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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 14:56
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Aber das sind nur meine Bilder.
Mittlerweile hat sich da viel geändert. Kenne auch noch die seligen Zeiten, in denen "gut" und "böse" sonnenklar waren.

Ich denke, in den Unionsparteien der 1950er bis 1980er Jahre verstand man sich als Vorhut des Antikommunismus und im Kampf Gut gegen Böse bzw. "Freiheit gegen Sozialismus" war alles erlaubt. Adenauer (auf charmante Weise) und Strauß (auf krachlederne Art) spielten dieses Spiel sehr gut. Bis tief in Helmut Kohls Zeiten hinein galt zudem bei den Unionsparteien: "Der Staat, das sind wir". Damit war alles gerechtfertigt. Man denke an die üblen Kampagnen Adenauers Anfang der 1960er Jahre gegen den Emigranten und nichtehelichen (damals "unehelichen") Sohn Willy Brandt. Beim Misstrauensvotum 1972 wurde mit harten Bandagen und Bestechung gekämpft - und die Stasi mischte mit. Und 1974 wurden die "Frauengeschichten" Brandts (die aus heutiger Sicht harmlos waren) von Springer und CDU in Stellung gebracht, um den genehmeren Helmut Schmidt ins Amt zu bringen.

Das hat sich dann in den 1980ern beruhigt, die westdeutsche Demokratie normalisierte sich. Nur deshalb konnte Waterkantgate zum Skandal werden. Barschel hat das nicht verstanden, seine Methoden waren von gestern. Und heute hätte die Diskreditierung des politischen Gegners mit strafrechtlich relevanten Methoden kaum noch Zugkraft, weil sich die Moralvorstellungen gänzlich geändert haben.

Während man heute Frau Merkel (CDU) sowas wie "schmutzigen Tricks" kaum zutraut, hat sich ihr Vorgänger (SPD) in den Dienst der Finanzinteressen eines russischen Potentaten gestellt. In Italien oder Osteuropa ziehen Pornostars in die Parlamente. Skandale betreffen eher Kinderpornografie oder die eigene Bereicherung. Ich denke an Sebastian Edathy oder Joachim Wollbergs oder Johannes Kahrs (SPD) auf der einen Seite und Guttenberg oder Scheuer (CSU) auf der anderen Seite.

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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 15:07
Zitat von monstramonstra schrieb:Guttenberg
Bitte Frau Giffey nicht vergessen!!!!! ;)

Wobei ich dachte der Wollbergs wäre soweit rehabilitiert? OK, ist OT .....


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 19:28
@Cpt.Germanica
nun zu deinem ausführlichen, messerscharf seziertem Anruf- Artikel:

1.a. du hast eine wichtige Frage aufgeworfen, auf die ich keine gute Erklärung finde. WENN es P. war, den man dann als wahrscheinlichsten Anrufer sieht, wenn es NICHT B. war, dann bleibt das Motiv des P. offen. P. konnte nicht ahnen, dass Sterbehilfe am Ende eine mögliche Todesvariante des B. werden würde. Handelte P. ganz alleine (ohne Hintermänner), wäre das nahezu ausgeschlossen, dass er der Anrufer war, weil es dafür keinen Grund gibt. Anders als bei den anderen Tricks kann man da nicht vermuten, dass er aus Eigennutz (man macht sich den Skandal selbst, indem man als Kronzeuge dann gegen sich selbst auftritt und Geld dafür kassiert von SPD und Spiegel).

1.b. der Anrufer war P. im Auftrag des B. Bleibt alleine die Frage: wenn P. im Auftrag des B.. angerufen hat, warum dann so auffällig (Zyankali) und nachvollziehbar (Telefonanlage der Kanzlei die alle Anrufe protokollierte) und warum ausgerechnet an dem Tag an dem B. das KKH verließ?

2.P. agierte auf Auftrag von Hintermännern, die längst einen als Selbstmord getarnten Mord geplant hatten.

3. Es war nicht P. sondern doch B.- was gegen jegliche Wahrscheinlichkeit und Logik spricht (habe bereits ja ausgeführt warum).

4. es war weder P. noch B., es war eine unbekannte Dritte Person.

Fazit: 2 ist nahezu auszuschließen, bei 1.a. fehlt das Motiv, 1.b. ist aus vielerlei Gründen schwer vorstellbar und bei 3. fehlt die Wahrscheinlichkeit.

Wenn alle als unwahrscheinlich geltenden Möglichkeiten ausgeschlossen sind, ist das, was übrig bleibt, die Lösung, also 4. Das hieße nach meiner Einschätzung: es gab diesen Anruf aber er hat nichts mit der Thematik B./P. zu tun. Es rief tatsächlich ein Mitarbeiter der Staatskanzlei bei Herrn A. an, es war weder B. noch P. Ist das vorstellbar? Würde das nicht alle Ungereimtheiten erklären?


