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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 12:26
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Vielleicht hast Du das Talent um Deinen Absolutismus elegant herum zu schreiben und ihn anderen vor zu werfen. Aber man muss nicht groß zwischen den Zeilen lesen können um Deine Überzeugung heraus zu lesen.
Ach Captain.... das nennt man eben abwägend an Sachen heranzugehen. Das Leben ist selten schwarz oder weiß.

Ich habe keinen Überzeugung. Ich wasche niemanden rein. Ich stelle nur fest, dass das Vertreten bestimmter Aspekte Dich offensichtlich so aufbringt, dass Du mich so massiv und v.a. persönlich angreifst. Vielleicht habe ich einen wunden Punkt getroffen. Ich werd’s nicht rausfinden, wills sich gar nicht mehr.

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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 12:38
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und Thesen, von denen Du absolut überzeugt bist wie "Barschel hat sich nichts zu schulden kommen lassen, daher ist ein Selbstmord ausgeschlossen", überraschen nicht?
Du bist schriftsprachlich gut, ich unterstelle, Du kannst daher auch sehr gut lesen. ich frage mich daher- wie bei anderen haltlosen Unterstellungen: WO habe ich das so geschrieben? Das bildest Du Dir ein, weil Du irgendwas auf mich projizierst, aber WO steht das? Bitte zitiere mich.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Der 2. UA hat überhaupt nichts zu der Frage beigetragen, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ein Suizid ist, weil er eben nichts beweisen konnte, in keiner Richtung. Der 2. UA ist daher auch kein probates Mittel um Dinge, hier die Frage nach einem Suizid, auszublenden und sich nicht mehr damit zu befassen. Um auf einen Selbstmord zu schließen muss man das Jahr 1987 betrachten, nicht den 2. UA.
Erneut: wo habe ich diesen Zusammenhang behauptet??? Ich sagte: der 2.UA hat festgestellt, dass die Aufträge nicht nachweisbar B. zuzuordnen sind. Ich habe nie gesagt, der 2.UA (wie hätte er das denn sollen, er ist ja kein Mordermittler) hätte dazu eine Aussage getroffen? Das habe ich nirgends gesagat, das interpretierst Du mal wieder.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:"Das im Jahre 1995 veröffentlichte Ergebnis des zweiten parlamentarischen Untersuchungsausschusses wäre wohl anders ausgefallen, wenn die Abgeordneten gewusst hätten, wie raffiniert der verstorbene Ministerpräsident schon in seiner Zeit als Fraktionsvorsitzender vorging, (...) nicht saubere Aktionen vorzubereiten oder sich durch solche öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen."
Das ist die Einschätzung eines Journalisten. Ok. Ja und B. war kein Heiliger. Aber: die 70ger Jahre Geschichten sind alle belegt und B. NACHWEISBAR, die Anstiftungen des herrn P. eben nicht. Und nichts anderes habe ich gesagt. Du konstruierst bzw. deutest in Deiner Hexenjagd auf mich Dinge in meine Worte, die nicht da sind. Du hast d
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Du triffst hier schon wieder Schlussfolgerungen die spekulativ sind: Verhalten der SPD exkulpiert tendenziell Barschel. Aber das tut es natürlich nicht. Ich sage nur: Meineid!
Ich treffe als einziger hier Schlussfolgerungen? Mir kommen die Tränen. Stimmt! Ganz vergessen! Du bist im Besitz der absoluten Wahrheit. Ok. Mea culpa. ich bin aber so was von saudumm. NOCHMAL: ernneut behauptest Du in Deiner Verrantheit hier etwas, was ich nie geschrieben habe und konstruierst Widersprüche, die ich nie gescahffen habe.

ich schlage Dir vor: geh mal vom Gas. Schau Dir an was Du seit gestern hier in meine Richtung alles losgetreten hast und wenn Dir an einem weiteren Austausch was gelegen ist, lass uns das bereinigen. Ansonsten können wir es echt lassen. Das bringt doch nix.


