-Die Spanier und Portugiesen(natürlich nicht ALLE) eroberten große Teile Amerikas.
Die drei großen Hochkulturen Azteken, Maya und Inka wurden nahezu ausgebeutet, versklavt und ausgerottet.
Man zwang ihnen schlussendlich auch die christliche Weltsicht auf!(bei 15:15min.)

-Die Inquisition veranlasste sogar, dass selbst in Europa Andersgläubige und Ketzer verfolgt und getötet wurden - 10.000 Opfer.(15:42min.)
Alles im Auftrag der Kirche - des Christentums.

-Die Kartoffel und andere Lebensmittel wurden aus Amerika nach Spanien(Europa importiert).(bei 17:40min.)
(Ich frage mich dabei, ob das jetzt auch im Auftrag der Kirche geschah, oder "freiwillig" von Amerikas Seite aus.)
Es wurden dann nämlich auch Tiere von Europa nach Amerika exportiert.

-DANN jedoch entdeckte Spanien das große Vorkommen an Silber in Amerika und versklavte daraufhin Ureinwohner,
um für sie das Silber abzutragen. Zusätzlich mussten die Ureinwohner ihr eigenes Gold(persönliches Hab und Gut) an die Spanier abgeben UND einschmelzen lassen,

-DASS LETZTENDLICH ALLE EDELMETALLE NACH EUROPA VERSCHIFFT WURDEN UM DIE KIRCHEN ZU VERZIEREN!(Das macht mich echt wütend!)
Gut, sorry, ich bin wieder beruhigt. Aber das ist nicht wahr, oder?! (bei 19:00min.)

-Leo der 10. wollte die größte Kirche errichten, die die Menschheit jemals gesehen hat. Er hatte jedoch kein Geld.(bei 20:00min.)
Daraufhin kam er auf eine ihm Gewinnversprechende Geschäftsidee:
Er versprach den Menschen Seelenheil gegen Geld - Sie kauften sich von ihren Sünden frei.
Martin Luther lehnte sich daraufhin gegen die Kirche(Christentum) auf und wollte sie zu ihrem Ursprung zurückführen.

Leo seine Vorgehensweise und er als Papst wurde daraufhin in Frage gestellt.


SO! :)


Diese Ereignisse geschahen überwiegend im Auftrag des damaligen Christentums in Europa.

Wenn man sich jetzt aber mal etwas zu dieser Religion durchliest, gewinnt man nicht den Eindruck, sie wären so.
Deshalb frage ich mich, ob es sich bei den damaligen Gläubigen um "echte" Christen handelte, oder eher Betrüger?
Entstand da nicht vielleicht ein erlogenes Christentum, welche den Glauben wie eine Art Waffe gebrauchten, gegen andere?

Ich verstehe halt nicht, wieso es in der Religion selbst alles eher positiv und friedlich dargestellt wird und doch gab es solche Gewalttaten, gar Genozide im Auftrag der spanischen Krone, welche ja unter dem Einfluss der Kirche stand damals, oder nicht?
Aber das widerspricht sich ja mit dem, was in den "Urschriften" enthalten ist, weshalb ich der Ansicht bin, dass diese Religion damals von falschen Menschen missbraucht wurde, um dadurch an Macht, Geld und Status zu gelangen/erlangen.





Vielen Dank fürs lesen!
Ich bin gespannt, was ihr zu diesem Thema denkt! :)


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 00:04
Die Kirche ist ein irdisches Machtkonstrukt mit allem Boesen, wie Kluengel,Vetternwirtschaft, Ablasshandel,Erpressung usw.. Schau dir mal die Geschichte der Paepste an, besonders um die Medici.
Glauben-Christentum- findest du nur unter den (glaeubigen-) Buergern/Menschen. Das muss man wohl trennen!


:mlp:


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 08:27
Jesus hat vor den falschen Propheten gewarnt und schon in den Tagen des Paulus gab es Irrlehrer. Mit den Verbrechen der römischen Kirche lassen sich wohl Bibliotheken füllen.

