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Der Fall Uwe Barschel

1.810 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

03.09.2025 um 00:04
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Barschel war möglicherweise in den Augen unterschiedlicher Personen/Gruppen usw. ein Mann der manches wußte, was an sich nicht problematisch ist. Gerät aber diese Person in einen Zustand zu geraten droht, dass sie um sich hin schlagen könnte, dann wird sie eine mögliche Gefahr. Einige dürften dann erwägen, die Notbremse zu ziehen.
Dieses Argument ist oft zu hören, ich frage mich nur wie Barschel durch Rundumschläge die Schlinge, die er sich selbst um den Hals gelegt hat, los geworden wäre.

Dazu kommt, dass ich überzeugt bin, dass Barschel gar nicht so viel heikles Wissen hatte wie er selbst zweifelsohne gern gehabt hätte.

In der U-Boot-Sache war er wohl nur am Rande beteiligt, jedenfalls unbedeutend. Ich meine ein BND-Mann hat das mal geäußert, wir hatten das weiter oben schon mal (irgendeiner meiner Beiträge inkl. Quelle).


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Der Fall Uwe Barschel

03.09.2025 um 08:19
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Rundumschläge die Schlinge, die er sich selbst um den Hals gelegt hat, los geworden wäre
Vielleicht hätte er es aus Rache tun können.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:dass Barschel gar nicht so viel heikles Wissen hatte
Aber andere könnten denken, dass er wohl für sie gefährliches Wissen hatte. Das bloße Denken könnte ausreichen, vorsichtshalber jemanden umzulegen.


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Der Fall Uwe Barschel

03.09.2025 um 09:52
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Vielleicht hätte er es aus Rache tun können.
Im Sinne von "wenn ihr, über die ich einiges weiss, jetzt nicht aus der Patsche helft, dann geht ihr mit mir unter?"
Denkbar, aber die Frage ist, was soll das gewesen sein, was "diejenigen" so erpressbar gemacht hätte, dass sie dafür einen Mord begehen? Die ganzen Skandale sind ja alle ans Licht gekommen, es gabe ein paar Politiker -Rücktritte und das wars.
So dolle war das alles ja nicht.


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04.09.2025 um 12:55
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Vielleicht hätte er es aus Rache tun können.
Seine Rache galt Pfeiffer und dessen Umfeld, das den Decknamen Roloff mehrfach nutzte.

In diese Richtung wollte er mit "Roloff" zeigen, suggerieren, das er von Pfeiffer rein gelegt wurde und unschuldig ist.

Wir hatten diesen Aspekt schon öfter und erst neulich (s. o.)

Dazu kann es Roloff kraft Zeitverlauf gar nicht gegeben haben:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb am 28.10.2020:Roloff wurde übrigens schon 1988 als - heute würde man sagen - Fake entlarvt
Und weiter:
Jener "Robert Roloff", mit dem sich Barschel, seinen Aufzeichnungen zufolge, in Genf getroffen haben will, hat allem Anschein nach nie existiert. Barschel hat diese Person offenbar erfunden, um der Nachwelt den beinahe geglückten Versuch seiner Rehabilitierung vorzugaukeln.

Denn was immer "Roloff" über den Affären-Auslöser Reiner Pfeiffer und dessen angebliche Hintermänner hätte auspacken können: Die Machenschaften, die Barschel gegen politische Gegner angezettelt hat und die ihm nachgewiesen worden sind, wären dadurch weder ungeschehen gemacht noch gerechtfertigt worden.

Dabei war es gerade der jetzige Ko-Autor Garbely, der in der Züricher "Weltwoche" Roloff als Phantom enttarnt hatte. Garbely hatte Barschel bei dessen Ankunft am Genfer Flughafen Cointrin erwartet; obschon Barschel den Reporter abschütteln konnte, hatte ihn Garbely bereits eine Stunde später im "Beau-Rivage" geortet.