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 19:35
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich hatte spontan (Suchbegriffe "27.07.1987" und "Barschel" sowie "27.07.1987" und "Pfeiffer") nur diesen einen Treffer (mit mehr Geduld findet man evtl. mehr), ein Interview vom 12.09.2007 mit Patrik Baab
notabene: gleicher Patrick Baab hat letztes Jahr ein Buch veröffentlicht ("Im Spinnennetz der Geheimdienst", wo er den, ich zitiere jetzt "Mord an Uwe Barschel" und die Ermordung Olof Palmes in einen Zusammenhang bringt. Herr Baab hat seit 2007 entweder neue Erkenntnisse gewonnen, oder erkannt, dass man, jetzt frei nach GStA Rex, mit Mord publizistisch eben mehr Geld verdienen kann.


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 20:53
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:man macht sich den Skandal selbst, indem man als Kronzeuge dann gegen sich selbst auftritt und Geld dafür kassiert von SPD und Spiegel
Zu 1a) (So wo ich es verstehe Anrufer Pfeiffer ohne Wissen Barschels)
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Anders als bei den anderen Tricks kann man da nicht vermuten, dass er aus Eigennutz
Du meinst im Gegensatz zu den anderen "Barscheleien" (egal ob nun wahr oder nicht) hätte sich die Geschichte mit der BASF und dem Zyankali nicht verkaufen, also nicht zu Geld machen lassen, richtig?
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:(man macht sich den Skandal selbst, indem man als Kronzeuge dann gegen sich selbst auftritt und Geld dafür kassiert von SPD und Spiegel).
Reiner Pfeiffer ist damit nicht reich geworden (was er aber nicht wissen konnte).

Er erhielt vom Spiegel:
Nach seinen Verwicklungen in die Barschel- und die Schubladenaffäre war Pfeiffer erwerbslos, bekam jedoch bis Ende 1988 eine monatliche Zahlung von 5.700 D-Mark Verdienstausfall vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Quelle: Wikipedia: Reiner Pfeiffer (soweit ich weiß hat der Spiegel ihm zudem Spesen erstattet).

Und von der SPD:
Nach dem Tod Barschels erhielt Pfeiffer von dem SPD-Landesvorsitzenden Günther Jansen zwischen 40.000 und 50.000 D-Mark in bar (der genaue Betrag ist nach wie vor unbekannt).[5] Das Geld will Jansen als Geldspenden für Pfeiffers Notlage gesammelt und in einer Schublade aufbewahrt haben. Bei zwei Treffen habe er dann das gesammelte Geld übergeben.
Quelle: S. o.

Mag aber sein, dass er sich deutlich mehr erhofft hatte!

Von daher mag Geld ein Motiv gewesen sein, die Fronten zu wechseln (Stichwort "Barscheleien") oder gar - woran ich aber nicht glaube - Uwe Barschel zu torpedieren (Variante "Barschel unschuldig, Opfer einer Intrige").


Zu 1b)
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:1.b. der Anrufer war P. im Auftrag des B. Bleibt alleine die Frage: wenn P. im Auftrag des B.. angerufen hat, warum dann so auffällig (Zyankali) und nachvollziehbar (Telefonanlage der Kanzlei die alle Anrufe protokollierte) und warum ausgerechnet an dem Tag an dem B. das KKH verließ?
Ganz generell ist die Frage: Wenn ich mich bei einem Sterbehilfeverein nach Zyankali erkundige, warum bringe ich dann die BASF mit ins Spiel? Leider liegt uns (mir) der genaue Wortlaut des Telefonats nicht vor. Aber es ist ja nicht davon auszugehen, dass die BASF Zyankali an Endverbraucher im Fabrikladen verkauft. Sonst könnte man ja gleich bei der BASF anrufen (was Herr Atrott ja auch erwiderte).

Vielmehr würde man sich erst mal grundsätzlich bei einem Sterbehilfeverein erkundigen, ob Zyankali denn empfohlen wird und falls ja, wo bzw. wie dieses zu bekommen ist. Und nicht gleich mit der BASF ins Haus fallen.

Also kann so ein - auf gut deutsch gesagt - saublöder Anruf doch gar nicht ernsthaft der Beschaffung von Zyankali gedient haben, richtig? Nicht mal ein hochgradig depressiver, zutiefst verzweifelter, schwer selbstmordgefährdeter, im Medikamentenrausch befindlicher Uwe Barschel dürfte so vorgegangen sein, oder? (Hier übernehme ich also nach reiflicher Überlegung Deine Argumentation von weiter oben.)