Das einfache Volk damals konnte wohl kaum lesen und wenn gab es damals noch keine Bibeln. Die Menschen wurden mit der Angst vor dem Höllenfeuer gefügig gemacht und Abweichler verfolgt. Inwiefern das einfache Volk diese Dinge alle geglaubt hat ist wohl schwer zu beantworten, auch ob es wirklich Christen waren, wenn ihnen eine völlig entstelle Lehre gepredigt wurde.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 08:43
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich verstehe halt nicht, wieso es in der Religion selbst alles eher positiv und friedlich dargestellt wird und doch gab es solche Gewalttaten
Ich schlag dir vor, dringend mal in bisschen in der Bibel zu blättern, eh man hier weiterdiskutiert.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 14:36
Vielleicht wäre es hilfreich, ein wenig zu differenzieren und nicht alle Begriffe synonym zu verwenden.

Es gibt verschiedene Religionen, darunter auch das Christentum
Das Christentum wiederum unterteilt sich in verschiedene Kirchen.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Diese Ereignisse geschahen überwiegend im Auftrag des damaligen Christentums in Europa.
Das war aber nicht das Christentum, das irgendwelche Aufträge erteilt hat, das war die katholische Kirche.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 14:59
Es ist wohl völlig sinnlos eine Diskussion über den/die wahren Christen zu führen, wenn es noch nicht einmal eine gültige Definition vom "wahren Christen" gibt. So kann man wunderbar aneinander vorbeireden.
Solange jeder für sich festlegen kann, was denn nun genau den wahren Christen ausmacht, ist jegliche Diskussion sinnlos.
Siehe auch Wikipedia: Kein wahrer Schotte
Diese Form der Argumentation führt zu einem Trugschluss, da die Menge, die in der Voraussetzung zugrunde gelegt wurde (hier Schotten), in der Schlussfolgerung (hier wahre Schotten) neu definiert wird (hier als Teilmenge). Dabei wird ausgenutzt, dass sich die Argumentationsparteien zuvor nicht auf eine eindeutige Definition (egal, ob gesellschaftlich, legislativ oder wissenschaftlich verankert) für das Subjekt der These (Schotten) geeinigt haben. Das führt zu dem Trugschluss, dass das angebrachte Gegenbeispiel nur scheinbar oder „uneigentlich“ unter den Subjektbegriff falle.



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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 16:22
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Es ist wohl völlig sinnlos eine Diskussion über den wahren Christen zu führen, wenn es noch nicht einmal eine gültige Definition vom "wahren Christen" gibt
Naja, das Grundlegendste ist das Glaubensbekenntnis. Als Christ glaubt man an die Einigkeit von Vater, Sohn, Heiligem Geist (Gott/Jesus) an die die Wiederauferstehung, und dass Jesus Gottes Sohn ist.

Das ist so das grobe Grundgerüst.

Ab da wird es jetzt schwierig, weil Jesus' Fischerverein mit seinen Buddies ziemlich gelitten hat, seit so viele Leute meinten, die Geschichte immer anders auslegen zu müssen, meist zu ihren Gunsten, und die Überinterpretationen so umzuformen, dass man selbst ein feiner und frommer Christ ist.


Dass Menschen aber ihr Christsein als Ausrede nehmen, um sich, höflich auszudrücken, ziemlich daneben zu benehmen, ist aber etwas, was es schon immer gab.

Also ja, schwierig, hier was zu diskutieren, wenn die TE nicht konkreter wird.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 16:31
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Also ja, schwierig, hier was zu diskutieren, wenn die TE nicht konkreter wird.
Na der Titel ist doch schon konkret.

Ich frage mich, ob es ein echtes und ein erlogenes Christentum gibt, da habe ich auch eigentlich ausführlich dargelegt, was ich meine.

Mir geht es dabei um den Widerspruch: Warum passt der eigentliche Inhalt der Bibel, bzw. vom Christentum, nicht zu dem, was jedoch Christen zur damaligen Zeit getan haben? Also, wie soll ich das erklären?

Kam denn früher kein einziger von den Leuten darauf, das zu hinterfragen?
Die Leute kauften sich zum Beispiel durch Leo von ihren Sünden frei, aber Luther war Derjenige, der meinte man kann nur sich selbst vor Gott verantworten, ihm gegenüberstehen. Er war dagegen und wollte die Kirche zu seinem Ursprung zurückführen. Diese war damals aber dagegen.

