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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 12:54
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:wenn’s B. warum so auffällig, dann aber später den Suizid als Mordgeschehen tarnen?
Aber immerhin unter fremden Namen (der Anruf).
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wenn man angehend mit dem Leben abzuschließen scheint, sich schon mal pro forma nach Sterbehilfe erkundigt, warum dann so für den Wahlsieg brennend, dass man dafür den Gegner derart angeht?
Vielleicht war er als Selbstmordgefährdeter (angenommen er war es) noch unentschlossen. Vermutlich sind das zunächst viele, womöglich über Jahre hinweg. Die Wahlprognosen ließen zudem schon im Juli '87 einen Sieg der SPD für möglich erscheinen, ein Novum für SH (und ein mögliches Motiv für mutmaßliche Barscheleien). Dann die Tablettenabhängigkeit, hat ihn allein diese schon Stimmungsschwankungen ausgesetzt, je nach "Pegel"?

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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 14:14
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Aber immerhin unter fremden Namen (der Anruf).
das stimmt! Aber warum dann aus der Staatskanzlei (Telefonanlage) und warum ausgerechnet P.?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die Wahlprognosen ließen zudem schon im Juli '87 einen Sieg der SPD für möglich erscheinen,
Ist das so? Ich frage weil ich keine Angaben dazu bei früheren Recherchen gefunden habe. Am Ende hat B. und CDU immerhin noch 43% erreicht- da war der Spiegel Artikel aber schon 24 Stunden in der Welt und dürfte 2-3 Prozentpünktchen gekostet haben. Bevor ich hier politischer Geschichtsklitterung ;-) verdächtigt werde: dennoch die Frage, das Wahlergebnis war für die CDU natürlich desaströs, dennoch nur 1 Sitz hinter der SPD. Für eine "aussichtslose Lage", die dann zu solchen Schmutzeleien führt, ist das Ergebnis fast zu gut.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 14:31
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:das Wahlergebnis war für die CDU natürlich desaströs, dennoch nur 1 Sitz hinter der SPD. Für eine "aussichtslose Lage", die dann zu solchen Schmutzeleien führt, ist das Ergebnis fast zu gut.
Das konnte Uwe Barschel aber vorher nicht wissen, also vor der Wahl. Und es gab meines Wissens Wahlumfragen Monate vorher. Ist das nicht sogar Standard?
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Cpt.Germanica schrieb:
Aber immerhin unter fremden Namen (der Anruf).

[...] das stimmt! Aber warum dann aus der Staatskanzlei (Telefonanlage) und warum ausgerechnet P.?
Ja, man kann es drehen und wenden wie man will:

Anrufer Barschel - am 27.07.1987 wohl unmöglich und macht zudem auch wenig Sinn.

Anrufer Pfeiffer im Auftrag Barschels - kaum vorstellbar, daher unwahrscheinlich.

Anrufer Pfeiffer solo - schwer einen halbwegs sinnvollen Grund zu finden.

Anrufer Dritter - Identität überhaupt nicht einschätzbar, Motivlage kaum erkennbar, Annahme höchst spekulativ.


Was wir aber wissen: Anruf hat statt gefunden (Herr Atrott).


Bleibt Anrufer "Pfeiffer solo" vielleicht doch am wahrscheinlichsten?


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 14:57
@all
muss mich korrigieren, das Wahlergebnis war deutlicher:
SPD 45,23 36
CDU 42,61 33
FDP 5,23 4
SSW 1,50 1
Quelle: Wikipedia: Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1987

pot. Koalitionen: SPD 3 Sitze vorne, SPD+SSW=37, CDU+FDP=37; ein Patt


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 15:23
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das konnte Uwe Barschel aber vorher nicht wissen, also vor der Wahl. Und es gab meines Wissens Wahlumfragen Monate vorher. Ist das nicht sogar Standard?
Das ist korrekt. ich meinte so:

wenn nach Aufkommen der dirty tricks immer noch ein dafür relativ respektables Ergebnis eingefahren wurde, dann können die Umfragen so desaströs nicht gewesen sein. Denn, es wird einen Doppeleffekt gegeben haben: in dem Maße wie die CDU wg. der Schmutzkampagne verlor, gewann die SPD hinzu. Ohne Umfragen aus der Zeit zu kennen würde ich behaupten, dass in dieser Logik die CDU mindestens gleich auf wenn nicht sogar leicht vorne gelegen haben wird in Umfragen vor dem Wahltag, insb . aber noch im Sommer. Bitte nicht falsch verstehen: kein hätte, hätte Fahradkette, ich möchte mich nur herantasten an die Frage, die gerne (nicht auf Teilnehmer dieser Diskussion gemünzt!) so lapidar im Raum steht: da der Wahlsieg schon ab Ende 1986 (in den Umfragen? ich habe nie demoskopische Bezugspunkte dazu gefunden, woraus man das schloss) als gefährdet aussah, hat B. (ganz alleine?) eine Schmutzkampagne ersonnen, zu er sich den P. kommen ließ. Diese Frage ist deswegen entscheidend, weil sie Hinweise liefern kann, wie aktiv B. den P. wirklich instruierte und einsetzte, oder ob P. einfach ungesteuert agierte und eine eigene Agenda hatte. An der Frage entzündet sich nicht zwangsläufig die Frage Mord od. Selbstmord, denn B. kann in Kombination seines eigenes Medikamentenkonsums und der über ihm zusammenschlagenden Welle an Problemen im Nachgang der Wahl 87 trotzdem Selbstmord begangen haben. Aber für die Frage der Stärke eines Motives zur Selbsttötung ist es nicht ganz irrelevant.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 15:41
@EdgarH