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 13:24
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das ist möglich. Aber genau zu diesem Datum gibt es einen Fernsehbericht, der B.s Entlassung aus dem TV zeigt. Das Datum ist save. Daher ja meine starke Festlegung in dieser Frage.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Umstände schließen es nahezu aus, das B. kaum laufend könnend noch in der Kanzlei war. Der gesamte Anruf an sich macht es unglaubwürdig, dass hier einer so nach Sterbehilfe fragt. Mehrere TV Berichte sagen: B. war an dem Tag NICHT in der Kanzlei. Einen davon habe ich gelinked. Zudem sind B. Fahrer allesamt intensiv von der Staatsanwaltschaft befragt worden und auch Journalisten haben die Fahrer insb. wg. der vielen Fahrten Bs. in die DDR befragt. Es läge also nahe, das die gleichen Journalisten und TV Reporter, die eben diese Recherchen in ihren TV Beiträgen auch darlegen, nicht diese Frage vorher geklärt hätten? Also: bevor ich in einem TV Bericht sage, "B. kann nicht der Anrufer gewesen sein" habe ich das doch sicher verifiziert. Zumindest halte ich das für sehr wahrscheinlich. Da kann Herr A. zigmal sagen, dass ward der B. Aber wie sicher ist eine Zeugenaussage zu einer Stimme am Telefon? Das sagt doch gar nichts au
Dann erkläre mir bitte nochmal den Plan Pfeiffers in dieser Sache oder Deine anderen Rückschlüsse, scheinbar habe ich das alles komplett falsch verstanden .....
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wo habe ich das getan? Wo steht: P. ist der Anrufer, daher ist B. ermordet worden? Wo exakt habe ich das so gesagt?
Ich habe das Deinem Text schon so entnommen. Vielleicht schreibst Du intelligenter als ich und nicht "exakt" damit man Dich im Zweifel nicht festnageln kann. Aber losgelöst von einzelnen Sätzen erkenne ich bei Dir sehr wohl genau die Festgelegtheit in der Frage Mord oder Selbstmord, wie Du sie beispielsweise mir vor wirfst.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Auch das steht nirgendwo. Aber es ist doch so: wenn drei Interpretationen in den besagten Spiegel Quellen angeboten werden, hast Du immer nur die Selbstmordthese zitiert. Das ist doch eine ganz normale Feststellung von mir. Du darfst alles, ich bin hier kein Zensurist, ich lege nichts fest und bestimme gar nichts. Ich finde den Diskurs super. Auch gerade eben deswegen, weil es eben hier keine 100% Lösung gibt. Es gibt viele Fakten, die eine Selbstmord wahrscheinlich machen. Aber die sehe ich gerade eben nicht in der Handlungen des P.s. begründet. Ich versuche das darzulegen. Du wirfts mir aber dann vor, ich sei verrant. Du gehst sogar (siehe unten dann noch= sogar soweit, dass Du behauptest, meine Abwägung von Fakten sei nur der Versuch auf billige Art und Weise objektives Vorgehen zu mimen. Das ist haltlos und zudem extrem unfair. Man könnte sagen: unverschämt.
Ich halte es nicht für sinnvoll, wenn wir uns ab sofort gegenseitig "Unverschämtheit" u. ä. vorwerfen. Du hast mich betreffend nun einiges vom Leder gezogen und damit Dein Mütchen hoffentlich gekühlt. Daher werde ich auf Deine anderen Einlassungen persönlicher Natur nicht weiter eingehen. Nur so viel: Sehr selbstreflektiert finde ich Deine letzten Beiträge nicht. Sei's d'rum!
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das ist die Einschätzung eines Journalisten. Ok. Ja und B. war kein Heiliger. Aber: die 70ger Jahre Geschichten sind alle belegt und B. NACHWEISBAR, die Anstiftungen des herrn P. eben nicht. Und nichts anderes habe ich gesagt.
Das war kein Journalist sondern ein CDU-Mann und Mitarbeiter Barschels.

Wenn ich also weiß wie Barschel in den 1970ern agiert hat und für 1987 ganz ähnliches im Raum steht, wem werde ich wohl glauben - dem zweifelsohne dubios und undurchsichtig anmutenden Pfeiffer, oder dem Ehrenwortmann Barschel?

Der Meineid und die abgenötigten Falschaussagen sprechen dafür, dass Pfeiffer kein kompletter Lügner war. Bzgl. Barschel gibt es dagegen nichts nachweislich entlastendes.

Zudem brauchte Barschel für seine "Sonderaufträge" jemand dubioses, ein "Anständiger" hätte da von Anfang an gar nicht mit gemacht. So gesehen spricht Pfeiffers vermutete Dubiosität sogar eher für die Echtheit seiner Behauptungen, so paradox das erst mal klingen mag.

Für mich sind Pfeiffers Behauptungen im Ergebnis nicht einfach so in die Tonne zu treten. Ich habe bei Dir letzteres heraus gelesen, wahrscheinlich habe ich mich getäuscht ....


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03.11.2020 um 13:27
@Cpt.Germanica
ich finde deinen letzten Beitrag durchaus geeignet ihm zu entnehmen, dass Du an einem weiteren Austausch interessiert bist. Ich melde mich dazu. Soviel dazu: mein Mütchen ist gekühlt, ja. Deines, so interpretiere ich das, offensichtlich auch. Freut mich, sollte ich das richtig verstehen. Ich melde mich später wieder inhaltlich.


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 13:30
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:ich finde deinen letzten Beitrag durchaus geeignet ihm zu entnehmen, dass Du an einem weiteren Austausch interessiert bist. Ich melde mich dazu. Soviel dazu: mein Mütchen ist gekühlt, ja. Deines, so interpretiere ich das, offensichtlich auch. Freut mich, sollte ich das richtig verstehen. Ich melde mich später wieder inhaltlich.
Ja, melde Dich. Wegen einem Zank ist das Tischtuch doch noch nicht zerschnitten! ;)


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 15:25
@EdgarH:

Lass uns nochmal über den 27.07.1987 sprechen, das Thema ist ja so oder so (unabhängig von der wahren Identität des Anrufers) hoch interessant!