Man sieht doch hier deutlich, dass durch die Religion eine Macht entstanden ist, den Glauben der Leute für eigene Zwecke auszunutzen.
Und ich frage mich halt, wie das sein kann, wenn die Bibel doch eigentlich öffentlich einsehbar war. Oder? Das Christentum kam doch nicht mit solchen bösen Absichten nach Europa, bzw. entstand doch nicht mit solchen Absichten. Es waren erst bestimmte Menschen wie Leo, oder diese Inquisition, die im Namen Gottes etwas böses daraus machten, aber wieso konnte das überhaupt erst so wachsen und so lange fortbestehen?

Klar, in jeder Religion gibt es gute und böse Leute, aber meiner Erfahrung nach, zumindest glaube ich das, ist das Christentum ja nichts geheimes gewesen. Jeder konnte sich selbst informieren und trotzdem wurde das von den Meisten als "normal" akzeptiert, dass damals auch Columbus im Auftrag der spanischen Krone so viele Menschen auf einem anderen Kontinent ausbeutete.

Ich glaube, hätte man das der Öffentlichkeit in Europa mal wortwörtlich so übermittelt, welche Schreckenstaten er da ausführte, hätten sich sehr viel mehr Leute gegen die Führenden damals aufgelehnt, aber es scheint so, als wären sie(meiner Auffassung nach) Opfer von einer völlig falsch dargestellten Religion geworden.

Und mich wundert jetzt halt einfach, warum Luther der Einzige war, der den Zugang dazu hatte die Kirche zu ihrem Ursprung zurück zu verhelfen. Er hat ja anscheinend gewusst, dass das Christentum da anders dargestellt wurde, als es das eigentlich ist.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 16:46
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Kam denn früher kein einziger von den Leuten darauf, das zu hinterfragen?
Vor Luther kam der Großteil der Bevölkerung überhaupt nur in der Kirche in Kontakt mit der Bibel, und die wurde auf Latein zitiert. Die Meisten konnten weder lesen noch schreiben und überhaupt kein Latein, weil das nur in Klostern gelehrt wurde. Da kam der einfache Bauer aber nicht hin.

Da hat die Kirche ihre Macht schon ausgenutzt und vorgeschrieben, wie sich Menschen verhalten sollten. Diejenigen, die die Bibel lesen konnten, werden einen Teufel tun und da Klarheit reinbringen, weil man am Ende noch einen wütenden Mob hat, der einem an den Kragen will dafür, dass nichts Konkretes gesagt wird. Bitte Schnauze halten und weiter Abgaben zahlen, danke. Und wennde dich schlecht fühlst, kauf doch diesen Ablassbrief hier, dann kommste ganz bestimmt in den Himmel.

Es gab doch unzählige Morde und Glaubenskriege wegen Luther, weil er doch genau diese Macht ins Wanken brachte, weil er (angenommen) der Erste war, der die Bibel der großen Masse auf Deutsch zugänglich machte. Am bekanntesten ist der Dreißig Jährige Krieg, das sollte dir doch auch was sagen.

Zur Gewalt: Jesus selbst hat einen Tempel verwüstet, weil die Leute dort Merchandise von ihm verkauften und Leute geklatscht dafür. Er selbst galt als Provokateur, weil er nicht an ein zukünftiges Reich Gottes glaubte, sondern es wagte, den Menschen zu erzählen, dass das Reich Gottes schon unter ihnen ist.
Er hat sich eingemischt und provoziert, wo er konnte. Es gibt halt schon Gründe, wieso man die Faxen dicke hatte und ihn ans Kreuz genagelt hat.
In Rom wurden Christen nicht nur verfolgt und ermordet, sondern zur Unterhaltung im Kolosseum an Löwen verfüttert. Darauf kann man schlecht mit Frieden reagieren. Also das könnte ein Ursprung sein.



Der Rest ist immer wieder Rechtfertigung der Kirche, wieso sie ihre Hegemonie behalten sollten, alles schön verpackt unter dem Deckmäntelchen der Frommheit. Der Weg zur Hölle ist eben mit guten Vorsätzen gepflastert. Das geht von den Ablassbriefen zu den Missionaren in Afrika, zur gewaltvollen Christianisierung von Urvölkern, auch im Amerika zum Machtmonopol heute. Gibt auch unzählige Berichte, wie die guten, westlichen Christen ihre Krankheiten miteinschleppten und ganze Völkerstämme damit ausradiert haben. ALles nur, um die armen Seelzen zu retten, damit sie Zugang zum Himmelreich haben nach ihrem Ableben. Zack, hat man eine tolle Rechtfertigung.