Der einzige Schluss ist nun, dass der Anruf einen anderen, vermutlich intriganten Hintergrund hatte - bewusst Spuren legen, irreführende Eindrücke erwecken, falsche Wahrheiten erschaffen, so was in der Art.


Zu 2.)
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:2.P. agierte auf Auftrag von Hintermännern, die längst einen als Selbstmord getarnten Mord geplant hatten.
Dann hätte er den Anruf bewusst so auffällig bzw. saublöd gestaltet, damit er rückverfolgt werden kann und die späteren Ermittler zu dem Schluss zu kommen, dass Uwe Barschel bereits im Juli 1987 an Selbstmord gedacht hatte, richtig?

Die Frage die sich mir hier stellt ist, ob Reiner Pfeiffer sich hierdurch nicht evtl. strafbar gemacht hätte: Wie ist das, wenn man jemanden ein "Selbstmordmittel" beschafft oder bei der Beschaffung hilft, ist das - abgesehen von moralischen Aspekten - "legal" oder justiziabel?

Und: Hätte es für einen bis zur Staatskanzlei rückverfolgbaren Anruf nicht genügt als "Hauptsekretär Schmidt¹" anzurufen? Dann wäre die "Zyanklai-Spur" in die Staatskanzlei gelegt worden ohne direkt auf Pfeiffer zu weisen (am besten hätte er dann noch von einem anderen Apparat aus angerufen, vielleicht sogar von dem eines Herrn Schmidt¹).


Zu 3.)
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:3. Es war nicht P. sondern doch B.- was gegen jegliche Wahrscheinlichkeit und Logik spricht (habe bereits ja ausgeführt warum).
Mein Bauchgefühl tendiert weiterhin zu Uwe Barschel, aber ich habe für mein Bauchgefühl keine Quellen gefunden. ;)

Warum Uwe Barschel so einen wie gesagt saublöden Anruf tätigen sollte ist zudem rätelhaft. Ernst (also ein ernsthafter Versich Zyankali zu beschaffen) düfte er nicht gewesen sein (s. o. meine Ausführungen zu 1b).

Dann fallen mir spontan zwei Dinge ein:

- Hatte er bereits eine Ahnung, dass Pfeiffer ihn hintergeht, und wollte er diesen durch Diskreditierung irgendwie schaden, oder zumindest vorsorglich dafür Vorkehrungen treffen ihm im Bedarfsfall schaden zu können?

- Hat er im Juli 1987 schon an Suizid gedacht und wollte er es so aussehen lassen, als hätte ihn Pfeiffer umgebracht, zur Selbstmordverschleierung?

Also ein ähnliches Vorgehen wie bei der (angeblich) geplanten Verwanzung seines Telefonapparats, was er dann Björn Engholm in die Schuhe schieben wollte. Ein Vortäuschen einer Intrige gegen ihn selbst.

Aber wir wissen, dass Uwe Barschel nach aller Wahrscheinlichkeit am 27.07.1987 nicht in der Staatskanzlei war, also weiter im Text und zu ...


... 4.)
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:4. es war weder P. noch B., es war eine unbekannte Dritte Person.
Das wäre natürlich eine Löung die aber weitere Fragen aufwirft:

4.1) Was war der Zweck des Anrufs?
4.2) Wer war ggf. der Drahtzieher des Anrufs, wenn der Anrufer nicht eigenverantwortlch gehandelt hat?
4.3) Wer sollte mit dem Anruf ggf. diskreditiert werden - Reiner Pfeiffer oder Uwe Barschel?
4.4) War jemand eifersüchtig auf die Verbindung Barschel-Pfeiffer bzw. wollte Pfeiffers Platz einnehmen?
.....
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wenn alle als unwahrscheinlich geltenden Möglichkeiten ausgeschlossen sind, ist das, was übrig bleibt, die Lösung, also 4. Das hieße nach meiner Einschätzung: es gab diesen Anruf aber er hat nichts mit der Thematik B./P. zu tun. Es rief tatsächlich ein Mitarbeiter der Staatskanzlei bei Herrn A. an, es war weder B. noch P. Ist das vorstellbar? Würde das nicht alle Ungereimtheiten erklären?
Du meinst jemand hat angerufen ohne, dass es irgendwas wie auch immer geartetes mit Uwe Barschel oder Reiner Pfeiffer zu tun hatte? Also z. B. weil jemand an Zyankali kommen wollte und sich hinter Reiner Pfeiffers Identität versteckt hat um anonym zu bleiben? Wobei es dann trotzdem fraglich bleibt, warum man nicht in eine Telefonzelle geht und sich als Markus Müller¹ ausgibt sondern vom Arbeitsort aus anruft.

Ich denke schon, dass durch den Hinweis "Staatskanzlei" und das saublöde Anliegen "BASF-Zyankali" eine Spur gelegt werden sollte, wie von Dir vermutet.





