Allmystery und der Satanismus

Liebe Leser, Poster und Threadersteller von Allmystery.de


Immer wieder wenn ich mir hier Threads durchlese, stoße ich auf einen Punkt, der sich ständig wiederholt. Egal ob es um mögliche Alien-Brutstätten, spukende Spielläden oder sich drehende Kinderzimmer geht, irgendwo spukt ein und dieselbe Person herum: Satan.

Ich frag mich - wie kommt ein jeder auf Satan? Haben so viele Leute Angst vor dem Wort ansich? Angst vor den ganzen dunklen Seelen die sich dem Satanismus hingegeben haben? Angst vor einem möglichen Zusammenhang zwischen Aliens und der Sekte? Und ich komm einfach nicht drauf.

Würgengel-Thread:

Auch sind öfters Satanisten da oben und halten Ihre Messe ab, ich war noch nicht dabei oder habe sie gesehen aber mein freund.

Uhlberg-Kapelle-Thread:

In den letzten Jahren ist die Ruine in die Schlagzeilen gekommen, weilsie bei Vollmondnächten nicht nur zum Treffpunkt von Jugendlichen geworden ist, sondernauch Satanisten ihre Spuren hier hinterlassen haben.

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Woher kommt diese Faszination?

Ich habe mich lange Zeit mit Sekten und Religionen beschäftigt und ich hatte mit vielerlei Menschen zutun, darunter auch mit einigen der anscheinend gefürchteten Satanisten. Ein sehr gebildeter Mensch mit einem großen Maß an Verstand in der Birne, zu dem ich auch heute noch gelegentlich Kontakt habe. Seine Denk- und Glaubenswege sind Teil seiner Privatsphäre und einige davon sind wahnsinnig logisch.

In den Threads auf Allmystery gehts meistens -wenn von Satanismus die Rede ist- um das Trinken von Tierblut, das opfern von Katzen, das stammeln lateinischer Zauberformeln oder das beschmieren diverser Bauten mit Petruskreuzen und Drudenfüßen. Nun... eigentlich, sind all diese Dinge eigentlich nichts was mit dem Satanismus tatsächlich in Verbindung steht, zumal es auch zahlreiche Glaubensrichtungen in diesem Bereich gibt und einige davon von der Bevölkerung und auch von den Gründern so manipuliert wurden, dass sie wiederum nichts mehr damit zutun haben sollten.

LaVey zB ist ein Meilenstein der Geschichte des Satanismus - aber was hat ein Mensch der Neuzeit schon großartiges mit dem Ursprung zutun?
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Das hier soll kein Thread über den allgemeinen Satanismus werden.
Sondern ein Thread, in dem ich wissen will, wie das ganze Mysterium "Satanismus" seinen fröstelnden Weg in so viele Themenbereiche gefunden hat. Diskutiert darüber, dass ich es verstehen lerne :/

Ich glaube an keine Glaubenslehre. Ich hab meinen eigenen Glauben.
Aber ich verurteile keine Religion und keine Sekte, nur weil sie Geheimnisse birgt. Und ich will wissen, warum es so viele Menschen gibt, die den Satanismus verurteilen.

Und ich will wissen, warum es so viele Menschen gibt, die den Satanismus verurteilen.


Liegt wohl an dem Bild von Satanisten was einem überall vermittelt wird. Bestes Beispiel schon mal Fernsehen.

Man muß sich schon etwas damit beschäftigen um zu erkennen das richtige Satanisten in der Regel keine tierbluttrinkenden Monster sind. Aber wer tut das schon. Die wenigsten würde ich sagen. Ich wusste es lange Zeit auch nicht besser.

Ist es nicht einfach?

Satan repräsentiert für den gemeinen Christenmenschen das böseste Vorstellbare, das Ultimative und unübertrefflich schlechte.

Da ist es doch natürlich das er in jeder (schlechten) Gruselgeschichte auch er eine Rolle kriegt.

Und das Leute die an den unbestreitbaren Wahrheitsgehalt von fast 2000 Jahre alten Büchern glauben, nicht leicht zugänglich sind für Fakten, verwundert doch auch nicht. Wen interessiert es denn das satanische Symbole auf Kirchen und Grabsteinen meist von nicht-Satanisten gemacht werden, welche etwas "böses" tun wollen. Ich würde sogar meinen das viele Satanisten das Label "Satanismus" grade deswegen tragen weil es verrucht ist und sie über die verursachte Furcht eine Spur von Macht über die einfachen christlichen Gemüter erlangen.

Natürlich gibt es unter Satanisten solche und solche, es gibt ja keine zentrale Schrift die ihnen Vorschreibt wie sie zu sein haben, und man will sich ja auch prinzipiell nichts vorschreiben lassen. Es gibt denke ich auch keine Definition von Satanismus bei der nicht einer derjenigen die sich als Satanist bezeichnen widersprechen würde.

Alles zu kompliziert für Leute die es gerne einfach schwarz-weiß haben wollen.

Satan, was ist das überhaupt?

Ist es der gefallene Engel, den die Bibel skizziert, ist es das Böse in uns selbst oder ist Satan tatsächlich ein Wesen mit Dreizack in roten Strumpfhosen?