Menschen sind machtgeil, immer schon gewesen. Das Muster findet sich ja auch in Splitterkirchen und allen anderen religiösen Strömungen, beispielsweise Scientology, wo der Weg in die Göttlichkeit ganz einfach Geld ist. Machtmissbrauch überall.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 16:49
Nachtrag:
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Und mich wundert jetzt halt einfach, warum Luther der Einzige war, der den Zugang dazu hatte die Kirche zu ihrem Ursprung zurück zu verhelfen
ist er ja nicht: Es gibt ja heute genug fundamentalistische Strömungen, die meinen, die einzig richtigen Auffassungen zu dem ganzen Kram zu haben und schlagen sich die Köpfe damit ein.

Kleiner Überblick hier: https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/christlicher-fundamentalismus-kirche-der-extreme-a-605504.html


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 16:54
Und nochmal Nachtrag, sorry, das Thema ist so groß :D :

Bezug nehmend darauf:
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Ich schlag dir vor, dringend mal in bisschen in der Bibel zu blättern, eh man hier weiterdiskutiert.
Die Bibel ist eine Sammlung von Geschichten und kein Handbuch fürs Christentum. Dafür taugen höchstens die 10 Gebote und Jesus' Verhalten.
Die Geschichten gingen durch tausende Münder und wurden immer weitererzählt, eh sie jemand aufgeschrieben hat. Der Wahrheitsgehalt dabei geht dabei natürlich fast ganz verloren. Das amcht es natürlich schwierig, das Richtige daraus zu deuten und das handhabt eben jeder anders, deswegen kloppen sich die Menschen ja so.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 19:10
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Und ich frage mich halt, wie das sein kann, wenn die Bibel doch eigentlich öffentlich einsehbar war. Oder?
Wobei ich mich gerade frage, könnte es sein, dass du gerade Spielchen mit uns treibst?
Andernfalls, wo war denn die Bibel öffentlich einsehbar?


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 19:50
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Mir geht es dabei um den Widerspruch: Warum passt der eigentliche Inhalt der Bibel, bzw. vom Christentum, nicht zu dem, was jedoch Christen zur damaligen Zeit getan haben? Also, wie soll ich das erklären?

Kam denn früher kein einziger von den Leuten darauf, das zu hinterfragen?
Wer etwas (öffentlich) hinterfragt hat, wurde verfolgt. Was die römische Kirche angeht, vll. hat man das Alte Testament mißbraucht um damit die Eroberung heidnischer Ländereien zu rechtfertigen, nur berichtet das Alte Testament von vergangenenen Schlacht und ist an die damaligen Israeliten gerichtet, es ist kein Blankoscheck für Gewalt ggü. "Heiden". Es gibt andere historiche Kirchen die damit nichts zu tun hatten, z.B. die koptischen oder äthiopischen Christen.

Hier mal ein Beispiel von Christen, die von der römische Kirche verfolgt wurden:

Wikipedia: Katharer

Wobei die Katharer durchaus Häretiker waren, aber kein Grund sie zu verfolgen.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Und ich frage mich halt, wie das sein kann, wenn die Bibel doch eigentlich öffentlich einsehbar war. Oder?
Für das einfache Volk eher nicht, es gab noch keinen Buchdruck und keine Übersetzungen.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 20:15
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich frage mich, ob es ein echtes und ein erlogenes Christentum gibt
Na was glaubst du denn was unter dem Deckmantel der RKK so alles für Dreck gelaufen ist in knapp 2000 Jahren? Ist das jetzt wahres Christentum ,so wie Jesus es predigte? Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind da doch nur Begriffe fürs Tagesgeschäft.
Ein wahrer Christ braucht keine Kirche.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