¹beliebiges Beispiel, alle Ähnlichkeiten mit Lebenden und Verstorbenen sind deshalb rein zufällig und nicht beabsichtigt


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 23:30
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Zu 1a) (So wo ich es verstehe Anrufer Pfeiffer ohne Wissen Barschels)
ja so war es gemeint!
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Du meinst im Gegensatz zu den anderen "Barscheleien" (egal ob nun wahr oder nicht) hätte sich die Geschichte mit der BASF und dem Zyankali nicht verkaufen, also nicht zu Geld machen lassen, richtig?
ja, ich möchte hier nochmal auch @monstra aufgreifen. Tatsächlich, und jetzt verstehe ich monstras einlassung besser als vor 2 tagen, tatschlich taugte dieses Telefonat am schlechtesten, um mögliches doppelspiel Ps. anzuführen, eben weil es sehr schwierig ist, die motivlage zu erklären, weshalb P. diesen anruf hätte tätigen sollen.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Er erhielt vom Spiegel:
und zusätzlich einmalig 200.000 DM vom Spiegel.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Der einzige Schluss ist nun, dass der Anruf einen anderen, vermutlich intriganten Hintergrund hatte - bewusst Spuren legen, irreführende Eindrücke erwecken, falsche Wahrheiten erschaffen, so was in der Art.
so ließ ich mich auch ein die letzten tage. ich gebe aber bewusst zu Bedenken, dass du mit deiner sehr detaillierten auflistung dieses szenario eben eine frage freigelegt hats, die ich bisher in diesem kontext nicht berücksichtigt habe: mit welchem motiv sollte P. einen solchen anruf getätigt haben? ich habe keine gute erklärung. nur mutmassungen.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Dann hätte er den Anruf bewusst so auffällig bzw. saublöd gestaltet, damit er rückverfolgt werden kann und die späteren Ermittler zu dem Schluss zu kommen, dass Uwe Barschel bereits im Juli 1987 an Selbstmord gedacht hatte, richtig?
das wäre folgerichtig im sinne einer solchen these, ja.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die Frage die sich mir hier stellt ist, ob Reiner Pfeiffer sich hierdurch nicht evtl. strafbar gemacht hätte: Wie ist das, wenn man jemanden ein "Selbstmordmittel" beschafft oder bei der Beschaffung hilft, ist das - abgesehen von moralischen Aspekten - "legal" oder justiziabel?
das müsste ein jurist beurteilen. wenn aber hat sich P. fraglos alleine deswegen strafbar gemacht, weil er eine falsche steueranzeige erstellte. die beschaffung einer wanze schlug fehl und ob das ausgeben als arzt, der E. sagte, er habe AIDS, strafbar ist, weiß ich nicht.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Du meinst jemand hat angerufen ohne, dass es irgendwas wie auch immer geartetes mit Uwe Barschel oder Reiner Pfeiffer zu tun hatte? Also z. B. weil jemand an Zyankali kommen wollte und sich hinter Reiner Pfeiffers Identität versteckt hat um anonym zu bleiben? Wobei es dann trotzdem fraglich bleibt, warum man nicht in eine Telefonzelle geht und sich als Markus Müller¹ ausgibt sondern vom Arbeitsort aus anruft.
ich halte meine these nr. 4 für sehr ungeeignet, aber sie wäre nach ausschluss aller anderen die logische.

vielleicht war es dann doch B. in der staatskanzlei, der den anruf machte? schwer zu sagen. ich glaube, wir kommen mit der anruf nummer nicht weiter?


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 23:43
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:vielleicht war es dann doch B. in der staatskanzlei, der den anruf machte? schwer zu sagen. ich glaube, wir kommen mit der anruf nummer nicht weiter?
Ich fürchte es auch. Mir schwirrt schon der Kopf. Es gibt so viele Optionen, wir haben das Thema erst angerissen.

Für mich kommt ja am ehesten Uwe Barschel in Betracht, wie das auch immer mit der Zeit (27.07.1987) in Verbindung mit dem Ort (Kieler Staatskanzlei) vereinbar ist. Entweder er wollte doch Zyankali. Oder er wollte Pfeiffer was anhängen.

Oder aber es war doch Reiner Pfeiffer. Oder ein Dritter.

Ich hab schon Kopfweh ......


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 07:19
Aus dem 2. UA stammt diese Chronologie rund um den 27.7.87:

E9230728-E037-4F65-BCC3-0476732107B0Original anzeigen (0,2 MB)

Helfen diese äußeren Umstände bei der Frage nach dem Sinn eines solchen Anrufes weiter?
Ich sehe aus dem Bauch heraus nichts....