Vorab: Hast Du - neben dem verlinkten Video - weitere Quellen die nahe legen, dass der Anruf am 27.07.1987 erfolgte und aus der Staatskanzlei kam? Und dass Uwe Barschel an diesem Tag nicht dort war?


Gehen wir davon aus, dass dem so ist:

Wenn wir annehmen (müssen), dass der besagte Anrufer nicht Uwe Barschel gewesen sein kann, dann müssen wir auch davon ausgehen, dass es Reiner Pfeiffer war.¹


Damit stellen sich (mir) folgende Fragen (Liste vermutlich nicht abschließend, ggf. gerne erweitern):

- Warum hat Reiner Pfeiffer diesen Anruf getätigt?

- Wie wahrscheinlich ist es, dass er im Auftrag von Uwe Barschel gehandelt hat?

- Warum hat er sich trotz des heiklen Themas unter Angabe "Staatskanzlei" mit seinem tatsächlichen Namen "Pfeiffer" gemeldet und nicht anonym als "Meier" oder "Huber" oder "Schmidt"² und ohne "Staatskanzlei", zudem von einem privaten Anschluss oder noch besser einer Telefonzelle aus?

- Falls er eigenmächtig - also ohne Wissen und Wollen Uwe Barschels - gehandelt hat, was genau hat er bezweckt?

Weiter mit der Variante "eigenmächtig":

- Hat die Intention des Anrufs überhaupt etwas mit Uwe Barschel zu tun gehabt oder hat Reiner Pfeiffer hier lediglich in eigener Sache gehandelt, also ohne wie auch immer geartete Hintergedanken bzgl. Uwe Barschel?

Weiter mit der Variante "eigenmächtig und gegen Uwe Barschel gerichtet":

- Wollte er Uwe Barschel gezielt als potentiellen Selbstmörder verunglimpfen?

- Warum hat er sich ggf. nicht als "Barschel" oder wenigstens anonym gemeldet?

- Welchen Gefahren hat er sich dadurch ausgesetzt, dass er nicht anonym blieb?

- Gibt es andere denkbare Motive Reiner Pfeiffers Uwe Barschel betreffend?

- Sind die anderen "schmutzigen" Behauptungen Reiner Pfeiffers Uwe Barschel betreffend mit einem angenommenen eigenmächtigen Anruf am 27.07.1987 vollständig aus der Welt geschafft?³

- Warum hat sich Uwe Barschel ggf. trotzdem zu einem Meineid hinreißen lassen und Mitarbeiter massiv zu Falschaussagen gedrängt?

- Hat es weitere Anrufe bei anderen Sterbehilfevereinen gegeben, die der Öffentlichkeit nie bekannt wurden?⁴

- Warum hat Reiner Pfeiffer den Anruf vom 27.07.1987 (meines Wissens) nie erwähnt?

- Lässt der besagte Anruf evtl. Rückschlüsse auf die Todesumstände Uwe Barschels in Genf zu oder sind beide Ereignisse vollkommen unabhängig von einander zu betrachten?


Mehr fällt mir spontan nicht ein.



¹Die Annahme einer dritten Person, meinetwegen eines weiteren, bisher unbekannten Handlangers Barschels, müsste man mangels Beleg als VT betrachten (wenngleich sie zu den 1970ern passen würde als Barschel mehr als nur eine Person mit "Sonderaufgaben" betraute).

²Nichts gegen die Meiers oder Hubers oder Schmidts in diesem Forum. ;)

³Trotz des zu 1987 ähnlichen Verhaltens Uwe Barschels in den 1970ern.

⁴Nicht klärbar aber einen Gedanken wert.


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 15:46
@Cpt.Germanica
bin grad anderweitig eingebunden, aber sensationelle Aufstellung! Freue mich schon darauf eingehen zu können später!


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 17:13
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:bin grad anderweitig eingebunden, aber sensationelle Aufstellung! Freue mich schon darauf eingehen zu können später!
Sehr schön!