Um sicher zu gehen, das wir tatsächlich von der richtigen Seite aus das Ganze betrachten, sollten diese Wesenszüge des "Satan" erstmal zusammengetragen und geklärt werden.

Es wird sich dann ein Bild des Teufels ergeben, was zu diskutieren ist.

Viele werden aufgrund ihrer Prägung und Idealisierung durch die abendländische Weltanschuung die ziemlichen gleichen Ideen bringen, was nicht wirklich verwunderlich ist, denn die wenigsten werden mit dem "Herr der Finsternis" in regem Kontakt stehen.

Hier im Forum wird vieles, was nicht verstanden wird ganz lapidar dem "Satan" zugesprochen wo doch niemand so richtig weiß, wer oder was er ist.

Hm.. alles schlüssig, ja.

Trotz allem ist es nicht das "Böser Junge"-Prinzip das ich suche.
Dass Satan als Inbegriff des Bösen gesehen wird, ist ja nichts neues.

Was mich viel mehr verwundert sind Zitate ala:

"In dem Haus spukt es. Nachts vollziehen Satanisten dort ihre Rituale"
oder
"Der Bruder, der Schwester, des Vaters meiner Großtante hat gesagt, ab und zu sitzen da oben Satanisten!"

Der einzige vernünftige Satanist den ich kenne, trägt keine schwarzen Röcke mit Stahlketten, hat kein Petruskreuz um den hals hängen, trägt keine Blackmetal-TShirts, hat keine 20-Loch-Springerstiefel an und schminkt sich weder Corpsepaint noch Augenringe. Der hat keine schwarzen Fingernägel, lange filzige Haare, schneeweiße Haut oder Pentagramme tätowiert.

Der is gepflegt, sehr sogar. Der geht auch mal gern in die Sonne im Sommer, geht für sein Leben gern Kitesurfen. Der hört auch gern mal Klassik oder geht in Discotheken wo Partysound läuft. Der arbeitet in einer seriösen Firma als Abteilungsleiter und hat ne sehr liebe Frau, die halbtags jobbt und nebenbei den Haushalt schmeißt. Dabei kocht sie viel vegetarisches, aber auch Fleischgerichte - und die sind sowohl frei von Katzen- als auch Jungfernfleisch ;}

So wie Christen nicht in weißen Kutten und einer Stola rumrennen, rennen die auch nicht alle in einem Stil durch die gegend.

Woher kommt diese derartige schwarz-weiß-Dummheitssicht?

aus der "zivilisation" heraus entstanden belphega , dualität , schwarz-weiß , gute böse zu unterscheiden war wichtig um kulturelle aspekte der eigenen seite hervorzuheben .
Für mich persönlich gibt es dinge die ich akzeptieren kann/ nicht akzeptieren kann .
Aber alles IST.............

Nun, woher dieses "Grufti-Denken" kommt, wenn man Satanismus hört oder daran denkt, weiß ich nicht. Doch verhält es sich mit dem Satanismus als Religion gänzlich anders.

Der ursprüngliche Satanismus hat seine Wurzeln in der gnostischen Weltanschauung die sich auf 1. Mose 3:5 gründet. Dort will der Mensch eine Stellung als göttliches Wesen haben (in der besagten Bibelstelle geht es darum, das als Adam und Eva die verbotene Frucht aßen, sie "wie Gott wurden, erkennent gut und böse"). Die Gnostik als Solches setzt "Satan" mit dem römischen Gott "Luzifer" ein, der in dieser Mythologie ein Lichtspender ist.

Damit sind wir wieder beim Punkt, von welchem Standpunkt man aus "Satan" betrachtet. Kurioserweise kommt diese "Satanisierung" nur in den Kulturkreisen des Judentums, des Islam und der Christenheit vor.

Doch was machen die "richtigen" Satanisten dann? Satan oder dessen Anbetung spielt da eine eher untergeordnete Rolle. Der Satanismus als solches fördert die Forcierung der eigenen Göttlichkeit die wiederum z. B. durch die Sexualität zum Ausdruck gebracht wird. Der "Satan" ist vielmehr sinnbildlich der Wiederstand gegen das vorherrschende religiöse System. Satanismus ist die Religion der Egoisten.

Darum darf man Satanismus auch nicht mit Okkultismus verwechseln....

Und darum darf man auch den Satanismus, den du hier beschreibst, Belphega, nicht mit der Gotic-Subkultur verwechseln, die du so schön beschrieben hast.

Ein Satanist treibt sich nicht nachts auf Friedhöfen rum oder macht "schwarze Messen" - all das machen die Okkultisten und die Kids der Gothic-Szene...

belphega schrieb:So wie Christen nicht in weißen Kutten und einer Stola rumrennen, rennen die auch nicht alle in einem Stil durch die gegend.

Deshalb geh ich andersrum auch davon aus, dass gut 90 % der Satanisten, die angeblich von irgendwelchen Formenmitgliedern (oder deren Bekannten) an unheimlichen Orten gesehen werden, gar keine sind.