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 08:50
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Tatsächlich, und jetzt verstehe ich monstras einlassung besser als vor 2 tagen, tatschlich taugte dieses Telefonat am schlechtesten, um mögliches doppelspiel Ps. anzuführen, eben weil es sehr schwierig ist, die motivlage zu erklären, weshalb P. diesen anruf hätte tätigen sollen.
Richtig. Wobei das @Cpt.Germanica im Einzelnen dann nochmals aufgedröselt hat.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:und zusätzlich einmalig 200.000 DM vom Spiegel.
Insgesamt soll er 200.000 DM vom Spiegel bekommen haben.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Frage die sich mir hier stellt ist, ob Reiner Pfeiffer sich hierdurch nicht evtl. strafbar gemacht hätte: Wie ist das, wenn man jemanden ein "Selbstmordmittel" beschafft oder bei der Beschaffung hilft, ist das - abgesehen von moralischen Aspekten - "legal" oder justiziabel?
das müsste ein jurist beurteilen.
Beihilfe zur Selbsttötung war immer straflos (und ist es nach jüngster Rechtsprechung des BVerfG auch wieder).
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Helfen diese äußeren Umstände bei der Frage nach dem Sinn eines solchen Anrufes weiter?
Die Quellenlage ist ja schon äußerst dünne, dieser ominöse Anruf vom 27. Juli 1987 ist ja nicht bestätigt, er taucht nur in einer ZDF-Doku auf. Insofern würde ich auf die Frage nicht allzu viel geben. Die Dokumente liegen nicht vor und die Aussage des Vereinsvorsitzenden erfolgte erst Monate später. Das ist nichts, wofür man sich jetzt verkämpfen müsste.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 09:09
@ All

Weiß jemand, ob in dem Hotel, wo Barschel 1987 abgestiegen ist, schon Video Überwachung gab?
Kann da im Netz nichts finden.
Heutzutage kann man mit Video Überwachung so einige ungeklärte Fälle auflösen.

Vermute, dass Barschel seinen Suicid als Mord an ihn inziniert hat, um posthum nach seinem Ableben weiterhin Aufmerksamkeit um seine Person zu bekommen, was ihm ja gelungen ist.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 09:30
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Weiß jemand, ob in dem Hotel, wo Barschel 1987 abgestiegen ist, schon Video Überwachung gab?
Da ist nichts bekannt. Keine Videos von den Eingängen oder den Fluren. Das Hotel war dagegen für seine Diskretion bekannt. Es war auch für Barschel ausgesprochen teuer, damals rund 300 DM pro Nacht. Er hat es wohl deshalb ausgewählt.

Nicht vergessen werden darf, dass er sich an der Rezeption ausdrücklich danach erkundigt hat, was er tun müsse, um ungestört zu sein. Warum dann die Türe am nächsten Tag nicht abgesperrt war, ist eines der vermeintlichen Ungereimtheiten, die die Mordthese beflügeln.

Ich denke, der Mann war im seelischen Ausnahmezustand, hatte wohl schon die übliche hohe Dosis an Tavor, Valium und Noctamid konsumiert (wurden im Blut gefunden), und dann schlicht vergessen, die Türe (nachdem der Kellner die Flasche Wein aufs Zimmer gebracht hatte) noch zuzusperren.

Der Kellner hat dann am nächsten Morgen die Weinflasche geholt (die Türe war ja offen, er dürfte gerufen haben und als keine Antwort kam, ins Zimmer gegangen sein - während er nicht ins Badezimmer sah), konnte sich daran bei rund 300 Zimmer aber nicht mehr erinnern. Hätte es Video so wie heute gegeben, würden wir vermutlich über einen Mord an Barschel nicht diskutieren müssen...


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 10:15
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Helfen diese äußeren Umstände bei der Frage nach dem Sinn eines solchen Anrufes weiter?
Ich sehe aus dem Bauch heraus nichts....
Zumindest ein Beleg, dass Pfeiffer am 27.07.1987 in Kiel gewesen sein dürfte, was ihn zum Kreis der potentiellen Anrufer gehören lässt.
Zitat von monstramonstra schrieb:EdgarH schrieb:
Tatsächlich, und jetzt verstehe ich monstras einlassung besser als vor 2 tagen, tatschlich taugte dieses Telefonat am schlechtesten, um mögliches doppelspiel Ps. anzuführen, eben weil es sehr schwierig ist, die motivlage zu erklären, weshalb P. diesen anruf hätte tätigen sollen.

Richtig. Wobei das @Cpt.Germanica im Einzelnen dann nochmals aufgedröselt hat.
Hier vielleicht eine kleine Ergänzung noch:

Der Anruf hätte natürlich geeignet sein können Uwe Barschel als selbstmordgefährdet darzustellen. So wie Uwe Barschel Björn Engholm versucht haben soll als Homosexuellen und AIDS-Kranken zu verunglimpfen. In dieser Denkvariante wäre das dann freilich eine Lüge Pfeiffers.