12.07.2022 um 23:08
Zitat von emzemz schrieb:Wobei ich mich gerade frage, könnte es sein, dass du gerade Spielchen mit uns treibst?
Andernfalls, wo war denn die Bibel öffentlich einsehbar?
Es kann natürlich nur diese Möglichkeit geben, weshalb ich mir ne Stunde lang ne Doku zur Europäisierung der Welt reinzog und mir dann noch die Mühe machte, einige Aspekte aus dieser Doku zu erfragen, nur um ein "Spielchen" mit Leuten zu spielen von denen ich mir ernstgemeinte Antworten erhoffte. Wenn du das schon so fragst, dann erkläre mir bitte auch, was man davon hätte! :)
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Da hat die Kirche ihre Macht schon ausgenutzt und vorgeschrieben, wie sich Menschen verhalten sollten. Diejenigen, die die Bibel lesen konnten, werden einen Teufel tun und da Klarheit reinbringen, weil man am Ende noch einen wütenden Mob hat, der einem an den Kragen will dafür, dass nichts Konkretes gesagt wird. Bitte Schnauze halten und weiter Abgaben zahlen, danke. Und wennde dich schlecht fühlst, kauf doch diesen Ablassbrief hier, dann kommste ganz bestimmt in den Himmel.
Ach Ablassbrief! Ich habe immer Atlasbrief verstanden.
Aber jetzt macht es natürlich auch Sinn, wegen dieser Inquisition. Da möchte verständlicherweise niemand gegen vorgehen. Wurde Luther eigentlich irgendwie verurteilt, oder starb er auf ganz "natürliche" Weise? Finde dazu nirgendwo etwas, außer dass er in Eisleben starb, aber nicht woran.
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Am bekanntesten ist der Dreißig Jährige Krieg, das sollte dir doch auch was sagen.
Ja, zugegeben habe ich mich zuvor nie so intensiv mit all dem Kram beschäftigt, aber es ist sehr interessant wenn man es dann mal macht! :)
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:In Rom wurden Christen nicht nur verfolgt und ermordet, sondern zur Unterhaltung im Kolosseum an Löwen verfüttert. Darauf kann man schlecht mit Frieden reagieren. Also das könnte ein Ursprung sein.
Im ernst? :nerv: wie mies ist das bitte?
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Zack, hat man eine tolle Rechtfertigung.
Also haben die Spanier damals die Masern und all sowas mit eingeschleppt nach Südamerika, nur um hinterher so zu tun als ob?
Weil die schleppten das ein, wie in der Doku hervorgeht.
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Menschen sind machtgeil, immer schon gewesen. Das Muster findet sich ja auch in Splitterkirchen und allen anderen religiösen Strömungen, beispielsweise Scientology, wo der Weg in die Göttlichkeit ganz einfach Geld ist. Machtmissbrauch überall.
Und gibt es auch irgendwo auf der Welt eine große Kirche, also eine an sich größere, bekannte Gemeinde, die NICHT so ist? Da habe ich das Gefühl, je größer desto einflussreicher und länger fallen jene Schatten. Ich kenne mich damit nicht sehr aus, deswegen frage ich und mal eben googlen...ne. Ich traue Google nicht in jeder Hinsicht.

Wenn man zum Beispiel mal danach geht, habe ich auch damals in der Schule nur einen Bruchteil dessen erfahren, wie komplex es wirklich ausschaut. Damals wurde natürlich NUR das vorgetäuschte Positive erzählt. Also, da gab es kein Hinterfragen wie jetzt. Man glaubte das was man erzählt bekam.
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:sorry, das Thema ist so groß
Kein Problem! :)
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Die Bibel ist eine Sammlung von Geschichten und kein Handbuch fürs Christentum. Dafür taugen höchstens die 10 Gebote und Jesus' Verhalten.
Die Geschichten gingen durch tausende Münder und wurden immer weitererzählt, eh sie jemand aufgeschrieben hat. Der Wahrheitsgehalt dabei geht dabei natürlich fast ganz verloren. Das amcht es natürlich schwierig, das Richtige daraus zu deuten und das handhabt eben jeder anders, deswegen kloppen sich die Menschen ja so.
Ich dachte immer, es wäre eine allgemeingültige Geschichte, die nahezu unverändert blieb, oder eine echte Version, in denen eben gute Sachen stehen und mittlerweile scheint es eine Version zu geben, die wiederum total abgeändert ist, oder? Oder wie ist das?

