Die Nachbarskatze

Hey liebe Community,

vielleicht gibt es hier jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir evtl einen Tipp geben kann.

Ich wohne seit 3,5 Jahren in meiner jetzigen Wohnung (1ZKB im Kellergeschoss) mit eigener Terrasse. Seit ungefähr 2 Jahren streunt hier eine Katze durch die Gärten, läuft immer über die Mauer hinter meiner Terrasse und glotzt durch die Fenster. Jeder hier in der Gegend kennt sie, sie lungert gerne unter Autos herum und schleicht sich gerne auch mal in das Treppenhaus meines Hauses (Mehrparteienhaus mit vorwiegend Studenten), da einige Bewohner gerne mal die Tür offen lassen. Am Anfang habe ich sie immer nur ein bisschen gestreichelt, wenn ich gerade draußen auf der Terrasse war, sie ist dann auch recht schnell wieder gegangen. Gefüttert habe ich sie eigentlich nie. Manchmal sieht man sie Wochen gar nicht, mal kommt sie jeden Tag vorbei.
Einmal kam es vor, dass ich nachts durch ein Kratzen aufgeweckt wurde - es war die Katze die wohl im Hausflur eingesperrt wurde, und die unbedingt rauswollte. Ich bin dann im Schlafanzug raus und habe ihr die Tür aufgemacht.

Ich habe mich immer gefragt ob die Katze jemandem in der Nachbarschaft gehört, sie ist definitiv tätowiert. Eine Zeit lang vermutete ich, dass sie einer direkten Nachbarin von mir gehört, da diese sich mal ausgesperrt hat, und zum Mann vom Schlüsseldienst gesagt hat, dass es ganz dringend sei, dass die Tür wieder aufgemacht werde, weil ihre Katze noch in der Wohnung sei. Allerdings ist die Nachbarin vor einigen Monaten ausgezogen, die Katze pirscht aber immer noch durch die Nachbarschaft.

Kurze Vorrede, nun zu meinem Anliegen. Seit einigen Wochen steht die Katzen fast täglich vor meinem Fenster und miaut. Wenn ich das Fenster öffne um sie zu streicheln kommt sie direkt in die Wohnung gerannt, legt sich auf mein Bett und schläft, lässt sich auch nur widerwillig aus der Wohnung bringen (ich habe für solche Momente mittlerweile immer etwas Nassfutter da, um sie zumindest nach einer kurzen Aufwärmzeit (ist ja kalt draußen) wieder herauszulocken, anders ist es fast nicht möglich). Es kommt schonmal vor, dass sie einfach nur 2 Stunden so daliegt, sie lässt sich auch nicht davon aus der Ruhe bringen, dass ich in der Wohnung hin und her wusel, sie schläft einfach und ist ganz brav, auch wenn ich den Raum verlasse um bspw. zu duschen.

Mittlerweile mache ich mir aber Sorgen, dass die Katze von ihrem "Besitzer" vermisst wird. Natürlich freue ich mich, wenn das Tier zu Besuch kommt und mit mir kuschelt und sich streicheln lässt, aber rein rechtlich gibt es da sicherlich auch Probleme. Ich will niemandem sein Haustier wegnehmen, habe aber das Gefühl, dass das Tier gerne zu mir kommt, will es also auch nicht verärgern.
Könntet ihr mir einen Rat geben wie ich mit der Situation umgehen könnte? Bzw. kann man über die Tätowierung evtl. den "Besitzer" ausfindig machen und mal mit ihm reden was er sich für die Katze wünscht?

Danke für jeden Tipp!

@MissMogwai
Also ich habe gehört das diese Tätowierung gemacht wird das man weiß das sie einen Besitzer hat und keine streunerkatze ist.
Vielleicht hängst du ein zettel in den Flur und fragst darauf ob jemanden die Katze gehört. Oder wenn du vermutest das sie der alten Nachbarin gehört sie irgendwie ausfindig machst und sie kontaktiert vielleicht ist sie ja zurück abgehauen :D

@suicidecat
danke für die Tipps!
Also ich bezweifel ehrlich gesagt, dass sie jemand anderem in unserem Haus gehört - ich kenne zumindest die Bewohner die mit mir unten im Keller wohnen ganz gut, und weiß, dass die anderen drei selbst kein Haustier haben, bzw. die Katze auch nur immer mal wieder sehen.
Ich werde aber mal versuchen Kontakt zu der ehemaligen Nachbarin aufzubauen - dass sie zurück abgehauen ist wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit (erklärt auch, wieso ich sie sehr lange nicht gesehen habe, und sie nun täglich wieder vorbei kommt).