Und später hat man (SPD und Pfeiffer und wer noch immer) sich dann entschlossen diesen Aspekt weg zu lassen weil er zu krass ist und sich nur auf die anderen "Barscheleien" zu fokussieren. Vielleicht weil man befürchtete sich mit so einer Darstellung der Person Uwe Barschels in der Öffentlichkeit selbst zu diskreditieren, weil die Bevölkerung dann eher Mitleid mit dem angeblich selbstmordgefährdeten Uwe Barschel bekommen hätte und die Offenlegung dieser Selbstmordgefährdung durch Pfeiffer und Spiegel als diskretionslos, unfair, infam, etc. empfunden hätte.

Also nur mal als theoretisches Denkmodell, ich hänge dieser These nicht an, aber es ist das einzige, was mir hierzu (Motiv Pfeiffers für einen eigenmächtigen Anruf) einfällt. Das funktioniert aber nur so richtig, wenn man annimmt, dass Barschel ausschließlich das Opfer Pfeiffers war, wozu ich bekanntlich nicht tendiere. Ansonsten, also ohne diese Annahme, macht ein Anruf Pfeiffers zur Diskreditierung Barschels nicht so wirklich Sinn.

Oder vielleicht doch? Hier noch eine zweite, spontane Idee:

Reiner Pfeiffer wollte sich mit diesem Anruf ggü. Uwe Barschel absichern um ihn im Bedarfsfall erpressen zu können ("Ich habe doch für Sie nach Zyankali telefoniert und daran wird man sich sicher erinnern können!").

Das scheint mir aber noch kruder. Da Pfeiffer aber vielleicht von Barschels Tablettensucht und evtl. auch von möglichen, damit einher gehenden psychischen Problemen Barschels wusste, wäre es auf den ersten Blick vielleicht gar nicht soooo abwegig. Und dass Pfeiffer in der Affäre nicht immer mit offenen Karten gespielt hat traue ich ihm auch zu.

Aber solange Pfeiffer unter "Pfeiffer" anruft wird es wohl eher schwierig im Fall des Falles nachzuweisen, dass der Drahtzieher des Anrufs Barschel war, wenn er es in Wirklichkeit doch gar nicht gewesen ist. Wobei das mit dem Nachweis bei den anderen, öffentlich gemachten "Barscheleien" natürlich auch ein Problem war ....

Hmm.... diese Anrufgeschichte und das Aufklären möglicher Motive Pfeiffers unter der Annahme, er war der Anrufer und hat nicht auf Veranlassung Barschels telefoniert, hat groooßes Kopfschmerzpotential, weil man um so viele Ecken denken, dass man am Schluss nur noch verwirrt ist (also ich zumindest). Ich jedenfalls bin von der "Absicherungsvariante" nicht so recht überzeugt. Und ich hoffe ich habe mich insgesamt verständlich ausgedrückt!?
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Weiß jemand, ob in dem Hotel, wo Barschel 1987 abgestiegen ist, schon Video Überwachung gab?
Kann da im Netz nichts finden.
Heutzutage kann man mit Video Überwachung so einige ungeklärte Fälle auflösen.
Ich fürchte die Bänder sind ggf. nicht mehr vorhanden.
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Vermute, dass Barschel seinen Suicid als Mord an ihn inziniert hat, um posthum nach seinem Ableben weiterhin Aufmerksamkeit um seine Person zu bekommen, was ihm ja gelungen ist.
Nicht nur Aufmerksamkeit, Exkulpation!
Zitat von monstramonstra schrieb:Nicht vergessen werden darf, dass er sich an der Rezeption ausdrücklich danach erkundigt hat, was er tun müsse, um ungestört zu sein
Das spricht doch auch wieder Bände ... Danke für diese Info @monstra!
Zitat von monstramonstra schrieb:Warum dann die Türe am nächsten Tag nicht abgesperrt war, ist eines der vermeintlichen Ungereimtheiten, die die Mordthese beflügeln.
Einfach vergessen, in der ganzen Aufregung. Vermute ich mal (hast Du @monstra oben ja auch schon ausgeführt).


