Katze streicheln - wie lange und wie oft?

Im Netz findet man div Seiten und Artikel, wie man die Katze richtig streicheln soll. Aber die dort angeführten Fakten und Werte sind oft nicht auf die eigene oder aktuell verfügbare Katze anwendbar, daher die Frage an die hier angemeldeten praktizierenden Katzenstreichler, wie oft und lange ihr eure Katze(n) streichelt?

Mein Kater Filou der ja leider 2019 verstorben ist wurde immer dann von mir liebevoll gestreichelt wenn er mir gezeigt hat dass er es will. Zeitlich kann man es aber schlecht umschreiben. Aber so ca. täglich schon aufjeden Fall. Also paar bis mehrmals täglich, gerade so sie er es wolllte. Vielleicht gab es auch mal einen Tag an dem er keine Lust auf Streicheln hatte, dann habe ich es halt sein lassen.

F.Einstoff schrieb:aktuell verfügbare Katze

Begriff des Tages :D

Katze gefragt. Antwort: Dauernd!

Wir (mein Mann und ich) haben immer nur Katzen gehalten, die eine Vorgeschichte hatten und gequält wurden. Da war an streicheln erstmal gar nicht zu denken. Das hat viele Monate gedauert, bis sie sich überhaupt berühren ließen und da sind auch nicht wir auf sie zugegangen, sondern sie kamen auf uns zu und haben Körperkontakt gesucht.
So war es auch beim streicheln, sie haben selbst entschieden wenn und wie lange sie gestreichelt werden wollten. Das war sehr verschieden, je nach Lust und Laune, mal ein paar Sekunden, dann wieder stundenlang, wenn sie neben einem lagen, wobei letzteres meist jahrelang dauerte, bis es soweit war.

Kommt auf die Katze an.....
Felix solange, bis er einem eine runter haut
Die Dame immer, wenn sie nähe sucht
Und Dave ...... Ständig sobald wach

Man kann es auch mal mit Streicheln in Form von Bürsten versuchen. Viele Katzen mögen es, gebürstet zu werden, weil das wie eine Massage ist und zudem einiges an Haaren aus dem Fell entfernt, was sonst beim Putzen verschluckt und dann wieder herausgewürgt werden müsste. Praktisch ist es auch, vor allem im Frühjahr zur Zeit des Fellwechsels, es fliegen viel weniger Katzenhaare in der Wohnung rum. Außerdem macht Bürsten ein schönes weiches glänzendes Fell. Im Zoofachhandel gibt es für ein paar Euro spezielle Bürsten für Katzen.

Unser Kater liebt die abendliche Bürsteeinheit sehr, immer am selben Ort, auf dem Läufer im Flur. Ich habe ihm anfangs während der Aktion oft das Wort „Bürsten“ vorgesagt. Inzwischen muss ich zum Kater nur noch dieses Wort sagen bzw. rufen, und er kommt aus Küche, Wohnzimmer etc. angeflitzt und schmeißt sich erwartungsvoll auf den Läufer im Flur. Irgendwann will er nicht mehr, zeigt das auch, und dann ist halt Schluss für heute.

Wenn es nach meiner Katze geht - ständig

Bei mir auf'm Hof gibt's Katzen, die würden mir den Arm abreissen, wenn ich mich ihnen mit einer Bürste nähern würde. Die sind selber kratzbürstig. Dafür brauchen die mich nicht.

Doors schrieb:die würden mir den Arm abreissen, wenn ich mich ihnen mit einer Bürste nähern würde.

Flashback zu meinem Job beim Tierarzt, wo mich zahlreiche Wildkatzen durch die Feuerwehrhandschuhe gebissen haben. :D

@coronerswife

In jeder Katze lauert ein Killer. Da sind sie uns Menschen ähnlich.

coronerswife schrieb:Flashback zu meinem Job beim Tierarzt, wo mich zahlreiche Wildkatzen durch die Feuerwehrhandschuhe gebissen haben.

Na ja, echte Wildkatzen sind ja auch keine Kuscheltiere und haben mit unseren Hauskatzen, die nicht von europ. Wildkatzen abstammen, sondern von der ägyptischen Falbkatze, genetisch und vom Verhalten her ziemlich wenig zu tun. Vielleicht meinst du verwilderte Hauskatzen, die in zweiter und dritter und vierter Generation keine Menschen kennengelernt haben. Die sind beim Tierarzt natürlich wehrig.

Kann aber auch bei lieben Hauskatzen passieren. Unser Kater hat neulich in der Tierarztpraxis ein Blutbad (ok, etwas übertrieben) veranstaltet. Ihm sollte Blut entnommen werden für ein Blutbild. Damit muss man ja zunächst eine Stelle am Vorderbein rasieren, bevor die Nadel eingestochen wird.

Das ansonsten so liebe Tier fing aber schon bei Rasieren so an zu strampeln und zu beißen und zu kratzen, dass ihm zur Beißverhinderung so einen Lampenschirm übergezogen werden sollte. Da er aber so einen dicken Katerkopf hat und der Lampenschirm recht klein war, ging das nur mit etwas Gewalt, was ihn nur noch panischer machte. Dann war der Lampenschirm drüber, er strampelte aber natürlich immer noch, jetzt erst recht. 3 Tierarzthelferinnen hielten ihn dann vorne und hinten fest, damit er nicht kratzte und ruhig war. Die Tierärztin konnte nun fertig rasieren und setzte die Blutentnahmenadel an. Daraufhin zuckte das liebe Tier aber noch mal kräftig, und Blutspritzer ergossen sich über Behandlungstisch, beteiligte Personen und alles in der Nähe.