Vorab noch ein paar Worte von mir zum Folgenden, wir können dann aber mit der Annahme weiter machen, dass der Anrufer vom 27.07.1987 tatsächlich Reiner Pfeiffer war.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Umstände schließen es nahezu aus, das B. kaum laufend könnend noch in der Kanzlei war. Der gesamte Anruf an sich macht es unglaubwürdig, dass hier einer so nach Sterbehilfe fragt. Mehrere TV Berichte sagen: B. war an dem Tag NICHT in der Kanzlei. Einen davon habe ich gelinked. Zudem sind B. Fahrer allesamt intensiv von der Staatsanwaltschaft befragt worden und auch Journalisten haben die Fahrer insb. wg. der vielen Fahrten Bs. in die DDR befragt. Es läge also nahe, das die gleichen Journalisten und TV Reporter, die eben diese Recherchen in ihren TV Beiträgen auch darlegen, nicht diese Frage vorher geklärt hätten? Also: bevor ich in einem TV Bericht sage, "B. kann nicht der Anrufer gewesen sein" habe ich das doch sicher verifiziert. Zumindest halte ich das für sehr wahrscheinlich.
Ja, natürlich. Bei mir ist es eben so, dass ich ganz generell (also losgelöst vom konkreten Fall Uwe Barschel) nicht ausschließe, dass so manche "Wahrheit" auf einem Irrtum, Missverständnis, Trugschluss oder einer Verwechslung beruht und erst dadurch zur Wahrheit wird, weil ein Reporter vom anderen abschreibt und das ganze nie wieder überprüft wird. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass jeder Zeitungsartikel sauber recherchiert worden ist, TV-Reportagen dito.

Wenn es dann so ist, dass zwei Aspekte aufeinander prallen, die nicht miteinander vereinbar sind (hier einerseits meine starke Vermutung, dass Uwe Barschel als Reiner Pfeiffer angerufen hat und das andererseits am 27.07.1987 aber nicht getan haben kann) bin ich geneigt dies zu überprüfen. War es wirklich der 27.07.1987? War Uwe Barschel tatsächlich nicht mehr in der Staatskanzlei? Ich verlasse mich da nicht auf ein "wird schon überprüft worden sein" ;), dazu wurde von der Presse schon zu oft zu viel an Falschinformationen publiziert. Des Weiteren bin ich von Haus aus eher skeptisch veranlagt, hinterfrage die "Pressefritzen" gerne mal, diese persönliche Eigenschaft kommt in meinem Fall also noch hinzu.

An der Basis überprüfen (Telefonanlagen, Protokolle, Fahrtenbücher, Zeugenaussagen, etc.) kann ich aber leider nicht, lediglich via Internetrecherche, näher kommt unsereins in der Regel nicht 'ran und das Internet kann auch trügerisch sein, da sind wir uns sicher einig.

Im Zweifel müssen wir aber mit dem Arbeiten, was uns an Quellen vorliegt: Also diskutieren wir eben unter der Voraussetzung weiter, dass es tatsächlich Reiner Pfeiffer war, weil alles andere scheint ausgeschlossen.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Da kann Herr A. zigmal sagen, dass ward der B. Aber wie sicher ist eine Zeugenaussage zu einer Stimme am Telefon? Das sagt doch gar nichts aus.
Natürlich, nach Monaten dürfte Herr Atrott sich eigentlich nicht mehr daran erinnern können wie die Stimme vom 27.07.1987 geklungen hat. Allerdings kann man es auch nicht ausschließen zumal - wie Du selbst schon schriebst - dieser "Zyankali-Anruf" kein ganz alltäglicher war.

Ich persönlich finde jedenfalls, dass es zu dem Bild, welches ich von Uwe Barschel habe, sehr gut passen würde, wenn er vom Apparat Pfeiffers aus unter dessen Namen telefoniert hätte. Zudem traue ich ihm so einen plumpen Anruf auch absolut zu (Pfeiffer eher nicht).

Du wiederum findest, dass es zu dem Bild, welches Du von Reiner Pfeiffer hast, perfekt passt so einen außergewöhnlichen Anruf (Zyankali, BASF, usw.) zu tätigen. So ein plumpes Vorgehen passt für Dich absolut zu Pfeiffer (zu Uwe Barschel keinesfalls).

Da der 27.07.1987 Uwe Barschel praktisch ausschließt wollen wir unsere Diskussion mit Reiner Pfeiffer weiter führen.


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 18:49
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Der 2. UA war zweifelsohne politisch getrieben.
Gibt es einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss der nicht politisch getrieben ist?
Das geht nicht! Natürlich nur meine Meinung, lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen😊

(Sorry, musste mal sein, nachdem ich mir hier jetzt seitenweise wirkliches „Zeugs“ durchgelesen habe....)


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 19:30
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Gibt es einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss der nicht politisch getrieben ist?
Das geht nicht! Natürlich nur meine Meinung, lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen😊

(Sorry, musste mal sein, nachdem ich mir hier jetzt seitenweise wirkliches „Zeugs“ durchgelesen habe....)
Mich musst Du diesbezüglich nicht überzeugen, den 2. UA nehme ich persönlich nicht so ernst. ;)

Hast Du sonst noch was zu dem "Zeugs" beizutragen, außer dieser glorreichen Erkenntnis? :)