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 10:29
Zitat von monstramonstra schrieb:Das Hotel war dagegen für seine Diskretion bekannt
So diskret, dass immerhin Herr Garbely von der Weltwoche im Auftrag des Stern kurz nach dem Checkin B. erfuhr, dass ein solcher Gast eingecheckt hat ;-)


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 10:45
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und später hat man (SPD und Pfeiffer und wer noch immer) sich dann entschlossen diesen Aspekt weg zu lassen weil er zu krass ist und sich nur auf die anderen "Barscheleien" zu fokussieren.
Ich würde, rein in dem theoretischen Denkmodell bleibend sogar sagen, ein Erwähnen dieses Umstandes, von dem in der Denke auch die SPD nicht gewusst haben dürfte, hätte P. eher unglaubwürdig gemacht. Weil- das ist ja mein Knackpunkt über den ich in der Frage grübele- warum in der Welt hätte B. dem P. sagen sollen:

"Besorg`mir mal Zyankali und ruf da unter Deinem Namen an, mach`es auf jeden Fall aus der Staatskanzlei, dass es auch ja dokumentiert wird für die Nachwelt, und sich der Angerufene auf jeden Fall daran erinnert und v.a. es an dem ersten Tag meiner Entlassung aus dem Krankenhaus stattfindet, so dass es im Nachhinein so aussieht, als habe ich meinen Selbstmord, den ich in Genf für Oktober vorhabe, lange im Voraus geplant habe, weil ich heute schon weiß, dass ich die Wahl verliere und dann als Lügner enttarnt werde, obwohl ich dann aber noch allen ein Schnippchen schlage und ein Rätsel aufgebe, weil ich tarne den Selbstmord, den ich ja durch diesen Anruf aber trotzdem als Spur anlege, am Ende so, das es wie ein Mord aussieht!"

Wenn man das eben mal so platt runterschreibt wie ich oben wird es augenscheinlich, dass es sehr unwahrscheinlich ist und sehr unglaubwürdig klänge, wenn P. behaupten würde, B. habe ihn angestiftet. Daher hätte P. rein in eigenem Interesse eigentlich wenig Anlass, diesen Vorgang zu benennen, weil es eben dabei doch eher die Frage aufwerfen würde, wie glaubwürdig sind seine Aussagen allgemein. Die SPD/ Spiegel hätten doch eher gefragt, der B. will Selbstmord begehen? Warum denn, noch sind doch die Anschuldigungen gar nicht bekannt, die müssen wir ja erst noch veröffentlichen. In der Rückschau (also vom Tag des Todes rückwirkend betrachtet, macht ein Anruf B.s vielleicht halbwegs bei der DGfhS Sinn, aber nicht ein beauftragter Herr P. und in Summe aber dann eben kein Anruf in dem auffälligen set up, wenn man doch gleichzeitig den Selbstmord dann tarnt.)

Das bedeutet nicht, dass P. nicht doch auf eigene Faust gehandelt hat oder im Auftrag eines Dritten. Für beides kann man nur Mutmaßungen aufstellen, es bleiben die bekannten Fragestellungen, die wenig befriedigenden Antworten liefern


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 10:45
Zitat von monstramonstra schrieb:Insgesamt soll er 200.000 DM vom Spiegel bekommen haben.
ok danke für die Präzisierung


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 10:56
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Spiegel als diskretionslos, unfair, infam, etc. empfunden hätte.
Nur meine Meinung:
Diskretionslos und v.a. nicht sauber nachrecherchiert war der Bericht "B. schmutziges Tricks" auf jeden Fall. Egal was daran stimmte, aber der Spiegel nahm einfach alles für bare Münze, was der Kollege P. behauptete. Das ist ein starkes Stück und beispiellos, erinnert eigentlich in seiner journalistischen "Qualität" an die vermeintlichen Hitler Tagebücher des Stern. Will sagen: der Spiegel hätte m.E. nicht davor zurückgeschreckt, ein solches Thema auch zu benennen, wenn er Kenntnis davon gehabt hätte. Einzig eben die Frage, die Du ja m.E. korrekterweise aufwirfst, würde der "Schurke" damit nicht doch eher menschlich erscheinen und Mitleid erregen? Das war sicher nicht Teil der Story, zumindest nicht, wie man sie erzählen wollte.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Einfach vergessen, in der ganzen Aufregung. Vermute ich mal (hast Du @monstra oben ja auch schon ausgeführt).
Die Frage, "Was muss ich tun, um ungestört zu sein" richtete B. auf englisch an den Zimmerkellner, als dieser gegen 18.30 Uhr den Wein auf dem Zimmer servierte. Das "Bitte nicht stören" hat er rausgehängt, dabei dann vergessen zu verschließen? Kann sein, aber ich möchte zumindest sagen, ein muss ist es nicht. In jedem Fall schließe ich daraus, dass B. das Zimmer nicht mehr verlassen wollte. Dies Spekulation gibt es ja, dass er (wen auch immer) noch außerhalb des Hotels getroffen habe an jenem Abend.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 11:05
@EdgarH

Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstehe macht es keinen Sinn wenn Pfeiffer den Anruf eigenmächtig macht um ihn gegen Barschel zu verwerten, weil er sich eben nicht wirklich verwerten lässt. Also entweder er hat ihn nicht in diesem Sinne gemacht, oder zumindest später nicht verwertet (Variante 1).

