@Samnang Ich muß dir erklären warum das so mit den Kluften ist. Grundsätzlich sei gesagt, dass ich persönlich diese Kluften nie mochte. Sie sind in meinen Augen häßlich aber angezogen hab ich sie trotzdem. Ich habe noch 2 von damals in meinem Schrank hängen. Erkläre dir jetzt mal genauer den Sinn dahinter. Pfadfinder bekommen viele Vorurteile sie wären militant oder ähnliches. Zwar war der Gründer Soldat und Pfadfinder wurden in der Hitlerzeit verboten (warum kann man sich denken) und wurden in die Hitlerjugend gezwungen. Den eigentlichen Pfadfinderaktivitäten konnten sie somit nicht mehr nachgehen (Hilfe, Spenden, Frieden und Harmonie u.s.w.). Pfadfinder gibt es in allen Altersklassen. Sie unterteilen sich in Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover. Die Wölflinge sind die Kinder und nach dem Rover ist das Alter nach oben hin offen. Bei den Pfadfindern lernen Kinder, sich für andere einzusetzen, lernen die Natur kennen, haben Spaß, finden Freunde u.s.w. Es wird damit ein Zweck verfolgt, den die meisten Menschen in unserer Gesellschaft nicht mehr haben. Sie lernen zu schätzen was sie haben, stehen wieder auf wenn sie hinfallen (sinnbildlich gesprochen), lernen die Natur zu schätzen, Menschen zu akzeptieren wie sie sind (Herkunft und Religion ist egal) und sie lernen sowohl den ernst, als auch den Spaß des Lebens kennen.
Ich rede jetzt von richtigen Pfadfindergruppen denn "richtige" Pfadfinder leben nach bestimmten Regeln die ein einziges Ziel verfolgen. Je nach Gruppe variieren die Regeln nochmal. Klingt militant und manche sehen auch so aus aber in der Regel verfolgen alle Pfadfinder weltweit das gleiche Ziel und das ist der Frieden und die Harmonie. Du sollst deiner Gruppe treu bleiben, sollst helfen in Notlagen, Probleme aus der Welt schaffen (wenn es z.B. Streit in der Gruppe gibt) und du darfst frei deine Meinung äußern. Da wird das gefördert, was wir in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr haben. Es werden Kriege geführt z.B. Das heisst natürlich nicht, dass ein Pfadfinder keinen Dampf ablassen darf wenn er angegriffen wird. Wehren darf er sich in der Regel schon wenn was nicht stimmt. Es kommt immer auf die Gruppe an weil ein Pazifist bist du in der Regel nicht. Auch wenn du nach bestimmten Regeln lebst. Die Regeln hören sich letzendlich härter an als sie sind.
Was bei den Pfadfindern im Normalfall nie zu kurz kommt ist der Spaß, das zusammen sein und die Harmonie. Es darf jeder aufgenommen werden unabhängig aus welchem Land er kommt und welche Religion er hat. Ausländerfeindlichkeit ist nicht erwünscht. Ein Pfadfinder soll lernen, dass er wie jeder andere Mensch auf der Welt eben auch nur ein Mensch ist und das wir im Grunde genommen alle gleich sind was das Mensch sein betrifft.
Du hast Spaß mit Freunden, lernst z.B. was von Kräuertheilkunde, gehst Pilze sammeln, machst Spiele, spielst Gitarre und singst am Lagerfeuer, du kommst viel rum, triffst dich mit anderen Pfadfindern aus anderen Nationen in verschiedenen Ländern, lernst andere Menschen und ihre Bräche kennen u.s.w. Das sind alles wichtige Erfahrungswerte, die du in deinem gesamten Leben gebrauchen kannst.
Es gibt eine Pfadfindergruppe, die Kinder z.B. mit Spaß an bestimmte Dinge heranführen die sie lernen müssen. Die werden z.B. ein wenig in Höhenrettung ausgebildet, sie tauchen, sie fahren Kanu, sie machen erste Hilfe u.s.w. Der Sinn dahinter ist die Erfahrung die die Kinder dabei sammeln. Damit möchte man versuchen, den Kindern die spätere Entscheidung zu erleichtern, wenn sie ins Berufsleben gehen. Sie haben schon von klein auf bestimmte Erfahrungen sammeln können und aufgrund der Erfahrungen erleichtert ihnen das vorankommen im Berufsleben und wenn sie Glück haben, werden sie nicht so schnell arbeitslos. Sie können in den Vorstellungsgesprächen Kenntnisse in den unterschiedlichsten Bereichen angeben was sich positiv für ihre Zukunft ausiwrken kann.
Als Pfadfinder stehst du für andere ein, hilfst bei Problemen, sammelst Spenden für z.B. Kinder aus Afrika, krebskranke Kinder (eben alles wo auf der Welt Hilfe gebraucht wird), pflanzt Bäume (eine Pfadfindergruppe hatte mal ungefähr 3600 Bäume gepflanzt), beseitigst Müll u.s.w. Wenn die mal älter sind, dann können die ihren eigenen Kindern sagen, dass sie was für die Natur getan haben und ein komplettes Waldstück gepflanzt haben.
Die Kluften dienen zum einem dem Erkennungsmerkmal der Pfadfinder und zum anderen sollen sie dazu dienen, dass keine menschlichen Unterschiede zwischen arm und reich gemacht werden. An Schulen wo Kinder von reichen Eltern sind, werden häufig diese Kinder bevorzugt behandelt und das darf in keiner Pfadfindergruppe sein. Die Kluft soll einen lehren, dass, egal ob arm oder reich, jeder Mensch gleichberechtigt behandelt werden sollte und das keiner etwas besseres ist.
Zu meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass die schönste (nur von der Zeit an sich her) Zeit in meinem Leben noch bei den ganz alten Pfadfindern gewesen ist. Wir sangen, feierten bis in die Nacht hinein, hatten lustige Erlebnisse die wir teilten u.s.w. Ich weiss nicht wie ich es erklären soll aber da erlebst du in der Regel Dinge, die man in der heutigen Gesellschaft nicht mehr findest. Du wirst verachtet wenn du Arbeitslos bist, du wirst belogen und betrogen, du wirst nicht akzeptiert weil du eine andere Meinung hast, Freunde sind keine richtigen Freunde und viele denken sie wären etwas besseres.
All das wirst du in einer gescheiten Pfadfindergruppe nicht finden. Wenn jemand meint dort so handeln zu müssen, dann wird er schnell merken, dass er dort untergehen wird wenn er das Prinzip nicht versteht. Es ist sind einfach die lustigen Erlebnisse die wir hatten und wenn viele Menschen auf einmal z.B. mit den Regeln der Pfadfinder leben und in dieser Harmonie, dann ist das eine einmalige Atmosphäre und sie eine einmalige Erfahrung von Spaß, lernen u.s.w. die du nie wieder in deinem Leben missen möchtest. Das ist irgendwie wie ein Suchtfaktor. Unsere Gruppe die wir jetzt haben sind noch keine richtigen Pfadfinder. Wir brauchen Unterstützung. Zwar machen wir schon was mit denen aber es ist kein Vergleich mehr zu der Zeit der Gründung.