Der ortskundige Garbely führte den Nachweis, daß Barschel unmöglich, wie in seinen Notizen behauptet, "ein paarmal um den Flughafen" gefahren sein und "ca. 20 Min." mit "R.R." einen "Spaziergang in Flughafennähe" unternommen haben kann. "In Cointrin", schrieb Garbely damals, "kann man nicht um den Flughafen herumfahren" - der Airport liegt direkt an der französischen Grenze. Und überhaupt sei der Ablauf des Geschehens, wie ihn Barschel schilderte, "zeitlich unmöglich".
Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13530677.html

Wer auch immer noch vor Barschels Rache geglaubt hat Angst haben zu müssen, zu einem Mord hat er sich nicht hinreißen lassen.


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Der Fall Uwe Barschel

05.09.2025 um 07:25
@Cpt.Germanica
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Dazu kann es Roloff kraft Zeitverlauf gar nicht gegeben haben:
Und ich möchte ergänzen, dass nahezu ausgeschlossen werden kann, dass „Roloff“ UB auf Gran Canaria angerufen hat. Zudem erscheint es völlig fernliegend, dass so kurzfristig zweimal tel. wurde und ein anderes Reiseziel vereinbart wurde. Ich hatte das mehrfach dargelegt. UB wollte erst nach Zürich, als das nicht klappte, ließ er auf „Madrid oder Genf“ umbuchen, ohne dass es seinerseits vorher oder danach nochmal nachweisbaren Kontakt mit RR gegeben haben könnte.


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Der Fall Uwe Barschel

05.09.2025 um 07:26
@all
Bei Interesse kann ich das gerne nochmal darlegen, ist ein etwas ausführliches Unterfangen, aber ich würde es tun. Damit ist m.E. der Gegenbeweis erbracht, R.R. gab es nicht


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Der Fall Uwe Barschel

05.09.2025 um 11:13
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Und ich möchte ergänzen, dass nahezu ausgeschlossen werden kann, dass „Roloff“ UB auf Gran Canaria angerufen hat. Zudem erscheint es völlig fernliegend, dass so kurzfristig zweimal tel. wurde und ein anderes Reiseziel vereinbart wurde. Ich hatte das mehrfach dargelegt. UB wollte erst nach Zürich, als das nicht klappte, ließ er auf „Madrid oder Genf“ umbuchen, ohne dass es seinerseits vorher oder danach nochmal nachweisbaren Kontakt mit RR gegeben haben könnte.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Bei Interesse kann ich das gerne nochmal darlegen, ist ein etwas ausführliches Unterfangen, aber ich würde es tun. Damit ist m.E. der Gegenbeweis erbracht, R.R. gab es nicht
Oder Du stellst einfach Zitate oder den Link auf Deine entsprechenden Beiträge hier rein.

Unter den alten Beiträgen sind echte Juwelen, deren Inhalt man nicht oft genug wiederholen kann, da bzgl. Barschel noch viel Unwissenheit und Verschwörungsdenken kursiert, auch hier im Forum.


