perttivalkonen schrieb:Ah, verstehe.Was für den christlichen Glauben essentiell ist, entscheiden nicht die diversen Ausgestaltungen des christlichen Glaubens, sondern eine dieser Ausgestaltungen alleine, am besten man selbst.
RogerHouston schrieb:
Was ist denn daran so ungewöhnlich? So läuft's doch nun mal. Für den Katholiken sind, nimmt er seine Glaubensrichtung ernst, Homosexuelle und Priesterinnen ein Gräuel, und deren Befürworter hängen quasi 'nem Irrglauben an. Die Zeugen haben ebenfalls ganz spezielle Ansichten und sind nicht gerade tolerant gegenüber anderen "Ausgestaltungen". Natürlich entscheidet jede "Ausgestaltung" für sich selber, was essentiell ist, und ja, letztlich auch der Einzelne, nämlich für sich. Daran macht man nämlich fest, welcher Richtung man denn angehören möchte, oder man rechtfertigt, wenn der Zwang der Gemeinde in die man rein geboren wurde zu groß ist, die Zugehörigkeit.
Natürlich ist das Urteil "Irrglaube" nicht ganz ohne, aber daran siehst'e wie wichtig z.B. mir die Anerkennung des freien Willens ist.
Denn ohne diesen macht für
mich ein Großteil der Botschaft keinen Sinn.
perttivalkonen schrieb:Dies ist der Bibel aber nicht fremd. Jesaja45,6b-7:
perttivalkonen schrieb:2.Samuel24,1:
perttivalkonen schrieb:2.Mose7,2-4
Ja, und zu wem spricht Gott da, hm? Zu seinen willenlosen Biorobottern, die wie aufgezogene Schellen-Äffchen durch seine Schöpfung latschen, oder zu Menschen mit einem freiem Willen, die aber nun mal dringend das machen sollten, was Gott so sagt?!
Und nochmal zitiert:
perttivalkonen schrieb:Dies ist der Bibel aber nicht fremd.:
Du bist doch selber ein Anhänger davon, dass man die Bibel für sich interpretieren und aus ihr lernen soll, quasi um einen Sinn zu finden, und dass nicht jede Bibelstelle widerspruchsfrei wie in Stein gemeißelt und devot angenommen werden muss.
Und dann kommst'e mir hier mit alttestamentarischen strafender und wütender Gott Horrorstories.
perttivalkonen schrieb:Bingo! Du erinnerst Dich?
Ja, nix Bingo!
Vielleicht steh' ich ja wirklich auf der Leitung:
perttivalkonen schrieb:O: "wenn der Autor/Gott weiß was rauskommt, dann kann es nicht ungeplant gewesen sein"
P: "ja, genau! [...] meine Rede!"
RH: "Und wo bleibt dann da der freie Wille des Menschen?"
Und nun beantworteste Dir diese Deine Frage selbst: "Vorhersagbarkeit ist doch nicht das Gegenteil von freiem Willen".
Wenn Gott weiß, was rauskommt, kann es nicht ungeplant sein?!
Und Du sagst "ja, genau" ?
Nun, darauf sage ich Dir,
DOHOCH, kann es sehr wohl! Das ist nämlich der Quintessenz des freien Willens, dass der Mensch was macht, was Gott nicht geplant, nicht gewollt hat! Gott könnte es natürlich sofort unterbinden, und nur noch geschehen lassen, was er gut heißt, aber dann ist der freie Wille des Menschen für'n Hintern.
Aber: Nur weil Gott weiß was rauskommt, hat er es ja noch lange nicht so geplant. ... Versteht man mich?!
Gott ist, sagen wir mal so, ein metaphysisches Wesen - agiert also außerhalb unserer Zeit. Für ihn ist die Zeit wohl nicht linear, sondern er hat das Gesamtbild (möglicherweise). Daher weiß er was so rauskommt, aber ob das was so rauskommt auch in seinem Sinne ist, ist ne ganz andere Frage! Mal so als naive Vorstellung meinerseits.
perttivalkonen schrieb:mmerhin aber ist der freie Wille, selbst wenn er existiert, nicht so frei, wie man annehmen könnte. Denn wenn ich eine Ethik für mich entwickle und nach dieser lebe, oder aber, wenn ich nach maximalem Nutzen für mich selbst lebe, oder wenn ich in jeder Situation einfach irgendwie reagiere, ausm Bauch heraus, ergeben sich so, so oder so dennoch vorhersehbare Aktionen. Selbst mit meinem freien Willen agiere ich verdammt regel-mäßig.
Jetz' fängst'e schon wieder damit an!
Natürlich agiert jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, seiner Ethik von mir aus. Klar heißt freier Wille nicht, dass ich morgen Weltmeister im Gewichtheben werde, nur weil ich es heute will. Ja, was für 'ne Erkenntnis!
Natürlich ist Vieles vorhersehbar. Stell' Trump vor ein Mikrofon, und er wird was Dummes sagen, klar. Trotzdem schmälert das nicht den freien Willen, so wie Du es suggerieren willst. Es ist ne Binsenweisheit, dass natürlich jeder Mensch nur im Rahmen seiner Möglichkeiten, seines Erfahrungsschatzes und seiner Fähigkeiten handelt. Aber Menschen können auch über sich hinaus wachsen und Schlechtes hinter sich lassen, obwohl genau das Schlechte ein langer Wegbegleiter war. Von hier auf Hopp kann man entscheiden sein Leben zu ändern, Gutes zu tun und lauter so'n Zeug. Völlig unerwartet und nicht vorhergesehen. Weißte? Auch so'ne christliche Botschaft.
perttivalkonen schrieb:RogerHouston schrieb:
Es sei denn, Du meinst mit "so etwas wie...", dass der Autor denkt, die Figuren hätten, ... das ist aber was Anderes. In Wirklichkeit hamse nämlich nicht.
Entschuldige mal, aber es ist durchaus "in Wirklichkeit", wenn ein Romanautor sene Figuren in seinem Kopf selbst Sachen entscheiden läßt. Daß diese Figuren keine physische Realität besitzen, ist ne andere Sache.
Naja, also, Du willst mir erzählen, dass die Figuren / Stimmen im Kopf ein Eigenleben unabhängig vom Kopfbesitzer "leben" ... interessant ... fast 'nen eigenen Thread wert.
perttivalkonen schrieb:und ich habs erklärt, wieso erstens der Freie Wille nicht feststeht und zweitens selbst unter Annahme seiner Existenz dies in keinem Widerspruch mit einem Seine Kreationen kennenden Schöpfer steht.
Du hast erklärt, dass das für Dich nicht feststeht - keinesfalls aber warum, nicht dass Du das behauptet hättest, aber zur Klarstellung, weil man es so lesen könnte aus Deinem Erstens.
Zu Zweitens: so wie Du es da schreibst isses ok. Nicht so aber wie Du es beispielsweisen oben schriebest, mit dem Bingo und so, Du erinnerst Dich.
perttivalkonen schrieb:Denn wenn Du mal Dein Alzheimer ablegst
Und lass mal diesen Alzheimer-Scheiß, ja?! Is nämlich ne echt beschissene, unlustige Krankheit und nicht geeignet, mal so eben flapsig 'nen Mitdiskutanten abzuwerten. Da fallen Dir doch bestimmt bessere Begrifflichkeiten ein.