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Der Fall Uwe Barschel

03.11.2020 um 21:46
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Mehr fällt mir spontan nicht ein.
Messerscharf seziert, da fällt einem auch nicht mehr dazu ein.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Bei mir ist es eben so, dass ich ganz generell (also losgelöst vom konkreten Fall Uwe Barschel) nicht ausschließe, dass so manche "Wahrheit" auf einem Irrtum, Missverständnis, Trugschluss oder einer Verwechslung beruht und erst dadurch zur Wahrheit wird, weil ein Reporter vom anderen abschreibt und das ganze nie wieder überprüft wird. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass jeder Zeitungsartikel sauber recherchiert worden ist, TV-Reportagen dito.
In der Tat. Und bei genauem Hinhören oder Hinsehen der Erstquelle findet man auch häufig Einschränkungen wie "offenbar", "ist nicht ausgeschlossen, dass XY gelogen hat", "könnte" oder "müsste" usw. Schlimmer wird es dann, wenn es heißt "nach einem Bericht des "Spiegel" soll XY gelogen haben" und dann verkürzt wird "offenbar hat XY gelogen". Und schon ist aus einem Verdacht eine Wahrheit geworden. In Zeiten des Internet hat sich dieser Effekt auch noch massiv verstärkt, da kürzeste Häppchen "XY soll gelogen haben" in der Wahrnehmung zu "XY hat gelogen" werden.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Gibt es einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss der nicht politisch getrieben ist?
Das geht nicht!
Nein. Aber Art und Maß können sich durchaus unterscheiden. So hat sich der NSU-UA im Bundestag sehr vom Edathy-UA unterschieden.

Untersuchungsausschüsse sind immer politische Kampfinstrumente, wie das BVerfG schon festgestellt hat (und die Eltern des Grundgesetzes auch wussten). Die Wahrheit ist immer nur eine Nebenfolge, zumeist fragmentiert, als Mosaikstüchen verteilt, dem aufmerksamen Zuschauer oder Leser zugänglich.

Wenn man Untersuchungsausschussberichte studiert, wird man feststellen, dass die Feststellungsteile sehr informativ, umfassend und oft sehr korrekt (so jedenfalls für den Bundestag) verfasst sind. Da werden die Akten und die Zeugenaussagen ausgewertet und zusammen gefasst. Diese Texte (1000 Seiten beim NSU-UA) werden von den überparteilichen Beamten der Parlamentsverwaltung angefertigt und interessieren die Politiker nicht sehr. Die konstruktiven UAe haben zumeist deutlich längere und informativere Feststellungsteile. Die Bewertungen der Fraktionen sind dagegen zumeist für den Müll, die behaupten dort noch immer, was sie am Anfang schon gesagt haben und kümmern sich nicht um ihre eigenen Feststellungen.

In gleicher Weise war der 1. UA zu Barschel sehr viel konstruktiver und konsensorientierter, weil alle Beteiligten noch immer unter einem großen Schock standen. Die politische Kultur war zu Schaden gekommen und der UA sollte verlorenes Vertrauen wiederherstellen. Daran arbeiteten alle Fraktionen mit. So war dieser UA von einem parteiübergreifenden Bemühen um ernsthafte Aufklärung gekennzeichnet. Das war politisch motiviert.

Dagegen ging es im 2. UA in den 1990ern schon wieder mehr business as usual zu. Die CDU wollte der SPD eins reinwürgen um die eigenen Verfehlungen vergessen zu machen. Obwohl es kaum wesentliche neue Erkenntnis gab (was Barschels Rolle und seinen Tod anbelangte), wurde wieder alles streitig gestellt. Das war politisch motiviert.


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04.11.2020 um 00:16
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Vorab: Hast Du - neben dem verlinkten Video - weitere Quellen die nahe legen, dass der Anruf am 27.07.1987 erfolgte und aus der Staatskanzlei kam? Und dass Uwe Barschel an diesem Tag nicht dort war?
ich versuche mal alles zusammenzutragen was ich dazu finden kann.


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 00:25
@Cpt.Germanica
zunächst mal meinen Glückwunsch zu dieser Aufbereitung der Anrufthematik. Das kann man nicht besser machen und genau solche Aufbereiitungen mit so viel Mühe sind es doch, warum man hier diskutiert. Völlig unabhängig von den unterschiedlichen Ansichten, ohne die nun mal eine Diskussion ja ohnehin nicht funktionieren würde. Wenn alle einer Meinung wären, wäre das hier ziemlich öde. Aber nochmal zurück: genau solche Darlegungen sind es, die Spaß machen und an denen man strukturiert über ein Thema reden kann. Vielen Dank dafür und ist auch sehr gut geschrieben und messerscharf- wie schon @monstra bemerkte seziert!


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 07:26
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Vielen Dank dafür und ist auch sehr gut geschrieben und messerscharf- wie schon @monstra bemerkte seziert!
Danke an Dich und @monstra für die Blumen!
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:ich versuche mal alles zusammenzutragen was ich dazu finden kann.
Ich hatte spontan (Suchbegriffe "27.07.1987" und "Barschel" sowie "27.07.1987" und "Pfeiffer") nur diesen einen Treffer (mit mehr Geduld findet man evtl. mehr), ein Interview vom 12.09.2007 mit Patrik Baab, einem der Autoren des NDR-Films „Der Tod des Uwe Barschel“:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/neue-indizien-im-fall-barschel.954.de.html?dram:article_id=142936

Zum 27.07.1987 lesen wir:
Alle sind Zeugen vom Hörensagen, und ich denke, es spricht einiges für Sterbehilfe, denn es gab am 27. Juli 1987, deutlich vor Uwe Barschels Tod, einen Anruf aus der Kieler Staatskanzlei bei der Deutschen Gesellschaft für Sterbehilfe, und Sterbehilfe war in der Staatskanzlei, im Kräftefeld um Uwe Barschel, ein Thema.
Quelle: S. o.