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Der Fall Uwe Barschel

05.09.2025 um 19:18
Zitat von peterleepeterlee schrieb am 30.08.2025:Ich weiss, vor einem Monat hab ich das Gegenteil geschrieben aber ich hab meine Meinung komplett geändert
Das freut mich ehrlich!
Zitat von JLCPJLCP schrieb am 31.08.2025:Wie absurd eine Spur auch sein mag, wenn ein Fall nicht absolut klar aufgeklärt ist, wird ein Staatsanwalt, wenn er über eine solche Spur informiert wird, dieser nachgehen müssen.
Ne, umgekehrt. Absurde Spuren reichen nicht. Es muss zureichende tatsächliche Anhaltspunkte geben, sei es an der Leiche, sei es am Tatort, sei es ein verdächtiges Verhalten, das belegt ist. Nur dann ist ein Anfangsverdacht gegeben. Sonst könnte jeder Staatsanwalt nach Lust und Laune verhören, untersuchen, DNA-Proben nehmen, abhören und festnehmen. Das geht aber nur im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb am 02.09.2025:Etwas das nicht nachweisbar war, soll über ein (nicht nachweisbares Lösungsmittel?) eingeführt worden sein. Selbst wenn das theoretisch denkbar ist, verlässt man damit doch jegliche kriminalwissenschaftliche Basis. Da ist man dann beim Vodoo?
Genau. Voodoo. Und in seinem Ermittlungsbericht hat OStA Wille tatsächlich nur zwei "Trümpfe": Das Whiskey-Fläschchen mit einem Antihistaminikum (eigentlich ein harmloses Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), das angeblich belegen soll, dass damit Barschel gegen seinen Willen Medikamente eingeflößt wurden (obwohl er es schlicht auch selbst ausgetrunken haben kann). Und die Lösungsmittel-"Spur", nicht gar nichts belegt, außer einer maximal denkbaren (empirisch nie belegten) Aufnahme von Giftstoffen durch die Haut - was sich mit den Ergebnissen der Obduktion beißt.

Dass sich ein Justizbeamter zu solchen Quatsch hinreißen lässt, ist einfach nur absurd.
Zitat von JLCPJLCP schrieb am 02.09.2025:Gerät aber diese Person in einen Zustand zu geraten droht, dass sie um sich hin schlagen könnte, dann wird sie eine mögliche Gefahr. Einige dürften dann erwägen, die Notbremse zu ziehen.
Die Politik mag zwar ein Haifischbecken sein. Aber die Bundesrepublik ist nicht Russland.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wer auch immer noch vor Barschels Rache geglaubt hat Angst haben zu müssen, zu einem Mord hat er sich nicht hinreißen lassen.
Schleswig-Holstein war ein kleines, nicht besonders bedeutendes Bundesland. Was immer dort passierte und einigermaßen von Gewicht war, landete in Bonn bei Gerhard Stoltenberg oder Helmut Kohl. Dort gab es sicher auch Personen, die von den Reisen in die DDR wussten. Wenn es nicht der BND war, der das mitbekam, dann waren es CIA oder MI6. Es war guter Brauch, die bundesdeutschen Verbündeten über solche Dinge zu unterrichten.

Und den Ball flach zu halten.


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07.09.2025 um 17:48
Kürzlich unterhielt ich mich mit einem selbsternannten Barschel- Forscher.
Er sagte: „Die Abwesenheit von klaren Mordspuren ist starkes Indiz für Mord, denn der von Barschel gefakte Selbstmord, der als Mord getarnt worden wäre, würde viel mehr Mordspuren bedeuten.“
Sprich: Barschel hätte sich selbst mehr Verletzungen zugefügt, wie Prä-mortale Hämatome, wenn er einen Mird vortäuschen hätte wollen. Das ist in sich rein theoretisch schon irgendwo logisch, aber trotzdem muss man da erstmal durchatmen.


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Der Fall Uwe Barschel

07.09.2025 um 18:31
@EdgarH

Der Knabe soll sich hier mal anmelden und im Thread aufschlagen.

Dann kann er dies hier ...
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:„Die Abwesenheit von klaren Mordspuren ist starkes Indiz für Mord
... mit denjenigen diskutieren, die mannigfache Mordspuren erkennen können wollen.

Aber vorher Popcorn kaufen! 🍿☝️


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Der Fall Uwe Barschel

07.09.2025 um 22:19
Das mit
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Abwesenheit von klaren Mordspuren ist starkes Indiz für Mord, denn der von Barschel gefakte Selbstmord, der als Mord getarnt worden wäre, würde viel mehr Mordspuren bedeuten.
Klassiker. "Es gibt keinen Beweis? Das ist eindeutig der Beweis!"