Sobald jemand in schwarzen Klamotten rumläuft, bekommt er von "normalen" Menschen gleich den Stempel Satanist (oder Kinderschänder, Amokläufer, etc.) aufgedrückt.

@nemesis39901

Naja.. kann es sein dass du deinen Beitrag aus dem Wikipedia-Stuss zusammengestellt hast? ;} Gleiche Reihenfolge irgendwie..

Merke - wenn du wahrheitsgemäße Informationen zu einem kritischen Thema willst, dann geh nicht ins Internet. Melde dich bei der Quelle, oder recherchiere in alten Büchern.

Aber die Wikipedia ist da ein absolutes No-Go.
Is ja auch nur von der normalen Zivil-Bevölkerung verfasst..

nemesis39901 schrieb:Ein Satanist treibt sich nicht nachts auf Friedhöfen rum oder macht "schwarze Messen" - all das machen die Okkultisten und die Kids der Gothic-Szene...

Ich hab seit über 3 Jahren mit der Gothic-Szene zu tun und hab noch nicht von einer einzigen Schwarzen Messe gehört. Grillgelage, ja. Aber sonst ...

Frag doch mal die Freimaurer auf allmy, was sie von Satan halten. Kommt natürlich drauf an welchen Grad sie inne haben. Aber der große Baumeister/Luzifer/der Lichtbringer/ Baphomet spielt dort schon eine entscheidende Rolle. Auf einer der Gästeabende wurde das Thema Licht behandelt und als dann Parallelen im Bezug auf den 'Lichtbringer' geäußert wurden, wurde der Meister vom Stuhl ganz ungehalten. Hinterher sagte er, es gehöre nicht auf einen Gästeabend und schon garnicht vor Brüdern mit niederem Grad besprochen. Was macht Satan so geheimnisvoll? Das war jetzt mal halb offtopic, aber es fiel mir spontan ein.

Ansonsten wird hinter bösem, unerklärlichem gerne ein Prinzip gedacht, was der Auslöser sein könnte und der [pöse pöse Satan] ist nunmal das ultimative Prinzip in der hinsicht. Ähnlich wie Gott nur verkehrt herum. Oder?
Es ist also wiedermal die stumpfe links-rechts oben-unten gut-böse Denke von der ich immer ein so schlimmes Schütteltraumer bekomme! Hach... ... ...

@sunny5

Gothic gibts doch heutzutage sowiso nichtmehr in der eigentlichen Form.
Ich hab seit 14 Jahren damit zutun und es is eine in vergessenheit geratene Sache. Auch die Theorien woher die gothische Einstellung kommt sind lächerlich geworden.

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Aber zum Eigentlichen zurück:

nemesis hat damit gemeint, dass Satanisten nicht ihrem Glauben nach schwarze Messen feiern. Das machen nur die gesamten Gesellschafts-Pseudos um ihren Coolness-Faktor zu steigern. Je düsterer und blutrünstiger desto böser - ergo desto mehr Satan.
Das is das Denkschema der primitiven Kids und diverser naiver Erwachsener. Eben genau jener Pseudos von denen ich bereits geredet hab.

Mit Gothics hat er sich da falsch ausgedrückt.

Ein Aberglaube ist so lächerlich und gefährlich wie der andere. Der grosse Unterschied ist nur, ob der Aberglaubensclub steuerrechtlich als gemeinnützig anerkannt ist oder nicht, und ob ggf. der Mitgliedsbeitrag gleich vom Arbeitgeber abgeführt wird.
Gestohlen bleiben können sie mir allesamt. Glaube ist eine Krücke für Menschen, die nicht in der Lage sind, auf eigenen Beinen zu stehen und jemanden brauchen, den sie verantwortlich machen können oder ihm zumindestens eine Mitschuld zuweisen können.
Ob "jenes höhere Wesen, das wir verehren" nun Gott, Satan, Allah, Jevoha oder Haumiblau genannt wird, spielt da keine Rolle.

@Doors
Das war der Grund warum ich den vorgefertigen Glaubensrichtlinien abgedankt habe und jetzt wunschlos glücklich bin ;}

aber belphega , dann bist du ja eine heilige...........;)

@naj
Nein q:
Eine die Dinge erst dann glaubt wenn sie eine felsenfeste Bestätigung haben.

also eine realistin?

Eine Realistin, die sich Irreales trotzdem ansieht und es hinterfragt ;}
Ja.

Was nicht heißt dass ich Mysterien als Unsinn abstempel.
Lediglich als Tatsachen, wofür der Mensch noch nicht imstande ist eine sinnvolle Erklärung zu finden. Vor 200 Jahren hätte keiner Gedacht dass es mal Flugzeuge gibt - genauso ises auch jetzt mit den ganzen unbegreiflichen Sachen.

genau etwas "ÜBERnatürliches" gibt es nicht , sondern lediglich etwas unerklärbares

@naj
(: exakt.
und unerklärliches gibts zur genüge.
und vieles davon wird in ein paar hundert jahren - oder wer weiß, vielleicht schon morgen - einen absolut simplen und logischen hintergrund haben.

simpel und logisch -grins- ja die einfachsten dinge sind genial und die genialsten dinge einfach , oder wie auch immer