Ich habe auch mal gelesen, der Satanismus wäre gar nicht böse, im Gegenteil! Was soll man noch glauben? Irgendwie gibt es zu allem einen Gegenpart und am Ende muss man selbst entscheiden, was man für richtig hält, aber wer versichert mir dann, dass das woran ich glaube wirklich das Richtige ist?! :ask:

Es ist doch schade, wenn man zu solchen Themen nur einen Teil kennt, oder eine "falsche Wahrheit", die sich so entwickelt hat. Ich möchte lieber immer die kalte nackte echte Wahrheit vorfinden! :)
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:z.B. die koptischen oder äthiopischen Christen.
Interessant! Siehst du, von denen höre ich zum ersten Mal.
Wenn man selbst nicht nachhakt, bekommt man irgendwie immer nur dieselben zu hören.
Zitat von ayashiayashi schrieb:Na was glaubst du denn was unter dem Deckmantel der RKK so alles für Dreck gelaufen ist in knapp 2000 Jahren? Ist das jetzt wahres Christentum ,so wie Jesus es predigte? Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind da doch nur Begriffe fürs Tagesgeschäft.
Ein wahrer Christ braucht keine Kirche.
Das ist ein interessanter Ansatz!
Irgendwo habe ich mal so einen Satz vernommen von wegen:

"Wenn Gott überall ist, wieso muss man dann in ein Haus um ihn anzubeten und an ihn zu glauben?"

Das war so simpel und doch so tiefgründig, weil es doch streng genommen wahr ist! Wenn er überall ist(wir wissen ja wie es gemeint ist), wieso muss man sich dann aber an so Regeln halten, in eine Gemeinde zu gehen? :melden:

Da scheint die Religion ja auch einer "Waffe" zu gleichen, wie Wissen und Macht. Es kommt einfach darauf an, in wessen Händen/Köpfen sie steckt. Schade eigentlich. Durch solche Ereignisse sieht man dann doch, wie schlimm es um eine eigentlich gute Sache werden kann. Ich glaube nicht, dass Religion an sich ursprünglich mit bösen Absichten "gegründet" wurde, aber so etwas kann man dann leider schnell gegen Menschen nutzen und den Vorteil ausnutzen.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

13.07.2022 um 02:29
Deine Ausgangsfrage lässt sich nicht wirklich beantworten. Es gibt ja keine Primärquellen, also Schriften, die von Jesus selbst stammen. Und die Bibel selbst ist eine große Geschichtensammlung, die über einen großen Zeitraum von vielen Autoren erstellt und mit der Zeit auch immer wieder verändert worden sind und sich zum Teil auch widersprechen. Die lässt einem also einen gewissen Interpretationsspielraum. Und hier kommt jetzt die Kirche, bzw. das Papsttum ins Spiel. Diese haben für sich beansprucht die einzigen zu sein, die die Bibel korrekt interpretieren können. Menschen, die sich dieser Interpretation nicht angeschlossen haben, wurden als Häretiker bekämpft (z.B. durch die Inquisition). Und an Kritikern gab es auch mehr als nur Martin Luther, z.B. John Wyclif oder Jan Hus.

Das Papsttum selbst war eher ein politisches Gebilde und ein Produkt der damaligen Zeit. Der Papst war mehr weltlicher Führer als geistlicher Führer und hat fleißig im Konzert der Mächte mitgespielt. Und da die Papstnachfrage recht unklar geregelt ist, kam es auch öfter mal vor, dass es z.B. Papst und Gegenpapst gab. Das Papsttum war also gleichzeitig auch ein Spielball der europäischen Mächte.

Für die Ereignisse in Amerika kann man das Christentum auch nicht verantwortlich machen. Grund dafür waren der Machthunger der europäischen Könige. Das Christentum war da eher Mittel zum Zweck. Und deren Vorgehen war nach den damaligen Standards auch nicht unbedingt grausam.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:-DANN jedoch entdeckte Spanien das große Vorkommen an Silber in Amerika und versklavte daraufhin Ureinwohner,
um für sie das Silber abzutragen. Zusätzlich mussten die Ureinwohner ihr eigenes Gold(persönliches Hab und Gut) an die Spanier abgeben UND einschmelzen lassen,
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:-DASS LETZTENDLICH ALLE EDELMETALLE NACH EUROPA VERSCHIFFT WURDEN UM DIE KIRCHEN ZU VERZIEREN!(Das macht mich echt wütend!)
So hat sich in der Geschichte der Welt so ziemlich jeder Eroberer verhalten. Persönliche Bereicherung war idR ein wesentlicher Kriegsgrund. Wobei nur ein Bruchteil in den Kirchen gelandet ist. Ein Großteil ist in den Staatshaushalt gewandert, wodurch Spanien zum mächtigsten Staat Europas wurde.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