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Der Fall Uwe Barschel

08.09.2025 um 13:29
Man darf im Barschel-Fall eben nicht alle Kuriositäten gleich werten. Zunächst haben wir die Forensik:
- 2 Obduktionen
- manigfaltige toxikologische Gutachten
- keine daktyloskopischen Fremdspuren (abgesehen von einem Fremdhaar, dass auf der Krawatte von UB entdeckt wurde).

Alle drei Punkte bestätigen: keine Anzeichen von Fremdeinwirkung.

Alle anderen vermeintlichen und existenten "Kuriositäten" erschüttern die Selbstmordthese nicht bzw. unterstützen sie sogar z.T.:

- die Abwesenheit von geeigneten Medikamentenpackungen bedeutet nichts, es hat sie vielleicht nie gegeben, der Transport der Medikamente erfolgte anderweitig oder eben in anderen, aufgefundenen Medikamentenpackungen
- die verschwundene Weinflasche kann von UB selbst, einem Kellner, einem Journalisten ebenso entsorgt worden sein
- der Hemdknopf kann von UB selbst abgerissen worden sein
- die verschmutzten Handtücher sind aller Wahrscheinlichkeit nach beim abtrocknen des nassen Schuhs entstanden
- nachdem für UB innerhalb kurzer Zeit mehr oder weniger alles, was er sich mühsam erarbeitet und aufgebaut hat, zusammengebrochen ist, insb. der Mittwoch in der besagten Woche ein absoluter Tiefschlag-Tag war (BILD titelt: "Muss Barschel ins Gefängnis?", Aufhebung seiner Immunität beantragt, CDU will ihm sein Landtagsmandat entziehen usw.) wäre ein Selbstmordmotiv sehr denkbar; just am Tag drauf morgens (dem Do.) taucht RR auf, UB bucht seine Reise nach Genf (das könnte der Punkt sein, wo er sich endgültig entschieden hatte)
- die Kurzfristigkeit der Reisezieländerung (Do. Morgen verlangt er Flug nach Zürich, als der nicht zu bekommen ist spontane Entscheidung Do. Mittag nach Genf zu reisen, ohne vorherige Kontaktaufnahme mit einem RR, der das ja wissen muss, dass es nun Genf und nicht Zürich wird)
- die logistische und zeitliche Unmöglichkeit RR -wie UB in seine Notizen noch am selben Abend schreibt- am Flughafen in Genf betroffen zu haben.

Was gegen Mord spricht:
- die Notizen, die den Mörder ja steckbriefartig beschreiben, wenn RR dieser sein soll, bleiben liegen
- die Leiche ist nicht unter Wasser, UB ist nicht ertrunken
- die Abwesenheit eines Motivs
- die o.g. Forensik


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Der Fall Uwe Barschel

08.09.2025 um 19:25
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:es hat sie vielleicht nie gegeben
Das stimmt so nicht: Die Genfer Polizei hat eine Liste dieser Packungen erstellt, als dann die Obduktion ergab, dass die den Packungen entsprechenden Medikamente nicht im Körper von Herrn Barschel nachgewiesen werden konnten, wurden die Packungen entsorgt (warum auch immer); zu den im Körper vorgefundenen Medikamenten wurden allerdings nicht die entsprechenden Packungen gefunden. Ist für eine Entscheidung zwischen Mord oder Selbstmord völlig unerheblich, trägt aber sehr stark zur allgemeinen Verwirrung bei.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:aller Wahrscheinlichkeit nach beim abtrocknen des nassen Schuhs entstanden
Und wer soll denn den Schuh abgetrocknet haben? Der im Bad liegende Herr Barschel, die Polizei? Ist jedenfalls auch ein Teil des Verwirr-Puzzles.


