Wie wäre eine Welt ohne Gesetze?

@Chairon
Einfach mal eine Studienreise in "failed states" unternehmen und selbst Erfahrungen mit praktischer Anarchie machen. Wenn Du überlebst, berichte uns.

@Doors

Ich glaube, da beziehe ich meine Informationen lieber aus Umfragen :)

Na, ich votiere dann mal aus Eigen- und Fremderfahrung mit "Schlechter".

@Doors

Gezählt!

Ich schließe mich @Doors an

Ich auch

Ich fürchte, immer dann, wenn Menschen ihr Zusammenleben, in einer Familie, in einem Unternehmen, in einem Haus, in einer Nachbarschaft nicht auf freiwilliger und allseits akzeptierter Basis unter gegenseitiger Rücksichtnahme zusammen organisieren können oder wollen, dann müssen "externe" Regeln her, sprich Gesetze, Verordnungen, Schlichtungsstellen, Schiedsgerichte, Mediatoren, Anwälte, Gerichte und der ganze Rattenschwanz.

Eine Gesellschaft ohne Regeln vermag ich mir, trotz aller Sympathien für individuelle Anarchie, dann doch nicht lebenswert vorstellen. Dazu höre ich mir in meiner Tätigkeit genügend Berichte von Leuten an, die aus solchen Gesellschaften hierher geflohen sind.

Ich bin zwar auch kein Freund von Überregulierung, aber ganz ohne Gesetze gehts halt nicht. Abgesehen davon schätze ich mal, dass, falls tatsächlich mal alle Gesetze abgeschafft würden (per Gesetz?), sehr schnell jemand auftaucht, der dann eigene Regeln aufstellt, nach denen dann gefälligst alle zu handeln haben (per Faustrecht).

Nein, dann schon lieber so wie jetzt.

Andere Länder, andere Sitten. In Somalia hat halt der Recht, dessen Clan die grössere Feuerkraft besitzt. In der BRD meist der mit der besseren (und teureren) Anwaltskanzlei. Diese Variante erscheint mir aber noch als die zivilisierteste.

da das bewusstsein der breiten masse zz. eher niedrig ist, wäre sie vermutlich öhhhmmm nicht so optimal :P

@Blues666

Wenn jemand per Faustrecht neue Gesetze aufstellt ist es ja schon keine Welt ohne Gesetze mehr.^^

@lumelora

lumelora schrieb:Wenn jemand per Faustrecht neue Gesetze aufstellt ist es ja schon keine Welt ohne Gesetze mehr.^^

Original anzeigen (0,2 MB)

:D

Gut erkannt! :Y:

Es fängt ja schon damit an, dass man mal "die Gesetze abschaffen" müsste.

Hmmm...

Wie macht man das? Per Dekret?

Als Bescheid der Regierung, dass ab 01.09.2018 0:00 Uhr die Gesetze keine Gültigkeit mehr haben? Ist denn dieser Bescheid rechtsgültig? :D

Kann er auch angefochten werden? Unter Einhaltung welcher Frist? :troll:


Soweit zur Realsatire.

Ganz ernsthaft glaube ich aber, dass der Mensch an sich Regeln will. Weil er/sie Klarheit haben möchte. Sobald Menschen zusammentreffen sind sie bemüht, Regeln aufzustellen, nach denen das Zusammenleben funktioniert. Und zwar auch ganz ohne Niederschrift derselben. Und die sind auch notwendig, da schon bei zwei Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und Befindlichkeiten auftreten können. Was im ungünstigsten Fall im Faustrecht endet.

Und da - wie von Dir ja angeführt - auch das Faustrecht letztlich sowas wie ein Gesetz darstellt (wenn auch ein ziemlich mieses), dürfte eine Welt ohne Gesetze sowieso nicht vorstellbar sein.

Sofern man nicht der letzte Mensch auf Erden ist... ;)

EZTerra schrieb:da das bewusstsein der breiten masse zz. eher niedrig ist,

Und die "breite Masse" sind bekanntlich immer die anderen. Mit einer Ausnahme: Uns selbst.

@Doors

klar sind es immer die anderen :P

sagen wir mal so, angenommen wir wären nachbarn und du hättest einne tonne gold oder 100mios in bar zuhause oder beides und ich wüßte davon, dann bräuchtest du keine sorgen haben das ich dich abräume. einfach weil es mich nicht interessiert und es für mich keinen wert hat.

@EZTerra
Und weil Du schon ein Sieb wärest, wenn Du auch nur die Türklinke berühren würdest. Hier auf'm Land sind wir so.

@Doors

es gäb da halt auch nichts was mich interessieren würde. für mich ist der kirschbaum am waldweg zb. interessanter :D

es gibt gar nicht die antwortmöglichkeit schlechter.. :D

Alpaca schrieb:es gibt gar nicht die antwortmöglichkeit schlechter.. :D

Nicht?

@Chairon

Es gab ja in den späten 30er Jahren in Spanien anarchisch agierende Kolonien und genau dort gehört sie hin, denn damals wollte man sich nicht mehr dem Diktat der oberen unterwerfen. Hierbei hat es für diese Zeit durchaus früchte getragen, die Abtreibung wurde legalisiert und auch die ungezwungenen Sexualpraktiken waren erlaubt, allerdings waren es menschen, die eben diese Gesinnung geteilt haben. In einer Gemeinschaft, wo die menschen ähnlich ticken, funktioniert sowas sicherlich aber ein Staatsgebilde entspricht einfach keiner Gemeinschaft, sie ist per se viel diverser und auch die Leute stehen aneinander in vielen dingen kontrovers gegenüber und da kommen auch die ganzen regionalen Unterschiede hinsichtlich der Wirtschaftsstärke zur Geltung und der damit verbundene Handel. Das wird man ohne Regularien die auch gesetzlich verankert is einfach nicht bewerkstelligen können. Hierbei darf man auch nicht vergessen, dass es Güter gibt, die per se strategisch wichtiger sind und auch dementsprechend anders gehandhabt werden müssen.