13.07.2022 um 07:41
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wurde Luther eigentlich irgendwie verurteilt, oder starb er auf ganz "natürliche" Weise? Finde dazu nirgendwo etwas, außer dass er in Eisleben starb, aber nicht woran.
Nichts für ungut, aber sowas kann bei Wikipedia lesen, soweit ich mich erinnere wurde er für vogelfrei erklärt, hatte aber mächtige Freunde und ist dann eines natürlichen Todes gestorben.

Luther ist nun aber auch keineswegs vorbildlich gewesen, die Wiedertäufer wurden brutal verfolgt, auch durch die Reformatoren selbst wenn mich nicht alles täuscht.

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2017/34503/martin-luther-und-philipp-melanchthon-urteilten-knallhart-ueber-ketzer-und-taeufer
Zitat von ChemikChemik schrieb:Die lässt einem also einen gewissen Interpretationsspielraum. Und hier kommt jetzt die Kirche, bzw. das Papsttum ins Spiel.
Du vergisst die frühen Christen, das Papsttum entstand erst später, außerdem gab es auch außerhalb Europas Christen die mit Rom nichts zu tun hatten.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

13.07.2022 um 09:38
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Naja, das Grundlegendste ist das Glaubensbekenntnis.
Falsch! @coronerswife
Grundlegend für wahre ChristInnen ist das Gebet, welches Jesus Christus uns lehrt :ok:

Das Glaubensbekenntnis wurde nicht vom Herrn verfasst, sondern ist "eine Vorschrift" erklärt von der Katholischen Kirche für den Glauben nach deren Vorstellungen, Richtlinien und so weiter.
Zitat von emzemz schrieb:Das war aber nicht das Christentum, das irgendwelche Aufträge erteilt hat, das war die katholische Kirche.
Das hast du sehr gut erkannt @emz - Was man natürlich nicht mit dem gesamten Christentum gleichsetzen sollte.
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Zur Gewalt: Jesus selbst hat einen Tempel verwüstet, ...
Des kann man doch nicht mit den Gewalttaten durch die Inquisition vergleichen! :ask:


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

13.07.2022 um 10:51
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Du vergisst die frühen Christen, das Papsttum entstand erst später, außerdem gab es auch außerhalb Europas Christen die mit Rom nichts zu tun hatten.
Genau. Fangen wir doch mit dem Beginn des Christentums an.
Das Christentum ist aus dem Judentum heraus entstanden.

Das Christentum basiert auf der Bibel, die aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament besteht.
Das, was die Christen als Altes Testament bezeichnen, darauf berufen sich die Juden nach wie vor und das ist Basis beider Religionen.
(Man mag mir meine sehr verkürzte Darstellung verzeihen)

Und wer wissen will, wie umfangreich sich das Christentum weltweit darstellt, der schaut vielleicht mal hier rein:
Wikipedia: Liste christlicher Konfessionen
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Zur Gewalt: Jesus selbst hat einen Tempel verwüstet, weil die Leute dort Merchandise von ihm verkauften und Leute geklatscht dafür.
Geht's auch eine Nummer kleiner? Jesus hat nie einen Tempel verwüstet. Jesus war gläubiger Jude.
Er hat Händler und Geldwechsler aus einem Teil des Tempels vertrieben, der der Allgemeinheit, also auch Nichtjuden zugänglich war.


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Gibt es ein echtes und erlogenes Christentum?

13.07.2022 um 12:16
Zitat von emzemz schrieb:Geht's auch eine Nummer kleiner? Jesus hat nie einen Tempel verwüstet.
Als Jesus im Jerusalemer Tempel (gemeint ist der auch den Heiden zugängliche Vorhof) die Händler und die Geldwechsler sitzen sah, trieb er sie der Überlieferung des Johannesevangeliums zufolge mit einer Geißel aus Stricken aus dem Tempel, stieß Tische um und verschüttete das Geld der Wechsler mit den Worten: „Macht meines Vaters Haus nicht zum Kaufhaus!“
Quelle: Wikipedia: Tempelreinigung#Darstellung in den Evangelien


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