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Der Fall Uwe Barschel

08.09.2025 um 20:27
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Das stimmt so nicht: Die Genfer Polizei hat eine Liste dieser Packungen erstellt, als dann die Obduktion ergab, dass die den Packungen entsprechenden Medikamente nicht im Körper von Herrn Barschel nachgewiesen werden konnten, wurden die Packungen entsorgt (warum auch immer); zu den im Körper vorgefundenen Medikamenten wurden allerdings nicht die entsprechenden Packungen gefunden.
Im Ermittlungsbericht von OStA Wille heißt es dazu (S. 18):
Ausweislich des Berichtes der Genfer Kriminalpolizei befand sich in einer
Tasche der Hose eine Schachtel Wyeth Tavor. Den Angaben der Kriminalbeamten
Hüsgen und Prechtl zufolge dürfte es sich jedoch um ein Fläschchen mit Tab-
letten der Marke Wyeth Tavor (ca. 30 bis 35 Stück) gehandelt haben, deren
Verbleib bis heute nicht geklärt ist. Ferner läßt sich einem Fernschreiben von
Interpol Schweiz vom 12.10.1987 entnehmen, daß auch die Medikamente Tramal,
Demetrin, Syntex
und "Fiorinac" im Zimmer 317 aufgefunden worden sein dürften.
(Bei Tramal handelt es sich un ein stark wirksames Schmerzmittel, bei Demetrin
um ein Beruhigungsmittel und bei Syntex um Sexualhormone; ein Medikament mit
der Bezeichnung "Fiorinac" konnte in der einschlägigen Literatur nicht identi-
fiziert werden, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, daß in diesem Punkte
ein Übertragungsfehler vorliegt). Auch der etwaige Verbleib dieser Präparate
ist ungeklärt. Nach den jetzigen Erkenntnissen enthält jedoch keines der
Medikamente unmittelbar im vorliegenden Fall zum Tode führende Wirkstoffe,
während zu dem in dem Fernschreiben mit "Fiorinac" bezeichneten Medikament
nicht keine Aussage gemacht werden kann.
Darüber hinaus wurden - gesichert - folgende Medikamente aufgefunden: Eine
Schachtel Diazepam - Ratiopharm mit 10 Tabletten, zwei Kapseln Grippostad und
drei Tabeletten Doregrippin.
Hierzu ist anzumerken, dass Diazepam ("Valium") und Lorazepam ("Tavor") im Körper Barschels festgestellt wurden, Lorazepam allerdings an der Nachweisgrenze. Das verwundert etwas, da Barschel Tavor-abhängig gewesen und er ca. 10mg (10 Tabletten) täglich genommen haben soll (so die Rückrechnung aus den für ihn ausgestellten Rezepten).

Die Tavor-Tabletten hatte er sogar in der Tasche der Hose, mit der er in der Badewanne lag (30 bis 35 Stück). Ich kann mir das nur so erklären, dass Tavor relativ schnell im Körper abgebaut wird (Wirksamkeit 4 bis 6 Stunden) während sich Diazepam im Körper anreichert und hier hohe Werte gemessen wurden.
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Und wer soll denn den Schuh abgetrocknet haben? Der im Bad liegende Herr Barschel, die Polizei? Ist jedenfalls auch ein Teil des Verwirr-Puzzles.
Ein Schuh war durch Wasser beschädigt (Später wurde daran die DSMO-Spur hochgezogen - dabei wurde DSMO nie am Schuh gefunden, sondern der Lederexperte in Deutschland hatte mit verschiedenen Lösungsmitteln experimentiert, ob sie zu Farbabrieb führen. Das war bei DSMO der Fall. Das war alles. Der Rest war Spekulation.). Vermutlich hat Barschel seine Schuhe im Hotel oder am Flughafen noch mit einer Schuhputzmaschine behandelt, so dass relativ viel Schuhfarbe an den Schuhen war.

Hier ist zu vermuten, dass Barschel evtl. zuerst mit Schuhen in die Wanne steigen wollte und einen Schuh ins Badewasser getaucht hat. Er zog daraufhin den Fuß mit dem Schuh wieder aus dem Wasser und trocknete ihn mit einem Handtuch, das zerknüllt neben seinem Koffer liegend mit Farbflecken aufgefunden wurde. Im Anschluss oder später hat er die Schuhe ausgezogen.