Mehr als das folgende kann ich persönlich nicht dazu sagen:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:1987 war erstmals seit 1950 ein SPD-Sieg in Schleswig-Holstein möglich. Ein Machtmensch wie Barschel dürfte da in heller Aufruhr gewesen sein! Verwundert diese Konstellation, dass er - wie schon in den 1970ern - zu Tricks greifen wollte bzw. griff?
Es wird hierzu sicher andere Meinungen geben. ;)


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 15:56
Die Person Engholm hat emotional für Barschel eine große Rolle gespielt. Engholm symbolisierte alles, was Barschel nicht war und war ihm trotzdem ebenbürtig:

- Engholm brauchte keine Dr. Dr., um selbstbewusst aufzutreten
- war Bundesminister a.D. und 13 Jahre MdB
- war gleichalt, wirkte aber 10 Jahre jünger
- intellektuell und belesen
- smart und charmant
- locker und offen
- schaffte locker und leicht, was Barschel nur mit verbissenem Ehrgeiz schaffte
- liberal, modern und unideologisch
- kuschelig und auf jedem Parkett zu Hause
- nicht in den Griff zu kriegen

Dagegen wirkte Barschel wie ein Relikt der Adenauer-Ära, ein Spießer, mit seinen Home-Stories, seiner Biedermeier-Tour, den in Beton gegossenen Hemdkrägen und Krawattenknoten - und seinem hohlen Pathos ("Ehrenwort").

Barschel war 1987 enorm unter Druck, weil unklar war, ob die FDP reinkam oder nicht und die SPD der CDU gefährlich nahe kam. Auch schon vor der Spiegel-Veröffentlichung war in Schleswig-Holstein ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet worden.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 18:03
Zitat von monstramonstra schrieb:Dagegen wirkte Barschel wie ein Relikt der Adenauer-Ära, ein Spießer, mit seinen Home-Stories, seiner Biedermeier-Tour
LoL, stimmt, da gibt es dieses Video, wo der die Reporter zuhause hat und seine Familie frühstückend herum sitzt. Sehr bizarr, auch damals schon aus der Zeit gefallen.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 18:04
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Person Engholm hat emotional für Barschel eine große Rolle gespielt. Engholm symbolisierte alles, was Barschel nicht war und war ihm trotzdem ebenbürtig:
das kann eine sehr gute Erklärung sein, würde eben auch diesen Fokus auf die Verunglimpfung der Person BE erklären. Die Aktionen waren ja nicht "nur" ehrabschneidend, sie waren auf die Vernichtung einer positiven Wahrnehmung der Person BE in der Öffentlichkeit gerichtet.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 18:18
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Was wir aber wissen: Anruf hat statt gefunden (Herr Atrott).
Bei euren Überlegungen muss ich noch mal nachfragen, da es evtl. eine einfachere Erklärung geben könnte: der Anruf hat gar nicht stattgefunden. Oder wann anders, oder....

Auf die Schnelle finde ich nämlich keinen Beleg (in den üblichen Quellen) für diesen Anruf oder ich übersehe ihn...
Und die Staatsanwaltschaft ist wirklich ganz vielen Aussagen nachgegangen! Und viele davon haben sich als relativ unhaltbar herausgestellt.... Warum sollte sie dieser nicht nachgegangen sein?


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 19:01
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Bei euren Überlegungen muss ich noch mal nachfragen, da es evtl. eine einfachere Erklärung geben könnte: der Anruf hat gar nicht stattgefunden. Oder wann anders, oder....
Die Variante "anderes Datum" hatten wir diskutiert. Ich persönlich habe das anfangs sehr stark erwogen und schließe es auch weiterhin nicht aus (s. o.).