Also aus unserer Sicht nichts wirklich erhellendes bzgl. der Frage wer der Anrufer war.

Der Autor bringt den Anruf vom 27.07.1987 übrigens mit Barschels Tod in Verbindung, allerdings ohne dabei eine Intrige anzunehmen.

Insgesamt scheint das Interview aber nicht mehr den aktuellen Stand wieder zu geben:
Es gibt Anzeichen für andere Varianten, ich halte aus heutiger Sicht die Selbstmordthese für die unwahrscheinlichste. Es gibt Hinweise, die auf Selbstmord deuten, es gibt auch Hinweise, die auf das Erscheinen dritter Personen am Tatort hindeuten. Ich will Ihnen einen Sachverhalt nennen. Im Körper Uwe Barschels wurden vier verschiedene Beruhigungsmittel und Gifte gefunden, die er zeitversetzt eingenommen haben muss. Nach Angaben der Obduzenten muss Uwe Barschel schon das Bewusstsein verloren haben, als ihm das letzte tödliche Präparat zugeführt worden ist.
Quelle: S. o.

Von Bewusstlosigkeit ist schlussendlich sogar Klaus Brandenberger abgerückt (hatten wir oben schon). Der Autor kommt übrigens zu dem Schluss Sterbehilfe.

Interessant sind weitere Äußerungen zu einigen Protagonisten. Da diese aber mit dem 27.07.1987 erst mal nichts zu tun haben schreibe ich das in einem eigenen Beitrag ....


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 07:44
.... Fortsetzung zu meinem Beitrag von oben, 07.26 h:


Zu Björn Engholm:
Engholm hat ja angegeben unmittelbar nach der Wahl, er habe bis zur Wahl davon nichts gewusst. Dies war eine Lüge – er musste anschließend zugeben, dass er sechs Tage vor der Wahl 1987 über die Machenschaften von Reiner Pfeiffer gegen ihn informiert gewesen sei. Nach Darstellung, nach Ergebnissen des Zweiten Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Kiel sechs Jahre später ist klar, Engholm war bereits Ende Juli, also mindestens sechs Wochen vor der Wahl, über Pfeiffers Machenschaften informiert und es kommt noch eins drauf: Nach Darstellung zweier Stasi-Abhöroffiziere – die unabhängig voneinander von verschiedenen Horchposten der DDR die Autotelefonie im Westen abgehört haben – wurde Engholm von Klaus Nelius, seinem Pressereferenten, bereits Ende Januar, Anfang Februar 1987 über trübe Machenschaften aus der Kieler Staatskanzlei heraus informiert. Das würde bedeuten, die SPD wusste über die Aktivitäten von Reiner Pfeiffer von Anfang an Bescheid.
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/neue-indizien-im-fall-barschel.954.de.html?dram:article_id=142936

Erich Böhme übrigens äußerte in diesem Interview (das wir weiter oben schon mal bzgl. der Auffindung des toten Uwe Barschel durch die STERN-Reporter hatten) an mehreren Stellen Verständnis für Björn Engholm und sie SPD und ich teile diesbezüglich seine Ansichten:

https://www.spiegel.de/video/dbate-erich-boehme-fall-barschel-video-99011254.html (Archiv-Version vom 25.03.2019) (genaue Minuten kann ich bei Gelegenheit heraus suchen).


Zu Sebastian Knauer:
Billerbeck: Bis heute ungeklärt sind ja auch noch immer noch die Umstände seines Todes. Wir wissen, dass der Sternreporter Sebastian Knauer die Leiche fotografiert hat. Alles andere – da müssen wir den Aussagen des Journalisten trauen oder nicht trauen, der die Leiche gefunden hat. Wissen Sie inzwischen Näheres über diese Zeit um den 10./11. Oktober 1987 herum?
Baab: [...] Die Todesumstände sind auch nicht geklärt. Klar ist: Ein Zimmerkellner bringt ihm um halb sechs eine Flasche Wein mit zwei Gläsern, anschließend, so verzeichnet es der Hotelcomputer, führt er mehrere Telefonate, mit seinem Bruder, mit seiner Frau, mit seiner Schwester Folke in Kiel. Es ist unklar, und es ist auch unklar, was Sebastian Knauer vorgefunden hat am kommenden Tag. Wir stützen uns nur auf seine eigenen Angaben, es gibt keine weiteren Zeugen.
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/neue-indizien-im-fall-barschel.954.de.html?dram:article_id=142936

Hier wird meine Mutmaßung, dass Sebastian Knauer womöglich nicht die ganze Wahrheit erzählt hat (s. o. frühere Beiträge von mir), scheinbar geteilt.