Du kannst sie zum Tierarzt bringen, vielleicht ist sie gechipt, dann ist auch die Adresse auf dem Chip. Durch die Tätowierung lässt sich bestimmt auch rausfinden wem sie gehört. Wenn du weißt wem sie gehört, kannst du ja mit dem Besitzer reden.

Oder du ignorierst sie, dann wird sie irgendwann nicht mehr kommen. Aber wer weiß, ob sie überhaupt noch ein Zuhause hat.

Hm, ja zum Tierarzt bringen ist so eine Sache - sie lässt sich nämlich nicht hochheben (auch nicht am Nacken), da fängt sie gleich an zu fauchen ^^ aber ich könnte natürlich einfach mal bei einem Tierarzt anfragen, ob er evtl. auch mit dem Tattoo was anfangen kann (die Nummer ist deutlich zu lesen). Mit dem Besitzer will ich auf jeden Fall reden - einfach um auch keinen Fehler zu machen.

Ist übrigens auch eine meiner Vermutungen, dass sie gar kein Zuhause mehr hat :/ oder aber, dass sie irgendwo wohnt, wo evtl. laute Kinder unterwegs sind, weswegen sie zum Schlafen zu mir kommt.
Ignorieren habe ich schon versucht - sie bleibt dann Stunden lang vor meinem Fenster sitzen und miaut :/

@MissMogwai
Falls Sie keinem gehört, würdest du sie dann behalten?

@MissMogwai

Ja aber irgendwann wird sie es aufgeben. Ich an deiner Stelle würde aber erstmal probieren den Besitzer zu finden. Mit der Tätowierung kommst du sicher auch weiter.

Sag mal bescheid, wenn du mehr weißt. ;)

ich denke ich würde sie schon behalten, wenn sie keinen Besitzer mehr hat. Ist besser als Tierheim, und ich hätte auf jeden Fall die finanziellen Mittel, und auch den nötigen Platz (zumindest so einigermaßen, hat ja Auslauf) dafür.

@Lady_Amalthea
Gut, ich rufe Morgen Mittag mal beim Tierarzt an und frage mal nach :) das würde mich auf jeden Fall weiterbringen. Bei Tasso ist sie schonmal nicht als vermisst gelistet.

@MissMogwai
Nen tierarzt kann mit der nummer herzlich wenig anfangen, wenn er sie nicht zufälligerweise auch selbst in seinen daten registriert hat. Das hieße für dich bei allen tierärzten in der umgebung nachfragen, ob die tattoonummern dort gespeichert sind. Es gibt ausser tasso keine einheitliche datenbank und bei tasso selbst ist die registrierung oftmals haltersache. Also gut möglich, dass die katze zwar tattowiert ist, aber nicht dort registriert.

Sollte sie gechipt sein, dann ist vlt auch nur die chipnummer registriert, nicht aber die tattoonummer, was dann auch wieder doof wäre, da die chipnummer nur vom tierarzt ausgelesen werden kann. Ne möglichkeit wären noch aushänge, dass du ne miez gefunden hast bzw drauf achten, ob irgendwelche aushänge auftauchen. Wenn alles nicht hilft, dann gw zur neuen katze :D

@MissMogwai
Wo wohnst du denn wenn ich fragen darf

Gib die Nummer mal ins www ein. Vielleicht wird sie ja vermisst.

@MissMogwai

Wie schon geschrieben wurde:
Solche Markierungen (wie beispielsweise eine Tätowierung oder ein Chip) sind grade dazu da das ein Tier dem eigentlichen Besitzer zugeordnet werden kann.
Dies geschieht beim Tierarzt.