Die Variante "hat nicht statt gefunden" muss wohl ausgeschlossen werden weil Herr Atrott von der DGHS den Anruf bezeugt.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 19:20
Aaahhh... habe gerade etwas gefunden, dass Hr. Atrott schriftlich dem OSTA bestätigt hat, dass niemand sich erinnere....
https://www.yumpu.com/de/document/read/13060793/tarnte-die-dghs-einen-mord-deutsche-gesellschaft-fur-humanes-


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 19:45
Zitat von monstramonstra schrieb:Dagegen wirkte Barschel wie ein Relikt der Adenauer-Ära, ein Spießer, mit seinen Home-Stories, seiner Biedermeier-Tour, den in Beton gegossenen Hemdkrägen und Krawattenknoten - und seinem hohlen Pathos ("Ehrenwort").
Mich hat das mit dem "Home-Stories" jetzt interessiert und @monstra hat mich auf dieses Video aufmerksam gemacht, das ich hier bei Allmy nicht gefunden habe und daher verlinke:

https://www.youtube.com/watch?v=mwfp8hAttGg (Video: [Doku HD] Skandal: Große Affären in Deutschland - Der Fall Barschel 1987)
Danke @monstra!

Die Home-Stories sind ab Minute 03.30 zu sehen, beeindruckend dabei das Anwesen Barschel. Das aber nur nebenbei.

Das Video ist insgesamt sehenswert und es kommen auch beide "Lager" zu Wort, in Sachen Mord Eike Barschel und Heinrich Wille. Auch auf die Zwielichtigkeit Reiner Pfeiffers wird an mehreren Stellen ein gegangen. Aber auch Uwe Barschel wird durchaus kritisch betrachtet. Also keinesfalls eine einseitge Reportage!

Was mir gleich zu Beginn des Films aufgefallen ist (ab Minute 00.09), ist die Mimik Uwe Barschels beim Ehrenwort: Beim Wort "Ehrenwort" macht er seine Augen kurz zu, und als er sagt, dass die gegen ihn "erhobenen Vorwürfe haltlos sind", blickt er nach unten. Über die Bedeutung dieser Körpersprache kann man freilich geteilter Meinung sein. Ich vermute, dass er an dieser Stelle die Unwahrheit sagt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Person Engholm hat emotional für Barschel eine große Rolle gespielt.
Hierzu wird im Film ab Minute 05.41 berichtet, Minute 06.05 sei dabei besonders hervor gehoben weil hier CDU-Zeitgenosse Trutz Graf Kerssenbrock über Engholms Wirkung auf Barschel spricht.
Zitat von monstramonstra schrieb:Barschel war 1987 enorm unter Druck, weil unklar war, ob die FDP reinkam oder nicht und die SPD der CDU gefährlich nahe kam.
Hierzu wird ab Minute 06.50 gesprochen, Minute 07.27 sei extra erwähnt.

Dann ab Minute 09.57 zum Wahlkampf der CDU in SH 1987, der bereits ohne "Barscheleien" schmutzig war. So hat die CDU Engholm unterstellt er würde eine Straffreiheit für Kinderschänder planen. Klingt fast wie eine "Barschelei" und stammt definitiv von der CDU-SH. Nur mal so um den konservativen Geist 1987 im Norden der Republik zu erfassen.

So viel zu unserer Diskussion in den letzten Beiträgen @EdgarH und @monstra.


Auch interessant: Das Whsiky-Fläschchen. Es ist ja oft zu lesen, dass Barschel keine harten Sachen trank. Aber: In der Anleitung zum Medikamentenselbstmord steht, dass man nach Einnahme der Tabletten Alkohol trinken soll (ab Minute 24.35).

Natürlich wird später auch angesprochen, dass das Whisky-Fläschchen ausgespült wurde, was freilich unter Mordindiz verbucht wird weil wer füllt schon so ein kleines Fläschchen nochmal auf um daraus zu trinken? Berechtigter Einwand, wie ich finde.

Aus meiner Sicht hätte eine Profimörderbande das Fläschchen aber auch gleich mitnehmen können statt es auszuspülen und damit dennoch Spuren zu hinterlassen, zum einen wäre das Fehlen in der Minibar wahrscheinlich nicht weiter aufgefallen oder zumindest nicht als Mordindiz gewertet worden, zum anderen fehlte ja auch die Weinflasche, warum lässt man dann aber das viel kleine Whisky-Fläschchen zurück?

Ich frage mich allerdings - ganz ketzerisch - ob das Fläschchen denn wie fest gestellt überhaupt ausgespült wurde, oder ob das nicht vielmehr ein fehlerhaftes Untersuchungsergebnis gewesen sein könnte.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 19:58
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Aaahhh... habe gerade etwas gefunden, dass Hr. Atrott schriftlich dem OSTA bestätigt hat, dass niemand sich erinnere....
https://www.yumpu.com/de/document/read/13060793/tarnte-die-dghs-einen-mord-deutsche-gesellschaft-fur-humanes-
Danke!!!