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 07:50
Weiter mit Uwe Barschel:
Uwe Barschel hat seit 1980 zunehmend Medikamentenmissbrauch gepflegt, er hat zunehmend wachsende Tavor-Dosen eingenommen. Tavor ist ein Angstlöser, der bei extremem Missbrauch, wie er hier vor allem in den letzten Lebensjahren vorlag, zu charakterlichen Veränderungen führen kann.
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/neue-indizien-im-fall-barschel.954.de.html?dram:article_id=142936

Gegen "charakterliche Veränderungen" spricht das, was Günther Potschien über Uwe Barschel in den 1970ern geschrieben hat:

https://www.spiegel.de/geschichte/cdu-politiker-uwe-barschel-schmutzige-tricks-schon-in-den-70ern-a-1221846.html

https://www.spiegel.de/fotostrecke/eid-ehrenwort-tod-eines-politikers-tricky-barschel-fotostrecke-162881.html

Evtl. könnten unter "charakterliche Veränderungen" aber auch Selbstmordtendenzen fallen.


Als "Beifang" bin ich bei meiner Suche zum 27.07.1987 noch auf diesen Artikel gestoßen, zum Protagonisten Uwe Barschel lesen wir:
"Glänzend geschauspielert"
Als er nach seiner Genesung den Landtagswahlkampf aufnimmt, wirkt Barschel wie ausgewechselt. Der als skrupellos und machtversessen geltende Politiker, der es aus einfachen Verhältnissen zum jüngsten Ministerpräsidenten Deutschlands gebracht hat, schlägt ungewohnte Töne an: "Wem das Leben buchstäblich noch einmal geschenkt wurde ..., der wird nachdenklicher, der wird auch bescheidener." Seine Mitstreiter glauben allerdings nicht an eine Wandlung. "Es war glänzend geschauspielert", sagt CDU-Politiker Trutz Graf Kerssenbrock rückblickend. "Er war ein absoluter Profi in diesen Dingen."
Quelle: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag6646.html


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 07:57
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es ist unklar, und es ist auch unklar, was Sebastian Knauer vorgefunden hat am kommenden Tag. Wir stützen uns nur auf seine eigenen Angaben, es gibt keine weiteren Zeugen.
Wobei sehr Vieles unklar bliebe, wenn es dafür nur einen Zeugen gäbe. Journalisten sind da manchmal etwas ungenau. Entweder haben sie einen Zeugen und es ist scheinbar alles bewiesen, oder es gibt nur einen Zeugen und es ist alles unklar... Je nachdem, was die Story im Kopf verlangt... ;-)

Wir bräuchten also schon einen entgegenstehenden Anhaltspunkt, warum die Zeugenaussage von Knauer unwahr ist. In einem Punkt (Fotografieren der Aufzeichnungen auf dem Hotelflur vor Auffinden der Leiche) sind sie nicht schlüssig, in allem Anderen haben wir keinen Anhaltspunkt.

Das Interview von 2007 zeigt ansonsten, wie erfolgreich die Familie Barschel mit dem Prof. Brandenberger-Gutachten war. So wissenschaftlich abstrus die These auch war (die Mitgutachter sind ja schon 1993/94 wegen unüberbrückbarer Differenzen ausgestiegen), sie hat sich - mangels Kenntnis und dank fleißiger Hilfe von OStA Wille - tief in die Gehirnwindungen der Journalisten und dann des Publikums hineingefressen.

Der Fall zeigt also auch, wie sich Mythen bilden und selbst um Aufklärung bemühte Autoren den Mythen auf dem Leim gehen.

Zur "Mitwisserschaft" der SPD: Was sollte sie im Anfang 1987 tun? Ohne Beweise Anzeige stellen? Barschel und Pfeiffer öffentlich beschuldigen? Beides hätte ihr politisch zu diesem Zeitpunkt enorm geschadet. Sie musste warten, bis sich Pfeiffer als Kronzeuge zur Verfügung stellte und die Karte kurz vor der Wahl spielen.

Dass man danach über Jahre eisern über diesen Umstand geschwiegen und sich dann hat erwischen lassen (unglücklich, über die Ex-Freundin Pfeiffers, die vielleicht wieder vom "Stern" und der CDU finanziell unterstützt wurde), ist natürlich ein anderes Blatt.