Herzlichen Glückwunsch, diese Katze hat entschieden sich bei dir wohl zu fühlen und hat sozusagen deine Wohnung (und dich) adoptiert.
Naja mehr oder weniger.
Wie kam es dazu: Streicheln, eventuelles reden, dulden, Fenster auf und dadurch einladen, in der Wohnung dulden, füttern (da reichen schon ein paar Leckerchen oder eine Scheibe Wurst oder etwas Nassfutter aus um der Katze zu vermitteln "oh da ist ein neuer Futterlieferant).
Das geht schneller als man gucken kann.
Habe das selbst im Grundschulalter erlebt mit einem süßen Kätzchen (knapp im Teenageralter) aus der etwas weitläufigeren Nachbarschaft. Diese kleine Mieze saß eines Tages vor der Terrassentür und klein Slobber wurde instruiert sie nicht zu streicheln, nicht zu füttern, nicht rein zu lassen sondern zu ignorieren. Die Eltern waren bei Nachbarn eingeladen und klein Slobber hatte nichts besseres zu tun als die kleine Katze zu füttern. *Schwupps* hatte der Familienkater plötzlich einen Zögling an der Backe und meine Eltern ein kleines Problem (das selbe wie du aktuell, ... "wohin gehört die Mieze"). Letztlich stellte sich heraus das der kleine Racker zu einem Anwohner gehörte der 2 oder 3 Kilometer Luftlinie entfernt wohnte, das Kätzchen hatte sich wohl bei einem ausgiebigen Erkundungsausflug etwas verlaufen und deshalb Anschluss gesucht.

Ich würde wirklich schauen das man mal beim nächstgelegenen Tierarzt/ einer Tierklinik anruft, die Sachlage schildert.
Fragen zum Transport des Tieres stellen falls man keine Ahnung hat, manche sind manchmal so nett und leihen eine Transportbox aus gegen eine kleine Gebühr oder so. Oder aber man erkundigt sich im Bekanntenkreis, in der Regel hat irgendwer ja eine Katze und somit eine Transportbox.
Per Telefon direkt mal abklären wie man vorgehen soll, und je nach dem was ausgemacht wurde bei nächster Gelegenheit die Katze in die Box setzen, zum Tierarzt kutschieren und nachschauen lassen zu wem das Tier gehört, ob der Besitzer noch lebt. Dann sieht man weiter.

Zu dem "Besitzer sind umgezogen". Tja, auch wenn es vielleicht einige Orte oder Städte weiter weg wäre - so etwas ist kein Hindernis für eine Katze. Meist will eine freilaufende Katze in ihr angestammtes Revier zurück - vor allem dann, wenn sie noch in der Eingewöhnungszeit abhaut/ zu früh rausgelassen wurde.

Mach es einfach, es gehen immer mal wieder Haustiere verloren durch Umzüge etc... Da sind die meisten Besitzer heilfroh und glücklich wenn sie ihr Haustier wieder in Empfang nehmen dürfen.

Ich finde es sehr schön, dass du dich um die Mieze kümmerst und sie auch behalten wirst, so sich niemand anderes findet.

Danke. :)

@MissMogwai

MissMogwai schrieb:sie lässt sich nämlich nicht hochheben (auch nicht am Nacken)

Bitte n e v e r ever versuchen eine Katze am Nacken hochzuheben!!
Zum einen mag dies keine Katze (allgemein), zum anderen kann man das Tier dabei irreparabel verletzen.
Dieses "im Nacken" halten machen Katzen mit ihrem Nachwuchs (zum besseren Transport) - aber auch nur bis zu einem gewissen Alter des Nachwuchses.

Nicht jede Katze lässt sich (von jedem Menschen) hochheben.
Unser Katzenweibchen lässt sich auch nicht auf den Arm nehmen (wenn es sein muss dann hält sie es höchstens wenige Augenblicke aus bis sie so lange zappelt bis sie frei ist).

So schwer ist es doch garnicht eine Katze in eine Transportbox zu locken.
Die Box mit geöffneter Tür in den Raum stellen, verschmerzbare weiche kleine Decke oder ein altes großes Handtuch rein.
Früher oder später ist die Katze neugierig und läuft dort hinein um es sich bequem zu machen.
Oder aber man nutzt die katzentypische Gier nach Leckerlies und wirft - vor den Augen der Katze - diverse Trockenleckerlies dort hinein (nachdem man vorher schon ein oder zwei so aus der Hand verfüttert hat). Da gibts in der Regel dann kein Halten mehr.

@slobber

slobber schrieb:So schwer ist es doch garnicht eine Katze in eine Transportbox zu locken.

:D an meinen katzen würdest du mit deiner methode auf granit beissen ^^ Die box steht 24/7 im schlafzimmer zur freien verfügung. Ich wechsel regelmäßig die handtücher, damit sie dabei auf keien fall die verknüpfung tierarzt haben. Dort sind immer mal wieder leckerchen zu finden, spielzeug schmeiß ich rein ectpp. Glaubst du aber, die gehen da auch nur ansatzweise freiwillig rein? Draufliegen ja.... rein.... niemals.