Wer das komisch findet muss sich vergegenwärtigen, dass Herrenkleidung noch in den 1980ern, erst recht die eines konservativen und absolut korrekt erscheinenden Politikers, so was wie eine zweite Haut war. Deshalb hatte Barschel auch die Krawatte noch an - und den obersten Hemdknopf zu. Das entsprach wohl seinem Selbstbild, so wie eben auch frisch geputzte Schuhe. Und vielleicht hatte er ja noch eine Begegnung/Besuch, falls er die todbringenden Medikamente vor Ort von einem Helfer erhalten hat.


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Der Fall Uwe Barschel

09.09.2025 um 06:55
Zitat von OriginesOrigines schrieb:vermuten, dass Barschel evtl. zuerst mit Schuhen in die Wanne steigen wollte
Ein Schuh soll im Flur des ZImmers gelegen haben, der andere neben dem Bad.
Das sieht eher danach aus, dass einer in Eile in das Zimmer gestürzt ist, im Flur den ersten Svhuh ausgezogen hat, dann vor dem Bad den Zweiten.


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Der Fall Uwe Barschel

09.09.2025 um 11:30
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Ein Schuh soll im Flur des ZImmers gelegen haben, der andere neben dem Bad.
Das sieht eher danach aus, dass einer in Eile in das Zimmer gestürzt ist, im Flur den ersten Svhuh ausgezogen hat, dann vor dem Bad den Zweiten.
Das ist eine Möglichkeit. Eine andere ist, dass UB durch die Einnahme der Medikamente bereits "bewusstseinsgetrübt", wie es GStA Rex in seinem Bericht schreibt, die Schuhe in diesem Zustand abgelegt hat.


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Der Fall Uwe Barschel

09.09.2025 um 11:31
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ein Schuh war durch Wasser beschädigt (Später wurde daran die DSMO-Spur hochgezogen - dabei wurde DSMO nie am Schuh gefunden, sondern der Lederexperte in Deutschland hatte mit verschiedenen Lösungsmitteln experimentiert, ob sie zu Farbabrieb führen. Das war bei DSMO der Fall. Das war alles. Der Rest war Spekulation.). Vermutlich hat Barschel seine Schuhe im Hotel oder am Flughafen noch mit einer Schuhputzmaschine behandelt, so dass relativ viel Schuhfarbe an den Schuhen war.
Die Socken waren übrigens völlig unversehrt, was bei Einsatz eines Hautgiftes oder Lösungsmittels lt. GStA Rex ebenso nicht der Fall gewesen wäre.


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09.09.2025 um 12:46
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:- nachdem für UB innerhalb kurzer Zeit mehr oder weniger alles, was er sich mühsam erarbeitet und aufgebaut hat, zusammengebrochen ist, insb. der Mittwoch in der besagten Woche ein absoluter Tiefschlag-Tag war (BILD titelt: "Muss Barschel ins Gefängnis?", Aufhebung seiner Immunität beantragt, CDU will ihm sein Landtagsmandat entziehen usw.) wäre ein Selbstmordmotiv sehr denkbar; just am Tag drauf morgens (dem Do.) taucht RR auf, UB bucht seine Reise nach Genf (das könnte der Punkt sein, wo er sich endgültig entschieden hatte)
- die Kurzfristigkeit der Reisezieländerung (Do. Morgen verlangt er Flug nach Zürich, als der nicht zu bekommen ist spontane Entscheidung Do. Mittag nach Genf zu reisen, ohne vorherige Kontaktaufnahme mit einem RR, der das ja wissen muss, dass es nun Genf und nicht Zürich wird)
- die logistische und zeitliche Unmöglichkeit RR -wie UB in seine Notizen noch am selben Abend schreibt- am Flughafen in Genf betroffen zu haben.
Nicht zu vergessen der Termin vor dem Untersuchungsausschuss in Kiel am folgenden Montag.
Zitat von JLCPJLCP schrieb:Ein Schuh soll im Flur des ZImmers gelegen haben, der andere neben dem Bad.
Das sieht eher danach aus, dass einer in Eile in das Zimmer gestürzt ist, im Flur den ersten Svhuh ausgezogen hat, dann vor dem Bad den Zweiten.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das ist eine Möglichkeit. Eine andere ist, dass UB durch die Einnahme der Medikamente bereits "bewusstseinsgetrübt", wie es GStA Rex in seinem Bericht schreibt, die Schuhe in diesem Zustand abgelegt hat.
Oder jemand ist über den Schuh gestolpert. Vielleicht ein Reporter?