Und wir lesen: Der Anruf war im August 1987. Trotzdem soll auch an dem Tag Uwe Barschel nicht im "Landeshaus" gewesen sein.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 20:47
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Natürlich wird später auch angesprochen, dass das Whisky-Fläschchen ausgespült wurde, was freilich unter Mordindiz verbucht wird weil wer füllt schon so ein kleines Fläschchen nochmal auf um daraus zu trinken? Berechtigter Einwand, wie ich finde.
GStA Rex berichtet dazu 2007 (ab S. 35 ff.):
Im Hotelzimmer von Dr. Barschel wurde ein geleertes Whiskyfläschchen im Papierkorb aufgefunden. Es enthielt in Flüssigkeitsresten nur 0,035 % Alkohol (anstatt 45 % Alkohol) und es enthielt ganz geringe Spuren eines Mittels gegen Übelkeit und Schlaflosigkeit, das auch im Körper von Dr. Barschel gefunden wurde [ein Antihistaminikum - m.].

Die geringen Spuren des Mittels können nach Gutachteraussage dadurch erklärt werden, dass Dr. Barschel dieses Mittel bereits eingenommen hatte und über Lippenkontakt und Speichelrückfluss mit dem Whiskyfläschchen hiervor Spuren in das Whiskyfläschchen gelangt sind. Der geringe Alkoholgehalt im Whiskyfläschchen könnte dadurch erklärt werden, dass Dr. Barschel das Whiskyfläschchen nach dem Trinken noch einmal mit Wasser gefüllt hat und dieses Wasser getrunken hat. Es könnte auch dadurch erklärt werden, dass das Fläschchen nach dem Trinken unter den Wasserhahn geraten ist bei einer weiteren Medikamenteneinnahme.
Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/STA/Info_material/Infos_PDF/Barschel/doku_teil1_rex.pdf?__blob=publicationFile&v=1 (Archiv-Version vom 19.09.2020)

So mysteriös ist das also nicht. Barschel könnte mit dem Fläschchen Tabletten (das war ja eine ganze Menge) hinunter gespült haben.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 21:19
Zitat von monstramonstra schrieb:GStA Rex berichtet dazu 2007 (ab S. 35 ff.):

Im Hotelzimmer von Dr. Barschel wurde ein geleertes Whiskyfläschchen im Papierkorb aufgefunden. Es enthielt in Flüssigkeitsresten nur 0,035 % Alkohol (anstatt 45 % Alkohol) und es enthielt ganz geringe Spuren eines Mittels gegen Übelkeit und Schlaflosigkeit, das auch im Körper von Dr. Barschel gefunden wurde [ein Antihistaminikum - m.].
Meines Wissens wurde das Fläschchen erst Jahre später untersucht.

Mal ganz blöd gefragt: Wäre es da nicht nahe liegend, dass der Alkohol mittlerweile verdunstet war und im Gegenzug Kondenswasser ins Fläschchen gelangt ist?


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 21:41
Wie solche Sachen aufbewahrt und analysiert werden, das weiß ich nicht.

Ich denke aber, dass Whisky "Made in Tenessee" eine andere chemische Zusammensetzung hat als das Genfer Leitungswasser. Mit irgendeinem Spektrometer wird man das schon können. Da vertraue ich mal den Chemikern.


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Der Fall Uwe Barschel

06.11.2020 um 11:34
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die Home-Stories sind ab Minute 03.30 zu sehen, beeindruckend dabei das Anwesen Barschel. Das aber nur nebenbei.
Genau die Doku meinte ich! Danke dafür.


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Der Fall Uwe Barschel

06.11.2020 um 11:40
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich denke aber, dass Whisky "Made in Tenessee" eine andere chemische Zusammensetzung hat als das Genfer Leitungswasser. Mit irgendeinem Spektrometer wird man das schon können. Da vertraue ich mal den Chemikern.
Gut, da hast Du sicher recht.

Denkvariante: Barschel, an harte Sachen (angeblich) nicht gewöhnt, hat das Zeug nach ein paar Schlucken als zu "scharf" empfunden und den Rest mit Wasser verdünnt und dann getrunken?


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Der Fall Uwe Barschel

06.11.2020 um 13:04
Denkvariante: Kann sein. 45% ist nicht ohne. Wichtig ist, dass er das Diphenhydramin im Mund hatte und mit dem Inhalt des Fläschchens hinunter spülte. Da er große Mengen einnahm, wird er schnell nachgetrunken haben wollen.

Bei all dem dürfen wir nicht vergessen, dass Barschel ja schon gewaltig unter der Wirkung von Betäubungsmitteln stand, hohe Dosen von Benzodiazepinen (Tavor, Valium und Schlafmittel Noctamid) gehörten ja zu seiner Basismedikamentation (laut OStA Willes Medikamentenaufstellung das 10 bis 20fache der empfohlenen Tagesdosis).


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