Meine katze ist die einzige, die da freiwillig rein geht.... wenn sie schmerzen hat allerdings nur. Bei ner reinen routine seh ich aus, als hätte ich da nen kaktus reingestopft. Da hilft nur nackengriff und mitm arsch voran in die box. Alles andere kann man bei meinen knicken.

@MissMogwai
Und? Gibt es was neues?

@MissMogwai
Wenn du die Tätowierung lesen kannst, melde dich bei Tasso. Falls sie dort registriert ist, lässt sich der Besitzer ermitteln.
Sinn und Zweck von Tätowierung/Chip ist die Registrierung bei Tasso.
Wenn sich in einem Zeitraum von sechs Monaten kein Besitzer gemeldet hat (auch Fundbüro benachrichtigen), geht das Tier in deinen rechtlichen Besitz über.

Allerdings schaut es so aus das sie ihr Zuhause verloren hat. Sie sucht ein neues Zuhause und braucht natürlich auch Futter. Ganz besonders jetzt im Winter.
Sie scheint dich zu mögen. :)

Niemals im Nacken anfassen, das ist nur einem Mamakatz erlaubt, damit ihre Babys in Tragstarre verfallen zum Transport. Ansonsten ist der Nackenbiss ein Tötungsding, und natürlich wehrt sich die Katze gegen deine "Tötungsabsicht".

Falls du die Tätowierung nicht lesen kannst, leih dir eine Box beim Tierarzt, zieh dir dicke Handschuhe (Motorradhandschuhe) an, Handtuch übern Kopf damit sie nichts sieht, und ab in die Box mit dem Handtuch.
Du darfst nicht zögerlich oder ängstlich sein, aber beherzt zugreifen ohne ihr weh zu tun.

Wenn du die Möglichkeit hast Box und Katze in einem Raum ohne Versteckmöglichkeit (Bad) zu separieren, dann stell die geöffnete Box hin, und treib sie langsam mit einem Badetuch hinein. Sie wird keine andere Möglichkeit als diese Box als Safeplatz finden und hinein gehen. Tür zu und ab zum Tierarzt zwecks auslesen von der Tätowierung.

Ein Katzenforum ist auch sehr hilfreich. :)

Klingt für mich so, als wäre es tatsächlich die Katze der ausgezogenen Nachbarin, die mit Absicht zurückgelassen wurde, weil chronische Freigänger bei einem Umzug nicht glücklich werden. Vielleicht hat sich das Tier angesichts der Umzugshektik auch einfach verdrückt, und es war der Ex-Besitzerin nicht wichtig genug. Frei nach dem Motto, die wird eh von allen Anwohnern gefüttert, warum soll ich sie mitnehmen.

@TatzFatal

TatzFatal schrieb:Ansonsten ist der Nackenbiss ein Tötungsding, und natürlich wehrt sich die Katze gegen deine "Tötungsabsicht".

Oder ein paarungsbiss oder spielerischer natur oder oder oder. Mein einer kater schnappt sich gern mal nen anderen aus der gruppe und vollführt den nackenbiss. Das hat bei ihm einen spielerischen hintergrund. Er will denjenigen damit ärgern, damit ne runde durch die bude getobt wird..... klappt wunderbar. Der nackenbiss ist allerdings auch wirklich zärtlicher natur (ähnlich dem paarungsbiss). Hängt immer von der intensität und der aufgebrachten kraft ab, wie der nackengriff/biss bei der katze ankommt. Einen von meinen darf ich im nacken allerdings nichtmal kraulen. Die stelle ist absolut tabu. Den anderen machts herzlich wenig aus.

TatzFatal schrieb:Sinn und Zweck von Tätowierung/Chip ist die Registrierung bei Tasso.
Wenn sich in einem Zeitraum von sechs Monaten kein Besitzer gemeldet hat (auch Fundbüro benachrichtigen), geht das Tier in deinen rechtlichen Besitz über.

Naja, nicht jeder meldet sich bei TASSO an ...

Aber mit dem Kürzel der Tätowierung kann man den Tierarzt ausfindig machen, der sie gefertigt hat und der hat in seiner Datenbank die (zumindest damaligen) Besitzer stehen ...