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 08:13
Zitat von monstramonstra schrieb:Wir bräuchten also schon einen entgegenstehenden Anhaltspunkt, warum die Zeugenaussage von Knauer unwahr ist. In einem Punkt (Fotografieren der Aufzeichnungen auf dem Hotelflur vor Auffinden der Leiche) sind sie nicht schlüssig, in allem Anderen haben wir keinen Anhaltspunkt.
Zu Sebastian Knauer gibt es letztlich nur wenige Anhaltspunkte, das ist richtig, aber der damalige STERN-Ressortleiter Hans-Dieter Degler widerspricht ihm bzgl. der von Dir angerissenen Frage des Zeitpunkts des Abfotografierens der Unterlagen Uwe Barschels). Und die Genfer Polizei schließt nicht aus, dass die STERN-Reporter sogar Gegenstände, etwa die Weinflasche, vom Tatort entfernt haben (siehe hierzu meinen ausführlichen Beitrag von neulich: Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 39)).
Zitat von monstramonstra schrieb:Zur "Mitwisserschaft" der SPD: Was sollte sie im Anfang 1987 tun? Ohne Beweise Anzeige stellen? Barschel und Pfeiffer öffentlich beschuldigen? Beides hätte ihr politisch zu diesem Zeitpunkt enorm geschadet. Sie musste warten, bis sich Pfeiffer als Kronzeuge zur Verfügung stellte und die Karte kurz vor der Wahl spielen.

Dass man danach über Jahre eisern über diesen Umstand geschwiegen und sich dann hat erwischen lassen (unglücklich, über die Ex-Freundin Pfeiffers, die vielleicht wieder vom "Stern" und der CDU finanziell unterstützt wurde), ist natürlich ein anderes Blatt.
Ja, im Nachgang hat sich auch die SPD nicht gerade vorbildlich verhalten, hierzu folgender, lesenswerter Beitrag:
Norbert Gansel hadert - mit der Politik in diesem Land, mit seinen Erfahrungen im U-Boot-Untersuchungsausschuss des Bundestages, mit seiner eigenen Partei, mit Björn Engholm. Aus politischen Weggefährten, die sie einmal waren, wurden Gegner, aus Parteifreunden Feinde. Gansel wollte die Wahrheit, wollte wissen, was Engholm wusste von Pfeiffers Aktionen. Daraufhin hat Engholm seinen Anwalt Peter Schulz, der an einem heimlichen Treffen mit Pfeiffer teilgenommen und Engholm eine Woche vor der Wahl unterrichtet hatte, von der Schweigepflicht entbunden, und Gansel konnte ihn am 18. März 1993 treffen. Zu Dritten reden durfte keiner der beiden, denn auch Gansel unterlag als Abgeordneter der Schweigepflicht. Danach wurde es Norbert Gansel zuviel und er entschloss sich, über das frühe Wissen Engholms über Pfeiffers Machenschaften auszupacken: "Gegen Erpressbarkeit hilft nur die Wahrheit." Und dann erzählt er, wie in der SPD jene unter Druck gesetzt wurden, welche die Wahrheit wollten: "Eine regelrechte Hexenjagd." Das hat Norbert Gansel nie verwunden.
Quelle: https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Eines-der-groessten-Raetsel-sind-Barschels-heimliche-Fahrten-in-die-DDR,norbertgansel2.html

Über den politischen Gegner äußert sich Norbert Gansel aber auch:
Verwunden hat er auch nicht, wie er im U-Boot-Untersuchungsausschuss ausgebremst wurde. Die Ausschussmehrheit von Union und FDP verhinderte, dass zum Thema Provisionen beim illegalen U-Boot-Deal mit Südafrika Fragen gestellt werden durften. Doch einiges hat er über das Geschäft trotzdem herausgefunden: "Es wurden mindestens 150 Millionen Mark Schmiergeld bezahlt." Und: "Barschel wusste Bescheid, er war in das Geschäft eingeweiht."
Quelle: S. o.


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 12:25
Die SPD fühlte sich in der Folge nicht ohne Grund (aber auch nicht ohne Schuld) von Barschel mit in den Abgrund gezogen.

Etwas wirklichkeitsferner die Stimmen in der CDU, die meinten die SPD habe Barschel (und in der Folge die CDU) in den Abgrund gezogen, indem sie Pfeiffer als U-Boot gegen Barschel "miese Tricks" inszenieren ließen.


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Der Fall Uwe Barschel

04.11.2020 um 14:04
Zitat von monstramonstra schrieb:Die SPD fühlte sich in der Folge nicht ohne Grund (aber auch nicht ohne Schuld) von Barschel mit in den Abgrund gezogen.
Aber erst mal hat's für die Wahl gereicht bzw. Engholm wurde Ministerpräsident, da hat der Spiegel-Titel mit den "schmutzigen Tricks" sicher nicht geschadet.
Zitat von monstramonstra schrieb:Etwas wirklichkeitsferner die Stimmen in der CDU, die meinten die SPD habe Barschel (und in der Folge die CDU) in den Abgrund gezogen, indem sie Pfeiffer als U-Boot gegen Barschel "miese Tricks" inszenieren ließen.
Mei, theoretisch nicht ausgeschlossen, passt aber weder in mein Bild der (damaligen) SPD noch in mein Barschel-Bild (1970er!!!!!).

Aber das sind nur meine Bilder. ;)


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