Am Ende gab es dann doch noch eine erfolgreiche Blutentnahme, ich habe aber von diesem friedlichen Tier doch ein anderes Bild gewonnen. Wehrhaft ist er ja, das muss man ihm lassen…

coronerswife schrieb:Flashback zu meinem Job beim Tierarzt, wo mich zahlreiche Wildkatzen durch die Feuerwehrhandschuhe gebissen haben. :D

Haben wir auch noch in der Garage: Handschuhe bis zu den Ellenbogen aus dem Baumarkt gegen Stichsägeverletzungen. Gebraucht im Laufe der Jahre nur für Katzen, die aus irgendwelchen Gründen nicht in einen Katzentransportkorb wollten. Ist ja nicht so, dass man zum Katzi sagt „Geh mal in den Transportkorb“, und Katzi macht das dann auch brav.

Ansonsten aber: Streicheln, Bürsten so oft und wo, wie Katzi will. Nicht wie und wo Mensch will.

Doors schrieb:In jeder Katze lauert ein Killer.

:Y:

Andante schrieb:Wehrhaft ist er ja

Wehrhaft :ask:

Katzen sind Killer mit Kulleraugen. Unwesen, die zum Spaß töten und davon leben, dafür geliebt und gestreichelt zu werden.

Gar nicht .... Die werden ignoriert und ausgegrenzt. :Y:

oO 🧐

Thin Lizzie meint: 24 Stunden täglich ist die absolute Untergrenze.

Fellatix schrieb:Katzen sind Killer mit Kulleraugen. Unwesen, die zum Spaß töten und davon leben, dafür geliebt und gestreichelt zu werden.

Natürlich ist das hier ein Unterhaltungsthread.

Trotzdem muss man ernst werden, wenn es darum geht ideologisch motivierten Unsinn zu verbreiten.

Also wo fangen wir an...

Ah ja...der Instinkt.


Er ist bereits bei der Geburt jeden Tieres vorhanden. Er bewirkt, dass jedes Tier auf bestimmte Reize der Umwelt, mit immer derselben Handlung reagiert.

Ein Raubtier tötet um sich zu verteidigen und seine Versorgung mit Nahrung sicherzustellen.


Der Jagdtrieb sorgt also dafür, dass ein Raubtier, sich ausreichend mit Nahrung versorgen kann.

Das kann man bei Katzen sehr gut beobachten. Sobald die Katze ein Beutetier in unmittelbarer Nähe detektiert (Kleinsäuger oder Vogel), löst dieser Trieb ohne "Wenn und Aber" aus. Sie geht sofort in geduckte Haltung, fixiert das Beutetier. Der Kreislauf fährt hoch, versorgt die Muskeln mit Blut, um zum Angriff gewappnet zu sein.

Das ist für jedes Raubtier ein überlebenswichtiger Instinkt. Denn in der freien Wildbahn, ist bei weitem nicht "jeder Schuss ein Treffer". Jedem Jagderfolg, gehen zahlreiche erfolglose Versuche voraus, ein Beutetier zur Strecke zu bringen.


Nun kommen wir zu einer weiteren Eigenart von Raubtieren.

Katzen leben, wie die meisten anderen Raubtiere auch, in einem relativ eng begrenzten Revier, dass sie gegen Artgenossen verteidigen.

In diesem Revier muss sie sich in freier Wildbahn, das Nahrungsangebot, mit anderen Beutegreifern teilen, welche den selben Beutetieren nachstellen.

In der Regel, stellt sich deshalb in der freien Wildbahn, ein sogenanntes "natürliches Gleichgewicht", zwischen Beutegreifern und Beutetieren ein.

Ein übermäßiges Nahrungsangebot, ist deshalb in der Regel nicht vorhanden.

Wenn die Katze also, über die Nahrungssicherung hinaus

Fellatix schrieb:die zum Spaß töten

Beutetieren nachstellen würde und alles tötet, was ihr vor die Schnauze läuft, wäre das eine Katastrophe für alle Beutegreifer (natürlich auch für sie selbst), im Lebensumfeld dieser Katze.

Denn tote Beutetiere bekommen keine Nachkommen mehr, welche die weitere Ernährung sichern.


Eine solche Verhaltensweise, kann also aus logischer Betrachtung heraus, niemals im Instinkt eines Tieres angelegt sein.


Nun wird das Argument kommen...... Der Futternapf der Hauskatze ist immer gut gefüllt. Es braucht sie nicht zu jucken, wie es um das Nahrungsangebot, in ihrem Revier bestellt ist.

FALSCH

Die Katze und jedes andere domestizierte Haustier, ist "Sklave" des natürlichen Instinkts und kann nicht wider diesen handeln.


Sobald die Katze ihr behütetes häusliches Umfeld verlässt, und keinen Kontakt mehr zu ihrem menschlichen Halter hat, kann sie sich nur noch auf ihre instinktiv gesteuerten Handlungsabläufe verlassen und richtet ihr gesamtes Handeln, nach ihnen aus.