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Der Fall Uwe Barschel

09.09.2025 um 17:28
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Oder jemand ist über den Schuh gestolpert. Vielleicht ein Reporter?
Klar. Die lagen im Weg.

Zu den Schuhen und dem Farbabrieb gibt es übrigens nicht nur die DMSO-"Spur", wobei nie irgendwo DMSO gefunden worden ist. Sondern auch eine schlichte Erklärung (Ermittlungsbericht OStA Wille, S. 21, OCR-Fehler):
Zur Frage der Löslichkeit der für die Farbgebung der Schuhe D r . Barschel's.'
verwendeten Substanzen s i n d weitere Gutachten v o m Léderinstitut Gerberschule
R e u t l i n g e n e r s t e l l t w e r d e n ‚ Der Gutachter kam d o r t z u dem E r g e b n i s , daß aus
dem Leder unter Einwirkung von Wasser binnen kurzer z e i t in starkem Maße farbé‚'
gehende Substanzen abgegeben werden und es e i n e r E i n w i r k u n g eines anderen
L ö s u n g s m i t t e l s z u r Verursachung des S p u r e n b i l d e s n i c h t b e d u r f t e ,
Zur abschließenden K l ä r u n g der unter$chiedlichen A u ff a s s u n g e n der Gutachter
h a t eine Anhörung derselben s t a t t g e f u n d e n .
Als E r g e b n i s i s t festzuhalten, daß nach Auffassungdes Gutachters des Leder‑
institutes Gerberschule R e u t l i n g e n d i e E i n w i r k u n g von Wasser und das Abwischen
der Schuhe m i t dem Badewannenvorleger g e e i g n e t gewesen wären, das S p u r e n b i l d
zu e r k l ä r e n , was w e i t e r h i n von dem Gutachter des Landeskriminalamtes in Abrede
g e s t e l l t w i r d .
Wasser und Abwischen sagt der Gutachter vom Lederinstitut Reutlingen. Das hat die Spuren verursacht. Der LKA-Gutachter (kein Ledersachverständiger i.e. Sinne) bleibt bei seiner Meinung. Keine Ahnung, wie man ernsthaft daraus eine Mordthese stricken kann. OStA Wille hat es mit großer Verve getan.


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Der Fall Uwe Barschel

10.09.2025 um 08:33
[
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:dass UB durch die Einnahme der Medikamente bereits "bewusstseinsgetrübt", wie es GStA Rex in seinem Bericht schreibt, die Schuhe in diesem Zustand abgelegt hat.
Das würde wohl bedeuten, dass er die Medikamente bereits vor dem Betreten des ZImmers eingenommen haben müsste, wie sonst käme ein Schuh in den Zimmerflur.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Wasser und Abwischen sagt der Gutachter vom Lederinstitut Reutlingen
Bei dem würde ich dann keine Lederschuhe kaufen: Im Regen ginge dann der Lack ab. Ich trage seit weit mehr als 60 Jahren Lederschuhe, sowas habe ich noch nie erlebt. Schuhwichs dürfte eher für die Spuren verantwortlich sein.


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