Bleibt noch:

Variante 2) Pfeiffer hat tatsächlich im Auftrag Barschels gehandelt, mutmaßlich um an Zyankali zu kommen, evtl. für einen Suizid (aber wie wahrscheinlich ist es dafür Pfeiffer dafür zu verwenden?)

Variante 3) Barschel hat den Anruf getätigt, im Namen Pfeiffers um anonym bleiben zu können, entweder um an Zyankali zu kommen (ziemlich plump, dennoch mögliches Motiv: suizidale Tendenzen) oder Pfeiffer etwas anhängen zu können (aber was?)

Variante 4) Der von Dir @EdgarH schon erwähnte "Dritte Mann" mit allen Unklarheiten (Anruf eigenmächtig oder auf Veranlassung anderer, Motiv vollkommen unklar, evtl. gegen Pfeiffer gerichtet?)


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 11:10
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Frage, "Was muss ich tun, um ungestört zu sein" richtete B. auf englisch an den Zimmerkellner, als dieser gegen 18.30 Uhr den Wein auf dem Zimmer servierte. Das "Bitte nicht stören" hat er rausgehängt, dabei dann vergessen zu verschließen?
Jetzt könnte man mutmaßen: Wollte er jemanden empfangen, aber mit der Person dann ungestört bleiben?

Hing er das Schild vielleicht erst raus nachdem ein mutmaßlicher Besucher kam, oder nachweislich bereits als noch der Kellner zugegen war.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Kann sein, aber ich möchte zumindest sagen, ein muss ist es nicht. In jedem Fall schließe ich daraus, dass B. das Zimmer nicht mehr verlassen wollte. Dies Spekulation gibt es ja, dass er (wen auch immer) noch außerhalb des Hotels getroffen habe an jenem Abend.
Oder eben jemandem in seinem Zimmer 317 empfangen.


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 11:14
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstehe macht es keinen Sinn wenn Pfeiffer den Anruf eigenmächtig macht um ihn gegen Barschel zu verwerten, weil er sich eben nicht wirklich verwerten lässt. Also entweder er hat ihn nicht in diesem Sinne gemacht, oder zumindest später nicht verwertet (Variante 1).
Nochmal zu Klarstellung von Variante 1:

Variante 1a) Pfeiffer hat den Anruf eigenmächtig gemacht ohne dabei irgend etwas mit Barschel im Sinn zu haben, also rein aus persönlicher Veranlassung (aber wozu?)

Variante 1b) Pfeiffer hat den Anruf eigenmächtig gemacht um Barschel etwas anzuhängen aber später nicht darauf zurück gegriffen (mögliche Gründe weiter oben benannt!)
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Bleibt noch:

Variante 2) Pfeiffer hat tatsächlich im Auftrag Barschels gehandelt, mutmaßlich um an Zyankali zu kommen, evtl. für einen Suizid (aber wie wahrscheinlich ist es dafür Pfeiffer dafür zu verwenden?)

Variante 3) Barschel hat den Anruf getätigt, im Namen Pfeiffers um anonym bleiben zu können, entweder um an Zyankali zu kommen (ziemlich plump, dennoch mögliches Motiv: suizidale Tendenzen) oder Pfeiffer etwas anhängen zu können (aber was?)

Variante 4) Der von Dir @EdgarH schon erwähnte "Dritte Mann" mit allen Unklarheiten (Anruf eigenmächtig oder auf Veranlassung anderer, Motiv vollkommen unklar, evtl. gegen Pfeiffer gerichtet?)



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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2020 um 12:38
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Variante 1b) Pfeiffer hat den Anruf eigenmächtig gemacht um Barschel etwas anzuhängen aber später nicht darauf zurück gegriffen (mögliche Gründe weiter oben benannt!)
So meinte ich das- P. konnte, wenn er den Anruf eigenmächtig getätigt hätte, nicht ohne Fragen an seine Glaubwürdigkeit insgesamt einzugehen, kundtun, dies getan zu haben.

@all

Bleibt im Fokus: wenn er’s getan hat warum?
Bleibt im Fokus: wenn’s B. warum so auffällig, dann aber später den Suizid als Mordgeschehen tarnen? Wenn SelbstmordPlanung, warum am Tag der KKH Entlassung, einem Tag der Hoffnung und warum im Juli, die Wahl war nicht verloren, die Skandale noch unbekannt?

Mal nochmal umgekehrt gefragt: wenn B. suizidale Tendenzen hatte, warum dann das Risiko pot. strafrechtlich relevante Barscheleien zu begehen? Wenn man angehend mit dem Leben abzuschließen scheint, sich schon mal pro forma nach Sterbehilfe erkundigt, warum dann so für den Wahlsieg brennend, dass man dafür den Gegner derart angeht?


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